Posted tagged ‘App’

Sprachaufnahmen im .amr Format

19. September 2012

 

Viele Handybesitzer wissen gar nicht, dass sie mit ihrem Gerät auch ein für viele Zwecke ausreichendes Diktier- und Aufnahmegerät besitzen. Andere, die das zumindest ahnen, wissen nicht recht, was sie damit anfangen sollen. Ist ein Diktiergerät nicht etwas für arrogante Manager, die immer auf dem Sprung sind und mal schnell ihrer Sekretärin was diktieren? Nach Diktat verreist ist ja so ein geflügeltes Wort …

Hier mal ein paar Beispiele und Argumente, warum Sprachaufnahmen auch für ganz normale Leute sinnvoll sein können:

  • Wenn ich meine Eindrücke und Erfahrungen kurz festhalte (z.B. im Urlaub, bei besonderen Ereignissen), habe ich eine viel lebendigere Erinnerung als nur durch Fotos.
  • Audioaufnahmen der eigenen Gedanken und Pläne können mir helfen, Ziele und Ideen besser zu strukturieren, eigene Denkfehler zu erkennen und meine Zeit effektiver zu planen.
  • Mit solchen Aufnahmen kann ich Detailinformation, die sonst leicht verloren gehen, festhalten. Deswegen wird dieses Verfahren ja auch in vielen Berufen angewendet, wann immer es auf sachkundige Detailbeobachtung ankommt. Kennen ich ja aus den Fernsehkrimis von den Gerichtsmedizinern 😉
  • Professionelle Sprachtrainer empfehlen die Methode auch, um sich typische Anfängerfehler beim Reden vor anderen abzugewöhnen.
  • Eventuell kann ich mit dem Handy auch Veranstaltungen und Vorträge aufnehmen, dann sollte ich allerdings aus juristischen und moralischen Gründen vorher um Erlaubnis fragen. Außerdem sollte das Smartphone dann in der Nähe des Sprechers platziert werden.

Die Technik selber ist ganz einfach: App starten, Aufnahmeknopf drücken und lossprechen, so wie beim Telefonieren. Nach Beendigung wird die Aufnahme mit Stichwort oder Uhrzeit auf dem Gerät gespeichert. Zumindest wenn die Tonquelle nicht allzuweit entfernt ist, machen die kleinen Mikrofone im Smartphone ganz brauchbare Aufnahmen.

Bei entfernten Tonquellen oder in großen Räumen funktioniert es weniger gut. Da empfehle ich eher ein Gerät wie z.B. das durchaus erschwingliche McCrypt DR-3. Weitere nützliche Hinweise und Tutorials zu professionellen Tonaufnahmen findet ihr in dem Blog Phlow von Moritz mo. Sauer.

Bei den Aufnahmen mit dem Smartphone kommt zumeist ein spezielles Audio-Format zum Einsatz, dass für Sprache optimiert ist. Die dabei erzeugten Dateien haben die Endung .amr und werden je nach Programm an verschiedenen Stellen im Speicher oder auf der SD Karte abgelegtNeulich habe ich aber nun die Erfahrung gemacht, dass ich diese auf dem Android-Handy aufgenommenen .amr Dateien nicht ohne weiteres auf dem PC, im Browser oder anderswo abspielen konnte. Deswegen habe ich jetzt mal ein bisschen recherchiert und will die Infos mal  mit euch teilen.

AMR steht für „Adaptive Multi-Rate“ und dient vor allem dazu,  die resultierenden Dateien möglichst klein zu halten. Im Vergleich zu mp3 ist die Qualität deutlich schlechter, aber auch die Dateigröße für die selbe Aufnahmedauer deutlich kleiner. Für Musik ist AMR daher weniger geeignet, für Sprache soll es aber allemal ausreichen.

Das wollte ich genauer wissen und darum hab ich dazu mal ein paar Versuche gemacht. Und zwar habe ich jeweils eine Minute lang relativ leise aus einigen Zentimetern Entfernung ins Mikro des Handys gesprochen. Mit Hilfe von verschiedenen Apps, die in unterschiedlichen Formaten speichern, habe ich den Vorgang dann wiederholt. Die Ergebnisse waren wie folgt:

Format – Bitrate   – Dateigröße  –    Qualität

amr                ?             95 kByte    befriedigend
(Klang mäßig, leicht verrauscht, aber noch gut verständlich)

3gp               ?             107 kByte           befriedigend
(Klang mäßig, am Wortende Silben verschluckt)

mp3          64 kbps    477 kByte   gut
(klarer Klang, gut verständlich)

mp3        128 kbps     954 kByte  sehr gut
(glasklar, CD Qualität)

wav         128 kbps     952 kByte   befriedigend
(Störgeräusche am Wortende)

wav         705 kbps        5,09 MByte    sehr gut
(glasklar, sauber, ohne Rauschen)

Wie ihr seht, erzeugt AMR bei gleicher Aufnahmezeit schon deutlich kleinere Dateien und das kann ja bei längeren Aufnahmen, knappem Speicher und Hochladen per Mobilfunknetzen schon einen Unterschied machen.

