Archive for the ‘PC-Software’ category

Archos Arnova flashen

5. April 2014

Sogenannte Custom ROMs erstetzen das vom Hersteller vorinstallierte Android Betriebssystem durch ein neues. Bereitgestellt wird solche Software von meist ehrenamtlich tätigen Programmiern. Für Könner ist das relativ einfach, weil Google den source code von Android frei zur Verfügung stellt und somit nur noch Anpassungen an das betreffende Gerät vorzunehmen sind. Die Software kann ich mir kostenlos herunterladen, nur Aufspielen (=flashen) muss ich sie selber (und natürlich auch auf eigene Verantwortung). Besonders nützlich sind diese alternativen Betriebssysteme, wenn das Orginal Betriebssystem keine Verbindung (bzw. Zulassung) zum Google Play Store für Apps hat. Dies ist z.B. bei vielen billigen Tablets aus China der Fall.

Wie das Flashen geht, zeige ich jetzt mal am Beispiel des Archos Arnova 7c G2. Ich habe mir dieses Gerät zum Ausprobieren gekauft, denn es ist eins der billigsten 7 Zoll Tablets mit SIM Schacht, also auch unterwegs mit Mobilfunk nutzbar. Das finde ich gerade bei so einem kleinen Gerät unverzichtbar, weil man damit dann wenigstens Zeitunglesen und Notizen in der Cloud abspeichern kann. Für diese Anwendungen reicht dann auch ein günstiger Mobilfunkvertrag mit 300 oder 500 MB Datenvolumen pro Monat, der somit dann auch zum Billiggerät passt.

Allerdings habe ich dann festgestellt, dass der geringe Preis (< 50 €) auch seinen Grund hat: Das Gerät kommt von Haus aus ohne Google Play Zugang und das Angebot an Apps im hauseigenen Archos APPSLIB Marktplatz ist ziemlich enttäuschend. Glücklicherweise gibt es gerade für Archos Geräte eine tolle Community von Enthusiasten und Bastlern unter www.arctablet.com. Für das Archos Arnova gibt es hier u.a. die Nano custom firmware, die mir root Zugang, Google Play und viele neue Funktionen ermöglicht.

An dieser Stelle ein Hinweis, mit dem ich euch hoffentlich Umwege erspare, die mich viel Zeit gekostet haben: Verschiedentlich werden auf Webseiten auch andere Wege beschrieben für Archos Tablets den Google Play Zugang zu bekommen, etwa über die arctablet tools, die man aus dem APPSLIB Market herunterladen kann. Dieser Weg funktioniert aber zumindest bei diesem 3G Tablet eindeutig nicht! Ihr müsst also auf jeden Fall flashen.

Auf der Arctablet Seite gibt es eine ganz brauchbare Anleitung und sogar ein Video, das den Ablauf des Flashens zeigt. Für weitergehende Hinweise werde ich dann auf das Forum verwiesen. Spätestens hier komme ich allerdings dann ein wenig ins Schwimmen, denn bei mir klappt nicht alles auf Anhieb so wie in der Anleitung beschrieben.

Zunächst muss ich die Dateien des Custom ROMs herunterladen und auf meinem PC speichern. Dort gibt es auch Versionen, die die SD Karte zur Erweiterung des ziemlich knappen internen Speichers nutzen. Ich entscheide mich aber für die einfache Version ohne Nutzung der SD Karte für die Erweiterung des internen Speichers (die SD Karte ist natürlich trotzdem nutzbar, aber eben nur für Daten, nicht für die APPs selber).
Ich lade mir also die 3 Dateien:nano-ftp

  • nano-boot-nosd.img
  • nano-system.img
  • trenano-recovery-nosd.img

vom FTP Speicher des Programmierers setialpha herunter. Die Dateien finde ich nach einigem Suchen unter  Devices/[Discontinued] Arnova 7CG2/

Wie bekomme ich nun dieses System auf das Gerät? Das geht beim Archos Arnova nur über das Android Software Development Kit (SDK) von Google, dass ich zunächst mal auf meinem PC installieren muss. Das ist aber einfach: Ich lade die ZIP Datei von Google herunter und entpacke sie in einem beliebigen Verzeichnis. Dabei muss ich darauf achten, dass ich die richtige Version für mein Betriebssystem (also Windows 64-bit) nehme. Von dem ganzen Softwarepaket brauche ich für meine Anforderung nur einen kleinen Teil: die Anwendung fastboot.exe, die sich im Unterverzeichnis
adt-bundle-windows-x86_64-20140321/sdk/platform-tools/ findet. Sinnvollerweise kopiere ich die nano Dateien gleich in das selbe Unterverzeichnis (wobei ich das „-nosd“ entferne), dann brauche ich keine langen Pfadnamen.

ippNun muss ich das Gerät an den PC anschließen und es in den Fastboot mode versetzen. Dazu schalte ich es zunächst mal ganz aus, schließe es dann per USB Kabel an den Computer an und drücke den Einschaltknopf zusammen mit der Lautstärke minus Taste. Die LEDs blinken dann nur kurz, weiter tut sich aber zunächst nichts. Das Gerät sollte nun laut Anleitung im Forum mit den Befehlen (im DOS Fenster)  adb devices oder fastboot devices angezeigt werden. Bei mir tut sich jedoch leider gar nichts 😦

Aber so schnell gebe ich nicht auf. Aus weiteren Forum Beiträgen, die ähnliche Probleme beschreiben, erfahre ich, dass mein Computer wohl noch den richtigen Treiber braucht, um das Gerät im Fastboot Modus zu erkennen. Den passenden USB Treiber adb-winusb-driver.zip kann ich mir entweder von Archos herunterladen oder vom FTP Servers des Programmierers (dort unter Devices/[Discontinued] Arnova 7CG2/Other/ADB_WIN_Drivers.tar.xz).

ADB-Treiber-aktualisierenDen Treiber entpacke ich in einem beliebigen Verzeichnis auf meinem Computer. Nun öffne ich auf meinem PC den Gerätemanger (per rechts-Klick auf Computer – Eigenschaften – Gerätemanager) und suche das angeschlossene Archos Arnova Gerät. In der Tat finde ich es unter Android Phone (möglicherweise auch als unbekanntes Gerät). Ich klicke nun rechts auf den derzeit aktiven Geräteeintrag und wähle Treiber aktualisieren. Ich klicke dann Auf dem Computer nach Treibersoftware suchen und gebe direkt das Verzeichnis aus, wo ich den USB Treiber entpackt habe. Dort wähle ich die erste .inf Datei aus, die ich finde, und drücke ok. Nun bekomme ich eine Auswahl von Treibern, die in diesem Treiberpaket enthalten sind. Ich entscheide mich für das Android Composite ADB interface (wobei die anderen vermutlich genauso funktionieren). Wenn ich nun im DOS Fenster fastboot devices eingebe, erhalte ich die gewünschte Rückmeldung vom Archos Arnova Gerät: Arnova-DC5ABF**** fastboot. Der im Forum angebene Befehl adb devices funktioniert immer noch nicht, aber das ist mir jetzt erstmal egal und offenbar auch weniger wichtig.

