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Sprachaufnahmen im .amr Format

19. September 2012

 

Viele Handybesitzer wissen gar nicht, dass sie mit ihrem Gerät auch ein für viele Zwecke ausreichendes Diktier- und Aufnahmegerät besitzen. Andere, die das zumindest ahnen, wissen nicht recht, was sie damit anfangen sollen. Ist ein Diktiergerät nicht etwas für arrogante Manager, die immer auf dem Sprung sind und mal schnell ihrer Sekretärin was diktieren? Nach Diktat verreist ist ja so ein geflügeltes Wort …

Hier mal ein paar Beispiele und Argumente, warum Sprachaufnahmen auch für ganz normale Leute sinnvoll sein können:

  • Wenn ich meine Eindrücke und Erfahrungen kurz festhalte (z.B. im Urlaub, bei besonderen Ereignissen), habe ich eine viel lebendigere Erinnerung als nur durch Fotos.
  • Audioaufnahmen der eigenen Gedanken und Pläne können mir helfen, Ziele und Ideen besser zu strukturieren, eigene Denkfehler zu erkennen und meine Zeit effektiver zu planen.
  • Mit solchen Aufnahmen kann ich Detailinformation, die sonst leicht verloren gehen, festhalten. Deswegen wird dieses Verfahren ja auch in vielen Berufen angewendet, wann immer es auf sachkundige Detailbeobachtung ankommt. Kennen ich ja aus den Fernsehkrimis von den Gerichtsmedizinern 😉
  • Professionelle Sprachtrainer empfehlen die Methode auch, um sich typische Anfängerfehler beim Reden vor anderen abzugewöhnen.
  • Eventuell kann ich mit dem Handy auch Veranstaltungen und Vorträge aufnehmen, dann sollte ich allerdings aus juristischen und moralischen Gründen vorher um Erlaubnis fragen. Außerdem sollte das Smartphone dann in der Nähe des Sprechers platziert werden.

Die Technik selber ist ganz einfach: App starten, Aufnahmeknopf drücken und lossprechen, so wie beim Telefonieren. Nach Beendigung wird die Aufnahme mit Stichwort oder Uhrzeit auf dem Gerät gespeichert. Zumindest wenn die Tonquelle nicht allzuweit entfernt ist, machen die kleinen Mikrofone im Smartphone ganz brauchbare Aufnahmen.

Bei entfernten Tonquellen oder in großen Räumen funktioniert es weniger gut. Da empfehle ich eher ein Gerät wie z.B. das durchaus erschwingliche McCrypt DR-3. Weitere nützliche Hinweise und Tutorials zu professionellen Tonaufnahmen findet ihr in dem Blog Phlow von Moritz mo. Sauer.

Bei den Aufnahmen mit dem Smartphone kommt zumeist ein spezielles Audio-Format zum Einsatz, dass für Sprache optimiert ist. Die dabei erzeugten Dateien haben die Endung .amr und werden je nach Programm an verschiedenen Stellen im Speicher oder auf der SD Karte abgelegtNeulich habe ich aber nun die Erfahrung gemacht, dass ich diese auf dem Android-Handy aufgenommenen .amr Dateien nicht ohne weiteres auf dem PC, im Browser oder anderswo abspielen konnte. Deswegen habe ich jetzt mal ein bisschen recherchiert und will die Infos mal  mit euch teilen.

AMR steht für „Adaptive Multi-Rate“ und dient vor allem dazu,  die resultierenden Dateien möglichst klein zu halten. Im Vergleich zu mp3 ist die Qualität deutlich schlechter, aber auch die Dateigröße für die selbe Aufnahmedauer deutlich kleiner. Für Musik ist AMR daher weniger geeignet, für Sprache soll es aber allemal ausreichen.

Das wollte ich genauer wissen und darum hab ich dazu mal ein paar Versuche gemacht. Und zwar habe ich jeweils eine Minute lang relativ leise aus einigen Zentimetern Entfernung ins Mikro des Handys gesprochen. Mit Hilfe von verschiedenen Apps, die in unterschiedlichen Formaten speichern, habe ich den Vorgang dann wiederholt. Die Ergebnisse waren wie folgt:

Format – Bitrate   – Dateigröße  –    Qualität

amr                ?             95 kByte    befriedigend
(Klang mäßig, leicht verrauscht, aber noch gut verständlich)

3gp               ?             107 kByte           befriedigend
(Klang mäßig, am Wortende Silben verschluckt)

mp3          64 kbps    477 kByte   gut
(klarer Klang, gut verständlich)

mp3        128 kbps     954 kByte  sehr gut
(glasklar, CD Qualität)

wav         128 kbps     952 kByte   befriedigend
(Störgeräusche am Wortende)

wav         705 kbps        5,09 MByte    sehr gut
(glasklar, sauber, ohne Rauschen)

Wie ihr seht, erzeugt AMR bei gleicher Aufnahmezeit schon deutlich kleinere Dateien und das kann ja bei längeren Aufnahmen, knappem Speicher und Hochladen per Mobilfunknetzen schon einen Unterschied machen.

Diese Ergebnisse sind allerdings nur bedingt vergleichbar, weil ich die Aufnahmen mit verschiedenen Apps durchgeführt mußte. Immerhin habe ich bei dem Versuch, die Werte vergleichbar zu machen, auch noch einiges über die Theorie der Aufnahme- und Abtastformate gelernt.

Grundsätzlich gibt es offenbar folgende Parameter:

  • Die sample Länge in Bit. Dies ist die kleinste Einheit, in der das Tonsignal aufgenommen wird, normalerweise 8, 16 oder 20 bit.
  • die sample rate in Hz. Dies drückt aus, wie oft pro Sekunde das Tonsignal abgetastet bzw ein sample angelegt wird. Typische Werte sind 8000, 22000, 44100, 48000 Hz
  •  die bit rate in kbps (kilo-bit-pro-Sekunde). Dies ist der Wert, der meistens in mp3 Programmen angegeben ist. Er ergibt sich aus der sample Länge multipliziert mit der bit rate. Typische Werte sind 64, 128, 256 kbps.