Diese Ergebnisse sind allerdings nur bedingt vergleichbar, weil ich die Aufnahmen mit verschiedenen Apps durchgeführt mußte. Immerhin habe ich bei dem Versuch, die Werte vergleichbar zu machen, auch noch einiges über die Theorie der Aufnahme- und Abtastformate gelernt.

Grundsätzlich gibt es offenbar folgende Parameter:

  • Die sample Länge in Bit. Dies ist die kleinste Einheit, in der das Tonsignal aufgenommen wird, normalerweise 8, 16 oder 20 bit.
  • die sample rate in Hz. Dies drückt aus, wie oft pro Sekunde das Tonsignal abgetastet bzw ein sample angelegt wird. Typische Werte sind 8000, 22000, 44100, 48000 Hz
  •  die bit rate in kbps (kilo-bit-pro-Sekunde). Dies ist der Wert, der meistens in mp3 Programmen angegeben ist. Er ergibt sich aus der sample Länge multipliziert mit der bit rate. Typische Werte sind 64, 128, 256 kbps.

Das AMR Format scheint sich aber nicht ganz diesem System zu unterwerfen. Es handelt sich offenbar um ein komplexeres Verfahren, das ursprünglich für das Radio entwickelt wurde und je nach Qualität der Aufnahme mit verschiedenen bit raten bzw. sample Verfahren arbeitet. Das Dateiformat mit der Endung .3gp, das meist für Videos zum Einsatz kommt, verwendet übrigens für Audioaufnahmen ebenfalls das AMR Verfahren.  Insofern macht es Sinn, dass die resultierende Größe bei meinem Versuch oben ähnlich klein war. Diese Dateien lassen sich auf PC und Handy mit den meisten Videoplayern abspielen.

simpel aber gut: AMR Player auf dem PC

Für die Aufnahme der .amr Datei habe ich die bei LG Smartphones standardmäßig installierte App „Sprachmemo“ verwendet (gibt es nicht bei Google Play, aber ähnliche sind auf fast jedem Smartphone vorinstalliert). Eine Bitrate wird dort nicht direkt angegeben, daher habe ich die Datei auf den Computer kopiert und sie dort mit der Software AMR Player ins mp3 Format umgewandelt. Diese recht simple Freeware scheint tatsächlich das einzige Programm zu sein, dass AMR Dateien auch auf dem PC abspielen und in andere Formate konvertieren kann. Für die resultierende mp3 Datei erhalte ich dann von mp3 Abspielprogrammen die Angabe 64 kbps und 8000 Hz Samplerate. Diese beiden Werte passen aber nur zusammen, wenn man 8 Bit samples zugrundelegt (?). Somit hätte die amr Aufnahme auf jeden Fall eine deutlich schlechtere Abtastrate als die anderen Aufnahmemethoden.

Die 3gp Aufnahme habe ich mit dem All That Recorder aufgenommen. Diese App macht standardmäßig mp3 Aufnahmen. Zumindest mit dem AMR Verfahren bringt sie aber offenbar schlechtere Ergebnisse als die Standard-LG-App.

Für die mp3 Aufnahmen habe ich die App Hi-Q MP3 Rec verwendet. Bei dieser ist die bit rate direkt wählbar und ich habe es wie oben ersichtlich mit 64 und 128 kbps probiert.

Für die wav Aufnahmen habe ich die App BMS Recorder benutzt. Hier kann man die sample rate wählen (8000 Hz bis maximal 48000 Hz in der Pro Version). Aus den Help Information geht hervor, dass diese sample rate ausdrückt, wie oft pro Sekunde ein 16 bit sample aufgenommen wird. Man bekommt also die Bit rate, indem man die sample rate mit 16 multipliziert. Somit komme ich auf 128 kbps (8000 Hz) und 705,6 kbps (44100 Hz).

Vielleicht ist ja hier ein Physiker oder ein professioneller Tontechniker unter meinen Lesern, der uns das per Kommentar noch etwas genauer erklären kann (oder meine Vermutungen korrigieren mag).

Zum Schluss noch ein paar Worte zu den Apps. Um diesen Artikel zu schreiben habe ich auch noch viele andere Programme aus Google Play kurz angetestet. Die Ergebnisse waren zumeist enttäsuchend. Manche stürzten direkt ab, andere hatten wenig Einstellmöglichkeiten oder eine umständliche Oberfläche. Die obengenannten sind zumindest einigermaßen gut programmiert und bieten jedes für sich bestimmte Alleinstellungsmerkmale. Grundsätzlich könnt ihr damit auch so lange ins Mikrofon sprechen, wie der Platz auf der SD Karte reicht (bzw. solange ihr noch etwas zu erzählen habt). Wichtig erscheint mir auch die Möglichkeit den audio input level, also die Aufnahmelautstärke, zu verstellen. Dies bieten nur die wenigsten Apps an. Für normale Sprachaufnahmen und Memos bleibe ich wohl bei der LG-Sprachmemo App. Eine gute Ergänzung für qualitativ bessere Aufnahmen ist der Hi-Q MP3 Voice Recorder, bei dem ich mir auch überlegen werde, die kostenpflichtige Vollversion zu kaufen.