Nun kann ich endlich weiter nach Anleitung verfahren. Der Reihe nach gebe ich in einem DOS Fenster die im Forum angebenen Befehle mit den Namen meiner Systemdateien ein:fastboot

  • fastboot flash recovery trenano-recovery.img
  • fastboot flash boot nano-boot.img
  • fastboot -w erase system (dieser Befehl produziert zwar Warnungen, aber das macht offenbar weiter nichts; siehe Bild rechts)
  • fastboot flash system nano-system.img (dieser Vorgang dauert ziemlich lang, ohne dass auf dem Bildschirm etwas zu sehen ist. Also Geduld!)
  • fastboot continue (nach diesem Befehl startet das Tablet mit dem neuen Betriebssystem)

Tatsächlich klappt der Vorgang 1a und das auch optisch schön gemachte NANO Android startet ohne Probleme. 🙂 Nun muss ich nur noch den normalen Erstinstallationsvorgang durchgehen und meinen Google Account eintragen. Und schon habe ich vollständigen Zugriff auf den Google Play Store mit allen seinen Apps.

ipp

 

 

War doch ziemlich einfach 😉

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sprachaufnahmen im .amr Format

19. September 2012

 

Viele Handybesitzer wissen gar nicht, dass sie mit ihrem Gerät auch ein für viele Zwecke ausreichendes Diktier- und Aufnahmegerät besitzen. Andere, die das zumindest ahnen, wissen nicht recht, was sie damit anfangen sollen. Ist ein Diktiergerät nicht etwas für arrogante Manager, die immer auf dem Sprung sind und mal schnell ihrer Sekretärin was diktieren? Nach Diktat verreist ist ja so ein geflügeltes Wort …

Hier mal ein paar Beispiele und Argumente, warum Sprachaufnahmen auch für ganz normale Leute sinnvoll sein können:

  • Wenn ich meine Eindrücke und Erfahrungen kurz festhalte (z.B. im Urlaub, bei besonderen Ereignissen), habe ich eine viel lebendigere Erinnerung als nur durch Fotos.
  • Audioaufnahmen der eigenen Gedanken und Pläne können mir helfen, Ziele und Ideen besser zu strukturieren, eigene Denkfehler zu erkennen und meine Zeit effektiver zu planen.
  • Mit solchen Aufnahmen kann ich Detailinformation, die sonst leicht verloren gehen, festhalten. Deswegen wird dieses Verfahren ja auch in vielen Berufen angewendet, wann immer es auf sachkundige Detailbeobachtung ankommt. Kennen ich ja aus den Fernsehkrimis von den Gerichtsmedizinern 😉
  • Professionelle Sprachtrainer empfehlen die Methode auch, um sich typische Anfängerfehler beim Reden vor anderen abzugewöhnen.
  • Eventuell kann ich mit dem Handy auch Veranstaltungen und Vorträge aufnehmen, dann sollte ich allerdings aus juristischen und moralischen Gründen vorher um Erlaubnis fragen. Außerdem sollte das Smartphone dann in der Nähe des Sprechers platziert werden.

Die Technik selber ist ganz einfach: App starten, Aufnahmeknopf drücken und lossprechen, so wie beim Telefonieren. Nach Beendigung wird die Aufnahme mit Stichwort oder Uhrzeit auf dem Gerät gespeichert. Zumindest wenn die Tonquelle nicht allzuweit entfernt ist, machen die kleinen Mikrofone im Smartphone ganz brauchbare Aufnahmen.

Bei entfernten Tonquellen oder in großen Räumen funktioniert es weniger gut. Da empfehle ich eher ein Gerät wie z.B. das durchaus erschwingliche McCrypt DR-3. Weitere nützliche Hinweise und Tutorials zu professionellen Tonaufnahmen findet ihr in dem Blog Phlow von Moritz mo. Sauer.

Bei den Aufnahmen mit dem Smartphone kommt zumeist ein spezielles Audio-Format zum Einsatz, dass für Sprache optimiert ist. Die dabei erzeugten Dateien haben die Endung .amr und werden je nach Programm an verschiedenen Stellen im Speicher oder auf der SD Karte abgelegtNeulich habe ich aber nun die Erfahrung gemacht, dass ich diese auf dem Android-Handy aufgenommenen .amr Dateien nicht ohne weiteres auf dem PC, im Browser oder anderswo abspielen konnte. Deswegen habe ich jetzt mal ein bisschen recherchiert und will die Infos mal  mit euch teilen.

AMR steht für „Adaptive Multi-Rate“ und dient vor allem dazu,  die resultierenden Dateien möglichst klein zu halten. Im Vergleich zu mp3 ist die Qualität deutlich schlechter, aber auch die Dateigröße für die selbe Aufnahmedauer deutlich kleiner. Für Musik ist AMR daher weniger geeignet, für Sprache soll es aber allemal ausreichen.

Das wollte ich genauer wissen und darum hab ich dazu mal ein paar Versuche gemacht. Und zwar habe ich jeweils eine Minute lang relativ leise aus einigen Zentimetern Entfernung ins Mikro des Handys gesprochen. Mit Hilfe von verschiedenen Apps, die in unterschiedlichen Formaten speichern, habe ich den Vorgang dann wiederholt. Die Ergebnisse waren wie folgt:

Format – Bitrate   – Dateigröße  –    Qualität

amr                ?             95 kByte    befriedigend
(Klang mäßig, leicht verrauscht, aber noch gut verständlich)

3gp               ?             107 kByte           befriedigend
(Klang mäßig, am Wortende Silben verschluckt)

mp3          64 kbps    477 kByte   gut
(klarer Klang, gut verständlich)

mp3        128 kbps     954 kByte  sehr gut
(glasklar, CD Qualität)

wav         128 kbps     952 kByte   befriedigend
(Störgeräusche am Wortende)

wav         705 kbps        5,09 MByte    sehr gut
(glasklar, sauber, ohne Rauschen)

Wie ihr seht, erzeugt AMR bei gleicher Aufnahmezeit schon deutlich kleinere Dateien und das kann ja bei längeren Aufnahmen, knappem Speicher und Hochladen per Mobilfunknetzen schon einen Unterschied machen.

Diese Ergebnisse sind allerdings nur bedingt vergleichbar, weil ich die Aufnahmen mit verschiedenen Apps durchgeführt mußte. Immerhin habe ich bei dem Versuch, die Werte vergleichbar zu machen, auch noch einiges über die Theorie der Aufnahme- und Abtastformate gelernt.

Grundsätzlich gibt es offenbar folgende Parameter:

  • Die sample Länge in Bit. Dies ist die kleinste Einheit, in der das Tonsignal aufgenommen wird, normalerweise 8, 16 oder 20 bit.
  • die sample rate in Hz. Dies drückt aus, wie oft pro Sekunde das Tonsignal abgetastet bzw ein sample angelegt wird. Typische Werte sind 8000, 22000, 44100, 48000 Hz
  •  die bit rate in kbps (kilo-bit-pro-Sekunde). Dies ist der Wert, der meistens in mp3 Programmen angegeben ist. Er ergibt sich aus der sample Länge multipliziert mit der bit rate. Typische Werte sind 64, 128, 256 kbps.

Das AMR Format scheint sich aber nicht ganz diesem System zu unterwerfen. Es handelt sich offenbar um ein komplexeres Verfahren, das ursprünglich für das Radio entwickelt wurde und je nach Qualität der Aufnahme mit verschiedenen bit raten bzw. sample Verfahren arbeitet. Das Dateiformat mit der Endung .3gp, das meist für Videos zum Einsatz kommt, verwendet übrigens für Audioaufnahmen ebenfalls das AMR Verfahren.  Insofern macht es Sinn, dass die resultierende Größe bei meinem Versuch oben ähnlich klein war. Diese Dateien lassen sich auf PC und Handy mit den meisten Videoplayern abspielen.

simpel aber gut: AMR Player auf dem PC

Für die Aufnahme der .amr Datei habe ich die bei LG Smartphones standardmäßig installierte App „Sprachmemo“ verwendet (gibt es nicht bei Google Play, aber ähnliche sind auf fast jedem Smartphone vorinstalliert). Eine Bitrate wird dort nicht direkt angegeben, daher habe ich die Datei auf den Computer kopiert und sie dort mit der Software AMR Player ins mp3 Format umgewandelt. Diese recht simple Freeware scheint tatsächlich das einzige Programm zu sein, dass AMR Dateien auch auf dem PC abspielen und in andere Formate konvertieren kann. Für die resultierende mp3 Datei erhalte ich dann von mp3 Abspielprogrammen die Angabe 64 kbps und 8000 Hz Samplerate. Diese beiden Werte passen aber nur zusammen, wenn man 8 Bit samples zugrundelegt (?). Somit hätte die amr Aufnahme auf jeden Fall eine deutlich schlechtere Abtastrate als die anderen Aufnahmemethoden.