Das AMR Format scheint sich aber nicht ganz diesem System zu unterwerfen. Es handelt sich offenbar um ein komplexeres Verfahren, das ursprünglich für das Radio entwickelt wurde und je nach Qualität der Aufnahme mit verschiedenen bit raten bzw. sample Verfahren arbeitet. Das Dateiformat mit der Endung .3gp, das meist für Videos zum Einsatz kommt, verwendet übrigens für Audioaufnahmen ebenfalls das AMR Verfahren.  Insofern macht es Sinn, dass die resultierende Größe bei meinem Versuch oben ähnlich klein war. Diese Dateien lassen sich auf PC und Handy mit den meisten Videoplayern abspielen.

simpel aber gut: AMR Player auf dem PC

Für die Aufnahme der .amr Datei habe ich die bei LG Smartphones standardmäßig installierte App „Sprachmemo“ verwendet (gibt es nicht bei Google Play, aber ähnliche sind auf fast jedem Smartphone vorinstalliert). Eine Bitrate wird dort nicht direkt angegeben, daher habe ich die Datei auf den Computer kopiert und sie dort mit der Software AMR Player ins mp3 Format umgewandelt. Diese recht simple Freeware scheint tatsächlich das einzige Programm zu sein, dass AMR Dateien auch auf dem PC abspielen und in andere Formate konvertieren kann. Für die resultierende mp3 Datei erhalte ich dann von mp3 Abspielprogrammen die Angabe 64 kbps und 8000 Hz Samplerate. Diese beiden Werte passen aber nur zusammen, wenn man 8 Bit samples zugrundelegt (?). Somit hätte die amr Aufnahme auf jeden Fall eine deutlich schlechtere Abtastrate als die anderen Aufnahmemethoden.

Die 3gp Aufnahme habe ich mit dem All That Recorder aufgenommen. Diese App macht standardmäßig mp3 Aufnahmen. Zumindest mit dem AMR Verfahren bringt sie aber offenbar schlechtere Ergebnisse als die Standard-LG-App.

Für die mp3 Aufnahmen habe ich die App Hi-Q MP3 Rec verwendet. Bei dieser ist die bit rate direkt wählbar und ich habe es wie oben ersichtlich mit 64 und 128 kbps probiert.

Für die wav Aufnahmen habe ich die App BMS Recorder benutzt. Hier kann man die sample rate wählen (8000 Hz bis maximal 48000 Hz in der Pro Version). Aus den Help Information geht hervor, dass diese sample rate ausdrückt, wie oft pro Sekunde ein 16 bit sample aufgenommen wird. Man bekommt also die Bit rate, indem man die sample rate mit 16 multipliziert. Somit komme ich auf 128 kbps (8000 Hz) und 705,6 kbps (44100 Hz).

Vielleicht ist ja hier ein Physiker oder ein professioneller Tontechniker unter meinen Lesern, der uns das per Kommentar noch etwas genauer erklären kann (oder meine Vermutungen korrigieren mag).

Zum Schluss noch ein paar Worte zu den Apps. Um diesen Artikel zu schreiben habe ich auch noch viele andere Programme aus Google Play kurz angetestet. Die Ergebnisse waren zumeist enttäsuchend. Manche stürzten direkt ab, andere hatten wenig Einstellmöglichkeiten oder eine umständliche Oberfläche. Die obengenannten sind zumindest einigermaßen gut programmiert und bieten jedes für sich bestimmte Alleinstellungsmerkmale. Grundsätzlich könnt ihr damit auch so lange ins Mikrofon sprechen, wie der Platz auf der SD Karte reicht (bzw. solange ihr noch etwas zu erzählen habt). Wichtig erscheint mir auch die Möglichkeit den audio input level, also die Aufnahmelautstärke, zu verstellen. Dies bieten nur die wenigsten Apps an. Für normale Sprachaufnahmen und Memos bleibe ich wohl bei der LG-Sprachmemo App. Eine gute Ergänzung für qualitativ bessere Aufnahmen ist der Hi-Q MP3 Voice Recorder, bei dem ich mir auch überlegen werde, die kostenpflichtige Vollversion zu kaufen.

 

Kindle mit Werbung

15. Oktober 2011

Bis vor kurzem hatte die Kindle-App von Amazon eine sympathische Schlichtheit. Man klickte sie an, bekam die Liste der heruntergeladenen Bücher angezeigt und wählte sich eines zum Lesen aus. Alles funktionierte und für das Herunterladen von weiteren (meist kostenpflichtigen) Büchern gab es auch eine Funktion. Doch so konnte es natürlich nicht bleiben. Ein Update mußte her.

Gegen Updates habe ich natürlich erstmal gar nichts. Meist bekomme ich damit ja neue Funktionen, die Beseitigung von lästigen Fehlern und Instabilitäten und manchmal sogar mehr Bedienungskomfort. Doch in diesem Fall war das Update (auf Version 3.1, inzwischen 3.2) eher ärgerlich. Die Startseite (von Amazon „Inhaltsseite“ genannt) wurde bunter, die Bücher werden jetzt nebeneinander und größer angezeigt, was die Übersichtlichkeit nicht gerade erhöht. Soweit ist es aber ja noch Geschmackssache. Aber dass nun der untere Teil des Bildschirm mit den „Empfehlungen des Herausgebers“ besetzt wird, finde ich ziemlich störend. Dazu kommt, dass diese „Empfehlungen“ sich offenbar am Massengeschmack des durchschnittlichen Amazon-Kunden orientierten, was – vorsichtig formuliert – nicht so ganz zu meinen Lesegewohnheiten paßt.

Inzwischen wurde der Herausgeber-Schrott immerhin durch „Empfehlungen für Sie“ ersetzt, was nicht ganz so unangenehm ist. Individualisierte Werbung, die von den bisherigen Kaufgewohnheiten auf zukünftige schließt, ist zwar Datenschutz-rechtlich bedenklich, aber doch immer noch besser als Werbung für völlig bescheuerte Produkte, die ich nie kaufen würde. Komischerweise bekomme ich nun dauernd Hacker-Bücher angeboten, obwohl ich noch nie so eins gekauft habe. Naja – vielleicht weiß Amazon ja mehr über mich als ich selber.

