Archive for the ‘Apps’ category
31. Januar 2013
Als ich zum ersten Mal im Google App Store (damals noch „Android Market“, jetzt „Google Play“) war, habe ich natürlich gesehen, dass dort viele Apps Geld kosten. Anders als beim Konkurrent Apple mit seinem IOS, kann man jedoch unter Android für so gut wie jede Anwendung auch gute kostenfreie Apps finden. Daher bin ich ziemlich weit mit dem Ausprobieren der Funktionen gekommen, ohne auch nur für eine einzige App zu zahlen. Aber natürlich gibt es immer ein erstes Mal und bei manchen Apps will ich ja auch gerne die Programmierer mit einem kleinen Betrag unterstützen, wenn das Programm wirklich gelungen ist und die kostenpflichtige Plus oder Pro Version noch mehr Funktionalität liefert.
Das Bezahlen ist allerdings bei Google für deutsche Benutzer gar nicht so einfach, denn bisher ist dafür eine Kreditkarte nötig und die sind ja in Deutschland weit weniger gebräuchlich als in den USA. Außerdem gelten Kreditenkarten als weniger sicher, weil im Prinzip jeder, der die Nummer weiß, versuchen kann etwas abzubuchen. Unberechtigte Abbuchungen können freilich nur gelingen, wenn sowohl der Kunde als auch das Kreditkartenunternehmen nicht regelmäßig kontrollieren. Wie auch immer – es gibt inzwischen sichere Alternativen über Prepaid-Kreditkarten, die man vorher mit einem festen (in diesem Fall niedrigen) Betrag auflädt z.B.
Kalixa (Prepaid)
prepaid-Kreditkartenvergleich
Ganz ohne persönliche Daten geht es auch:
mywirecard (Aufladen an Tankstellen oder per Überweisung)
Alternativ empfehle ich die Kreditkarte von gebuhrenfrei.com . Die ist zwar mit einem Konto verknüpft, also nicht anonym und nicht ganz ohne Risiko. Aber immerhin zahle ich hier keine Gebühren, vorausgesetzt ich überweise die aufgelaufenen Zahlungen (Rechnung kommt monatlich per Email) immer gleich.
Wenn ich nun also eine Kreditkarte habe, muss ich die Nummer beim ersten Kauf einer kostenpflichtigen App eingeben. Dazu werde ich zu einem Tool namens „Google Wallet“ weitergeleitet. Diese Google Geldbörse kann dann auch noch für andere Käufe z.B. in Internetshops genutzt werden. Falls sich das durchsetzt ist es – ähnlich wie Paypal von ebay – sicherlich ganz praktisch und relativ sicher: Ich muss nicht mehr meine Kreditkartennummer bei Einkäufen im Netz angeben sondern zahle über meinen Google Account ohne dass meine Daten dem Händler (und damit einer unbekannten Anzahl von weiteren Personen) bekannt werden.
Wie lege ich also nun diese Geldbörse an? Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten:
- indem ich eine App kaufe und dann automatisch zur Kreditkarten-Eingabe weitergeleitet werde
- indem ich die Angaben über mein Google-Konto mache.
Letzteres ist gar nicht so einfach, denn wo finde ich eigentlich dieses Google Wallet? Auf der normalen Google Startseite, wo ich doch alle Google Applikationen: suche, news, maps, … am oberen Seitenrand aufgelistet bekomme, fehlt die Anwendung. Auch in der ausführlicheren Google Produktliste keine Spur davon.
Schließlich finde ich über eine klassische Google Suche eine Hilfe-Seite, die einen Hinweis gibt: Offenbar muss ich mich zuerst in meinem Google-Mail Konto einloggen (das gleiche, dass auch durch mein Android Phone für den Zugang zum Market genutzt wird!) und dann rufe ich folgende URL auf:
http://wallet.google.com/manage
Dort kann ich dann unter
- Transactions alle meine bisherigen App Käufe sehen (falls bereits welche getätigt)
- Payment Methods meine Kreditkarten-Daten eingeben (oder ändern)
- Merchant review, Subscriptions und Devices bleiben vorerst leer
Wenn die Kreditkartendaten einmal im Google-Konto hinterlegt sind, werden sie automatisch beim Kauf von Apps im Google Play Market genutzt. Ich kann übrigens Apps nicht nur vom Handy aus, sondern auch vom Computer aus per Webinterface kaufen und dann auf mein Gerät schicken lassen. Damit ich aber nicht unbeabsichtigt durch falsches Drücken oder Klicken etwas kaufe, sollte ich die Sicherheitseinstellungen nutzen. Dazu starte ich Google Play und drücke anschließend den Einstellungsbutton (Die 4 parallelen waagrechten Striche unten links). Nun kann ich das Häkchen setzen bei „Passwort zur Beschränkung von Käufen verwenden“. Ab sofort muss ich nun immer mein Google Passwort nochmal eingebeben, um einen Kauf zu bestätigen.
Das Kaufen selbst funktioniert im Prinzip genauso wie das Herunterladen einer kostenlosen App. Nur dass ich statt „installieren“ eben den „kaufen“ Button mit dem Preis drücke. Anschließend lade ich die App herunter und kann sie gleich ausprobieren. Ich habe dann 15 Minuten Zeit, die App zurückzugeben. Das funktioniert über den Button „erstatten“, den ich während dieser Zeit als Funktion bei der App in Google Play finde. Die Erstattungszeit ist sicher zu kurz, um die App auf Herz und Nieren zu testen, aber zumindest kann ich so sicherstellen, dass die wichtigsten Funktionen auf meinem Gerät nicht zum Absturz führen. Deswegen sollte ich mir immer nach dem Kauf einer kostenpflichtigen App die Zeit nehmen, sie gleich öffnen und ausprobieren.
(Hinweis: Nach Verfassen hat dieses Beitrags hat Google nun doch noch eine Möglichkeit geschaffen, mit der deutsche Kunden ohne Kreditkarte Apps und weitere Medien kaufen können: Die Google Play Guthabenkarten. Diese kann ich im Wert von 15, 25 oder 50 Euro in einige Supermärkten kaufen und dann einlösen. Auch dafür muss ich mich aber zuerst mit einem Google Account anmelden.)
Kategorien: Apps, Business
Tags: App Google Market Play Geld kostenfrei zahlen kaufen Betrag Plus Pro Version Kredikarte Abbuchung Prepaid Wallet Geldbörse Internetshop Paypal Account Händler Konto Hilfe Transactions Payment Sicher
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6. Oktober 2012
Diese Erfahrung machen wohl die meisten Smartphonebesitzer früher oder später: Die angebliche „Datenflatrate“ ist gar keine, denn ab einer bestimmten – knapp bemessenen – Datenverkehrsmenge („traffic“, „volume“) wird die Geschwindigkeit der Mobilfunkübertragung heruntergefahren, auf 64 kbps (kilo-bit-pro-Sekunde) oder noch weniger. Technisch entspricht das einem Wechsel von der Technologie UMTS (gebräuchlich sind auch die Begriffe HS(D)PA oder 3G) auf die ältere Technologie GPRS (wobei meist eigentlich nur UMTS auf „GPRS Niveau“ gedrosselt wird).
Ich empfehle daher, bereits bei der Wahl des Mobilfunkproviders und Vertrages das Kleingedruckte zu lesen und das richtige Produkt auszuwählen.
Gebräuchlich sind folgende Obergrenzen in Bezug auf das monatliche Datenvolumen, bevor es langsam wird:
- keine Begrenzung und stattdessen Kosten pro übertragenem kByte: sehr riskant bei Smartphones, denn hier können leicht enorme Kosten entstehen. Im Zweifelsfall in den Einstellungen Datenübertragung per Mobilfunk ganz unterbinden und nur bei Bedarf vorübergehend aktivieren.