Die 3gp Aufnahme habe ich mit dem All That Recorder aufgenommen. Diese App macht standardmäßig mp3 Aufnahmen. Zumindest mit dem AMR Verfahren bringt sie aber offenbar schlechtere Ergebnisse als die Standard-LG-App.

Für die mp3 Aufnahmen habe ich die App Hi-Q MP3 Rec verwendet. Bei dieser ist die bit rate direkt wählbar und ich habe es wie oben ersichtlich mit 64 und 128 kbps probiert.

Für die wav Aufnahmen habe ich die App BMS Recorder benutzt. Hier kann man die sample rate wählen (8000 Hz bis maximal 48000 Hz in der Pro Version). Aus den Help Information geht hervor, dass diese sample rate ausdrückt, wie oft pro Sekunde ein 16 bit sample aufgenommen wird. Man bekommt also die Bit rate, indem man die sample rate mit 16 multipliziert. Somit komme ich auf 128 kbps (8000 Hz) und 705,6 kbps (44100 Hz).

Vielleicht ist ja hier ein Physiker oder ein professioneller Tontechniker unter meinen Lesern, der uns das per Kommentar noch etwas genauer erklären kann (oder meine Vermutungen korrigieren mag).

Zum Schluss noch ein paar Worte zu den Apps. Um diesen Artikel zu schreiben habe ich auch noch viele andere Programme aus Google Play kurz angetestet. Die Ergebnisse waren zumeist enttäsuchend. Manche stürzten direkt ab, andere hatten wenig Einstellmöglichkeiten oder eine umständliche Oberfläche. Die obengenannten sind zumindest einigermaßen gut programmiert und bieten jedes für sich bestimmte Alleinstellungsmerkmale. Grundsätzlich könnt ihr damit auch so lange ins Mikrofon sprechen, wie der Platz auf der SD Karte reicht (bzw. solange ihr noch etwas zu erzählen habt). Wichtig erscheint mir auch die Möglichkeit den audio input level, also die Aufnahmelautstärke, zu verstellen. Dies bieten nur die wenigsten Apps an. Für normale Sprachaufnahmen und Memos bleibe ich wohl bei der LG-Sprachmemo App. Eine gute Ergänzung für qualitativ bessere Aufnahmen ist der Hi-Q MP3 Voice Recorder, bei dem ich mir auch überlegen werde, die kostenpflichtige Vollversion zu kaufen.

 

Software update und Branding

11. April 2012

Beim Kauf meines LG Smartphones habe ich natürlich darauf geachtet, dass es simlock-frei ist, d.h. ich es mit jedem beliebigen Netz, Vertrag oder Prepaid nutzen kann. Davon zu unterscheiden ist nochmal ein sogenanntes Branding. Darunter versteht man eine festeingestellte Vorkonfiguration der Geräte-Soft(Firm)ware für ein bestimmtes Netz, bzw. einen bestimmten Provider. Mein LG Gerät stammt offenbar ursprünglich aus einem Vodafone Vertrag und kommt daher mit einem Vodafone-Branding daher. Branding hat meist einige Nachteile, u.a.

  • Software Updates sind oft erst später oder gar nicht verfügbar
  • meist sind einige Applikationen vorinstalliert, die sich nicht entfernen lassen. Diese kosten auch dann Speicher und Systemresourcen, wenn ich sie gar nicht nutze.
  • oft sind bestimmte Links und Funktionen fest mit speziellen Online-Diensten des ausliefernden Providers verbunden. Wenn ich mich aber nun in einem anderen Netz befinde, kann ich diese meist gar nicht sinnvoll nutzen.

Grundsätzlich läßt sich das Branding entfernen. Dazu müsste ich allerdings das Betriebssystem zuerst durch ein spezielles Custom ROM Betriebssystem ersetzen und könnte anschließend die Orginal-Android-Software des Herstellers LG ohne Branding zurückspielen. Sinnvoll ist es, vorher mal im Internet nachzuforschen, ob das schon jemand für genau dieses Gerät versucht hat und das problemlos gelaufen ist. In der Tat finde ich einige Hinweise im Internet für genau meinen Fall.

Ich komme aber dann zu der Schlußfolgerung, dass der ganze Aufwand gar nicht nötig ist. Das Branding macht sich fast nur durch das Vodafone Symbol als Animation beim Einschalten bemerkbar. Das Gerät hat so viel Speicher, dass die paar vorinstallierten (und meist sinnvollen) Apps kaum stören. Alle anderen Voreinstellungen lassen sich löschen oder verändern. Und vor allem: Das unbedingt sinnvolle Update auf Gingerbread (Android 2.3.4) ist auch für die Vodafone Version bereits erhältlich.

Ich mache mich also gleich als erstes daran, die Software auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu installiere ich auf meinem Windows PC von der LG Seite den USB Treiber und die „PC Suite“. Anschließend verbinde ich mein Gerät per USB-Kabel. Die Anleitungen und Hinweise in den Software-Menus wirken etwas wirr und widersprüchlich und der ganze Prozess läuft komplizierter als nötig ab. Eine Software startet eine andere, dann kommt wieder die Nachfrage, ob ich die USB Treiber installiert habe. ??? Zwischendurch dann nochmal die Meldung, dass die Kommunikation unterbrochen wurde und ich das Handy trennen und wieder anstecken soll. Das tue ich mal besser nicht, denn genau das soll ich ja während eines Updates tunlichst vermeiden. Ich drücke wiederholen und nun klappt es endlich. Schließlich startet mein LG Gerät von selber neu und eine Überprüfung der Softwareversion (über Telefoninfo in den Einstellungen) zeigt, dass ich nun Android 2.3.4. mit LGE-Version LGP990-V20e habe. „LGE“ heißt hier wohl LG Edition und das „V“ in V20e steht wohl für Vodafone.

Jedenfalls habe ich nun einen halbwegs aktuellen Softwarestand, der wohl auch schon einige Bugfixes (=Fehlerbereinigungen) für Version 2.3.4 enthält. Das wird mir hoffentlich eine Reihe von kleineren und größeren technischen Problemen, über die in diversen Foren berichtet wird, von vornherein ersparen.

links zum Market

9. Juli 2011

Ein freundlicher Kommentarschreiber hat ja angeregt, dass ich bei den von mir besprochenden Apps den Link zum Android Market hinzufüge. Macht Sinn. Nur woher bekomme ich diesen Link eigentlich? In der Market App unter Android wird mir ja keine URL angezeigt.

Der Android Market im Webbrowser

Ich versuche das mal über den Aufruf der Android-Market Seite vom PC aus. Ich suche mir dort einige Apps heraus, über die ich geschrieben habe und kucke nach der URLs. Diese verändert sich offenbar, je nachdem, wie ich die App gefunden habe:

urls von Apps kann man mit Market direkt öffnen

Ich schließe daraus, dass ich den letzten Teil ab &feature=… einfach weglassen kann. Ich probiere mal, was passiert, wenn ich das in einem Blog Artikel verwende und dann die URL von meinem Android Handy aus anklicke.