Der wirkliche Hammer beim Update kommt aber, als ich die bereits heruntergeladenen Bücher öffnen will. Bei der Hälfte der Bücher erhalte ich eine Fehlermeldung, dass die Datei leider kaputtgegangen sei. Ich solle sie erst löschen und dann neu herunterladen. Das geht natürlich unterwegs auf Kosten des verfügbaren Mobilfunk-Datenmenge. Wenn ich jetzt im Urlaub gewesen wäre und es nur über Roaming hätte machen können, wäre das richtig doof gewesen.

Immerhin klappte das Herunterladen und die Wiederherstellung des vorigen Zustands und ich lebe halt jetzt mit der Zwangswerbung auf meinem Handy. Amazon schob dann gleich ein weiteres Update (3.2, „Zahlreiche Fehlerbehebungen“) nach, weil sich wohl noch mehr Leute geärgert hatten. Mal sehen, was sich Amazon als nächstes einfallen läßt, um Leser zu vergraulen. Vielleicht sollte ich mir ja doch mal die Konkurrenz anschauen.

Mortplayer

21. Juli 2011

Ein Blog spiegelt natürlich auch eine Entwicklung wieder. Ich lerne dazu und erfahre auch bei Themen, die ich bereits behandelt habe, noch etwas Neues. Die Kehrseite davon ist, dass ältere Einträge nicht immer auf dem neuesten Stand sind und vielleicht sogar Dinge enthalten, die ich inzwischen besser weiß. Ich werde das nur sehr behutsam korrigieren, wenn es unbedingt nötig ist. Im Zweifelsfall schreibe ich lieber einen neuen Artikel.

Allerdings habe ich über die WordPress-Statistik-Funktion festgestellt, dass ziemlich viele Menschen dieses Blog aufrufen, weil sie offenbar bestimmte Probleme mit ihrem Android-Handy haben und über Suchmaschinen nach Lösungen suchen. Ein solcher Fall ist z.B. das Abspielen von Hörbüchern. Inzwischen habe ich für diese Anwendung eine tolle App kennengelernt, die so manches Problem löst: Mortplayer. Da aber viele immer noch den älteren Beitrag aufrufen, habe ich jetzt dort noch einen Absatz hinzugefügt. Wenn Euch dieses Thema auch interessiert, dann lest doch einfach dort weiter.

Melodien ausschneiden

20. Juli 2011

Hier nun – wie versprochen – der zweite Teil für fortgeschrittene Klingeltonenthusiasten.

Ich nehme jetzt mal an, ich habe in der Musikbibliothek keine geeignete Melodie gefunden. Stattdessen bilde ich mir ein, dass es unbedingt ein ganz bestimmter Song sein muss, der aber leider als Klingelton viel zu lang ist. Eigentlich möchte ich sogar nur eine kurze Sequenz aus diesem Song nehmen, vielleicht ein Gitarrensolo oder den Refrain .. Dafür gibt es eine Lösung: die App Ringdroid.

Nachdem ich sie heruntergeladen und gestartet habe, findet sie selbsttätig alle mp3 Stücke, die ich inzwischen auf meine SD-Karte kopiert habe. Als legale Quelle für solche Musik nehme ich z.B. den Amazon Musikstore oder gekaufte CDs, von denen ich einzelne Stücke ins mp3 Format gerippt habe. Diese Stücke erscheinen nun im Auswahlfenster von Ringdroid. Ich wähle nun eine bekannte Filmmusik, wo es dann im weiteren Verlauf heißt: „Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen„.

Den Text möchte ich aber eigentlich lieber nicht – mich interessieren nur die Sternenklänge, die ersten paar Sekunden, bevor die Ansage kommt. Die will ich rausschneiden. Auf dem Bildschirm sehe ich die grafische Darstellung der Tonausschläge und kann mit zwei Schiebereglern Anfang und Ende festlegen. Mit dem Play Button kann ich mir den so gewählten Tonschnipsel vorspielen lassen. Sobald es passt, kann ich das kurze Stück mit dem Disketten-Symbol abspeichern (Ich könnte wetten, dass dieses Symbol immer noch im Gebrauch sein wird, wenn längst niemand mehr eine Diskette mit eigenen Augen gesehen hat). Beim Abspeichern hängt Ringdroid automatisch „Rufzeichen“ an den Namen des Musikstücks dran, damit das Orginal nicht überschrieben wird. Ich kann aber auch einen beliebigen anderen Namen wählen. Nach dem Speichern werde ich gefragt, ob ich die Melodie zum Standard machen will oder sie einem Kontakt zuweisen will. Das kann ich aber auch später aus den Einstellungen heraus machen.

Nun habe ich also die neue Tonsequenz zum Klingelton gemacht und probiere sie aus. Ich rufe mich einfach mal selber an. Das klingt schon ganz gut und richtig spacig. Das einzige Problem ist, dass das Ende meines Klingeltons nun ein wenig abgehackt klingt – wäre vielleicht besser die Lautstärke gegen Ende ein wenig runterzuregeln, aber dass kann Ringdroid leider nicht. Also begebe ich mich wieder auf die Suche. Im Android Market finde ich hier gleich hinter Ringdroid ein weiteres App, das verspricht das Ein- und Ausblenden (fade in/fade out) zu beherrschen: Ringtone Maker. Das lade ich mir, starte es und stelle erstaunt fest, dass es genauso aussieht wie Ringdroid. Aber halt, da sind ein paar neue Buttons und Einstellmöglichkeiten. Der runde grüngelbe Knopf mit den Pfeilen öffnet mir ein Fenster, in dem ich fade in und fade out in Schritten von 1 Sekunde einstellen kann. Das probiere ich gleich mal bei meinem StarTrek-Klang aus. Klingt doch gleich viel besser! Ringtone Maker ist anscheinend eine bloße Erweiterung des orginalen Ringdroid, unter Info erscheint sogar noch der Name Ringdroid. Warum die Programmierer des Orginals nicht selber auf die Idee gekommen sind, weiß ich nicht. Ringtone Maker ist jedenfalls die bessere Wahl zum extrahieren von Klängen für Klingeltöne.

Und nun noch ein Hinweis, der vielleicht nützlich sein kann: Die so erzeugten Dateien werden im Ordner /mnt/sdcard/media/audio/ringtones abgepeichert. Dies entspricht dem Verzeichnis /media/audio/ringtones auf der Micro-SD Karte. Könnte ja sein, dass ich die Schnippsel später wieder löschen, umbenennen oder weiterverarbeiten will. All dies geht dann z.B. mit meinem File manager.