- 100 MB: reicht eigentlich für niemanden; höchstens akzeptabel, wenn ich mit dem Smartphone fast nur telefoniere und unterwegs nichts außer Emails-checken mache.
- 200 MB: reicht aus, wenn ich nur wenige Apps installiert habe und unterwegs nur gelegentlich online gehe.
- 500 MB: reicht für die typischen Smartphone-Benutzer aus, allerdings sollte ich nur selten oder nie unterwegs Youtube Videos kucken und auch sonst keine heftigen Downloads machen. Bei einem Android-Tablet hingegen, das von der Benutzung her einen Computer ersetzt, ist 500 MB eher die Mindestmenge.
- 1G, 5G oder mehr: die richtige Datenmenge für Poweruser und Tablet-Benutzer, auch sinnvoll, wenn ich zu Hause kein WLAN habe, also auch dort per Mobilfunk ins Netz gehe. Die Datenmenge ist auch richtig für Navigation, wenn ich Kartenmaterial oder Bilder downloaden muss.
- echte Flatrate wie bei DSL üblich: gibt es bisher leider nicht, mir ist zumindest kein Anbieter bzw. Produkt bekannt.
Was aber, wenn ich nunmal einen Vertrag mit wenig Datenvolumen habe oder trotz vernünftigem Surfverhalten immer wieder an meine Datenobergrenze stoße? Dann hilft nur noch, die Datenmenge, die mit dem Internet ausgetauscht wird, zu reduzieren. Der erste Schritt dorthin ist erstmal überhaupt zu wissen, welche Anwendungen und Apps den meisten Traffic erzeugen, sprich Kontrolle.
Hierfür gibt es eine Reihe von Apps mit durchaus unterschiedlichen Ansätzen.

3G Watchdog warnt, wenn das Datenvolumen zu Ende geht
3G Watchdog erfasst getrennt das Datenvolumen über Mobilfunk und WLAN (Wifi). Ich kann mein monatliches Datenvolumen eingeben und mir grafisch und in Zahlen darstellen lassen, wieviel ich davon schon verbraucht habe. Sehr schön ist auch die Möglichkeit manuell eigene Werte einzugeben, z.B. wenn ich erst nach Beginn des maßgeblichen Zeitraums zu messen beginne. Traffic-Werte für einzelne Apps bleiben aber hier der kostenpflichtigen Pro-Version vorbehalten.
Radio Opt Traffic Monitor zeigt die Statistiken ebenfalls getrennt für Mobilfunk und WLAN an, sogar in Form einer Verlaufskurve, so dass man Spitzenzeiten erkennen kann. Das Tool kommt schon in der kostenlosen Version mit einer Reihe von nützlichen Zusatzfunktionen und Einstellmöglichkeiten. Die ebenfalls vorhandene Funktion, die Datenmenge manuell einzutragen, funktionierte bei mir freilich nicht. Unter tasks gibt es eine Statistik pro App, wobei nur leider nicht klar wird, was hier eigentlich dargestellt wird. Speicherverbrauch pro App? Datentraffic up and down? mit WLAN oder nur Mobilfunk?
Sehr einfach gehalten ist das Tool Network Traffic Detail. Es zeigt nur die Datenmenge pro App an, liefert aber leider auch keine Erklärung, was nun eigentlich angezeigt wird: Mobilfunk oder WLAN oder beides? Eher unbrauchbar, daher gleich wieder deinstalliert.
Traffic Counter Extended ist ein ganzes Set von Messtools: für Datenverbindungen über Mobilfunk und WLAN, aber auch für die Kosten bei Telefonie und SMS. Das Tool zeigt auch eine Extraaufstellung des Datentraffic pro App nur leider wieder ohne explizite Aussage, was hier dargestellt wird: nur Mobilfunk oder auch Daten über WLAN?
Network TrafficStats Lite zeigt den Traffic pro Applikation, wobei auch noch die Summe aufgeführt wird. Das Interface ist ziemlich spartanisch und auch die Einstellmöglichkeiten sind begrenzt. Immerhin läßt sich explizit „Ignore Wifi traffic“ einstellen, so dass wenigstens klar ist, dass hier nur die Mobilfunkdaten dargestellt werden.
Traffic Info zeigt den Traffic zunächst im Fenster nur den Traffic pro App getrennt nach „User“ und „System“ . Nur über den Einstellungsknopf kommt man auf eine Sammelstatistik, die dann explizit nach Mobile und other(WifFi, USB,..) Traffic trennt. Leider findet sich keine Angabe über den Messzeitraum und auch bei der Messung pro App wird die Trennung nicht ersichtlich.
Ich habe mal ein paar Tage lange mehrere Tools parallel messen lassen und folgende Ergebnisse bekommen:
Anmerkung: B=Byte, kB=kilo-Byte, MB=Mega-Byte
Mobilfunk-gesamt:
- 3G Watchdog: 9,52 MB gesendet, 33,54 MB empfangen
- Traffic Monitor: 31 MB insgesamt
- Traffic Counter Extended: 8 MB gesendet, 30 MB empfangen
- Network Traffic Stats Lite: 8,3 MB gesendet, 30 MB empfangen
Zumindest ungefähr stimmen die Werte also überein (nur Traffic Monitor scheint deutlich weniger zu messen) und die Datenmenge ist auch in guter Übereinstimmung mit den Rückmeldungen meines Providers über den Trafficverbrauch per Mobilfunk.
Die Frage ist nun: Welche von meinen App erzeugen hier den meisten Traffic? Hier ergab sich im Beobachtungszeitraum folgendes Bild (mit Traffic Stats Lite gemessen):
Mobilfunktraffic pro App:
interne Android Dienste: 12 MB gesendet – 3,7 MB empfangen
- Downloads: 10 kB gesendet – 6,6 MB empfangen
- Browser: 319 kB gesendet – 6,3 MB empfangen
- ALDI Süd: 17 kB gesendet – 2,2 MB empfangen
- Mail: 40 kB gesendet – 660 kB empfangen
- Zoner Antivirus: 723 B gesendet – 676 kB empfangen
- Amazon Kindle: 191 kB gesendet – 425 kB empfangen
- Sicherung: 358 kB gesendet – 234 kB empfangen
- Google Play Store: 70 kB gesendet – 475 kB empfangen
- eBay: 44 kB gesendet – 188 kB empfangen
- Google Synchronsisation: 68 kB gesendet – 157 kB empfangen
- myTopdeals: 2 kB gesendet – 192 kB empfangen
- Amazon App Store: 56 kB gesendet – 122 kB empfangen
- sonstige: < 50 kB pro App
Die Werte klingen alle ganz plausibel. Insgesamt sind das keine großen Überraschungen, da ich ja mein Surfverhalten unterwegs bereits an das knappe Mobilfunkdatenkontigent angepasst habe. Deswegen taucht hier YouTube u.ä. unter den Topverbrauchern erst gar nicht auf. Ärgerlich ist, dass interne Dienste von Android und die beiden installierten App-Stores so heftig dabei sind und meine knappe Mobilfunkdatenmenge aufbrauchen. Übrigens sind auch gerade kostenlose Spiele (die ich wenig benutze) kräftig am kommunzieren, während sie scheinbar nur auf dem Gerät laufen. Was da nebenbei an Datenschutz-relevanten Informationen übertragen wird, will ich gar nicht so genau wissen 😦
Jedenfalls kann ich mit diesen Informationen nun mein Kommunikationsverhalten unterwegs etwas steuern und z.B. bestimmte Anwendungen nur benutzen, wenn ich mit einem WLAN verbunden bin. Grundsätzlich sollte ich sowieso alle Downloads, die ich von Zuhause über meinen dortigen Internetzugang machen kann, auch dort durchführen, z.B. neue Apps installieren, Videos downloaden, Android-Softwareupdates, .. (bzw. von einem anderen Ort, wo es WLAN gibt)
Was kann ich aber in Bezug auf die Hintergrundkommunikation auf meine Kosten tun? Kann ich die auch ausbremsen?