Ich öffne also vom Android-Browser aus mein Blog und suche die verlinkte Stelle. Und tatsächlich: Nachdem ich auf den Link geklickt habe, öffnet sich das Fenster und ich werde gefragt, mit welcher Applikation ich das öffnen will. Die Market-App ist auch dabei und ich komme direkt an die Stelle, wo ich das App herunterladen kann. Perfekt! Jetzt muss ich nur noch alle bisherigen Artikel überarbeiten und die Links nachtragen. Da hab ich ja einiges zu tun :-/

Kies

7. Juli 2011

Fast jeder Hersteller von Handys bietet auch ein zugehöriges PC-Programm an. Damit kann man dann Daten synchronisieren, manchmal auch subtile Einstellungen am Handy vornehmen und die Firmware updaten. Samsung bietet für seine Smartphone Reihe hier die Software Kies zum kostenlosen Download an. Der Name „kies“ ist wohl koreanisch und hat eher nichts mit dem deutschen „Kies“ zu tun. Es wird aber offenbar so wie im Deutschen ausgesprochen: mit langem i. Was der Name aber genau bedeutet habe ich nicht rausgekriegt. Es gibt wohl in Korea eine Rappergruppe „sechs kies“, aber das hilft mir auch nicht viel weiter.  Vielleicht weiß ja jemand, der hier mitliest, mehr? Ich bin neugierig.

Die Software scheint es für mein Handy derzeit nur für Windows zu geben. Für andere Handys gibt es wohl auch Mac Versionen, insofern dürfen die Mac User noch Hoffnung haben. Linux Nutzer schauen aber wohl bis auf weiteres in die Röhre. Ich habe immerhin auf einem meiner PCs noch Windows und installiere mir daher das Ding mal. Ich bin allerdings auf das schlimmste gefaßt. Bei einem anderen großen ostasiatischen Hersteller habe ich da schon die Erfahrung gemacht, dass teilweise Spyware installiert wird und in den Lizenzbedingungen haarsträubende Dinge zum Datenschutz drinstehen. Hoffen wir mal, dass Samsung diesbezüglich vertrauenswürdiger ist.

Bereits beim Installieren wird mir per eingeblendeten Bildern vermittelt, was die Software alles kann. Es scheint auf zwei grundlegende Funktionen hinauszulaufen:

  • die Synchronisierung von Daten auf meinem PC mit meinem Handy und umgekehrt. Hierzu gehören Kontaktdaten aus Emailprogrammen, Termine, Musik, Videos und Podcasts
  • die Verwaltung, Reparatur und das Upgraden der Firmware bzw des Betriebssystems des Handys

Für ersteres brauche ich nicht unbedingt die Samsung Software – ich kann durch direkten Zugriff auf die SD-Karte über USB erledigen. Die Synchronisierung von Kontakten und Terminen kann ich auch über mein Google Mail Konto, das ich unter Android sowieso benötige, vornehmen (hierzu folgt noch ein Extra Bericht).

Die Software installiert sich und startet jedenfalls mal ohne Probleme. Andere waren da nicht so glücklich und hatten plötzlich den Bildschirm voll mit koreanischen Zeichen. Auch auch da fand sich aber offenbar eine Lösung.

Meine Firewall zeigt an, dass sie während der Installation und immer wieder beim Start aufs Internet zugreifen will, was wegen updates und ähnlichem grundsätzlich nachvollziehbar ist. Ich stelle meine Firewall aber so ein, dass das jedesmal neu abgefragt werden muss. So stelle ich sicher, dass Kies nur dann nach Hause telefoniert, wenn es dafür auch gerade einen handfesten Grund gibt und ich es mitbekomme.

Für die Synchroniserungsfunktionen bietet mir das Programm an, eine Bibliothek von vorhandenen Multimediadateien (Musik, Videos, Podcasts) anzulegen. Das ist grundsätzlich praktisch, weil man so direkt Zugriff auf alle Mediendateien hat, auswählen kann, welche man aufs Handy übertragen will, und sogar Abspiellisten erstellen kann. Die bei den Videos voreingestellte Vorschau-Funktion ist aber ziemlich unbrauchbar. Ich stelle auf Listenansicht um und nun geht es übersichtlicher zu.

Kies erkennt das Gio ohne Probleme

Nun kommt die Stunde der Wahrheit: Während Kies auf dem PC läuft, schließe ich das Handy per USB Kabel an. Den Debugging Mode deaktiviere ich diesmal nicht. Anders als vor der Installation von Kies erkennt nun mein Computer offenbar das Gerät und beginnt diverse Treiber zu laden (passiert nun beim ersten Mal). Nach einer Weile erscheint das Gerät als GT-S5660 unter Verbundene Geräte. Ich kann nun

  • Daten von meinem Gerät sichern (aber leider nur Kontakte und Lesezeichen – das Sichern von installierten Apps und der Konfiguration des Homescreens ist offenbar nicht vorgesehen)
  • die Firmware des Geräts updaten,
  • Dateien hin und her kopieren,
  • Videos beim Übertragen automatisch an die Auflösung und lesbare Formate meines Geräts anpassen
  • spezielle Samsung Apps in deren Shop downloaden, teilweise kostenlos, teilweise muss sie auch erst bezahlen (was aber offenbar auch mittels dieser Software geht)
  • eine Explorer öffnen mit dem ich den Inhalt der SD Karte wie auf einem USB Drive angezeigt bekomme.

Mich interessiert natürlich vor allem die Frage der Firmware-Updates. Denn das ist ja die einzige Funktion, für die ich tatsächlich Kies benötige. Im Internet wurde ja Android 2.3 für die Galaxy Serie bereits angekündigt. Aber Kies behauptet dennoch steif und fest, dass meine gegenwärtige Firmware Version mit Android 2.2 up-to-date ist. Muss ich wohl noch ein wenig warten. Immerhin bietet Kies auch eine spezielle Notfallwiederherstellungsfunktion bei mißglückten Firmware Upgrades an. Gut zu haben aber hoffentlich brauche ich es nie.

Auch die Video-Konvertier-Funktion könnte durchaus gelegentlich nützlich sein. Denn standardmäßig spielt mein Gerät nur einige wenige Videoformate ab. Dies läßt sich zwar durch andere Videoplayer, die mehr Formate (Codecs) kennen, erweitern, aber die Qualität ist nicht so berauschend. Es gibt allerdings auch andere frei erhältliche Software, die die Umwandlung für Android kann. Da werde ich mal mit experimentieren, was besser funzt.

Weniger interessant scheinen die Samsung Apps zu sein. Das Installieren ist zwar mit Kies sogar noch einfacher sein als aus dem Android Market, aber die Auswahl ist sehr begrenzt. Es gibt zudem keine Option nur die Apps anzuzeigen, die auch mit Android kompatibel sind – die allermeisten Apps scheinen für das Samsung Betriebssystem Bada programmiert zu sein. Jedenfalls ist da erstmal nichts dabei, was ich haben will.