Klingeltöne

19. Juli 2011

Der Klingelton eines Handy sagt sehr viel über den Charakter seines Besitzers aus. Zumindest hab ich das mal in irgendeiner Frauenzeitschrift gelesen, in der ich mal zufällig beim Warten geblättert habe. Demnach kann die moderne Frau sogar den optimalen Traumpartner finden, indem sie sich bei der Suche von der individuell eingestellten Klangkulisse des Mobiltelefons leiten läßt. Empfohlen wird dort vor allem der klassische Typ, weil er für Treue, Verlässlichkeit und gute Manieren steht. Erkennen könne frau ihn – ob im Büro oder in der U-Bahn – daran, dass das Handy mit einer Melodie aus der klassischen Musik klingelt.

Ob Ihr dies nun (sei es als suchende Frau oder als Mann, der gut rüberkommen will) berücksichtigen wollt, müßt Ihr selber entscheiden. Ich bin da eher skeptisch. Aber einen persönlichen Klingelton mit einer Melodie, die ich mag und die sich von anderen abhebt, will ich schon auch haben. Moderne Handys bieten diesbezüglich ja viele Möglichkeiten; die Zeiten wo nur einzelne Piepstöne herauskamen, sind schon lange vorbei. Auch gibt es große Bibliotheken mit Melodien, Tonfolgen und Geräuschen, so dass wohl für mich etwas dabei ist (Ich kann mir natürlich auch selber einen Klingelton zurechtschneiden oder komponieren. Das will ich auch noch ausprobieren, kommt aber erst im zweiten Teil dieses Blogeintrags).

Die erste Wahl bei vorgefertigten Klingeltönen ist für mich wiederum die Zedge App, aus der ich auch schon mein Hintergrundbild habe. Nach dem Starten der App gehe ich auf Klingeltöne. Dort sehe ich aber vor allem die Beiträge, die aktuell FEATURED sind – eine bunte Mischung, die laut Zedge wohl die aktuell beliebtesten sind. Statt mich durch diese lange Liste zu suchen nehme ich lieber gleich die Optionen Taste und lasse mir dort die Categories anzeigen. Dort habe ich nun die Wahl zwischen:

  • Alternative
  • Blues
  • Bollywood
  • Children
  • Christian & Gospel
  • Classical
  • Comedy
  • Country
  • Dance
  • Electronica
  • Entertainment
  • Games
  • Hip Hop
  • Holiday
  • Jazz
  • Message Tones
  • News & Politics
  • Other
  • Pets & Animals
  • Pop
  • R&B/Soul
  • Reggae
  • Rock
  • Sayings
  • Sound Effects
  • World

Damit kann ich nun schon eher eine sinnvolle Vorauswahl treffen. Ich mache nun das Häkchen vor alle Kategorien, die mich interessieren und bekomme eine neue Liste angezeigt. Weil mir das aber immer noch zu viele Titel sind, reduziere ich die Anzahl der ausgewählten Kategorien auf jeweils eine und gehe dann die Listen eine nach der anderen durch. Wenn ich dann ein Stück antipppe, wird es gleich geladen und abgespielt. Nun habe ich über die eingeblendete Buttonleiste mehrere Optionen:

  • Pfeil nach unten: lädt die Melodie auf mein Handy herunter
  • Brief: ermöglicht mir das Versenden per Email
  • Herz: fügt die Melodie meiner Favoritenliste hinzu
  • i: zeigt mir Informationen über das Stück an, einschließlich Name und Interpret

Musikstücke, die ich heruntergeladen habe, stehen mir nun auf meinem Handy unter EinstellungenTonTelefonklingelton zur Verfügung. Dort habe ich dann die Wahl zwischen den voreingestellten Systemtönen oder denen von Zedge.

So und nun ganz zum Schluß noch die Auflösung, welchen Klingelton ich denn gewählt habe. Das läßt sicher psychologisch tief blicken. Hart im Rennen war die Filmmelodie von Pippi Langstrumpf – mache mir die Welt wiedewiede wie sie mir gefällt … Aber dann habe ich mich doch für das Instrumental Pirates Guitar entschieden. Aber beides würde ja vielleicht bei der Bewertung durch besagtes Frauenmagazin in die selbe Kategorie fallen.

over the air

2. Juli 2011

Bis jetzt habe ich meine Fotos und Screencapture Bilder immer per USB Kabel übertragen. Das funktioniert zwar, aber ist schon etwas mühsam. Man muss das Gerät:

  • erst an einen USB Port anhängen,
  • das immer voreingestellte USB Debugging ausschalten,
  • noch mal klicken, dass man sich per USB verbinden will,
  • warten bis der PC das neue Drive erkennt,
  • ..

ziemliche Enttäuschung: doubleTwistAber es soll ja Lösungen geben, die auch per WLAN eine Übertragung zulassen. Das erste Programm, auf das ich bei meiner Recherche stoße, ist DoubleTwist. Das soll ähnlich wie iTunes funktionieren und besteht aus einer Software für den PC sowie einer App auf dem Android Phone. Klingt soweit ganz gut, also will ich mal beides ausprobieren. Kostenlos scheint die Sache schon mal nicht zu sein. Die PC Software bekommt man zwar umsonst, aber die App doubleTwist Air Sync im Android Market kostet 3,99 €. Nur der doubleTwist Player ist kostenlos, der erlaubt aber nur das Abspielen von Musik, nicht die Dateiübertragung. Nachdem ich mir die PC Software runtergeladen bestätigt sich das in der dortigen Hilfefunktion: Übertragung per WLAN kostet Geld. Für die kostenlose Nutzung wird man auf das USB Kabel verwiesen. Na gut, die 4 € wären ja eine Überlegung wert, wenn die Sache funktioniert.

Doch dann kommt der show-stopper beim Lesen der Kommentare der Anwender im Android Market. Mehrere Samsung Besitzer beschweren sich, dass die App nur Zugriff auf den internen Speicher, nicht aber auf die SD Karte erlaubt. Das wäre ja totaler Blödsinn – gerade Daten wie Musik und Fotos lagert man doch auf den externen Speicher aus und will sie von dort auf den PC holen (oder umgekehrt). Auf der Seite von DoubleTwist wird die schwerwiegende Schwachstelle auch zugegeben. Na ja, vielleicht wird das ja besser in einer der nächsten Versionen. Einstweilen ist das Ding für mich nicht brauchbar und wird wieder entfernt.