- Das wirksamste Mittel ist hier ganz klar der Flugmodus (symbolisiert durch das Flugzeugsymbol). Wenn ich unterwegs ein Kindle-Buch lesen will oder eine kleine App benutze, brauche ich dafür meist nicht unbedingt Internet. Will ich doch aus dem Internet eine Information laden, schalte ich den Flugzeugmodus mal eben kurz aus, hole mir die Daten, und schalte ihn danach wieder ein. Der Preis dafür ist allerdings, dass ich im Flugzeugmodus telefonisch auf dem Smartphone nicht mehr erreichbar bin. Ich brauche also u.U. ein weiteres normales Telefon nur zum Telefonieren.
- Die weniger rigorose Variante besteht darin, unter Einstellungen – mobile Netzwerke – Daten aktiviert den Datenzugriff über mobile Netzwerke einfach auszuschalten. Ich bleibe so weiter telefonisch erreichbar, Daten fließen aber nur, wenn ich mit einem befreundeten WLAN verbunden bin. Brauche ich das Internet dochmal unterwegs, schalte ich den Datenzugriff kurz ein und anschließend wieder aus.
- Automatisieren läßt sich dies über die bereits im Zusammenhang mit Stromsparen diskutierte App Juice Defender. Dort kann ich relativ flexibel einstellen, unter welchen Umständen ich Datenkommunikation über Mobilfunk zulassen will und auch z.B. festlegen wie oft sich im Hintergrund laufende Apps mit ihren Mutterdiensten synchronisieren dürfen. Das funktioniert auch sehr gut. Seit ich dieses Tool aktiv nutze, ist mein Datenverbrauch per Mobilfunk um rund 50% zurückgegangen.
Kategorien: Android, Apps, Internet, Mobilfunk
Tags: 3G, 64 kbit/s, aktivieren, Anbieter, Apps, Appstore, Übertragung, Beobachtung, Bilder, Byte, Counter, Daten, Datenschutz, Datenzugriff, Defender, Detail, Download, DSL, empfangen, extended, Flatrate, Flugmodus, Flugzeug, GByte, Geschwindigkeit, gesendet, GPRS, HSDPA, HSPA, Info, Juice, Kartenmaterial, kbit, kbps, kByte, Kleingedrucktes, Kontrolle, Kosten, MB, Menge, Messung, Mobilfunk, Monitor, Navigation, Network, Obergrenze, online, Produkt, Provider, Sicherung, Software, Spiele, Statistik, Summe, Surfverhalten, Symbol, Telefonieren, Tool, traffic, UMTS, update, Verkehr, Vertrag, volume, Watchdog, Werte, WiFI, WLAN, Youtube, Zeitraum, zu Hause
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19. September 2012
Viele Handybesitzer wissen gar nicht, dass sie mit ihrem Gerät auch ein für viele Zwecke ausreichendes Diktier- und Aufnahmegerät besitzen. Andere, die das zumindest ahnen, wissen nicht recht, was sie damit anfangen sollen. Ist ein Diktiergerät nicht etwas für arrogante Manager, die immer auf dem Sprung sind und mal schnell ihrer Sekretärin was diktieren? Nach Diktat verreist ist ja so ein geflügeltes Wort …
Hier mal ein paar Beispiele und Argumente, warum Sprachaufnahmen auch für ganz normale Leute sinnvoll sein können:
- Wenn ich meine Eindrücke und Erfahrungen kurz festhalte (z.B. im Urlaub, bei besonderen Ereignissen), habe ich eine viel lebendigere Erinnerung als nur durch Fotos.
- Audioaufnahmen der eigenen Gedanken und Pläne können mir helfen, Ziele und Ideen besser zu strukturieren, eigene Denkfehler zu erkennen und meine Zeit effektiver zu planen.
- Mit solchen Aufnahmen kann ich Detailinformation, die sonst leicht verloren gehen, festhalten. Deswegen wird dieses Verfahren ja auch in vielen Berufen angewendet, wann immer es auf sachkundige Detailbeobachtung ankommt. Kennen ich ja aus den Fernsehkrimis von den Gerichtsmedizinern 😉
- Professionelle Sprachtrainer empfehlen die Methode auch, um sich typische Anfängerfehler beim Reden vor anderen abzugewöhnen.
- Eventuell kann ich mit dem Handy auch Veranstaltungen und Vorträge aufnehmen, dann sollte ich allerdings aus juristischen und moralischen Gründen vorher um Erlaubnis fragen. Außerdem sollte das Smartphone dann in der Nähe des Sprechers platziert werden.
Die Technik selber ist ganz einfach: App starten, Aufnahmeknopf drücken und lossprechen, so wie beim Telefonieren. Nach Beendigung wird die Aufnahme mit Stichwort oder Uhrzeit auf dem Gerät gespeichert. Zumindest wenn die Tonquelle nicht allzuweit entfernt ist, machen die kleinen Mikrofone im Smartphone ganz brauchbare Aufnahmen.
Bei entfernten Tonquellen oder in großen Räumen funktioniert es weniger gut. Da empfehle ich eher ein Gerät wie z.B. das durchaus erschwingliche McCrypt DR-3. Weitere nützliche Hinweise und Tutorials zu professionellen Tonaufnahmen findet ihr in dem Blog Phlow von Moritz mo. Sauer.
Bei den Aufnahmen mit dem Smartphone kommt zumeist ein spezielles Audio-Format zum Einsatz, dass für Sprache optimiert ist. Die dabei erzeugten Dateien haben die Endung .amr und werden je nach Programm an verschiedenen Stellen im Speicher oder auf der SD Karte abgelegt. Neulich habe ich aber nun die Erfahrung gemacht, dass ich diese auf dem Android-Handy aufgenommenen .amr Dateien nicht ohne weiteres auf dem PC, im Browser oder anderswo abspielen konnte. Deswegen habe ich jetzt mal ein bisschen recherchiert und will die Infos mal mit euch teilen.
AMR steht für „Adaptive Multi-Rate“ und dient vor allem dazu, die resultierenden Dateien möglichst klein zu halten. Im Vergleich zu mp3 ist die Qualität deutlich schlechter, aber auch die Dateigröße für die selbe Aufnahmedauer deutlich kleiner. Für Musik ist AMR daher weniger geeignet, für Sprache soll es aber allemal ausreichen.
Das wollte ich genauer wissen und darum hab ich dazu mal ein paar Versuche gemacht. Und zwar habe ich jeweils eine Minute lang relativ leise aus einigen Zentimetern Entfernung ins Mikro des Handys gesprochen. Mit Hilfe von verschiedenen Apps, die in unterschiedlichen Formaten speichern, habe ich den Vorgang dann wiederholt. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Format – Bitrate – Dateigröße – Qualität
amr ? 95 kByte befriedigend
(Klang mäßig, leicht verrauscht, aber noch gut verständlich)
3gp ? 107 kByte befriedigend
(Klang mäßig, am Wortende Silben verschluckt)
mp3 64 kbps 477 kByte gut
(klarer Klang, gut verständlich)
mp3 128 kbps 954 kByte sehr gut
(glasklar, CD Qualität)
wav 128 kbps 952 kByte befriedigend
(Störgeräusche am Wortende)
wav 705 kbps 5,09 MByte sehr gut
(glasklar, sauber, ohne Rauschen)
Wie ihr seht, erzeugt AMR bei gleicher Aufnahmezeit schon deutlich kleinere Dateien und das kann ja bei längeren Aufnahmen, knappem Speicher und Hochladen per Mobilfunknetzen schon einen Unterschied machen.
