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Datenmenge kontrollieren

6. Oktober 2012

Diese Erfahrung machen wohl die meisten Smartphonebesitzer früher oder später: Die angebliche „Datenflatrate“ ist gar keine, denn ab einer bestimmten – knapp bemessenen – Datenverkehrsmenge („traffic“, „volume“) wird die Geschwindigkeit der Mobilfunkübertragung heruntergefahren, auf 64 kbps (kilo-bit-pro-Sekunde) oder noch weniger. Technisch entspricht das einem Wechsel von der Technologie UMTS (gebräuchlich sind auch die Begriffe HS(D)PA oder 3G) auf die ältere Technologie GPRS (wobei meist eigentlich nur UMTS auf „GPRS Niveau“ gedrosselt wird).

Ich empfehle daher, bereits bei der Wahl des Mobilfunkproviders und Vertrages das Kleingedruckte zu lesen und das richtige Produkt auszuwählen.

Gebräuchlich sind folgende Obergrenzen in Bezug auf das monatliche Datenvolumen, bevor es langsam wird:

  • keine Begrenzung und stattdessen Kosten pro übertragenem kByte: sehr riskant bei Smartphones, denn hier können leicht enorme Kosten entstehen. Im Zweifelsfall in den Einstellungen Datenübertragung per Mobilfunk ganz unterbinden und nur bei Bedarf vorübergehend aktivieren.
  • 100 MB: reicht eigentlich für niemanden; höchstens akzeptabel, wenn ich mit dem Smartphone fast nur telefoniere und unterwegs nichts außer Emails-checken mache.
  • 200 MB: reicht aus, wenn ich nur wenige Apps installiert habe und unterwegs nur gelegentlich online gehe.
  • 500 MB: reicht für die typischen Smartphone-Benutzer aus, allerdings sollte ich nur selten oder nie unterwegs Youtube Videos kucken und auch sonst keine heftigen Downloads machen. Bei einem Android-Tablet hingegen, das von der Benutzung her einen Computer ersetzt, ist 500 MB eher die Mindestmenge.
  • 1G, 5G oder mehr: die richtige Datenmenge für Poweruser und Tablet-Benutzer, auch sinnvoll, wenn ich zu Hause kein WLAN habe, also auch dort per Mobilfunk ins Netz gehe. Die Datenmenge ist auch richtig für Navigation, wenn ich Kartenmaterial oder Bilder downloaden muss.
  • echte Flatrate wie bei DSL üblich: gibt es bisher leider nicht, mir ist zumindest kein Anbieter bzw. Produkt bekannt.

Was aber, wenn ich nunmal einen Vertrag mit wenig Datenvolumen habe oder trotz vernünftigem Surfverhalten immer wieder an meine Datenobergrenze stoße? Dann hilft nur noch, die Datenmenge, die mit dem Internet ausgetauscht wird, zu reduzieren. Der erste Schritt dorthin ist erstmal überhaupt zu wissen, welche Anwendungen und Apps den meisten Traffic erzeugen, sprich Kontrolle.

Hierfür gibt es eine Reihe von Apps mit durchaus unterschiedlichen Ansätzen.

3G Watchdog warnt, wenn das Datenvolumen zu Ende geht

3G Watchdog erfasst getrennt das Datenvolumen über Mobilfunk und WLAN (Wifi). Ich kann mein monatliches Datenvolumen eingeben und mir grafisch und in Zahlen darstellen lassen, wieviel ich davon schon verbraucht habe. Sehr schön ist auch die Möglichkeit manuell eigene Werte einzugeben, z.B. wenn ich erst nach Beginn des maßgeblichen Zeitraums zu messen beginne. Traffic-Werte für einzelne Apps bleiben aber hier der kostenpflichtigen Pro-Version vorbehalten.