 

Zoner Antivirus

8. September 2012

Schutz gegen Viren und bösartig programmierte Täuschungssoftware ist leider inzwischen auch auf dem Smartphone unverzichtbar. Es sind schon eine ganze Reihe von Fällen bekannt geworden, wo sich User Spionagesoftware u.ä. aus dem Google Play Store eingefangen haben. Deswegen habe ich schon ein paar Antivirenprogramme ausprobiert – die meisten sind ja gegenwärtig noch frei. Allerdings kann ich als Anwender (bevor es zu spät ist) kaum beurteilen, welcher Schutz etwas taugt und welcher weniger. Gut also, dass es inzwischen auch Tests für Android gibt, wie etwa der von AV-TEST – The Independent IT-Security Institute vom März 2012.

Zoner Test

Die Test-App wird erkannt und einer Warnung ausgeben.

In diesem Test hat ein kostenloses Produkt eines in der Computerwelt eher unbekannten Herstellers ziemlich gut abgeschnitten: Zoner Antivirus für Android. Und nachdem ich die App nun eine Weile ausprobiert habe, bin ich auch sehr angetan.

  • Die Software ist ausgesprochen Ressourcen-schonend. Sie verbraucht nur 1,8 MB Speicher und macht das Handy nicht spürbar langsamer.
  • Einfache und klar verständliche Bedienung
  • Als einziges mir bekannte Schutzsoftware bietet das Programm auch eine Testmöglichkeit. Man kann eine spezielle (harmlose) Test-App herunterladen, die bei jedem installierten Schutzprogramm alle Alarmglocken schrillen lassen sollte.
  • Mit an Bord sind Zusatzfunktionen, die bei anderen Herstellern Geld kosten: Positionsfindung und Remotesteuerung per SMS, automatische Benachrichtigung bei SIM-Wechsel, Möglichkeit diverse Informationen von remote abzufragen.

Dementsprechend fühle ich mich mit dieser App inzwischen recht sicher und hab die anderen wieder runtergeschmissen. Der geringe Speicher- und CPU-Verbrauch ist ein gutes Argument, gerade dieses Programm als Grundschutz auch auf älteren, weniger leistungsfähigen Smartphones zu installieren.

Allerdings sehe ich auch eine Missbrauchsmöglichkeit: Die App erlaubt es, sich mit Hilfe eines zuvor gesetzten Passwortes per SMS die letzten 10 Anrufe auf ein anderes Handy zuschicken zu lassen. Dies kann vielleicht nützlich sein, um einen Dieb zu identifizieren, aber es ermöglicht auch eine heimliche Überwachung durch nahestehende Personen. Also wenn euer chronisch eifersüchtiger Lebensabschnittspartner euch diese App auf dem Handy installiert hat, dann seht zu, dass Zugriff nur von eurem eigenen Zweithandy möglich ist und ihr das Passwort ändert!

screenshot auf LG smartphone

18. April 2012

Da ich jetzt ein neues Androidgerät habe, muss ich mir natürlich – speziell als Blogger – nochmal Gedanken machen, wie ich den Bildschirminhalt für die Dokumentation abgespeichert kriege. Bei meinem vorigen Samsung Handy gab es ja dafür eine Geräte-eigene Funktion durch gleichzeitiges Drücken der Zurück und Home Taste. Praktischer allerdings war die kostenlose App Screen Capture Shortcut Free, mit der man verzögert einen screenshot machen konnte und die auch ohne root funktionierte. Ich hole mir also gleich mal diese bewährte App und installiere sie auf meinem LG. Doch leider: Gegenwärtig scheint dieses Programm nur die Samsung Galaxy Serie zu unterstützen.

Also kucke ich erstmal im Handbuch nach, ob das LG-P990 eine ähnliche Funktion intern eingebaut hat. Auf Seite 38 werde ich fündig:

Screenshot erstellen

Wenn Sie gleichzeitig auf die Home- und die Ein-/Austaste/ Sperrtaste drücken wird von dem aktuellen Bild ein Screenshot erstellt. Sie hören das Auslösegeräusch einer Kamera. Dieses Bild wird dann auf dem Speicher abgelegt. Sie finden es in der Galerie. (Beachten Sie, dass Sie keine Screenshots von Videos erstellen können.)

Das probiere ich gleichmal. Ist genauso fummelig und umständlich wie es klingt, aber es funktioniert immerhin. Das Bild finde ich schnell über die Systemapp Galerie, den eigentlichen Pfad sehe ich aber dort nicht. Den kriege ich raus mit Hilfe des bereits früher bewährten ES Datei Explorer. Den Pfad zu wissen ist immer dann wichtig, wenn ich das Screenshot-Bild woanders hin kopieren oder weiterverarbeiten will, also eigentlich immer. Ich kriege dann raus, dass der Screenshot auf der internen SD Karte im Verzeichnis /sdcard/CapturedImages/ abgelegt wird.  Wenn ich das Handy per USB an den Computer anschließe, wird mir auch die interne Karte als Laufwerk geöffnet; ich kann das Bildschirmfoto also bequem rüberkopieren.