Diese Ergebnisse sind allerdings nur bedingt vergleichbar, weil ich die Aufnahmen mit verschiedenen Apps durchgeführt mußte. Immerhin habe ich bei dem Versuch, die Werte vergleichbar zu machen, auch noch einiges über die Theorie der Aufnahme- und Abtastformate gelernt.
Grundsätzlich gibt es offenbar folgende Parameter:
- Die sample Länge in Bit. Dies ist die kleinste Einheit, in der das Tonsignal aufgenommen wird, normalerweise 8, 16 oder 20 bit.
- die sample rate in Hz. Dies drückt aus, wie oft pro Sekunde das Tonsignal abgetastet bzw ein sample angelegt wird. Typische Werte sind 8000, 22000, 44100, 48000 Hz
- die bit rate in kbps (kilo-bit-pro-Sekunde). Dies ist der Wert, der meistens in mp3 Programmen angegeben ist. Er ergibt sich aus der sample Länge multipliziert mit der bit rate. Typische Werte sind 64, 128, 256 kbps.
Das AMR Format scheint sich aber nicht ganz diesem System zu unterwerfen. Es handelt sich offenbar um ein komplexeres Verfahren, das ursprünglich für das Radio entwickelt wurde und je nach Qualität der Aufnahme mit verschiedenen bit raten bzw. sample Verfahren arbeitet. Das Dateiformat mit der Endung .3gp, das meist für Videos zum Einsatz kommt, verwendet übrigens für Audioaufnahmen ebenfalls das AMR Verfahren. Insofern macht es Sinn, dass die resultierende Größe bei meinem Versuch oben ähnlich klein war. Diese Dateien lassen sich auf PC und Handy mit den meisten Videoplayern abspielen.

simpel aber gut: AMR Player auf dem PC
Für die Aufnahme der .amr Datei habe ich die bei LG Smartphones standardmäßig installierte App „Sprachmemo“ verwendet (gibt es nicht bei Google Play, aber ähnliche sind auf fast jedem Smartphone vorinstalliert). Eine Bitrate wird dort nicht direkt angegeben, daher habe ich die Datei auf den Computer kopiert und sie dort mit der Software AMR Player ins mp3 Format umgewandelt. Diese recht simple Freeware scheint tatsächlich das einzige Programm zu sein, dass AMR Dateien auch auf dem PC abspielen und in andere Formate konvertieren kann. Für die resultierende mp3 Datei erhalte ich dann von mp3 Abspielprogrammen die Angabe 64 kbps und 8000 Hz Samplerate. Diese beiden Werte passen aber nur zusammen, wenn man 8 Bit samples zugrundelegt (?). Somit hätte die amr Aufnahme auf jeden Fall eine deutlich schlechtere Abtastrate als die anderen Aufnahmemethoden.
Die 3gp Aufnahme habe ich mit dem All That Recorder aufgenommen. Diese App macht standardmäßig mp3 Aufnahmen. Zumindest mit dem AMR Verfahren bringt sie aber offenbar schlechtere Ergebnisse als die Standard-LG-App.
Für die mp3 Aufnahmen habe ich die App Hi-Q MP3 Rec verwendet. Bei dieser ist die bit rate direkt wählbar und ich habe es wie oben ersichtlich mit 64 und 128 kbps probiert.
Für die wav Aufnahmen habe ich die App BMS Recorder benutzt. Hier kann man die sample rate wählen (8000 Hz bis maximal 48000 Hz in der Pro Version). Aus den Help Information geht hervor, dass diese sample rate ausdrückt, wie oft pro Sekunde ein 16 bit sample aufgenommen wird. Man bekommt also die Bit rate, indem man die sample rate mit 16 multipliziert. Somit komme ich auf 128 kbps (8000 Hz) und 705,6 kbps (44100 Hz).
Vielleicht ist ja hier ein Physiker oder ein professioneller Tontechniker unter meinen Lesern, der uns das per Kommentar noch etwas genauer erklären kann (oder meine Vermutungen korrigieren mag).
Zum Schluss noch ein paar Worte zu den Apps. Um diesen Artikel zu schreiben habe ich auch noch viele andere Programme aus Google Play kurz angetestet. Die Ergebnisse waren zumeist enttäsuchend. Manche stürzten direkt ab, andere hatten wenig Einstellmöglichkeiten oder eine umständliche Oberfläche. Die obengenannten sind zumindest einigermaßen gut programmiert und bieten jedes für sich bestimmte Alleinstellungsmerkmale. Grundsätzlich könnt ihr damit auch so lange ins Mikrofon sprechen, wie der Platz auf der SD Karte reicht (bzw. solange ihr noch etwas zu erzählen habt). Wichtig erscheint mir auch die Möglichkeit den audio input level, also die Aufnahmelautstärke, zu verstellen. Dies bieten nur die wenigsten Apps an. Für normale Sprachaufnahmen und Memos bleibe ich wohl bei der LG-Sprachmemo App. Eine gute Ergänzung für qualitativ bessere Aufnahmen ist der Hi-Q MP3 Voice Recorder, bei dem ich mir auch überlegen werde, die kostenpflichtige Vollversion zu kaufen.
Kategorien: Apps, Multimedia, PC-Software
Tags: 3gp, abspielen, Abtasten, Adaptive, All That Recorder, amr, AMR Player, App, Audio, Aufnahme, Aufnahmedauer, bit rate, Datei, Diktat, Diktiergerät, Freeware, Gerichtsmediziner, Hi-Q, hochladen, input, Klang, klein, konvertieren, Länge, Level, McCrypt, Mikro, Mobilfunk, mp3, Multi-rate, Musik, Phlow, Physiker, Qualität, Radio, rate, Rauschen, reden, sample, Speicher, Sprachaufnahme, Sprache, Sprachtrainer, Störgeräusche, Tonquelle, Tontechniker, Vollversion
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8. September 2012
Schutz gegen Viren und bösartig programmierte Täuschungssoftware ist leider inzwischen auch auf dem Smartphone unverzichtbar. Es sind schon eine ganze Reihe von Fällen bekannt geworden, wo sich User Spionagesoftware u.ä. aus dem Google Play Store eingefangen haben. Deswegen habe ich schon ein paar Antivirenprogramme ausprobiert – die meisten sind ja gegenwärtig noch frei. Allerdings kann ich als Anwender (bevor es zu spät ist) kaum beurteilen, welcher Schutz etwas taugt und welcher weniger. Gut also, dass es inzwischen auch Tests für Android gibt, wie etwa der von AV-TEST – The Independent IT-Security Institute vom März 2012.

Die Test-App wird erkannt und einer Warnung ausgeben.
In diesem Test hat ein kostenloses Produkt eines in der Computerwelt eher unbekannten Herstellers ziemlich gut abgeschnitten: Zoner Antivirus für Android. Und nachdem ich die App nun eine Weile ausprobiert habe, bin ich auch sehr angetan.
- Die Software ist ausgesprochen Ressourcen-schonend. Sie verbraucht nur 1,8 MB Speicher und macht das Handy nicht spürbar langsamer.