Radio Opt Traffic Monitor zeigt die Statistiken ebenfalls getrennt für Mobilfunk und WLAN an, sogar in Form einer Verlaufskurve, so dass man Spitzenzeiten erkennen kann. Das Tool kommt schon in der kostenlosen Version mit einer Reihe von nützlichen Zusatzfunktionen und Einstellmöglichkeiten. Die ebenfalls vorhandene Funktion, die Datenmenge manuell einzutragen, funktionierte bei mir freilich nicht. Unter tasks gibt es eine Statistik pro App, wobei nur leider nicht klar wird, was hier eigentlich dargestellt wird. Speicherverbrauch pro App? Datentraffic up and down? mit WLAN oder nur Mobilfunk?

Sehr einfach gehalten ist das Tool Network Traffic Detail. Es zeigt nur die Datenmenge pro App an, liefert aber leider auch keine Erklärung, was nun eigentlich angezeigt wird: Mobilfunk oder WLAN oder beides? Eher unbrauchbar, daher gleich wieder deinstalliert.

Traffic Counter Extended ist ein ganzes Set von Messtools: für Datenverbindungen über Mobilfunk und WLAN, aber auch für die Kosten bei Telefonie und SMS. Das Tool zeigt auch eine Extraaufstellung des Datentraffic pro App nur leider wieder ohne explizite Aussage, was hier dargestellt wird: nur Mobilfunk oder auch Daten über WLAN?

Network TrafficStats Lite zeigt den Traffic pro Applikation, wobei auch noch die Summe aufgeführt wird. Das Interface ist ziemlich spartanisch und auch die Einstellmöglichkeiten sind begrenzt. Immerhin läßt sich explizit „Ignore Wifi traffic“ einstellen, so dass wenigstens klar ist, dass hier nur die Mobilfunkdaten dargestellt werden.

Traffic Info zeigt den Traffic zunächst im Fenster nur den Traffic pro App getrennt nach „User“ und „System“ . Nur über den Einstellungsknopf kommt man auf eine Sammelstatistik, die dann explizit nach Mobile und other(WifFi, USB,..) Traffic trennt. Leider findet sich keine Angabe über den Messzeitraum und auch bei der Messung pro App wird die Trennung nicht ersichtlich.

Ich habe mal ein paar Tage lange mehrere Tools parallel messen lassen und folgende Ergebnisse bekommen:

Anmerkung: B=Byte, kB=kilo-Byte, MB=Mega-Byte

Mobilfunk-gesamt:

  • 3G Watchdog:  9,52 MB gesendet, 33,54 MB empfangen
  • Traffic Monitor: 31 MB insgesamt
  • Traffic Counter Extended: 8 MB gesendet, 30 MB empfangen
  • Network Traffic Stats Lite: 8,3 MB gesendet, 30 MB empfangen

Zumindest ungefähr stimmen die Werte also überein (nur Traffic Monitor scheint deutlich weniger zu messen) und die Datenmenge ist auch in guter Übereinstimmung mit den Rückmeldungen meines Providers über den Trafficverbrauch per Mobilfunk.

Die Frage ist nun: Welche von meinen App erzeugen hier den meisten Traffic? Hier ergab sich im Beobachtungszeitraum folgendes Bild (mit Traffic Stats Lite gemessen):

Mobilfunktraffic pro App:

  • interne Android Dienste: 12 MB gesendet – 3,7 MB empfangen
  • Downloads: 10 kB gesendet – 6,6 MB empfangen
  • Browser: 319 kB gesendet – 6,3 MB empfangen
  • ALDI Süd: 17 kB gesendet – 2,2 MB empfangen
  • Mail: 40 kB gesendet – 660 kB empfangen
  • Zoner Antivirus: 723 B gesendet – 676 kB empfangen
  • Amazon Kindle: 191 kB gesendet – 425 kB empfangen
  • Sicherung: 358 kB gesendet – 234 kB empfangen
  • Google Play Store: 70 kB gesendet – 475 kB empfangen
  • eBay: 44 kB gesendet – 188 kB empfangen
  • Google Synchronsisation: 68 kB gesendet – 157 kB empfangen
  • myTopdeals: 2 kB gesendet – 192 kB empfangen
  • Amazon App Store: 56 kB gesendet – 122 kB empfangen
  • sonstige: < 50 kB pro App