Nun suche ich im Market nach einer anderen Lösung. Ausgehend von DoubleTwist gehe ich über „ähnliche Programme“ und versuche außerdem verschiedene Suchbegriffe. Es gibt da auch in der Tat zahlreiche Angebote, meist englischsprachig. Einige arbeiten mit der Apple Software iTunes zusammen, aber die will ich eigentlich lieber nicht auf meinem PC. Schließlich finde ich die App Websharing File/Media Sync. Von dieser gibt es eine kostenpflichtige Vollversion (2,06 €) und eine kostenlose Lite Version. Der Beschreibung entnehme ich, dass auch die Lite Version das, was mir wichtig ist, beherrschen sollte: Dateiübertragungen in beide Richtungen. Gelöst ist dies über den Webbrowser und seine up- und download Funktion.

Die App von Websharing File/Media Sync

Ich hole also diese App und probiere das ganze aus. Nach dem Starten ist das Websharing zunächst noch nicht aktiv. Ich erhalte auf dem Android Bildschirm aber schon eine url angezeigt mit der IP, die mein Handy gerade im lokalen WLAN Netz hat. Nun muss ich die Start Taste drücken und bekomme auch noch ein Passwort angezeigt. Dieses Passwort kann ich selbst einstellen oder mir jedes Mal vom Programm ein neues erzeugen lassen.

Auf dem PC starte ich inzwischen den Firefox Browser und gebe die url ein. Zuerst kommt gar nichts, aber das ist nicht verwunderlich, denn ich nutze bei unbekannten Seiten zum Schutz das (sehr empfehlenswerte) plugin noscript. Nachdem ich dort Scripte für die neue Webseite freigeben habe, funzt es dann und ich erhalte einen login screen. Ich gebe das Passwort ein und – sehe die Ordnerstruktur der SD Karte des Handys vor mir. Genau so will ich das haben!

Bedienen tue ich meinen neuen Dateisystembrowser mittels Doppel- und Rechtsklick auf die Objekte im angezeigten Dateisystem.  Ich klicke mich also mal durch die Ordner und finde in der Tat die Dateien, die ich übertragen will. Ich versuche den Download auf meinen PC und in der Tat wird mein Download Plugin, das mir mehrere Optionen bietet, aufgerufen. Ich kann nun wie gewohnt Zielverzeichnis und Dateinamen wählen. Das Fenster im BrowserDie Übertragung selbst läuft schnell und reibungslos. Die umgekehrte Richtung, vom PC auf das Handy starte ich durch Rechtsklick in das Zielverzeichnis. Anschließend kann ich eine Datei auf meinem Computer auswählen. Auch dieser Weg funktioniert perfekt. Alles sehr intuitiv gelöst.

Doch die App kann noch mehr:

  • unter Status werden mir im Webbrowser wichtige Infos über den aktuellen Zustand meines Geräts angezeigt.
  • Ich kann direkt über den Browser mp3 Musik, die sich auf meinem Handy befindet, auf dem PC abspielen. Das ist doch ein schönes Feature, wenn ich bei Freunden zu Besuch bin!
  • die Übertragung soll (langsamer und unverschlüsselt) sogar über das Telefonnetzwerk möglich sein (was ich aber nicht ausprobiere).

Ich muss sagen, ich bin begeistert. Die App ist selbst in der Lite Version eigentlich zu gut, um kostenlos zu sein. Mit der Bezahlversion kann ich zusätzlich:

  • mein Handy mittels WebDAV wie ein USB Drive mounten
  • einen Guest-account einrichten, der nur auf bestimmte Dateibereiche zugreifen kann
  • Musik zum Computer streamen
  • Fotos und Videos direkt ansehen
  • ganze Ordner übertragen

Das sind alles Funktionen, die ich nicht unbedingt brauche. Aber so tolle Programmierarbeit gehört belohnt und daher werde ich mir die Vollversion wohl auch noch holen.

Nachrichtenjunkie

1. Juli 2011

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern. Dieses deutsche Sprichwort ist schon längst wieder veraltet. Inzwischen wird die Aktualität von Nachrichten eher in Stunden als in Tagen gemessen. Ich ertappe mich selbst dabei, dass ich bei manchen Ereignisse und Stories mehrmals täglich bei Google News nachsehe, ob es schon eine neue Entwicklung gibt. Also macht es durchaus Sinn Nachrichten und vielleicht sogar Foto- und Videoreportagen vom Handy abrufen zu können.

Google News: nur eine Zeitung pro Nachricht

Erste Wahl ist dabei natürlich auch wieder das bei Android schon vorinstallierte Google News. Etwas überraschend ist, dass bei der App auf der ersten Karte erst einmal das Wetter angezeigt wird (Google Weather). Aber vielleicht ist das ja auch in Zeiten von Klimawandel und Hurrikankatastrophen die in Zukunft wichtigste Nachrichtenrubrik. 😉

Ich wechsle einstweilen auf die zweite Registerkarte Schlagzeilen. Anders als beim Internet Dienst Google News findet sich dort pro Thema nur der Link auf jeweils eine einzige Zeitung bzw. einen Artikel. Zwar gibt es auch noch weitere Rubriken wie International, Deutschland, Wirtschaft, Wissen/Technik, Gesundheit und ich kann auch eigene Kategorien definieren. Aber immer wird mir nur eine Zeitung pro Nachrichtenthema angezeigt. Das finde ich nicht so toll – der Vorteil von Google News war doch bisher gerade, dass ich viele verschiedene Stimmen und Meinungen zum selben aktuellen Thema gezeigt bekam. Auch in dieser Auswahl lag schon eine gewisse Willkür aber immerhin konnte ich noch mehrere Zeitungen und Autoren vergleichen. Wenn nun nur noch jeweils eine Online-Zeitung zum Zug kommt, dann wird der Dienst von Google endgültig eine subjektive Auswahl, wenn nicht sogar ein fragwürdiges Monopol.

