Melodien ausschneiden
Hier nun – wie versprochen – der zweite Teil für fortgeschrittene Klingeltonenthusiasten.
Ich nehme jetzt mal an, ich habe in der Musikbibliothek keine geeignete Melodie gefunden. Stattdessen bilde ich mir ein, dass es unbedingt ein ganz bestimmter Song sein muss, der aber leider als Klingelton viel zu lang ist. Eigentlich möchte ich sogar nur eine kurze Sequenz aus diesem Song nehmen, vielleicht ein Gitarrensolo oder den Refrain .. Dafür gibt es eine Lösung: die App Ringdroid.
Nachdem ich sie heruntergeladen und gestartet habe, findet sie selbsttätig alle mp3 Stücke, die ich inzwischen auf meine SD-Karte kopiert habe. Als legale Quelle für solche Musik nehme ich z.B. den Amazon Musikstore oder gekaufte CDs, von denen ich einzelne Stücke ins mp3 Format gerippt habe. Diese Stücke erscheinen nun im Auswahlfenster von Ringdroid. Ich wähle nun eine bekannte Filmmusik, wo es dann im weiteren Verlauf heißt: „Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen„.
Den Text möchte ich aber eigentlich lieber nicht – mich interessieren nur die Sternenklänge, die ersten paar Sekunden, bevor die Ansage kommt. Die will ich rausschneiden. Auf dem Bildschirm sehe ich die grafische Darstellung der Tonausschläge und kann mit zwei Schiebereglern Anfang und Ende festlegen. Mit dem Play Button kann ich mir den so gewählten Tonschnipsel vorspielen lassen. Sobald es passt, kann ich das kurze Stück mit dem Disketten-Symbol abspeichern (Ich könnte wetten, dass dieses Symbol immer noch im Gebrauch sein wird, wenn längst niemand mehr eine Diskette mit eigenen Augen gesehen hat). Beim Abspeichern hängt Ringdroid automatisch „Rufzeichen“ an den Namen des Musikstücks dran, damit das Orginal nicht überschrieben wird. Ich kann aber auch einen beliebigen anderen Namen wählen. Nach dem Speichern werde ich gefragt, ob ich die Melodie zum Standard machen will oder sie einem Kontakt zuweisen will. Das kann ich aber auch später aus den Einstellungen heraus machen.
Nun habe ich also die neue Tonsequenz zum Klingelton gemacht und probiere sie aus. Ich rufe mich einfach mal selber an. Das klingt schon ganz gut und richtig spacig. Das einzige Problem ist, dass das Ende meines Klingeltons nun ein wenig abgehackt klingt – wäre vielleicht besser die Lautstärke gegen Ende ein wenig runterzuregeln, aber dass kann Ringdroid leider nicht. Also begebe ich mich wieder auf die Suche. Im Android Market finde ich hier gleich hinter Ringdroid ein weiteres App, das verspricht das Ein- und Ausblenden (fade in/fade out) zu beherrschen: Ringtone Maker. Das lade ich mir, starte es und stelle erstaunt fest, dass es genauso aussieht wie Ringdroid. Aber halt, da sind ein paar neue Buttons und Einstellmöglichkeiten. Der runde grüngelbe Knopf mit den Pfeilen öffnet mir ein Fenster, in dem ich fade in und fade out in Schritten von 1 Sekunde einstellen kann. Das probiere ich gleich mal bei meinem StarTrek-Klang aus. Klingt doch gleich viel besser! Ringtone Maker ist anscheinend eine bloße Erweiterung des orginalen Ringdroid, unter Info erscheint sogar noch der Name Ringdroid. Warum die Programmierer des Orginals nicht selber auf die Idee gekommen sind, weiß ich nicht. Ringtone Maker ist jedenfalls die bessere Wahl zum extrahieren von Klängen für Klingeltöne.
Und nun noch ein Hinweis, der vielleicht nützlich sein kann: Die so erzeugten Dateien werden im Ordner /mnt/sdcard/media/audio/ringtones abgepeichert. Dies entspricht dem Verzeichnis /media/audio/ringtones auf der Micro-SD Karte. Könnte ja sein, dass ich die Schnippsel später wieder löschen, umbenennen oder weiterverarbeiten will. All dies geht dann z.B. mit meinem File manager.
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8. August 2011 um 22:06
Bewundernswert, ich hätte das direkt auf dem PC mit goldwave oder sowas gemacht, Respekt