Die Werte klingen alle ganz plausibel. Insgesamt sind das keine großen Überraschungen, da ich ja mein Surfverhalten unterwegs bereits an das knappe Mobilfunkdatenkontigent angepasst habe. Deswegen taucht hier YouTube u.ä. unter den Topverbrauchern erst gar nicht auf. Ärgerlich ist, dass interne Dienste von Android und die beiden installierten App-Stores so heftig dabei sind und meine knappe Mobilfunkdatenmenge aufbrauchen. Übrigens sind auch gerade kostenlose Spiele (die ich wenig benutze) kräftig am kommunzieren, während sie scheinbar nur auf dem Gerät laufen. Was da nebenbei an Datenschutz-relevanten Informationen übertragen wird, will ich gar nicht so genau wissen 😦

Jedenfalls kann ich mit diesen Informationen nun mein Kommunikationsverhalten unterwegs etwas steuern und z.B. bestimmte Anwendungen nur benutzen, wenn ich mit einem WLAN verbunden bin. Grundsätzlich sollte ich sowieso alle Downloads, die ich von Zuhause  über meinen dortigen Internetzugang machen kann, auch dort durchführen, z.B. neue Apps installieren, Videos downloaden, Android-Softwareupdates, .. (bzw. von einem anderen Ort, wo es WLAN gibt)

Was kann ich aber in Bezug auf die Hintergrundkommunikation auf meine Kosten tun? Kann ich die auch ausbremsen?

  • Das wirksamste Mittel ist hier ganz klar der Flugmodus (symbolisiert durch das Flugzeugsymbol). Wenn ich unterwegs ein Kindle-Buch lesen will oder eine kleine App benutze, brauche ich dafür meist nicht unbedingt Internet. Will ich doch aus dem Internet eine Information laden, schalte ich den Flugzeugmodus mal eben kurz aus, hole mir die Daten, und schalte ihn danach wieder ein. Der Preis dafür ist allerdings, dass ich im Flugzeugmodus telefonisch auf dem Smartphone nicht mehr erreichbar bin. Ich brauche also u.U. ein weiteres normales Telefon nur zum Telefonieren.
  • Die weniger rigorose Variante besteht darin, unter Einstellungen – mobile Netzwerke – Daten aktiviert den Datenzugriff über mobile Netzwerke einfach auszuschalten. Ich bleibe so weiter telefonisch erreichbar, Daten fließen aber nur, wenn ich mit einem befreundeten WLAN verbunden bin. Brauche ich das Internet dochmal unterwegs, schalte ich den Datenzugriff kurz ein und anschließend wieder aus.
  • Automatisieren läßt sich dies über die bereits im Zusammenhang mit Stromsparen diskutierte App Juice Defender. Dort kann ich relativ flexibel einstellen, unter welchen Umständen ich Datenkommunikation über Mobilfunk zulassen will und auch z.B. festlegen wie oft sich im Hintergrund laufende Apps mit ihren Mutterdiensten synchronisieren dürfen. Das funktioniert auch sehr gut. Seit ich dieses Tool aktiv nutze, ist mein Datenverbrauch per Mobilfunk um rund 50% zurückgegangen.

Android Market mit neuem Design

25. September 2011

Android ist ja als Betriebssystem für Smartphones eine schöne Erfolgsstory. In einem Punkt allerdings äußerten sich bisher die meisten Kommentatoren kritisch: Der Android-Market für APPs wird immer wieder als unübersichtlich und unlogisch strukturiert kritisiert. Ich persönlich kann das nicht so richtig beurteilen, denn als Vergleich dient ja immer der Apple Market fürs iPhone, den ich nicht aus eigener Erfahrung kenne. Meine bisherigen Versuche, die richtige App für einen bestimmten Zweck zu finden, waren allerdings auch nicht immer erfolgreich und meist führten Empfehlungen aus Zeitschriften oder Foren eher zum Ziel als eine direkte Suche im Marktplatz.