Welche anderen Möglichkeiten habe ich noch? Es gibt gleich zwei Apps, die einen Überblick über die  deutschsprachigen Zeitungen mit Online-Auftritt anbieten: Zeitungen free und Deutsche Zeitungen. Beide leisten mit unterschiedlicher Optik das gleiche: Es wird eine Liste von Zeitungen angezeigt von Berliner Morgenpost bis Kicker. Durch Drücken auf den Namen wird man zur Startseite der jeweiligen Online-Ausgabe weitergeleitet. Wie gut das auf dem Handy lesbar ist, hängt natürlich von der Gestaltung der jeweiligen Zeitung ab. Sympathisch ist, dass man bei Deutsche Zeitungen auch selber noch weitere Medien und Webseiten hinzufügen kann – es soll ja Zeitungen in Deutschland geben, die noch nicht so viele Leser haben und trotzdem interessant sind. Was aber bei beiden Apps nicht geht ist die Inhalte automatisch zu durchsuchen. Dafür kann ich nur – relativ mühsam – die Suche nutzen, die die jeweilige Redaktion auf ihrem Webangebot selber anbietet.

So ganz überzeugen mich aber die Auftritte all dieser Zeitungen auch nicht. Sie sind kaum mehr als ins Netz verfrachtete Papierausgaben und nutzen nur unzureichend die Möglichkeiten des neuen Mediums. Besser machen es die Apps der führenden Nachrichtensendungen bzw Sender. Mir gefällt hier vor allem die App der Tagesschau und die von ntv. Irgendwie scheinen die die Videos so zu komprimieren, dass sie auf meinem Gerät auch unterwegs flüssig laufen. Journalistisch sind diese Nachrichtenhäppchen allerdings etwas fragwürdig, weil die Bilder oft nur über die wenigen handfesten Informationen und fehlenden Hintergründe hinwegtäuschen. Bilder suggerieren oft etwas, was die Tatsachen gar nicht hergeben. Sie können leicht einen falschen Eindruck erwecken oder gar im Zeitalter des embedded journalism Propaganda darstellen. Nun, ich muss dabei ja nicht stehenbleiben und habe die anderen Quellen auch noch zur Verfügung – siehe oben.

Neben den allgemeinen und politischen Nachrichten interessieren mich auch noch Spezialthemen z.B. Computer und Technik. Für die gibt es zahlreiche englischsprachige Apps – von Engadget bis Technews. Weil ich aber diese Nachrichten doch lieber auf Deutsch lesen will, lade ich mir die App von Heise Online herunter. Diese bietet auch noch Zugriff auf Inhalte der Zeitschriften c’t und iX, Technology Review, Heise Open Source, Telepolis, Heise Security und andere Angebote aus dem Heise Verlag. Man bekommt also ne ganze Menge mit einer einzigen App und das kostenlos. Da will ich über die gelegentlichen Verweise auf weiterführende Infos in der Druckausgabe und die teilweise etwas schlichte Optik nicht meckern.

Nun bin ich also informiert und als Nachrichtenjunkie auch unterwegs ausreichend mit Nachschub ausgestattet. Ob das mich glücklicher macht, weiß ich nicht. Die alten Chinesen hatten dafür ja auch ein hochaktuelles Sprichwort: „Mögest Du in interessanten Zeiten leben.“ Dies war als üble Verwünschung gemeint.

P.S.: Die App Deutsche Nachrichten ist nach Erscheinen diese Blog Beitrags offenbar aus dem Market verschwunden. Der Dateiname lautet: com.barisefe.germanynewspapers. Vielleicht hilft das ja bei der Suche nach einer alternativen Downloadquelle.

Radio hören mit dem Handy

25. Juni 2011

Nein, hier ist jetzt nicht die Rede von so neumodischem Zeug wie Internetradio. Hier soll es um das gute alte UKW Radio gehen. Schließlich will ich gerade unterwegs Radio hören und dann habe ich nicht unbedingt Internetbandbreite satt per WLAN. UKW hingegen ist fast überall empfangbar und fast jedes moderne Handy kann es. Als Antenne fungiert der Kopfhörer, der wohl gleichzeitig noch ein paar Drähte hat, um UKW-Wellen zu empfangen. Dieser Kopfhörer ist bei meinem Handy nicht im Lieferumfang enthalten, ich muss ihn also gesondert bestellen (Nach meinen schlechten Erfahrungen mit dem ersten gelieferten Ding empfehle ich allen Besitzern von Samsung Geräten unbedingt vor der Bestellung die Kompatibilitätsliste zu prüfen). Inzwischen habe ich einen Kopfhörer, der beides kann: Radio empfangen und den Ton ordentlich wiedergeben. Nun kann es also mit dem Radio-Ausprobieren losgehen.

Aber lohnt sich das überhaupt? Tatsächlich ist Radio hören eine coole und überhaupt nicht unmoderne Sache. Gerade weil man nicht nur das hört, was man eh schon kennt, sondern viel neues erfährt.  An den reinen Musik- und Verkehrsfunksendern bin ich weniger interessiert. Schon eher spannend finde ich den Deutschlandfunk und den lokalen Alternativsender Radio-X. Ähnliche Radioprojekte wie Radio-X, wo Hobby-Moderatoren selber Radio machen können, gibt es übrigens in fast jeder Stadt und Region. Lohnt sich auf jeden Fall reinzuhören, wenn man mehr will als das übliche Zudröhnen mit Musik, blöden Sprüchen und Werbung. Speziell beim Deutschlandfunk hab ich auch schon oft tolle Reportagen gehört und konnte die dann später sogar auf der Webseite mit Quellen nachlesen. Prinzipiell kann ich das nun beides mit meinem Android-Handy machen und das will ich jetzt ausprobieren.