Allerdings ist mir der Auslösevorgang zu umständlich und zu wenig flexibel. Durch mein vorher genutztes Capture-Tool bin ich verwöhnt und hätte gerne etwas ähnliches, speziell mit der Funktion, mit einer einstellbaren Verzögerung einen Screenshot zu machen. Ich forsche also mal bei Google Play nach, ob es auch etwas gibt, was mein LG Handy unterstützt. Dabei kommen für mich nur Tools ohne root Zugriff in Frage, weil ich wirklich nicht einsehe, irgendeinem mir unbekannten Programmierer wegen so einer banalen Funktion vollständigen und unkontrollierbaren Zugriff auf mein System zu geben.

Screenhot UX hat viele nützliche Optionen

Das an und für sich kostenpflichtige Tool Screenshot UX verspricht, dass es auf vielen Geräten auch ohne root läuft und hat immerhin eine kostenlose trial Version, mit der man 15 Screenshots machen kann. Mein LG-P990 ist unter den Geräten, die ohne root supportet werden, daher probiere ich das gleich mal aus. Und in der Tat: Die App tut, was sie verspricht, und bringt auch all die Funktionen mit, die man erwartet, und sogar noch einige mehr:

  • screenshot über einen Button auslösen, den man auf dem Bildschirm verschieben und sogar in der Größe verändern kann
  • screenshot durch Schütteln auslösen
  • screenshot mit einstellbarer Verzögerung auslösen
  • countdown anzeigen oder verbergen
  • wählbare Aktion nach dem screenshot
  • Bildschirm ausschnitte auswählen
  • Größe des Screenshot-Bildes auswählen
  • Pfad wählen, unter dem das Bild abgespeicher wird, (z.B. auf der externen SD-Karte)
  • usw.

Soweit ich das versucht habe, funktioniert alles anstandslos. Diese App ist also eine sinnvolle Ergänzung zu der Systemfunktion über die Tastenkombination. Für jemand wie mich, der öfter den Bildschirminhalt festhalten muss, sind die 3,13 €, die die Vollversion kostet, sicher gut investiertes Geld.

Neues Handy neues Glück

7. April 2012

Jetzt habe ich ziemlich lange nichts geschrieben, obwohl ich Android täglich benutze und ich einige Funktionen aus meinem Alltag gar nicht mehr wegdenken mag. Für viele Aufgaben war mein bisheriges, sehr günstiges Handy (Samsung Galaxy Gio) auch völlig ok. Aber vor allem die Begrenztheit des internen Speichers (150 MB) hat mich doch beim Testen und damit auch beim darüber Schreiben ziemlich ausgebremst. Inzwischen sollten ja einige besser ausgestattete Modelle deutlich billiger geworden sein. Ich mache mich mal an die Recherche …

Mein erster Gedanke ist natürlich das Samsung Galaxy S2; das gilt ja nach wie vor als das beste Android-Smartphone überhaupt, hat 16 GB Speicher (von dem allerdings nur 2G für Apps nutzbar sind), einen besseren Bildschirm und auch sonst lauter gute Noten. Aber ein Blick in die Angebote zeigt, dass das Gerät auch preislich immer noch top ist. Selbst gebrauchte Geräte sind kaum unter 300 € zu haben.

Als erste Alternative fallen mir da die verschiedenen Varianten des HTC Desire bzw. des HTC sensation ein, die galten mal als direkte Konkurrenten des Galaxy S2. Allerdings stoße ich bei meinen Recherchen auch auf Berichte, wonach es gerade in Bezug auf den internen Speicher (500 – 768 MB) beim desire einige technische Probleme geben soll, die dazu führen, dass man keine weiteren Apps installieren kann. Vor allem aber scheinen die HTC Smartphones immer noch echte Kulthandys zu sein, die auch gebraucht noch Spitzenpreise erzielen.

Ich habe generell wenig Lust, mehr Geld als nötig nur für eine Modemarke zu bezahlen; für mich zählt ganz pragmatisch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Am besten wäre also ein Gerät, das eigentlich technisch gut ist, aber (eventuell aus Gründen, die für mich weniger wichtig sind) eher unbeliebt und unterschätzt ist. Mal sehn …

Das LG-P990 - ein unterschätztes Smartphone?

In der Tat finde ich schnell ein solches Modell: das LG-P990 Optimus Speed. Das hat satte 5,5 GB internen Speicher, einen schnellen Dualcore Prozessor und soll einen hervorragenden Bildschirm haben. Beim Erscheinen letztes Jahr wurde es offenbar in allen Test knapp hinter den Spitzenmodellen von Samsung und HTC eingeordnet.

Das Problem mit diesem Handy war aber bisher offenbar, dass es kaum Software-Upgrades gab, so dass die Benutzer weiter auf die alte Android 2.2. (Froyo) Version angewiesen waren. Wohl deswegen klagen viele auch über hohen Stromverbrauch bzw. kurze Akkulaufzeiten. Aus Erfahrung mit meinem Gio weiß ich aber, dass sich gerade die Akkulaufzeit mit Android 2.3 (Gingerbread) deutlich verbessert. Die jammernden Klagen scheinen auch alle noch von 2011 zu sein, hat sich vielleicht seitdem etwas verändert? In der Tat, nun scheint es endlich das lang ersehnte Upgrade zu geben. Und damit fällt für mich das wichtigste Gegenargument gegen den Kauf dieses Handys weg.