Das neue Market Design (Menu-Einstellungen ausgeklappt)

Doch nun scheint Google ein Einsehen gehabt zu haben. Bei meinem neuesten Besuch zeigte sich der Market zumindest optisch mit neuem, frischer wirkenden Gesicht. Der Marktplatz besteht nun aus mehreren Reitern bzw. nebeneinander liegenden Seiten. Zunächst vermisse ich die Liste meiner bereits installierten APPs, aber die finde ich dann doch, indem ich den Menu-Knopf drücke (siehe Bild). Schickes Design und die Farbgebung wirkt gleich deutlich moderner. Aber erleichtert die neue Optik auch das Auffinden und Bewerten von Apps? Die Darstellung der stark vermehrten Reiter bzw. Kategorien ist zumindest auf meinem Handy sowohl in der Hochkant(Portrait)darstellung wie auch der Querformat(landscape)Darstellung  etwas unübersichtlich. Aber dafür immerhin deutlich bunter als früher.

Google hat offenbar neben den weiter existierenden Themen-orientierten Kategorien einige neue Rubriken eingeführt, darunter:

  • Vorgestellt: „tolle Apps, die vom Android Market-Team ausgewählt wurden.“ Hmm, wer ist wohl dieses Market-Team? Jedenfalls produzieren sie unter diesem Reiter gleich zwei Sorten von Empfehlungen, nämlich: Unsere Auswahl mit einer Liste von offenbar relativ neuen interessanten Apps und Empfehlungen der Redaktion (etwas versteckt, wenn ich  weiter runterscrolle). „Redaktion“ und „Market-Team“ scheinen identisch zu sein. Der Unterschied  liegt wohl darin, dass bei den Empfehlungen die „allerbesten“ Apps (also nicht unbedingt nur neue) gelistet werden. Empfohlen werden dort derzeit 32 Apps aus recht verschiedenen Kategorien.
  • Erfolgreichste: Die ist eine neue Kategorie – hier dient offenbar der Umsatz als Maßstab. Da die Käufer ja die Apps während einer kurzen Testphase (15 Minuten) zurückgeben können, zeigt dies zumindest eine gewisse Qualität an. Auffallend finde ich, dass hier einige relativ teure Apps (10 € und mehr) auftauchen.
  • Top kostenlos: gab es auch schon bisher
  • Top kostenlos – neu: „beliebte kostenlose Apps, die weniger als 30 Tage alt sind.“ „Neu“ klingt ja immer spannend, allerdings kann das auch ein Nachteil sein. Fehlerhafte Programmierung oder sogar Malware kann sich leichter einschleichen, wenn noch nicht allzuviele erfahrene User vor mir das Teil ausprobiert haben.
  • Top kostenpflichtig: gab es auch schon bisher
  • Top kostenpflichtig – neu: gilt das selbe wie oben. Nicht jeder will ein Tester am eigenen Handy sein.
  • Trends: Das müssen wohl die in den letzten Tagen besonders oft heruntergeladene Apps sein.

Die letzte Kategorie Trends wird nirgendwo genau definiert oder erklärt. Stattdessen tauchen in der Hilfe-Funktion weitere Kategorien auf, die zumindest bei mir aber gar nicht dargestellt werden:

  • Beliebteste Apps: Hier sollen diejenigen erscheinen, „deren Installationsrate in den letzten 24 Stunden rasant angestiegen ist“. Vielleicht identisch mit „Trends“
  • Top-Entwickler: ausgewählt vom Android Market-Team. Na, die Kandidaten werden sich ja freuen. Aber wäre grundsätzlich keine schlechte Idee sich an Programmierern zu orientieren, die bereits gezeigt haben, dass sie gute Ideen und sauber ausgeführte Produkte haben.

Möglicherweise sind diese weiteren Kategorien ja erst noch geplant. Allerdings finde ich insgesamt  alle diese nicht nach Themen aufgeschlüsselten neuen Kategorien wenig brauchbar. Da werden zu viele ganz verschiedene Anwendungen und Spiele durcheinander alphabetisch aufgelistet. Das ist höchstens was für Neulinge, die mal ein wenig rumprobieren wollen. Bei der gezielten Suche ist man auf die schon etablierten Themenbereiche oder die Volltextsuche angewiesen.