- Einfache und klar verständliche Bedienung
- Als einziges mir bekannte Schutzsoftware bietet das Programm auch eine Testmöglichkeit. Man kann eine spezielle (harmlose) Test-App herunterladen, die bei jedem installierten Schutzprogramm alle Alarmglocken schrillen lassen sollte.
- Mit an Bord sind Zusatzfunktionen, die bei anderen Herstellern Geld kosten: Positionsfindung und Remotesteuerung per SMS, automatische Benachrichtigung bei SIM-Wechsel, Möglichkeit diverse Informationen von remote abzufragen.
Dementsprechend fühle ich mich mit dieser App inzwischen recht sicher und hab die anderen wieder runtergeschmissen. Der geringe Speicher- und CPU-Verbrauch ist ein gutes Argument, gerade dieses Programm als Grundschutz auch auf älteren, weniger leistungsfähigen Smartphones zu installieren.
Allerdings sehe ich auch eine Missbrauchsmöglichkeit: Die App erlaubt es, sich mit Hilfe eines zuvor gesetzten Passwortes per SMS die letzten 10 Anrufe auf ein anderes Handy zuschicken zu lassen. Dies kann vielleicht nützlich sein, um einen Dieb zu identifizieren, aber es ermöglicht auch eine heimliche Überwachung durch nahestehende Personen. Also wenn euer chronisch eifersüchtiger Lebensabschnittspartner euch diese App auf dem Handy installiert hat, dann seht zu, dass Zugriff nur von eurem eigenen Zweithandy möglich ist und ihr das Passwort ändert!
Kategorien: Apps, Sicherheit
Tags: Alarm, App, AV-Test, Überwachung, Dieb, Lebensabschnittspartner, Missbrauch, Passwort, Position, Remote, Ressourcen, Schutz, SIM, SMS, Speicher, Spionage, Steuerung, Täuschung, Test, Viren, Zoner
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18. April 2012
Da ich jetzt ein neues Androidgerät habe, muss ich mir natürlich – speziell als Blogger – nochmal Gedanken machen, wie ich den Bildschirminhalt für die Dokumentation abgespeichert kriege. Bei meinem vorigen Samsung Handy gab es ja dafür eine Geräte-eigene Funktion durch gleichzeitiges Drücken der Zurück und Home Taste. Praktischer allerdings war die kostenlose App Screen Capture Shortcut Free, mit der man verzögert einen screenshot machen konnte und die auch ohne root funktionierte. Ich hole mir also gleich mal diese bewährte App und installiere sie auf meinem LG. Doch leider: Gegenwärtig scheint dieses Programm nur die Samsung Galaxy Serie zu unterstützen.
Also kucke ich erstmal im Handbuch nach, ob das LG-P990 eine ähnliche Funktion intern eingebaut hat. Auf Seite 38 werde ich fündig:
Screenshot erstellen
Wenn Sie gleichzeitig auf die Home- und die Ein-/Austaste/ Sperrtaste drücken wird von dem aktuellen Bild ein Screenshot erstellt. Sie hören das Auslösegeräusch einer Kamera. Dieses Bild wird dann auf dem Speicher abgelegt. Sie finden es in der Galerie. (Beachten Sie, dass Sie keine Screenshots von Videos erstellen können.)
Das probiere ich gleichmal. Ist genauso fummelig und umständlich wie es klingt, aber es funktioniert immerhin. Das Bild finde ich schnell über die Systemapp Galerie, den eigentlichen Pfad sehe ich aber dort nicht. Den kriege ich raus mit Hilfe des bereits früher bewährten ES Datei Explorer. Den Pfad zu wissen ist immer dann wichtig, wenn ich das Screenshot-Bild woanders hin kopieren oder weiterverarbeiten will, also eigentlich immer. Ich kriege dann raus, dass der Screenshot auf der internen SD Karte im Verzeichnis /sdcard/CapturedImages/ abgelegt wird. Wenn ich das Handy per USB an den Computer anschließe, wird mir auch die interne Karte als Laufwerk geöffnet; ich kann das Bildschirmfoto also bequem rüberkopieren.
Allerdings ist mir der Auslösevorgang zu umständlich und zu wenig flexibel. Durch mein vorher genutztes Capture-Tool bin ich verwöhnt und hätte gerne etwas ähnliches, speziell mit der Funktion, mit einer einstellbaren Verzögerung einen Screenshot zu machen. Ich forsche also mal bei Google Play nach, ob es auch etwas gibt, was mein LG Handy unterstützt. Dabei kommen für mich nur Tools ohne root Zugriff in Frage, weil ich wirklich nicht einsehe, irgendeinem mir unbekannten Programmierer wegen so einer banalen Funktion vollständigen und unkontrollierbaren Zugriff auf mein System zu geben.

Screenhot UX hat viele nützliche Optionen
Das an und für sich kostenpflichtige Tool Screenshot UX verspricht, dass es auf vielen Geräten auch ohne root läuft und hat immerhin eine kostenlose trial Version, mit der man 15 Screenshots machen kann. Mein LG-P990 ist unter den Geräten, die ohne root supportet werden, daher probiere ich das gleich mal aus. Und in der Tat: Die App tut, was sie verspricht, und bringt auch all die Funktionen mit, die man erwartet, und sogar noch einige mehr:
- screenshot über einen Button auslösen, den man auf dem Bildschirm verschieben und sogar in der Größe verändern kann
- screenshot durch Schütteln auslösen
- screenshot mit einstellbarer Verzögerung auslösen
- countdown anzeigen oder verbergen
- wählbare Aktion nach dem screenshot
- Bildschirm ausschnitte auswählen
- Größe des Screenshot-Bildes auswählen
- Pfad wählen, unter dem das Bild abgespeicher wird, (z.B. auf der externen SD-Karte)
- usw.
Soweit ich das versucht habe, funktioniert alles anstandslos. Diese App ist also eine sinnvolle Ergänzung zu der Systemfunktion über die Tastenkombination. Für jemand wie mich, der öfter den Bildschirminhalt festhalten muss, sind die 3,13 €, die die Vollversion kostet, sicher gut investiertes Geld.
Kategorien: Android, Apps, Fotografie, Hardware
Tags: abfotografieren, abspeichern, App, ausdrucken, Auslösegeräusch, Auslösevorgang, Bild, Bildschirminhalt, Button, Capture, CapturedImages, Computer, Ein-Austaste, einstellbar, ES Datei Explorer, Funktion, Galerie, Home, Kamera, kostenlos, LG, P990, Pfad, root, Samsung, Schütteln, Screen, Screenshot, Screenshot UX, sdcard, sichern, Speicher, Sperrtaste, Systemfunktion, Taste, Tool, trial, Trialversion, unterstützt, USB, Verzögerung, Vollversion
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15. April 2012
Ein besonders herausragendes Merkmal meines neuen Handy, LG-P990, ist der große interne Speicher. So schreibt etwa der Focus in einem Artikel, der das Gerät in den höchsten Tönen lobt: „Das interne Gedächtnis fasst acht Gigabyte, von denen im Auslieferungszustand noch 6,8 Gigabyte frei sind.“ In den Herstellerspezifikationen des Geräts heißt es hingegen: „Speicher intern/extern Ca. 5.5GB interner Speicher, microSD Speicher-Slot für bis zu 32GB“.
Das will ich jetzt doch etwas genauer wissen. Unter Einstellungen – Speicherverwaltung finde ich folgende Auflistung:
- Speicherkarte: Hiermit ist offensichtlich die externe SD Karte gemeint, die ich zusätzlich hineingesteckt habe. Von dem Nennwert 16 GB werden hier immerhin 14,90 GB als verfügbarer „Gesamtspeicher“ angeben.