Glücklicherweise scheinen die meisten Schnäppchenjäger die neue Sachlage noch nicht mitgekriegt zu haben. Die Gebrauchtpreise für das Optimus Speed sind richtig zivil im Vergleich zu den Spitzenmodellen von Samsung und HTC. Ich beobachte mal eine Weile bei ebay einige Angebote und dann gelingt es mir doch tatsächlich ein gut erhaltenes Gerät für knapp über 160 € zu ersteigern. Etwas mehr als ich eigentlich ausgeben wollte, aber dafür technisch sicher ein Quantensprung. Nun bin ich gespannt, ob meine theoretischen Überlegungen zum Preis-Leistungs-Verhältnis sich auch in der Praxis bewähren.

3-2-1 ebay auf dem Handy

28. November 2011

Dank ebay ist das Versteigern und Ersteigern von gebrauchten oder falsch gekauften Dingen ist inzwischen ja auch in Deutschland zum Volkssport geworden. Bisher wurden die meisten derartigen Geschäfte vom PC aus abgewickelt, wobei offenbar auffallend ist, dass die besten Preise oft zu Uhrzeiten erzielt werden, wo viele potentielle Käufer eigentlich im Büro sitzen. Aber diese Frage will ich jetzt nicht weiter erörtern …

Mich interessiert jetzt: Macht es tatsächlich Sinn typische ebay-Aktivitäten wie:

  • selbst neue Angebote einstellen
  • interessante Angebote finden, prüfen und beobachten
  • Fragen zu den Produkten stellen und beantworten
  • mitsteigern
  • in der Endphase einer Versteigerung andere überbieten und erfolgreich Dinge ersteigern
  • Bezahlung und Bewertung nach erfolgreichem Ersteigern

auf einem Android-Handy abzuwickeln?

eBay selbst bietet für Android eine offizielle app. Diese macht gleich einen guten Eindruck. Nachdem ich einmal meine eBay-Benutzerdaten eingegeben habe, lande ich auf einer Startseite, die die wichtigsten Optionen bietet. Direkter Zugriff u.a. auf

  • „Mein eBay“, wo ich z.B. Angebote, die ich unter Beobachtung gestellt habe, aufgelistet finde.
  • Nachrichten
  • die Ergebnisse von gespeicherten Suchanfragen
  • aktuelle Schnäppchenangebote

Ich kann sowohl eine neue Suche nach Artikeln starten, als auch einen eigenen Verkauf starten. Letzteres macht wohl vor allem bei Artikeln Sinn, die wenig Text zur Beschreibung brauchen (sonst mache ich das doch lieber am PC). Dafür kann ich bei solchen Artikeln schnell mit dem Handy ein Foto schießen und es direkt hochladen. Wenn es mal schnell gehen muss, werde ich das ausprobieren.

Im Moment aber interessiert mich mehr die Kauf-Option. Das Problem bei ebay ist ja oft, dass ich oft gerade dann, wenn eine interessante Auktion endet, unterwegs bin. Wenn ich wirklich etwas haben will, klappt es irgendwie selten schon vorab zu bieten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es nur dann günstig wird, wenn ich in letzter Minute (oder sogar Sekunde), quasi überraschend für alle Mietbieter, bis zu meinem Maximalpreis gehe. Ob das auch vom Handy aus klappt? Immerhin könnten sich durch den Verbindungsaufbau über das Telefonnetz Verzögerungen ergeben, die mich aus dem Rennen werfen.

Ich suche also am PC in Ruhe ein Angebot aus, das mich interessiert (was genau wird erst in einem der nächsten Beiträge verraten) und stelle es auf „Beobachten“. In der ebay App kann ich unter Einstellungen – Benachrichtigungen sicherstellen, dass ich 15 min vor Schluss über die Android Infoleiste informiert werde. Das klappt auch auf Anhieb, nur ein eigene Melodie speziell für ebay wäre noch gut, um die Erinnerung von anderen Messages zu unterscheiden. Es ergibt sich, dass das Ende der Auktion mich genau in der S-Bahn erreicht. Ich gebe also einige Minuten vor dem Showdown mein Angebot ein (das deutlich über dem letzten Gebot liegt) und warte. 20 Sekunden vor dem Ende drücke ich dann auf bieten – und gewinne in der Tat die Auktion. Der Preis, den ich so erzielt habe liegt rund 10% unter dem niedrigsten Preis für ein vergleichbares Angebot in der letzten Zeit – also habe ich wohl dank meiner mobilen Bietstrategie wirklich ein Schnäppchen gemacht.Den endgültige Abschluss des Kaufs mache ich dann wieder zu Hause vom Computer aus – Kontotransaktionen will ich nicht unbedingt von einem Mobilgerät aus machen. Aber wenn ich die Auktion erstmal gewonnen habe, eilt es ja auch nicht mehr.

Fazit: Die ebay App ist wieder so ein typischer Fall, wo eine Kombination von PC und Mobiler Anwendung Sinn macht. Klar ist es nicht besonders bequem, auf dem Minibildschirm lange Listen zu durchscrollen. Und komplexe Artikelbeschreibungen gebe ich doch lieber auf einer richtigen Tastatur ein. Aber wenn es schnell gehen muss von unterwegs, dann macht die ebay App unbedingt Sinn.