Insgesamt werde ich diese Software wohl eher selten benutzen. Der Hauptnutzen ist die Möglichkeit von Firmware-Upgrades und das dauert offenbar in meinem Fall noch. Immerhin hat die Software nichts auf meinem PC kaputtgemacht und wohl auch nichts Böses im Hintergrund installiert. Und ich kann auch weiterhin auf das Handy als USB drive oder Webshare zugreifen. Die Software ist aber insgesamt nicht schlecht gemacht und für Leute, die weniger erfahren im Umgang mit Computern sind, aber ihr Handy mit Inhalten befüllen wollen, sicher sinnvoll.

over the air

2. Juli 2011

Bis jetzt habe ich meine Fotos und Screencapture Bilder immer per USB Kabel übertragen. Das funktioniert zwar, aber ist schon etwas mühsam. Man muss das Gerät:

  • erst an einen USB Port anhängen,
  • das immer voreingestellte USB Debugging ausschalten,
  • noch mal klicken, dass man sich per USB verbinden will,
  • warten bis der PC das neue Drive erkennt,
  • ..

ziemliche Enttäuschung: doubleTwistAber es soll ja Lösungen geben, die auch per WLAN eine Übertragung zulassen. Das erste Programm, auf das ich bei meiner Recherche stoße, ist DoubleTwist. Das soll ähnlich wie iTunes funktionieren und besteht aus einer Software für den PC sowie einer App auf dem Android Phone. Klingt soweit ganz gut, also will ich mal beides ausprobieren. Kostenlos scheint die Sache schon mal nicht zu sein. Die PC Software bekommt man zwar umsonst, aber die App doubleTwist Air Sync im Android Market kostet 3,99 €. Nur der doubleTwist Player ist kostenlos, der erlaubt aber nur das Abspielen von Musik, nicht die Dateiübertragung. Nachdem ich mir die PC Software runtergeladen bestätigt sich das in der dortigen Hilfefunktion: Übertragung per WLAN kostet Geld. Für die kostenlose Nutzung wird man auf das USB Kabel verwiesen. Na gut, die 4 € wären ja eine Überlegung wert, wenn die Sache funktioniert.

Doch dann kommt der show-stopper beim Lesen der Kommentare der Anwender im Android Market. Mehrere Samsung Besitzer beschweren sich, dass die App nur Zugriff auf den internen Speicher, nicht aber auf die SD Karte erlaubt. Das wäre ja totaler Blödsinn – gerade Daten wie Musik und Fotos lagert man doch auf den externen Speicher aus und will sie von dort auf den PC holen (oder umgekehrt). Auf der Seite von DoubleTwist wird die schwerwiegende Schwachstelle auch zugegeben. Na ja, vielleicht wird das ja besser in einer der nächsten Versionen. Einstweilen ist das Ding für mich nicht brauchbar und wird wieder entfernt.

Nun suche ich im Market nach einer anderen Lösung. Ausgehend von DoubleTwist gehe ich über „ähnliche Programme“ und versuche außerdem verschiedene Suchbegriffe. Es gibt da auch in der Tat zahlreiche Angebote, meist englischsprachig. Einige arbeiten mit der Apple Software iTunes zusammen, aber die will ich eigentlich lieber nicht auf meinem PC. Schließlich finde ich die App Websharing File/Media Sync. Von dieser gibt es eine kostenpflichtige Vollversion (2,06 €) und eine kostenlose Lite Version. Der Beschreibung entnehme ich, dass auch die Lite Version das, was mir wichtig ist, beherrschen sollte: Dateiübertragungen in beide Richtungen. Gelöst ist dies über den Webbrowser und seine up- und download Funktion.

Die App von Websharing File/Media Sync

Ich hole also diese App und probiere das ganze aus. Nach dem Starten ist das Websharing zunächst noch nicht aktiv. Ich erhalte auf dem Android Bildschirm aber schon eine url angezeigt mit der IP, die mein Handy gerade im lokalen WLAN Netz hat. Nun muss ich die Start Taste drücken und bekomme auch noch ein Passwort angezeigt. Dieses Passwort kann ich selbst einstellen oder mir jedes Mal vom Programm ein neues erzeugen lassen.

Auf dem PC starte ich inzwischen den Firefox Browser und gebe die url ein. Zuerst kommt gar nichts, aber das ist nicht verwunderlich, denn ich nutze bei unbekannten Seiten zum Schutz das (sehr empfehlenswerte) plugin noscript. Nachdem ich dort Scripte für die neue Webseite freigeben habe, funzt es dann und ich erhalte einen login screen. Ich gebe das Passwort ein und – sehe die Ordnerstruktur der SD Karte des Handys vor mir. Genau so will ich das haben!

Bedienen tue ich meinen neuen Dateisystembrowser mittels Doppel- und Rechtsklick auf die Objekte im angezeigten Dateisystem.  Ich klicke mich also mal durch die Ordner und finde in der Tat die Dateien, die ich übertragen will. Ich versuche den Download auf meinen PC und in der Tat wird mein Download Plugin, das mir mehrere Optionen bietet, aufgerufen. Ich kann nun wie gewohnt Zielverzeichnis und Dateinamen wählen. Das Fenster im BrowserDie Übertragung selbst läuft schnell und reibungslos. Die umgekehrte Richtung, vom PC auf das Handy starte ich durch Rechtsklick in das Zielverzeichnis. Anschließend kann ich eine Datei auf meinem Computer auswählen. Auch dieser Weg funktioniert perfekt. Alles sehr intuitiv gelöst.

Doch die App kann noch mehr:

  • unter Status werden mir im Webbrowser wichtige Infos über den aktuellen Zustand meines Geräts angezeigt.
  • Ich kann direkt über den Browser mp3 Musik, die sich auf meinem Handy befindet, auf dem PC abspielen. Das ist doch ein schönes Feature, wenn ich bei Freunden zu Besuch bin!
  • die Übertragung soll (langsamer und unverschlüsselt) sogar über das Telefonnetzwerk möglich sein (was ich aber nicht ausprobiere).

Ich muss sagen, ich bin begeistert. Die App ist selbst in der Lite Version eigentlich zu gut, um kostenlos zu sein. Mit der Bezahlversion kann ich zusätzlich:

  • mein Handy mittels WebDAV wie ein USB Drive mounten
  • einen Guest-account einrichten, der nur auf bestimmte Dateibereiche zugreifen kann
  • Musik zum Computer streamen
  • Fotos und Videos direkt ansehen
  • ganze Ordner übertragen

Das sind alles Funktionen, die ich nicht unbedingt brauche. Aber so tolle Programmierarbeit gehört belohnt und daher werde ich mir die Vollversion wohl auch noch holen.

Hörbücher auf dem Handy

20. Juni 2011

Ein Sonderfall von Audio-Medien sind Hörspiele und Hörbücher. Auch bei diesen gilt natürlich: Ich respektiere die künstlerische Leistung von Autoren, Sprechern und Verlagen und nutze nur gekaufte Medien. Aber die will ich auch unterwegs auf meinem Handy hören, indem ich es als mp3 Player nutze.

Im Prinzip gehe ich dazu genauso vor, wie beim Rippen von Musik. Ich nutze dafür wieder eine Encodierungs-Software wie Audiograbber. Falls ich noch eine altes Hörspiel auf Kassette habe, kann ich dieses auch ziemlich leicht einlesen. Ich nutze dazu einen kleinen, nicht teuren USB-Kassettenabspieler – das ist praktischer als Kabel bis zur Stereoanlage zu verlegen. Für die Aufnahme verwende ich dann die Software Audacity, die mehr Möglichkeiten zur Klangverbesserung und zum Schneiden bietet. Die so erzeugten mp3 Dateien übertrage ich dann wieder auf die SD Karte meines Smartphones, diesmal in ein neues Verzeichnis /Hoerbuecher (Umlaute als Ordner und Dateinamen sind immer gefährlich – manche Anwendungen kommen damit nicht zurecht. Also besser u-e).