Die Radio App finde ich noch nicht auf dem Home-Screen sondern nur in der App Liste. Sie hat ein altes Röhrerradio als Symbol – ich hoffe, das ist kein schlechtes Vorzeichen. Sie zeigt in der Mitte einen Drehknopf, der auch wirklich so funktioniert wie er aussieht: Mit kreisenden Bewegungen kann man hier ganz wie bei einem richtigen Radio die Frequenz verstellen. Das ist zwar ganz nett, aber wenig effektiv um Sender zu finden. Lieber lass ich das Radio selber die Sender suchen. Dies leisten die Pfeile, die rechts und links neben dem Drehknopf angebracht sind. Sie starten, ausgehend von der aktuellen Frequenz, eine Suche nach dem nächsten halbwegs empfangbaren Sender. Dabei werden auch Sender mit sehr schlechtem Empfang gefunden. Ist der Sender zu verrauscht, klick ich erneut und suche weiter. Auch das ist natürlich nicht sonderlich effektiv – gibt es denn keine Funktion, um den ganzen UKW Bereich automatisch zu durchsuchen? Doch, die gibt es! Im Optionenmenü finde ich einen Button fürs Scannen. Nach dem Drücken passiert aber zunächst scheinbar gar nichts – jetzt bin ich verwirrt.  Nach einer Weile kriege ich raus, dass doch etwas passiert ist. Die gefundenen Sender werden nach dem Scannen unter Alle Kanäle aufgelistet.

Wie kann ich nun die Sender, die ich wirklich hören will, speichern?  Auf dem Hauptbildschirm finde ich nur ganze 4 Button für meine Lieblingssender – nicht gerade viel. Durch langes Drücken auf die Buttons kann ich hier die Einstellung vornehmen oder wieder verändern. Aber ich will doch mehr als 4 Sender speichern? Schließlich entdecke ich wie das geht: In der Liste Alle Kanäle kann ich Namen für die gefundenen Frequenzen vergeben. Immerhin: Wenn ich mir einmal die Mühe gemacht habe, die Sender korrekt zu bezeichnen, kann ich mir über diese Liste relativ schnell den wählen, den ich hören will.

Zum Teil werden die Sendername auch bereits zusammen mit dem Sendesignal übermittelt. Warum die App dies allerdings nicht gleich abspeichert ist mir ein Rätsel. Bei vielen Sendern wird aber der Sendername noch nicht einmal live angezeigt. Dann muss ich wohl solange den Sender hören, bis der Name irgendwann vom Moderator genannt wird. Etwas schneller geht es, wenn ich von vornherein gezielt die richtige Frequenz ansteuere, indem ich vorher in einer Frequenzliste im Internet nachsehe.

Voraussetzung zum Radiohören ist natürlich ein guter Empfang. Unter freiem Himmel geht es fast immer, auch noch in vielen Gebäuden und (meist) im Fitnesstudio. Nur in der U-Bahn habe ich schlechte Karten – da muss dann doch wieder der MP3 Player oder Podcasts ran. Oder ein Buch – noch so ein altmodisches Medium, dass ich nicht vermissen möchte. 😉

Hörbücher auf dem Handy

20. Juni 2011

Ein Sonderfall von Audio-Medien sind Hörspiele und Hörbücher. Auch bei diesen gilt natürlich: Ich respektiere die künstlerische Leistung von Autoren, Sprechern und Verlagen und nutze nur gekaufte Medien. Aber die will ich auch unterwegs auf meinem Handy hören, indem ich es als mp3 Player nutze.

Im Prinzip gehe ich dazu genauso vor, wie beim Rippen von Musik. Ich nutze dafür wieder eine Encodierungs-Software wie Audiograbber. Falls ich noch eine altes Hörspiel auf Kassette habe, kann ich dieses auch ziemlich leicht einlesen. Ich nutze dazu einen kleinen, nicht teuren USB-Kassettenabspieler – das ist praktischer als Kabel bis zur Stereoanlage zu verlegen. Für die Aufnahme verwende ich dann die Software Audacity, die mehr Möglichkeiten zur Klangverbesserung und zum Schneiden bietet. Die so erzeugten mp3 Dateien übertrage ich dann wieder auf die SD Karte meines Smartphones, diesmal in ein neues Verzeichnis /Hoerbuecher (Umlaute als Ordner und Dateinamen sind immer gefährlich – manche Anwendungen kommen damit nicht zurecht. Also besser u-e).

Mit Re-Organize korrigiert man die Titel-Reihenfolge

Beim Abspielen von Sprachaufnahmen auf dem Handy stoße ich aber öfter auf eine Schwierigkeit: Viele Abspielprogramme sortieren die einzelnen Tracks nicht richtig, sondern wenden scheinbar eine beliebige Reihenfolge an. Bei einem Musikalbum ist das vielleicht noch nicht ganz so schlimm, wenn die einzelnen Stücke in etwas anderer Reihenfolge als auf der CD ablaufen. Bei einem Hörbuch oder Hörspiel aber ist es fatal, wenn die Reihenfolge der Kapitel durcheinandergerät. Und man will ja nicht nach jedem Track den nächstfolgenden wieder einzelnen suchen und neu starten.

Glücklicherweise gibt es auch hier Abhilfe in Form von Software. Die falsche Reihenfolge kommt daher, dass Windows die einzelnen Dateien nicht sortiert auf der SD Karte ablegt, sondern in einer Reihenfolge, die nach anderen Kriterien auf der sogenannten FAT festgelegt wird. Dafür gibt es nun ein schönes Programm, mit dem man diese physikalische Anordung einlesen und korrigieren kann: Re-Organize.

Ich stelle allerdings fest, dass dies bei meinem Android-Handy gar nicht erforderlich ist. Sowohl die Standard Musik App als auch das von mir installierte Songbird haben einen Alben-Modus. In diesem werden die einzelnen Kapitel ganz automatisch richtig sortiert und der Reihenfolge nach abgespielt. Das setzt natürlich voraus, dass die Tags (Informationsschnipsel) in den einzelne Dateien richtig angelegt wurden.