Market Ladeproblem

27. Oktober 2011

Zum neuen Design des Google Android Market hatte ich ja schon ein paar kritische Anmerkungen gemacht. In letzter Zeit kommen aber dazu auch noch manchmal technische Probleme. Konkret passiert nach dem Starten der market App oft gar nichts, bzw. die Anwendung bleibt im Lade Bildschirm hängen. Irgendwelche aussagekräftige Fehlermeldungen gibt es nicht. Der Aufruf des Optionen-Menus der App und die Anzeige der bereits installierten Anwendungen ist immer noch möglich. Daher handelt es sich wohl um ein Problem bei der Synchronisierung über das Internet. Da ich immer nur über WLAN auf den Market zugreife, kann es am Internetzugang oder mangelnder Bandbreite eigentlich nicht liegen. Der Internetzugriff klappt ja bei allen anderen Anwendungen einwandfrei.

Natürlich könnte es sich wieder einmal um ein Speicherproblem handeln. Vielleicht will ja die market App gleich beim Laden ne Menge Daten und Bilder aufs Handy laden und bleibt hängen, wenn das nicht geht. Das wäre dann freilich zumindest schlampige Programmierung, denn ein Programm sollte in so einem Fall zumindest einen Hinweis geben, woran es liegt und was ich dagegen tun kann. Ohnehin führt bei mir das Freimachen von Speicher durch Deinstallieren von ein paar Apps und Neustart des Telefons noch nicht zum Erfolg.

Ich konzentriere mich also jetzt bei der Fehlersuche auf das Synchronisieren mit dem Market. Einloggen tue ich mich da ja mit dem Google-Konto. Unter Einstellungen – Konten und Synchronisierungseinstellungen finde ich die Optionen zu diesem Konto. Bei Synchronisierungsproblemen mit anderen Konten (z.B. Mail) hat hier das Entfernen und Neuanlegen des jeweiligen Kontos schon mal geholfen. Beim Google Konto aber geht das nicht – ich kann nur die Synchronisierung aus- und einschalten. Dies ändert aber nichts am Fehlerbild. Ebensowenig hilft der Hinweis auf den Google Hilfeseiten weiter, wonach ich eine Verbindung mit Google Talk probieren soll. Das klappt einwandfrei, nur der market funzt immer noch nicht.

Also greife ich wieder einmal zu meinem altbewährten Tool Android System Info. Dort habe ich bei der Auflistung der Apps nicht nur die üblichen Task start/stop Funktionen sondern auch eine Funktion manage. Und die gibt mir die Möglichkeit, speziell zu dieser App alle Daten zu löschen. Nachdem ich das gemacht habe, starte ich die market App neu und nun sieht es anders aus: Ich bekomme eine neue Anfrage den Google Geschäftsbedingungen zuzustimmen. Und voila! anschließend startet der Android Market doch tatsächlich wieder erfolgreich.

Das Problem konnte ich also bis auf weiteres lösen, aber es wirft kein so gutes Licht auf die Google Software und Android. Manchmal komme ich mir schon vor, wie bei Windows 95 („Standardverkäuferspruch damals: „Soll ichs ihnen einpacken oder wollen sie`s gleich wegschmeißen?“). Normale Handybenutzer ohne größeren technischen Hintergrund sind mit so einem Problem mit Sicherheit überfordert. Und Google bzw. die Software selbst liefern keine ausreichenden Hilfen zur Fehlerbeseitigung. Aber irgendwann, spätestens in Android Version 5.3 wird sicher alles besser.

Die Facebook App

30. September 2011

Ob ich mich bei Facebook anmelde oder doch lieber nicht, ist eine Gewissensentscheidung. Den Machern von Facebook scheint jedes Mittel recht zu sein, um die Daten ihrer Kunden zu vermarkten. Dies ist natürlich besonders heikel im Zusammenhang mit einem Smartphone, weil sich ja hier noch viel mehr Möglichkeiten ergeben, den Teilnehmer auszuforschen und womöglich seinen Aufenthaltsort und seine Kontakte auszubeuten. Andererseits können natürlich auch nur solche Daten zweckentfremdet werden, die ich selber hochlade, bzw. das zulasse. Ich lasse mich also mal auf das Abenteuer Facebook unter Android ein und nehme mir vor, gut aufzupassen.

Grundsätzlich gibt es mehrere Möglichkeiten, Facebook unter Android aufzurufen:

  • Benutzen der speziell dafür programmierten Facebook App für Android
  • Benutzen von Apps anderer Hersteller, die meist Zugang zu gleich mehreren sozialen Netzwerken bieten.

Die Kommandozentrale

Ich entscheide mich jetzt erstmal für die Facebook-App, weil ich schon aus Erfahrung weiß, dass der Zugang zu komplexen, interaktiven Webangeboten so viel besser geht als mit dem Browser (Alternative Apps, die mehrere soziale Netzwerke anbinden, will ich später ausprobieren und schreibe dann einen eigenen Beitrag).