Mit Re-Organize korrigiert man die Titel-Reihenfolge

Beim Abspielen von Sprachaufnahmen auf dem Handy stoße ich aber öfter auf eine Schwierigkeit: Viele Abspielprogramme sortieren die einzelnen Tracks nicht richtig, sondern wenden scheinbar eine beliebige Reihenfolge an. Bei einem Musikalbum ist das vielleicht noch nicht ganz so schlimm, wenn die einzelnen Stücke in etwas anderer Reihenfolge als auf der CD ablaufen. Bei einem Hörbuch oder Hörspiel aber ist es fatal, wenn die Reihenfolge der Kapitel durcheinandergerät. Und man will ja nicht nach jedem Track den nächstfolgenden wieder einzelnen suchen und neu starten.

Glücklicherweise gibt es auch hier Abhilfe in Form von Software. Die falsche Reihenfolge kommt daher, dass Windows die einzelnen Dateien nicht sortiert auf der SD Karte ablegt, sondern in einer Reihenfolge, die nach anderen Kriterien auf der sogenannten FAT festgelegt wird. Dafür gibt es nun ein schönes Programm, mit dem man diese physikalische Anordung einlesen und korrigieren kann: Re-Organize.

Ich stelle allerdings fest, dass dies bei meinem Android-Handy gar nicht erforderlich ist. Sowohl die Standard Musik App als auch das von mir installierte Songbird haben einen Alben-Modus. In diesem werden die einzelnen Kapitel ganz automatisch richtig sortiert und der Reihenfolge nach abgespielt. Das setzt natürlich voraus, dass die Tags (Informationsschnipsel) in den einzelne Dateien richtig angelegt wurden.

Mortplayer hat viele Einstellmöglichkeiten

Gerade bei Hörbüchern finde ich allerdings das Abspielen nach Verzeichnissen und selbstgewählten Kritierien praktischer. Dies wird offenbar nur von einer Abspiel-App unterstützt: Mortplayer. Das  Programm wurde speziell für das Abspielen von Hörbüchern optimiert. Wobei dabei fast zuviel des Guten getan wurde: Die Einstellmöglichkeiten sind derartig umfangreich, dass ich zuerst ganz schön durcheinander komme. Aber im Prinzip ist es dann doch ganz einfach. Ich wähle ein Stammverzeichnis, in meinem Fall /mnt/sdcard/Hoerbuecher (das ist das Verzeichnis, das ich zuvor selbst auf der Mikro-SD-Karte angelegt habe – die einzelnen Titel habe ich dort in gesonderten Unterverzeichnissen abgelegt). Nun kann ich einen Titel wählen, indem ich einfach das entsprechende Verzeichnis anwähle. Der Mortplayer erkennt die erste Datei und ich kann sie ganz normal abspielen. Anschließend werden dann die weiteren in der Reihenfolge abgespielt, wobei ich einstellen kann, nach welchen Kriterien die Stücke sortiert werden. Die App kann aber noch mehr. Ich kann:

  • zwischen verschiedenen Hörbüchern hin und her wechseln und lande immer wieder an der Stelle, die ich verlassen habe,
  • mit einstellbaren Abständen vor und zurückspringen,
  • Lesezeichen setzen und dorthin wieder zurückspringen,
  • einen Schlummermodus einschalten, in dem die Stimme nach einer voreingestellten Zeit langsam leiser wird,
  • mir Cover anzeigen lassen und die Optik freiwählen.

Somit kann ich also sogar innerhalb von Hörbüchern, die in einer einzigen großen Datei gespeichert sind, gut navigieren. Eine sehr praktische App für Leute wie mich, die gerne unterwegs Hörbücher hören. Nur ein wenig Geduld musste ich mitbringen, bevor ich die ganzen Einstellungen verstanden habe. Ohne Schweiß kein Preis.

Screencapture

18. Juni 2011

Ein freundlicher Mitleser hat mir in einem Diskussionsforum empfohlen, doch besser Screen-Prints für mein Blog zu verwenden statt den Handy-Bildschirm abzufotografieren. In der Tat sind ja einige Bilder, die ich hier eingestellt habe, von ziemlich erbärmlicher Qualität. Das liegt z.T. an Spiegelungen bei Kunstlicht, oder auch daran, dass ich mal schnell die schwache Kamera eines anderen Handys verwendet habe. Habe die Bilder aber trotzdem hochgeladen, weil ja auch ein unscharfes Bild einen Eindruck vermittelt, der durch Worte allein nicht rüberzubringen ist. Aber es wäre natürlich viel besser das Android-Smartphone selbst den Job machen zu lassen, seinen eigenen Bildschirm abzufotografieren. Der Fachbegriff dafür heißt Screen Capture, zu deutsch also etwa Bildschirm-Erfassung.

Nur: wie mache ich das eigentlich? Die neuesten Samsung Smartphones bringen die Funktion anscheinend schon mit, aber mein Galaxy Gio kann es offenbar noch nicht. Ich brauche also eine App. Dann stellt sich natürlich auch noch die Frage, wie die Sache eigentlich grundsätzlich gelöst werden soll. Immerhin muss ich ja das Screen-Foto irgendwie auslösen. Wenn ich dazu die App jedes Mal selber starten muss, würde sie ja nur sich selbst fotografieren und das ist wohl nicht der Sinn der Sache.

Eine kurze Suche im Android-Market mit dem Stichwort capture bringt mich nicht wirklich weiter. Ich finde auf Anhieb keine App, die mich überzeugt. Entweder die Programme erfordern es, dass man das Handy zuvor „rooted“, und das will ich momentan noch nicht machen. Oder aber sie haben schlechte Bewertungen mit Aussagen wie „stürzt dauernd ab„, „läßt sich nicht mehr deinstallieren„. Ich breche ab und bemühe noch mal das Internet. Hier stoße ich auf einen guten englischsprachigen Artikel „A survey of Screen Capture Apps“, der die Sache auf den Punkt bringt und einige gute Empfehlungen abgibt. Demnach gibt es zwei grundlegende Möglichkeiten, die Funktion zu realisieren:

  • entweder man installiert ein Programm auf dem PC und verbindet das Handy während der Aufnahme per USB Kabel. Somit kann man die Aufnahme bequem vom PC auslösen, während der aufgenommene Handy-Screen eben das zeigt, was das Handy gerade so tut.
  • oder aber man startet eine App, die auf dem Handy im Hintergrund läuft und zeitverzögert oder durch eine (Schüttel)bewegung die Aufnahme auslöst.

In den Optionen stellt man die Auslösezeit ein

Der Autor bespricht für beide Ansätze jeweils mehrere Programme und gibt Empfehlungen ab. Die erste Möglichkeit mit Programm und Capture-Auslösung vom PC aus, sagt mir nicht so zu. Wenn ich schon sowas installiere, will ich auch in der Lage sein, mobil mal einen Bildschirm einzufangen. Also suche ich das vom Autor (unter den auf dem Handy laufenden Programme) favorisierte „Drocap2„. Doch anders als im Artikel beschrieben, benötigt dieses Programm offenbar doch ein gerootetes Gerät.

Beim nächsten Programm in der Liste ist es genau umgekehrt. Laut dem Bild, das im „Survey“ gezeigt wird, benötigt „Screen Capture“ root Zugang. Es stellt sich aber heraus, dass der Programmierer die Sache wohl inzwischen anders gelöst hat: Das Programm, das inzwischen „Screen Capture Shortcut Free“ heißt, läßt sich ganz normal installieren und hat lauter positive Bewertungen. Es ist zwar keiner dabei, der es schon auf einem Galaxy Gio ausprobiert hat, aber dann bin ich halt der erste.

zum Starten des Countdowns zieht man kurz die Statusleiste herunter

Die Bedienung ist ziemlich selbsterklärend. Zunächst starte ich das Programm einmal und stelle die Optionen ein. Die unaufdringliche Werbefläche unten stört mich dabei weniger. Ich mache ein Häkchen bei capture from notification und stelle unter delay 3 Sekunden ein. Nun habe ich ein neues Symbol in meiner Schnellzugriffsleiste am oberen Bildschirmrand. Ich wechsle auf den Bildschirm, den ich ablichten will und ziehe kurz die Schublade herunter. Nun starte ich den Countdown und die Schublade fährt wieder ein. 3 Sekunden später erhalte ich die Meldung, dass der Screen gecaptured wurde. Die fertigen Bilder finde ich auf der SD Karte in einem eigenen Verzeichnis /ScreenCapture als .png Grafik Dateien.