Mortplayer hat viele Einstellmöglichkeiten

Gerade bei Hörbüchern finde ich allerdings das Abspielen nach Verzeichnissen und selbstgewählten Kritierien praktischer. Dies wird offenbar nur von einer Abspiel-App unterstützt: Mortplayer. Das  Programm wurde speziell für das Abspielen von Hörbüchern optimiert. Wobei dabei fast zuviel des Guten getan wurde: Die Einstellmöglichkeiten sind derartig umfangreich, dass ich zuerst ganz schön durcheinander komme. Aber im Prinzip ist es dann doch ganz einfach. Ich wähle ein Stammverzeichnis, in meinem Fall /mnt/sdcard/Hoerbuecher (das ist das Verzeichnis, das ich zuvor selbst auf der Mikro-SD-Karte angelegt habe – die einzelnen Titel habe ich dort in gesonderten Unterverzeichnissen abgelegt). Nun kann ich einen Titel wählen, indem ich einfach das entsprechende Verzeichnis anwähle. Der Mortplayer erkennt die erste Datei und ich kann sie ganz normal abspielen. Anschließend werden dann die weiteren in der Reihenfolge abgespielt, wobei ich einstellen kann, nach welchen Kriterien die Stücke sortiert werden. Die App kann aber noch mehr. Ich kann:

  • zwischen verschiedenen Hörbüchern hin und her wechseln und lande immer wieder an der Stelle, die ich verlassen habe,
  • mit einstellbaren Abständen vor und zurückspringen,
  • Lesezeichen setzen und dorthin wieder zurückspringen,
  • einen Schlummermodus einschalten, in dem die Stimme nach einer voreingestellten Zeit langsam leiser wird,
  • mir Cover anzeigen lassen und die Optik freiwählen.

Somit kann ich also sogar innerhalb von Hörbüchern, die in einer einzigen großen Datei gespeichert sind, gut navigieren. Eine sehr praktische App für Leute wie mich, die gerne unterwegs Hörbücher hören. Nur ein wenig Geduld musste ich mitbringen, bevor ich die ganzen Einstellungen verstanden habe. Ohne Schweiß kein Preis.

Es gibt doch ein Handbuch!

16. Juni 2011

Ich gehöre zu den vermutlich wenigen Menschen, die technische Handbücher lesen. Ich habe mir sogar angewöhnt, bei der Neuanschaffung von Geräten zumindest einmal das mitgelieferte Handbuch von Anfang bis Ende durchzulesen. Das lohnt sich fast immer, denn so entdecke ich Funktionen meines Geräts, auf die ich beim reinen Ausprobieren vermutlich nie gestoßen wäre. Ob ich sie dann nutze, ist eine andere Frage, aber ich sollte sie kennen. Auch bewahrt die Kenntnis von technischen Daten oft vor Enttäuschungen. Ich weiß dann zumindest, warum etwas nicht geht und worauf ich beim nächsten Mal vor dem Kauf achten sollte.

Entsprechend enttäuscht war ich über das beim Samsung Galaxy Gio mitgelieferte Mini-Handbuch, das tatsächlich kaum mehr als das Ein- und Ausschalten erklärt. Aber inzwischen habe ich entdeckt, dass Samsung doch noch einmal nachgelegt hat und ein ausführlicheres Handbuch auf der Webseite bereithält. Über die bereits beschriebene grundlegende Inbetriebnahme hinaus, erklärt diese Handbuch auch noch folgende Punkte relativ ausführlich:

  • SD Speicherkarte einsetzen und formatieren
  • Trageriemen anbringen
  • Apps aus dem Android-Market herunterladen
  • Anzeigesymbole in der Kopfzeile
  • Bedienung des Touchscreens
  • „Schnellzugriffsanzeige“ (damit ist die herunterziehbare Kopfleiste gemeint)
  • stumm-Schalten des Geräts
  • Veränderungen des „Standby-Bildschirms“
  • Tastatureingabeoptionen
  • Anwendungen aus dem Android-Market herunterladen
  • Dateien aus dem Internet herunterladen
  • Telefonieren mit und ohne Headset
  • SMS, MMS und fortgeschrittene Telefonfunktionen
  • Emails empfangen und verschicken mit Google Mail und anderen Diensten
  • Talk (=chatten) über Google
  • Social Hub Funktion
  •  Kamera inklusive fortgeschrittener Funktionen (Fotoserie, Panoramafoto, Video, usw.)
  • Galerie und unterstützte Dateiformate (Grafik: bmp, gif, jpg, png, wbmp, agif; Video: 3gp, mp4 mit Codec MPEG4, H.263, H.264)
  • Musik abspielen inklusive fortgeschrittener Optionen
  • UKW Radio
  • Kontakte Datenbank
  • Kalender
  • Memo
  • Sprachmemo
  • Internet
  • Google Maps
  • Google Latitude (ein Dienst um den eigenen Standort an Freunde zu übermitteln)
  • Navigation
  • Youtube Videos kucken oder hochladen
  • Nachrichten und Wetterbericht
  • Samsung Apps
  • Bluetooth
  • WLAN
  • AllShare über DLNA (damit kann ich Daten für benachbarte Geräte im WLAN freigeben)
  • Tethering über USB oder WLAN (eine Funktion um den Mobil Internetzugang des Handys durch andere Geräte mitzunutzen)
  • PC Verbindungen mit der Software „Kies“
  • VPN Verbindungen
  • Uhr anzeigen lassen
  • Taschenrechner
  • Eigene Dateien: damit ist der vorinstallierte Dateimanager gemeint
  •  SIM Toolkit: Zusatzdienste des Mobilfunkbetreibers
  • Taskmanager: aktive Apps kontrollieren und beenden
  • ThinkFree Office: ein android-eigenes Office Paket für die Dokumentbearbeitung, auch online über den Dienst „ThinkFree“. Unterstützte Formate sind „txt, doc, docx, xls, xlsx, ppt, pptx, pdf“
  • Sprachsteuerung
  • Einstellungsmenu (ausführlich jeder einzelne Punkt beschrieben)

Außerdem gibt es noch einen ausführlichen Teil „Rat und Hilfe bei Problemen“. Und wieder eine endlose Liste von Sicherheitshinweisen, die wohl der rechtlichen Absicherung des Herstellers dienen.

Ganz zum Schluß noch der Hinweis dass man das Programm „Kies“ von der Webseite www.samsungmobile.com downloaden kann. Ja genau von der hab ich das Handbuch! 🙂

Alles in allem ist das doch ein ganz gut geschriebenes Handbuch. Das meiste habe ich inzwischen zwar auch so rausgekriegt aber ein paar Feinheiten sind mir doch noch entgangen. Gleich mal ausprobieren! Was die Dienste betrifft, die ich noch nicht mit eigenen Artikel beschrieben habe, hole ich das Schritt für Schritt nach. Wobei ich dann auch Apps aus dem Market, die das gleiche aber vielleicht noch ein bißchen besser tun, zum Vergleich heranziehen werde. Ich will ja schließlich doch in diesem Blog ein wenig Mehrwert über das Handbuch hinaus liefern. 🙂