- Interne Speicherkarte: Hierbei handelt es sich offenbar um eine festeingebaute Flash-Karte, die bei dem offiziell angegeben internen Speicher mitgerechnet wird. Der verfügbare Gesamtspeicher wird hier mit 5,51 GB angegeben.
- Telefonspeicher: Der „verfügbare Speicher“ wird hier im Auslieferungszustand mit 1,20 GB angeben.
Die Angabe verfügbarer Speicher ist zumindest unvollständig, denn es wird nicht mitgeteilt, wieviel Telefonspeicher das Gerät ingesamt hat, inklusive des Teils der bereits durch vorinstallierte Apps oder anderes belegt ist. Um dem auf den Grund zu gehen nutze ich wieder mal mein bewährtes Tool Android System Info. Dieses zeigt mir folgendes an:
- Internal Memory: 1487 ,62 MB, davon 1229,11 MB frei
- SDCard: 5638,59 MB, davon 5409,03 MB frei
- External SDCard: 15261,25 MB, davon 15261,06 MB frei
- RAM: 372 MB, davon 76 MB frei
Das kann schon alles ganz schön verwirren. Die Speicherverwaltung unterscheidet zwischen Telefonspeicher, Speicherkarte (=extern) und interner Speicherkarte, mein Tool hingegen zwischen Internal Memory, SDCard (=intern) und External SDCard. Aber nachdem jetzt die Begriffe klar sind, kann ich die Werte vergleichen und sie stimmen einigermaßen überein.
Ich finde dann auch im weiteren heraus, dass sich Apps erstmal nur in dem Internal Memory installieren lassen. Nutzt man das (nicht bei allen Programmen mögliche) Verschieben der App auf die SD Karte (kurz: App2SD), dann wird das Programm ganz oder teilweise auf die interne SDCard verschoben. Die External SDCard ist nur für Daten nutzbar und das auch nur, wenn man in den Einstellungen der App einen Pfad angeben kann.
Somit müßte die korrekte Beschreibung der Speicherfähigkeiten des LG-P990 also eigentlich lauten:
- 1,5 GB interner Speicher (direkt für Apps nutzbar)
- dazu eine interne SD Karte mit 5,5 GB (für App2SD nutzbar)
- Erweiterungsmöglichkeiten mit externer SD bis zu 32 GB (nur für Daten nutzbar)
Mein Gerät hat also in Wahrheit viel weniger direkt nutzbaren Speicher als die offiziell angebenen 5,5 GB (wobei freilich auch 1,5 GB für meine App Sammlung reichen sollte). Auch andere Hersteller flunkern beim Speicher offenbar ganz gern, also sollte ich beim Kauf eines Smartphones schon aufpassen, wieviel davon ich wirklich für welchen Zweck nutzen kann.
Kategorien: Android, Apps, Hardware
Tags: Android System Info, app2SD, Auslieferungszustand, Daten, external, flash, Focus, GB, Gesamtspeicher, Gigabyte, Hersteller, intern, Internal, Karte, LG-P990, Memory, microSD, Nennwert, Pfad, RAM, sdcard, Slot, Speicher, Speicherverwaltung, Spezifikation, verfügbar
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28. November 2011
Dank ebay ist das Versteigern und Ersteigern von gebrauchten oder falsch gekauften Dingen ist inzwischen ja auch in Deutschland zum Volkssport geworden. Bisher wurden die meisten derartigen Geschäfte vom PC aus abgewickelt, wobei offenbar auffallend ist, dass die besten Preise oft zu Uhrzeiten erzielt werden, wo viele potentielle Käufer eigentlich im Büro sitzen. Aber diese Frage will ich jetzt nicht weiter erörtern …
Mich interessiert jetzt: Macht es tatsächlich Sinn typische ebay-Aktivitäten wie:
- selbst neue Angebote einstellen
- interessante Angebote finden, prüfen und beobachten
- Fragen zu den Produkten stellen und beantworten
- mitsteigern
- in der Endphase einer Versteigerung andere überbieten und erfolgreich Dinge ersteigern
- Bezahlung und Bewertung nach erfolgreichem Ersteigern
auf einem Android-Handy abzuwickeln?
eBay selbst bietet für Android eine offizielle app. Diese macht gleich einen guten Eindruck. Nachdem ich einmal meine eBay-Benutzerdaten eingegeben habe, lande ich auf einer Startseite, die die wichtigsten Optionen bietet. Direkter Zugriff u.a. auf
- „Mein eBay“, wo ich z.B. Angebote, die ich unter Beobachtung gestellt habe, aufgelistet finde.
- Nachrichten
- die Ergebnisse von gespeicherten Suchanfragen
- aktuelle Schnäppchenangebote
- …
Ich kann sowohl eine neue Suche nach Artikeln starten, als auch einen eigenen Verkauf starten. Letzteres macht wohl vor allem bei Artikeln Sinn, die wenig Text zur Beschreibung brauchen (sonst mache ich das doch lieber am PC). Dafür kann ich bei solchen Artikeln schnell mit dem Handy ein Foto schießen und es direkt hochladen. Wenn es mal schnell gehen muss, werde ich das ausprobieren.
Im Moment aber interessiert mich mehr die Kauf-Option. Das Problem bei ebay ist ja oft, dass ich oft gerade dann, wenn eine interessante Auktion endet, unterwegs bin. Wenn ich wirklich etwas haben will, klappt es irgendwie selten schon vorab zu bieten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nur dann günstig wird, wenn ich in letzter Minute (oder sogar Sekunde), quasi überraschend für alle Mietbieter, bis zu meinem Maximalpreis gehe. Ob das auch vom Handy aus klappt? Immerhin könnten sich durch den Verbindungsaufbau über das Telefonnetz Verzögerungen ergeben, die mich aus dem Rennen werfen. 
Ich suche also am PC in Ruhe ein Angebot aus, das mich interessiert (was genau wird erst in einem der nächsten Beiträge verraten) und stelle es auf „Beobachten“. In der ebay App kann ich unter Einstellungen – Benachrichtigungen sicherstellen, dass ich 15 min vor Schluss über die Android Infoleiste informiert werde. Das klappt auch auf Anhieb, nur ein eigene Melodie speziell für ebay wäre noch gut, um die Erinnerung von anderen Messages zu unterscheiden. Es ergibt sich, dass das Ende der Auktion mich genau in der S-Bahn erreicht. Ich gebe also einige Minuten vor dem Showdown mein Angebot ein (das deutlich über dem letzten Gebot liegt) und warte. 20 Sekunden vor dem Ende drücke ich dann auf bieten – und gewinne in der Tat die Auktion. Der Preis, den ich so erzielt habe liegt rund 10% unter dem niedrigsten Preis für ein vergleichbares Angebot in der letzten Zeit – also habe ich wohl dank meiner mobilen Bietstrategie wirklich ein Schnäppchen gemacht.Den endgültige Abschluss des Kaufs mache ich dann wieder zu Hause vom Computer aus – Kontotransaktionen will ich nicht unbedingt von einem Mobilgerät aus machen. Aber wenn ich die Auktion erstmal gewonnen habe, eilt es ja auch nicht mehr.
Fazit: Die ebay App ist wieder so ein typischer Fall, wo eine Kombination von PC und Mobiler Anwendung Sinn macht. Klar ist es nicht besonders bequem, auf dem Minibildschirm lange Listen zu durchscrollen. Und komplexe Artikelbeschreibungen gebe ich doch lieber auf einer richtigen Tastatur ein. Aber wenn es schnell gehen muss von unterwegs, dann macht die ebay App unbedingt Sinn.