Habe ich am Ende also doch noch eine geeignete und einfache Lösung gefunden. Die Auslösung durch Schüttteln bleibt zwar der kostenpflichtigen Version vorbehalten aber die wichtigen Funktionen funktionieren auch in der kostenlosen. Und wenn das auf Dauer gut funktioniert spende ich vielleicht wirklich für die gelungene App. Denn was will ich mehr?

P.S.: Nachdem ich diesen Text geschrieben und veröffentlicht habe finde ich doch noch eine Möglichkeit mit meinem Gio direkt, also ohne App, ein screen capture zu erstellen: Wenn ich die Zurück Taste gedrückt halte und dann die Home Taste drücke wird ebenfalls ein Foto des Bildschirms erzeugt und im entsprechenden Ordner auf der SD-Karte abgelegt. Warum dies im Gio Handbuch nicht erwähnt wird, ist mir ein Rätsel. Ich habe die Information aus einem Hilfeforum und sie bezog sich nicht auf das Gio. Allerdings funktioniert diese Lösung nicht unter allen Umständen. Bestimmte Apps scheinen die Funktion zu deaktivieren. Zumindest in diesen Fällen leistet die um 3s verzögerte Aufnahme per App immer noch unersetzliche Dienste.

Es gibt doch ein Handbuch!

16. Juni 2011

Ich gehöre zu den vermutlich wenigen Menschen, die technische Handbücher lesen. Ich habe mir sogar angewöhnt, bei der Neuanschaffung von Geräten zumindest einmal das mitgelieferte Handbuch von Anfang bis Ende durchzulesen. Das lohnt sich fast immer, denn so entdecke ich Funktionen meines Geräts, auf die ich beim reinen Ausprobieren vermutlich nie gestoßen wäre. Ob ich sie dann nutze, ist eine andere Frage, aber ich sollte sie kennen. Auch bewahrt die Kenntnis von technischen Daten oft vor Enttäuschungen. Ich weiß dann zumindest, warum etwas nicht geht und worauf ich beim nächsten Mal vor dem Kauf achten sollte.

Entsprechend enttäuscht war ich über das beim Samsung Galaxy Gio mitgelieferte Mini-Handbuch, das tatsächlich kaum mehr als das Ein- und Ausschalten erklärt. Aber inzwischen habe ich entdeckt, dass Samsung doch noch einmal nachgelegt hat und ein ausführlicheres Handbuch auf der Webseite bereithält. Über die bereits beschriebene grundlegende Inbetriebnahme hinaus, erklärt diese Handbuch auch noch folgende Punkte relativ ausführlich:

  • SD Speicherkarte einsetzen und formatieren
  • Trageriemen anbringen
  • Apps aus dem Android-Market herunterladen
  • Anzeigesymbole in der Kopfzeile
  • Bedienung des Touchscreens
  • „Schnellzugriffsanzeige“ (damit ist die herunterziehbare Kopfleiste gemeint)
  • stumm-Schalten des Geräts
  • Veränderungen des „Standby-Bildschirms“
  • Tastatureingabeoptionen
  • Anwendungen aus dem Android-Market herunterladen
  • Dateien aus dem Internet herunterladen
  • Telefonieren mit und ohne Headset
  • SMS, MMS und fortgeschrittene Telefonfunktionen
  • Emails empfangen und verschicken mit Google Mail und anderen Diensten
  • Talk (=chatten) über Google
  • Social Hub Funktion
  •  Kamera inklusive fortgeschrittener Funktionen (Fotoserie, Panoramafoto, Video, usw.)
  • Galerie und unterstützte Dateiformate (Grafik: bmp, gif, jpg, png, wbmp, agif; Video: 3gp, mp4 mit Codec MPEG4, H.263, H.264)
  • Musik abspielen inklusive fortgeschrittener Optionen
  • UKW Radio
  • Kontakte Datenbank
  • Kalender
  • Memo
  • Sprachmemo
  • Internet
  • Google Maps
  • Google Latitude (ein Dienst um den eigenen Standort an Freunde zu übermitteln)
  • Navigation
  • Youtube Videos kucken oder hochladen
  • Nachrichten und Wetterbericht
  • Samsung Apps
  • Bluetooth
  • WLAN
  • AllShare über DLNA (damit kann ich Daten für benachbarte Geräte im WLAN freigeben)
  • Tethering über USB oder WLAN (eine Funktion um den Mobil Internetzugang des Handys durch andere Geräte mitzunutzen)
  • PC Verbindungen mit der Software „Kies“
  • VPN Verbindungen
  • Uhr anzeigen lassen
  • Taschenrechner
  • Eigene Dateien: damit ist der vorinstallierte Dateimanager gemeint
  •  SIM Toolkit: Zusatzdienste des Mobilfunkbetreibers
  • Taskmanager: aktive Apps kontrollieren und beenden
  • ThinkFree Office: ein android-eigenes Office Paket für die Dokumentbearbeitung, auch online über den Dienst „ThinkFree“. Unterstützte Formate sind „txt, doc, docx, xls, xlsx, ppt, pptx, pdf“
  • Sprachsteuerung
  • Einstellungsmenu (ausführlich jeder einzelne Punkt beschrieben)

Außerdem gibt es noch einen ausführlichen Teil „Rat und Hilfe bei Problemen“. Und wieder eine endlose Liste von Sicherheitshinweisen, die wohl der rechtlichen Absicherung des Herstellers dienen.

Ganz zum Schluß noch der Hinweis dass man das Programm „Kies“ von der Webseite www.samsungmobile.com downloaden kann. Ja genau von der hab ich das Handbuch! 🙂

Alles in allem ist das doch ein ganz gut geschriebenes Handbuch. Das meiste habe ich inzwischen zwar auch so rausgekriegt aber ein paar Feinheiten sind mir doch noch entgangen. Gleich mal ausprobieren! Was die Dienste betrifft, die ich noch nicht mit eigenen Artikel beschrieben habe, hole ich das Schritt für Schritt nach. Wobei ich dann auch Apps aus dem Market, die das gleiche aber vielleicht noch ein bißchen besser tun, zum Vergleich heranziehen werde. Ich will ja schließlich doch in diesem Blog ein wenig Mehrwert über das Handbuch hinaus liefern. 🙂

Musik-zwo-drei ..

15. Juni 2011

Nicht wenige Leute sagen ja, dass sie ohne Musik nicht leben können. Ich weiß nicht, ob sie das jemals ausprobiert haben. Alle anderen Großstadtbewohner jedenfalls müssen mit Musik leben – vorausgesetzt man bezeichnet die Dauerberieselung im Kaufhaus und den demonstrativen Krach aus Nachbarwohnungen, Ghettoblastern oder zu laut gestellten MP3 Playern in der U-Bahn als Musik. Aber ich interpretiere das mal positiv in dem Sinn, dass meine Mitmenschen mich halt an ihren Musikextasen teilhaben lassen wollen. Und es gibt eben auch kaum etwas, das so sehr Geschmackssache ist. Deswegen ist es sicher nicht schlecht, wenn man auf dem eigenen Handy auch seine eigene Musik dabei hat – notfalls um die der anderen zu übertönen.