Das Herunterladen der App und das Anmelden geht einfach. Unangenehm fällt mir aber schon dabei auf, dass die App ganze 8,25 MB groß ist und sich nicht auf die SD Karte verschieben läßt. Das kann ich mir eigentlich bei dem begrenzten Speicher meines GIOs nicht leisten. Außerdem will die App alle möglichen, nicht nachvollziehbare Rechte bis hin zu der Möglichkeit, kostenpflichtige SMS zu verschicken. Nun ja, letzteres wird bei meinem Prepaid Konto nicht sehr weit führen. Dennoch wächst mein Mißtrauen. Nach dem Anmelden werde ich gefragt, ob ich die Daten meiner Freunde synchronisieren will. Zur Auswahl steht:

  • Alle synchronisieren
  • Mit bestehenden Kontakten synchronisieren (Dies ist die voreingestellte Option)
  • Nicht synchronisieren

Ich klicke nun nicht synchronisieren an und hoffe, dass ich damit auf der sicheren Seite bin.

Nun bin ich drin und kucke mir mal an, wie Facebook so auf dem Handy aussieht. Als erstes lande ich in einer Ansicht mit den neuesten Nachrichten und Statusmeldungen meiner Freunde und Bekannten. Das ist auch optisch ganz hübsch und läßt sich gut auf dem Handy durchscrollen. Macht durchaus Spaß mal unterwegs da reinzuschauen und zu sehen, was andere gerade machen oder für berichtenswert halten. Nicht zuletzt wegen diesem privaten Nachrichtenkanal, zu dem ich selber auch einiges beisteuere,  bin ich ja überhaupt bei Facebook mit dabei.

Aber wie komme ich nun in die weiteren Ansichten und auf mein Profil? Der Menubutton gibt da leider nichts her, er bietet nur Aktualisieren an. Nach einigem Rumprobieren hab ich es raus: Wenn ich auf Neuigkeiten drücken, wechselt die Anzeige zu Facebook und ich erhalte einen Überblick über die verschiedenen Facebook Bereiche. Sehr logisch oder gar intuitiv ist das allerdings nicht gerade. Immerhin kann ich von dieser Kommandozentrale aus nun alles erreichen und auch Nachrichten empfangen und verschicken. Nun funktioniert auch der Menubutton und ich komme dort über Einstellungen sogar auf die berüchtigten (weil weitgehend irreführenden und unverständlichen) Privatsphäre-Einstellungen. Das will ich aber jetzt nicht weiter vertiefen, denn es geht ja in diesem Blog um Android und nicht so sehr um Facebook.

Wichtig ist jetzt erstmal, dass ich Zugriff auf alle wichtigen Funktionen habe und somit nun auch ohne Computer an der Facebook-Kommunikation teilnehmen kann. Nachdem ich das jetzt ein wenig ausprobiert habe, muss ich sagen, dass sich mit der App alles gut nutzen läßt. Man kriegt sogar trotz des kleinen Handybildschirm ein richtiges Facebook-Look-and-feel. Gerade von unterwegs kann man so einfach ein paar Sätze und Fotos in die virtuelle Welt setzen und das ist ja der Sinn der Sache. Wenn jetzt auch noch Mark Zuckerberg sein Versprechen hält, die Daten nicht mit meinem Handy synchronisieren, bin ich erstmal zufrieden. Und falls mir doch irgendwas böses auffällt, werde ich das gleich allen meinen Freunden auf Facebook erzählen.

Probleme mit der Aktualisierung

28. September 2011

Langsam wird die Begrenztheit des internen Speichers bei meinem Samsung Gio wirklich lästig. Jedes Mal, wenn ich eine neue App ausprobieren will, muss ich erst kucken, was ich von den früher installierten wieder löschen kann. Aber auch schon das regelmäßig erforderliche Aktualisieren der Apps macht Probleme. Automatisches Aktualisieren oder die im Market angebotene Funktion, mehrere Updates parallel herunterzuladen, habe ich mir eh schon abgewöhnt. Wenn überhaupt geht es nur einzeln und manuell. Aber auch dann erscheint regelmäßig eine Meldung, dass ein Update wegen zu wenig internem Speicher gescheitert ist. Was dann hilft, ist das Deinstallieren einer anderen App, wobei oft auch noch ein Neustart des Handys nötig ist, bevor das wirksam wird.

Aktualisieren mehrerer Apps gleichzeitig klappt nur selten

Was in diesem Zusammenhang wirklich nützlich ist, ist das Tool Android System Info. Anders als der Standard Taskmanager oder der Market zeigt es mit einem kleinen Symbol an, welche Apps ich bereits auf die SD Karte verschoben habe. Somit kann ich mich bei meinen Speicherbefreiungsaktionen auf diejenigen Apps konzentrieren, die sich leider nicht (ohne Funktionsverlust) verschieben lassen. Dazu gehören leider auch einige der größten und wichtigsten Apps wie Google Maps und Jorte (bei Jorte funktionieren die Kalender-Widgets nicht, wenn es auf der SD-Karte liegt).

Nun, immerhin habe ich es bisher doch immer noch geschafft, eine App zu finden, die ich tatsächlich nach dem ersten Ausprobieren kaum mehr benutzt habe. Vielleicht sollte ich dieses Prinzip ja in anderen Lebensbereichen auch mehr anwenden, dass ich Dinge, die ich eigentlich nicht brauche, wieder loswerde. Dann sähe womöglich auch meine Wohnung aufgeräumter aus.