Kategorien: Apps, soziale Aspekte
Tags: Angebot, App, Auktion, beobachten, eBay, ersteigern, Geschäft, gewinnen, Käufer, Kombination, offiziell, PC, Produkt, Schnäppchen
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27. Oktober 2011
Zum neuen Design des Google Android Market hatte ich ja schon ein paar kritische Anmerkungen gemacht. In letzter Zeit kommen aber dazu auch noch manchmal technische Probleme. Konkret passiert nach dem Starten der market App oft gar nichts, bzw. die Anwendung bleibt im Lade Bildschirm hängen. Irgendwelche aussagekräftige Fehlermeldungen gibt es nicht. Der Aufruf des Optionen-Menus der App und die Anzeige der bereits installierten Anwendungen ist immer noch möglich. Daher handelt es sich wohl um ein Problem bei der Synchronisierung über das Internet. Da ich immer nur über WLAN auf den Market zugreife, kann es am Internetzugang oder mangelnder Bandbreite eigentlich nicht liegen. Der Internetzugriff klappt ja bei allen anderen Anwendungen einwandfrei.
Natürlich könnte es sich wieder einmal um ein Speicherproblem handeln. Vielleicht will ja die market App gleich beim Laden ne Menge Daten und Bilder aufs Handy laden und bleibt hängen, wenn das nicht geht. Das wäre dann freilich zumindest schlampige Programmierung, denn ein Programm sollte in so einem Fall zumindest einen Hinweis geben, woran es liegt und was ich dagegen tun kann. Ohnehin führt bei mir das Freimachen von Speicher durch Deinstallieren von ein paar Apps und Neustart des Telefons noch nicht zum Erfolg.
Ich konzentriere mich also jetzt bei der Fehlersuche auf das Synchronisieren mit dem Market. Einloggen tue ich mich da ja mit dem Google-Konto. Unter Einstellungen – Konten und Synchronisierungseinstellungen finde ich die Optionen zu diesem Konto. Bei Synchronisierungsproblemen mit anderen Konten (z.B. Mail) hat hier das Entfernen und Neuanlegen des jeweiligen Kontos schon mal geholfen. Beim Google Konto aber geht das nicht – ich kann nur die Synchronisierung aus- und einschalten. Dies ändert aber nichts am Fehlerbild. Ebensowenig hilft der Hinweis auf den Google Hilfeseiten weiter, wonach ich eine Verbindung mit Google Talk probieren soll. Das klappt einwandfrei, nur der market funzt immer noch nicht.
Also greife ich wieder einmal zu meinem altbewährten Tool Android System Info. Dort habe ich bei der Auflistung der Apps nicht nur die üblichen Task start/stop Funktionen sondern auch eine Funktion manage. Und die gibt mir die Möglichkeit, speziell zu dieser App alle Daten zu löschen. Nachdem ich das gemacht habe, starte ich die market App neu und nun sieht es anders aus: Ich bekomme eine neue Anfrage den Google Geschäftsbedingungen zuzustimmen. Und voila! anschließend startet der Android Market doch tatsächlich wieder erfolgreich.
Das Problem konnte ich also bis auf weiteres lösen, aber es wirft kein so gutes Licht auf die Google Software und Android. Manchmal komme ich mir schon vor, wie bei Windows 95 („Standardverkäuferspruch damals: „Soll ichs ihnen einpacken oder wollen sie`s gleich wegschmeißen?“). Normale Handybenutzer ohne größeren technischen Hintergrund sind mit so einem Problem mit Sicherheit überfordert. Und Google bzw. die Software selbst liefern keine ausreichenden Hilfen zur Fehlerbeseitigung. Aber irgendwann, spätestens in Android Version 5.3 wird sicher alles besser.
Kategorien: Android, Apps, Bedienung
Tags: Absturz, Android, Android System Info, App, Bildschirm, bleibt hängen, entfernen, Fehlersuche, Google, Internet, Konto, Laden, manage, Market, Neustart, Software, Speicher, start, Synchronisierung, WLAN
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17. Oktober 2011
Wikipedia ist für mich zu einem unentbehrlichen Alltagswerkzeug geworden. Egal ob es um Technik, Kultur oder aktuelle Nachrichten geht – ein Blick ins Wiki verschafft oft wertvolle Hintergrundinformationen. Dazu kommt, dass ich manchmal auch ganz gern einfach stöbere. Die empfohlenen Artikel des Tages sind dabei meist ein guter Startpunkt.
Natürlich kann ich die Wikipedia auch vom Android-Phone aus per Browser aufrufen. Doch das macht nicht wirklich Spaß. Die deutsche Wikipedia leitet zwar automatisch auf eine für mobile Anwendungen optimierte url um, diese bietet aber nicht alle Funktionen. Außerdem ist diese Ansicht ziemlich umständlich zu bedienen, zumal ständig die Nachfrage kommt, mit welcher Anwendung die neue Seite zu öffnen ist. Sonderfunktionen wie Sprachwechsel oder Diskussionsseite finde ich in der Mobildarstellung auf Anhieb erstmal gar nicht. Kucken wir also mal, ob spezialisierte Apps es besser machen.

Wikidroid: gute Optik, wenig Funktionen
Als erstes probiere ich Wikidroid aus. Die App startet erfreulich schnell und zeigt dann eine ähnliche Ansicht wie die Mobilseite der Wikipedia. Allerdings wird in der kostenlosen Version ein Werbebanner im oberen Bereich eingeblendet. Ein kurzer Test ergibt, dass die App auch ungewöhnliche Artikel schnell findet. Gut ist, dass die Sprache über die Optionen-Taste schnell gewechselt werden kann, allerdings müssen die Sprachen zuvor ausgewählt werden. Sprachwechsel ist für mich eine sehr wichtige Funktion, weil gerade bei technischen Fragen oftmals der entsprechende Artikel der englischsprachigen Wikipedia deutlich mehr Informationen enthält. Ansonsten bietet die App aber wenig Mehrwert. Die Menufunktionen sind auf Englisch, was mich zwar nicht behindert, aber dann doch in der Verbindung mit deutschen Texten ziemlich verwirrend sein kann. Der einzige wirkliche Vorteil gegenüber dem Browser liegt in der Geschwindigkeit.
Mein nächster Kandidat ist die App Wapedia. Die Darstellung hebt sich deutlich von der Standardansicht ab, mit größeren Buchstaben und mehr auf den Text konzentrierter Darstellung. Das geht natürlich ein wenig auf Kosten der Optik. Unterwegs und auf dem Handy kann ich allerdings gut auf optische Schnörkel verzichten, insofern finde ich das ganz in Ordnung. Inzwischen scheint die App auch alle Artikel zu finden – in früheren Versionen war das ein Problem, weil nur eine Auswahl der „wichtigsten“ Artikel zur Verfügung stand. Das Optionen-Menu bietet mir deutlich umfangreichere Funktionen als Wikidroid:
- direkter, übersichtlicher Zugriff auf das Inhaltsverzeichnis der Seite
- auch die Diskussions- und Versions/Autoren-Seiten sind abrufbar
- Sprachwechsel ist beliebig ohne Voreinstellung nutzbar
Also eine App mit Mehrwert, wenngleich die Bedienung zum Teil etwas langsam und rucklig wirkt.
Kurz abhandeln kann ich die App Wikipedia Lexikon. Diese auch werbefinanzierte App ist noch funktionsärmer als Wikidroid, allerdings auch superschnell.