So, das waren jetzt aber erstmal genug philosophische Höhenflüge. Ich wende mich jetzt dem Praktischen zu und fange wieder ganz von vorne an. Wo kriege ich die Musik her? Für mich ist das ziemlich einfach, denn ich lebe Musik-mäßig eher in vergangenen Jahrzehnten. ELO und Kate Bush, Ramones und Velvet Underground, Queen und Pink Floyd – Flohmärkte und Second-Hand-Plattenläden halten eine unendliche Fülle von Musik, die mir gefällt, zu Spottpreisen bereit. Und wenn ich wirklich mal was aktuelles unbedingt haben will, dann kauf ich es mir auch. Wenn etwas wirklich Freude bereitet, sollte das einem auch ein bißchen was wert sein.

Aber wie bekomme ich die Musik nun auf mein Handy? Dazu wandle ich sie am besten ins MP3 Format um. Den Vorgang nennt man encodieren oder auch volkstümlich „rippen“ und er wird von der Musikindustrie nicht gern gesehen. Denn ist die Musik einmal in diesem Platz sparenden Format auf dem Rechner, könnte man sie auch leicht weitergeben. Das will ich aber gar nicht, mir geht es nur darum, die von mir erworbenen Titel auch auf meinem mobilen Gerät abhören zu können. Und das darf ich, solange ich beim Erzeugen keine Kopierschutzmechanismen technisch überwinde.


Für die Umwandlung ins MP3 Format hole ich mir am besten die kostenlose Software Audiograbber in der deutschsprachigen Version samt MP3 Plugin. Die Software liest nun z.B. eine CD ein und erzeugt daraus mp3 Dateien. Mit Hilfe einer Datenbankabfrage kann die richtigen Titel und Interpreten als MP3 Tags mitgeben. Das ist wichtig, damit ich nachher die Titel auch richtig auf dem Handy angezeigt bekomme. Die so erzeugten Dateien schiebe ich dann wie im vorigen Beitrag beschrieben auf die SD Karte meines Handys, z.B. in den neu erzeugten Ordner Musik.

Nun starte ich die App „Musik„, die durch eine rosa CD mit roter Note symbolisiert wird. Ich bin angenehm überrascht, dass diese meine Dateien nicht nur eingelesen sondern auch gleich nach Interpret und Album sortiert hat. Bei anderen Handys war ich gewohnt, dass ich zuerst noch ein paar Einstellungen vornehmen muss und die Songs in eine Bibliothek einlesen muss. Hier scheint das nicht nötig zu sein.

Nun will ich den Klang testen. Dafür nehme ich Queens Bohemian Rhapsody – wer das kennt weiß, warum das gut zum ausprobieren ist. Aus den Lautsprechern klingt das schon ganz gut, wenn auch etwas blechern. Aber ich habe mir ja bei einem Internetversand auch noch einen passenden in-ear Kopfhörer besorgt (Leider lag dem Samsung Galaxy Gio Handy keiner bei).

Mit so einem Kopfhörer sollte das Klangerlebnis perfekt sein. Doch leider – irgendwas ist grundlegend verkehrt. Es scheint so, als ob nur bestimmte Stimmen zu hören sind und andere ausgeblendet werden. Echt eine Katastrophe! 😦 Ich forsche nach der Ursache aber komme nicht weiter:

  • mit den Einstellungen in der App Musik läßt sich das nicht verbessern.
  • Ist beim MP3 Codieren etwas schiefgegangen? Nein auf dem Computer hören sich die Stücke ganz normal an.
  • Ist etwa der Handy-Prozessor zu schwach für das Decodieren des MP3 Files? Kann auch nicht sein, viel kleinere billigere Geräte können das perfekt.

Dieser orginal (?) Samsung Kopfhörer zerstört den Klang

Schließlich finde ich die Lösung: Mein Kopfhörerkabel besteht aus zwei Teilen, wobei der eine auch als Freisprechanlage dient. Dazu hat es einen Knopf am Mikrofon Teilstück, in das der eigentliche Kopfhörer hineingesteckt wird. Und wenn ich diesen Knopf gedrückt halte, kommt der Klang ganz passabel rüber. Sobald ich ihn loslasse wieder der gleiche Mist. 😦 Irgendetwas ist also mit dem Freisprechmodul des Kopfhörers nicht in Ordnung, obwohl da doch „Samsung“ draufsteht. Immerhin kann ich das Kopfhörer-Teil ausstöpseln und direkt in das Handy einstecken. Dann klingt alles normal. Ist zwar jetzt etwas kurz, aber damit kann ich erstmal weiter testen. Ich lese nochmal die Spezifikation auf der Samsung Webseite nach und stelle fest, dass dieses Kopfhörermodell wohl trotz gegenteiliger Werbung des Verkäufers doch nicht offiziell zum Galaxy Gio kompatibel ist. Vielleicht liegt`s ja daran oder das Ding ist schlicht kaputt (oder schlecht gefälscht). Jedenfalls gebe ich das Ding zurück und hole mir eines, dass auch sicher kompatibel ist. Immerhin kann ich mit meiner kurzen Übergangslösung diesen Beitrag zu Ende schreiben.

Der Musikplayer, der auf dem Samsung Handy vorinstalliert ist, ist eigentlich ganz passabel. Er hat sogar einen Equalizer dabei, mit dem ich den Klang anhand verschiedener Kategorien: Normal, Rock, Jazz, Klassik, Dance, Pop verstellen kann. Außerdem bietet er noch eine Option 5.1 Kanal, die – nur mit dem Kopfhörer –  eine Art Surround-Sound wie aus einer mehrteiligen Profi-Stereoanlage erzeugt. Das muss ich nochmal mit verschiedenen Songs testen, was es bei mp3 bringt.

Aber etwas langweilig und leicht konfus ist der Standard-Musikplayer schon. Die Darstellung der Songlisten ist bei größerer Anzahl ziemlich verwirrend, die Optionen zum Teil nur in bestimmten Modi erreichbar. Und die Darstellung beim Abspielen läßt sich sicher auch schöner gestalten.

Ich kucke mich also nach anderen Playern um, die es ja eigentlich massenhaft geben sollte. Auf dem Computer ist foobar mein absoluter Favorit. Das Programm startet rasend schnell, hat eine gute Bedienung und ist schön und flexibel. Doch leider scheint es dieses noch nicht auf Android zu geben – ich finde nur Apps mit denen man das Handy als Fernsteuerung für ein auf dem Computer installiertes foobar benutzen kann (Die Existenz von solchen Apps sagt auch einiges darüber aus, wie beliebt das PC-Programm unter Insidern ist).

auch nicht schlecht: Songbird

Im Internet werden eine ganze Reihe von MP3 Player Apps für Android empfohlen. Merkwürdigerweise finde ich die Hälfte davon nicht im Android Market. Andere kosten offenbar Geld oder kommen mit aufdringlicher Werbung. Schließlich stoße ich doch auf ein Programm, dass mir spontan gefällt: Songbird. Übersichtlich und schlicht und ohne Werbung. Es läßt sich in mehrere andere Programme und soziale Netze integrieren und ist über den Lock-Screen schnell bedienbar. Das ist praktisch, wenn man unterwegs Musik hört und schnell den Song ein-, ausschalten oder vorspulen will. Nur der Sorround-Sound fehlt, der doch bei manchen Songs ganz gut über den Kopfhörer rüberkommt. Mal sehen, vielleicht bekomme ich ja als Kommentar zu diesem Beitrag noch den absoluten Wahnsinnstipp?