 

Fitdroid

9. August 2011

Gesund und leistungsfähig zu bleiben ist gerade für Menschen, die mit ihrem Kopf ihr Geld verdienen, eine ständige Herausforderung. Der Arbeitsalltag steht oft dazu in direktem Widerspruch: Sitzen vor dem Computer, sitzen in Meetings und Besprechungen –  und dazwischen mal eben schnell noch Fastfood reinziehen, weil in 10 Minuten schon wieder die nächste Sitzung beginnt.

Ich gehöre zu der gar nicht so kleinen Fraktion, die versucht, dem aktiv entgegenzuwirken z.B. mit Ausgleichssport. Aber in diesem Begriff liegt auch schon die Tücke verborgen: Der Ausgleich findet eben – wenn überhaupt – dann nur abends statt in der eh schon knappen Freizeit. Also will ich diese Zeit wenigstens effektiv nutzen und dabei kann ein wenig Planung nicht schaden. Und damit finde ich nun endlich den Bogen zu meinem Android Handy, denn das kann mir ja vielleicht dabei helfen.

Ein wichtiger Punkt, den ich mir aus irgendeinem Ratgeber abgekuckt habe, ist, dass ich Fitnessstudio und Sport so behandle wie jeden anderen wichtigen beruflichen und persönlichen Termin auch: Er kommt in den Terminkalender und wird nur, wenn es unvermeidbar ist, abgesagt. Und in den Terminkalender bedeutet seit neuestem eben, dass er im Google Kalender eingetragen wird, der mit meinem Handy synchronisiert wird. Somit kann ich mich geistig-moralisch besser drauf einstellen, dass ich mich an bestimmten Tagen nach der Arbeit zum Sport und nicht aufs Sofa begebe. Vielleicht vermeide ich ja so, irgendwann so auszusehen wie ein ehemaliger Bundeskanzler.

MuscleTrainer listet Übungen mit Gerätecodes

Ich bin schon seit mehreren Jahren Mitglied bei McFit, aber nicht wegen der makaber geendeten Loveparade-Werbung, sondern weil ich keine Lust habe, für Dinge zu zahlen, die ich gar nicht nutze. Und McFit verzichtet eben auf diese ganzen Animateure und Aerobic Kurse und bietet stattdessen einfach die Geräte und ein wenig – durchaus gute und professionelle – Anleitung und Einführung. Letztlich muss ich aber selbst entscheiden, was ich wie oft und wie intensiv damit mache. Das kommt mir sehr entgegen, denn ich organisiere mir meine Übungen lieber selber, als dass ich mich herumkommandieren lasse. Für solche Leute wie mich gibt es auch eine App: MuscleTrainer. Die App ist ziemlich minimalistisch, aber immerhin kann ich mir so die wichtigsten Einstellungen und Gewichte für die verschiedenen Geräte und Übungen notieren. Grundsätzlich wäre sie mit jedem Fitnessstudio zu verwenden, aber bei McFit ist sie am praktischten, denn sie benutzt die gleichen Buchstaben/Zahlencodes, die auch bei McFit Verwendung finden. Leider enthält sie keine weiteren Bilder oder Erklärungen zu den Übungen – ich bin also weiter auf die Trainer vor Ort, die Schaubilder an den Geräten oder auf den Muskelnavigator auf der Webseite angewiesen, wenn ich mal nicht sicher bin, wie ein crunch und oder ein Latzzug genau geht.

VirtuaGym bringt schöne Animationen

Für das Muskeltraining gibt es noch viele weitere, meist englischsprachige Apps, die den perfekten Körper versprechen. Ein Beispiel ist Jefit, ein ziemlich professionell wirkendes Tool für Bodybuilding-Profis. Es ist wohl für Leute gedacht, die jeden zweiten Tag schwere Gewichte stemmen, sich von Buttermilch ernähren und täglich mit dem Maßband ihre Fortschritte messen. Das geht weit über das hinaus, was ich mir antue. Aber wer’s braucht für den ist diese App sicher das Richtige.

Die App VirtuaGym spielt da schon eher in meiner Liga. Sie zeigt nett animierte Übungen und Übungsreihen mit und ohne Geräte. Dabei läuft dann eine Stoppuhr mit und zwischendurch gibt es noch ein paar ermunternde Worte. Den etwas belehrenden Ton („toller Einsatz! Sie erreichen Ihre Ziele!„) höre ich mir ein-, zweimal an und dann schalte ich ihn doch lieber ab. Aber ansonsten ist das Ding richtig gut gemacht und ersetzt so manches Übungsbuch.

Jetzt habe ich nur noch ein Problem: Wie nehme ich das Android-Gerät eigentlich mit zum Sport, ohne das es zu Schaden kommt? Auch dafür gibt es in unseren modernen Zeiten eine weitere nützliche Erfindung: Die Armtasche fürs Handy bzw. den MP3 Player. Mein Android ist beides in einem und bietet dazu nun auch noch computergestütztes Training. Eine passende und preiswerte Tasche ist im Internet schnell gefunden – es muss wirklich nicht der teure Markenartikel aus dem Handy-Shop sein. So am Oberarm befestigt wird mein Android-Handy nun tatsächlich die perfekte kybernetische Erweiterung meines Fitness-gestählten Bodys. An letzterem muss ich allerdings noch ein wenig arbeiten.