Etwas besser ist Wiki Lexikon. Diese App kann immerhin Sprachwechsel, verschiedene Darstellungsvarianten einschließlich der Standard-Web-Seite. Nur über letzteres ist Zugriff auf die Diskussionsseiten möglich und das ist dann doch ein wenig fummelig. Als echtes Alleinstellungsmerkmal bietet Wiki Lexikon die Unterstützung der Wiki Travel Funktion. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das mit Hilfe von Wikipedia-Artikeln einen stets aktuellen Reiseführer für den jeweiligen Standort bereitstellen soll. Wer soetwas brauchen kann, der fährt mit dieser App sicher ganz gut.
Eine interessante Alternative ist Wikidroyd (mit Y!). Diese App ist ein offline Reader. Das bedeutet, dass die gesamte Wikidatenbank auf der SD Karte platziert wird und nur von dort gelesen wird. Sinnvoll ist dies sicherlich, wenn man im Ausland unterwegs ist und hohe Roamingkosten vermeiden will. Der Nachteil ist, dass ich die gesamte Datenbank erstmal herunterladen muss. Dies dauert unabhängig von der eigenen Internetverbindung mehrere Stunden, wohl weil der Downloadserver nicht mehr hergibt. Im Netz finde ich hierzu die Empfehlung den Datenbestand per Computer runterzuladen und dann auf die SD-Karte zu schieben. Das ist auf jeden Fall sinnvoll, denn in der Zeit, in der die Dateien heruntergeladen werden, will ich das Handy ja weiter nutzen.
Das Ergebnis ist dann doch ziemlich überzeugend. Dank meiner größeren SD-Karte habe ich keine Probleme, die ganze deutsche (2,3 GB) und die noch umfangreichere englische (4,2 GB) Enzyklopädie herunterzuladen. Die Datenbank ist vollständig und offensichtlich ziemlich aktuell. Es wird zwar nur der reine Text ohne Bilder und Diskussionen angezeigt, aber dafür habe ich alles auch dann zur Verfügung, wenn ich kein Netz zur Verfügung habe. Und irgendwie ist es ja schon faszinierend, einen relevanten Teil des Wissens der Menschheit auf seinem Handy mit sich herumzutragen.
Ich stöbere weiter im Android-Market. Interessant klingt die App Wikimobile2. Diese bietet laut Beschreibung „die coolste Art Wikipedia zu erleben“. Das Wort „cool“ klingt in diesem Zusammenhang aber eher verdächtig und das bestätigt sich auch schnell. Die App verlangt Rechte, die nicht wirklich für den Zugriff auf die Enzyklopädie Sinn machen, u.a.:
- Mein Standort
-
Telefonstatus lesen und identifizieren
-
Inhalt des USB-Speichers und der SD-Karte ändern/löschen
-
Standby-Modus deaktivieren
Das klingt schwer nach einer App, die weniger für die User, dafür aber umso mehr für die Werbetreibenden „cool“ ist. Dieser Eindruck bestätigt sich auch nach dem versuchsweisen Installieren: Die Werbebanner sind so plaziert, dass ich unabsichtlich sehr leicht drauf trete. Die besonderen Funktionen bestehen darin, dass ich für den gleichen Suchbegriff auch noch auf andere Quellen wie Google Bilder und Youtube zugreifen kann. Die Wikipedia-Funktionen selbst beschränken sich hingegen auf das nötigste.
Nach der letzten Erfahrung bin ich doch etwas ernüchtert und kucke mir die anderen Angebote etwas genauer an, bevor ich sie runterlade. Ich glaube, ich muss doch mehrere Wikipedia-Apps parallel behalten. Wikidroid ist schnell und optisch ansprechend, Wapedia bietet alle Zusatzfunktionen, die ich brauche. Und Wikidroyd ist die Lösung, wenn ich kein Netz habe. Vielleicht gibt es ja irgendwann eine App, die alles vereint ohne Nebenwirkungen. Wenn ihr so eine findet, lasst es mich wissen!
Kategorien: Apps, soziale Aspekte
Tags: Artikel, Berechtigung, Browser, cool, Diskussion, Enzyklopädie, Lexikon, offline, SD Karte, Sprachwechsel, Wapedia, Werbung, Wikidroid, Wikidroyd, Wikimobile2, Wikipedia
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15. Oktober 2011
Bis vor kurzem hatte die Kindle-App von Amazon eine sympathische Schlichtheit. Man klickte sie an, bekam die Liste der heruntergeladenen Bücher angezeigt und wählte sich eines zum Lesen aus. Alles funktionierte und für das Herunterladen von weiteren (meist kostenpflichtigen) Büchern gab es auch eine Funktion. Doch so konnte es natürlich nicht bleiben. Ein Update mußte her.
Gegen Updates habe ich natürlich erstmal gar nichts. Meist bekomme ich damit ja neue Funktionen, die Beseitigung von lästigen Fehlern und Instabilitäten und manchmal sogar mehr Bedienungskomfort. Doch in diesem Fall war das Update (auf Version 3.1, inzwischen 3.2) eher ärgerlich. Die Startseite (von Amazon „Inhaltsseite“ genannt) wurde bunter, die Bücher werden jetzt nebeneinander und größer angezeigt, was die Übersichtlichkeit nicht gerade erhöht. Soweit ist es aber ja noch Geschmackssache. Aber dass nun der untere Teil des Bildschirm mit den „Empfehlungen des Herausgebers“ besetzt wird, finde ich ziemlich störend. Dazu kommt, dass diese „Empfehlungen“ sich offenbar am Massengeschmack des durchschnittlichen Amazon-Kunden orientierten, was – vorsichtig formuliert – nicht so ganz zu meinen Lesegewohnheiten paßt.
Inzwischen wurde der Herausgeber-Schrott immerhin durch „Empfehlungen für Sie“ ersetzt, was nicht ganz so unangenehm ist. Individualisierte Werbung, die von den bisherigen Kaufgewohnheiten auf zukünftige schließt, ist zwar Datenschutz-rechtlich bedenklich, aber doch immer noch besser als Werbung für völlig bescheuerte Produkte, die ich nie kaufen würde. Komischerweise bekomme ich nun dauernd Hacker-Bücher angeboten, obwohl ich noch nie so eins gekauft habe. Naja – vielleicht weiß Amazon ja mehr über mich als ich selber.
Der wirkliche Hammer beim Update kommt aber, als ich die bereits heruntergeladenen Bücher öffnen will. Bei der Hälfte der Bücher erhalte ich eine Fehlermeldung, dass die Datei leider kaputtgegangen sei. Ich solle sie erst löschen und dann neu herunterladen. Das geht natürlich unterwegs auf Kosten des verfügbaren Mobilfunk-Datenmenge. Wenn ich jetzt im Urlaub gewesen wäre und es nur über Roaming hätte machen können, wäre das richtig doof gewesen.
Immerhin klappte das Herunterladen und die Wiederherstellung des vorigen Zustands und ich lebe halt jetzt mit der Zwangswerbung auf meinem Handy. Amazon schob dann gleich ein weiteres Update (3.2, „Zahlreiche Fehlerbehebungen“) nach, weil sich wohl noch mehr Leute geärgert hatten. Mal sehen, was sich Amazon als nächstes einfallen läßt, um Leser zu vergraulen. Vielleicht sollte ich mir ja doch mal die Konkurrenz anschauen.
Kategorien: Apps, Multimedia, soziale Aspekte
Tags: Amazon, Bücher, Datenmenge, Empfehlungen, Fehlerbehebung, Funktion, Herausgeber, Kindle, Lesegewohnheiten, update, Werbung
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