Persönlich finde ich weiterhin die Funktion „Ähnliche“ am brauchbarsten. Ich suche mir erstmal eine APP, die eine ähnliche Funktion oder ein ähnliches Prinzip wie das gewünschte hat. Und dann sehe ich mir die Funktionsbeschreibungen und Kommentare der Konkurrenz an. Auf diese Weise habe ich schon so manche App gefunden, die richtig gut ist, aber aus unerfindlichen Gründen in den Top-Listen und Empfehlungen niemals auftaucht.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass das neue Design des Markets eher noch verwirrender und unübersichtlicher geworden ist als das alte. Aber ich würde das auch nicht überbewerten. Mit ein bisschen Übung komme ich aber trotzdem zu brauchbaren Ergebnissen. Und vor allem ist es ja einfach ein wunderbare Sache, dass Google überhaupt dieses Angebot hat, mit dem ich schnell und in vielen Fällen kostenlos mein Handy um nützliche Funktionen erweitern kann.

Schnäppchenjagd

23. Juni 2011

Einkaufen scheint für viele Menschen mit großen Glücksgefühlen verbunden zu sein. Insbesondere, wenn sie glauben, etwas besonders günstig bekommen zu haben, ein „Schnäppchen“ gemacht zu haben. Dies wird inzwischen von der Werbeindustrie derart professionell ausgenutzt, dass es geradezu unsere Kultur umgekrempelt hat. Den Anfang machten Elektronikhandelsketten, die mit Slogans wie „Geiz ist geil“ das Leitmotiv einer Epoche prägten. Dann kam der Erfolg der Kaffeerösterkette Tschibo, die mit wechselnden, thematisch und saisonal orientierten Warenpaletten traumhafte Renditen erzielte.  Inzwischen sind auch fast alle Supermarktketten und Handelshäuser auf den Zug aufgesprungen und bieten im Wochenrhytmus lauter  Dinge an, die gar nicht so recht zwischen Lebensmitteltheken passen. So gibt es nun in manchen Wochen spezielle Heimwerkermaschinen bei Aldi, professionelle Anglerausrüstung bei Lidl oder hochwertige Sportgeräte bei Penny. Zu denken gibt mir dabei, dass die Branche z.B. im Fall Tschibo die besonders hohe Rate von Spontankäufen imponierend findet. Sprich: die Leute gehen nicht in den Laden, um etwas ganz bestimmtes zu kaufen, sondern sie kaufen etwas, dass zwar im Moment günstig erscheint aber dann meistens zu Hause nur rumliegt. Diese Tricks und Mechanismen sollte man kennen und möglichst immer nur das kaufen, was man auch wirklich zeitnah benötigt.

Ich schicke das voraus, weil ich das Thema dieses Beitrags, Apps und Dienste für Sonderangebote und Preisvergleiche, durchaus kritisch sehe. Aber natürlich kann ich diese Informationsangebote auch sinnvoll nutzen und dabei Geld zu sparen. Shops im Internet sind häufig preisgünstiger als solche im Laden, weil sie geringere Personal, Lagerhaltungs- und Mietkosten haben. Vor allem aber kann ich, wenn ich ohnehin im Internet unterwegs bin, auch gleich eine kurze Recherche machen. Dabei kann ich nicht nur Preise vergleichen, sondern auch technische oder sonstige Daten des Produkts abrufen und Meinungen und Erfahrungen von Leuten, die es bereits gekauft und ausprobiert haben, einholen. Bei größeren Investitionen kann ich dann ergänzend noch offline recherchieren, z.B. mir in der Stadtbibliothek das entsprechende TEST Heft für die Produktgruppe einsehen (natürlich kann ich das auch online unter www.test.de tun, aber das kostet Geld).

Die aldi App ist übersichtlich

Starten wir also nun den Selbstversuch. Beginnen wir mit den üblichen Discountern und Supermärkten. Eine eigene App für Android hat hier bisher nur Aldi (Süd, Nord). Die kommt sehr übersichtlich daher und listet die Sonderangebote auf. Man kann sich dann Detailinformationen anzeigen lassen und eine Einkaufsliste zusammenstellen. Außerdem gibt es noch eine Filialsuche, die ausgehend vom Standort oder einer freien Suche die nächsten Filialen anzeigt. Dies sogar mit Karte, so dass man auch hin findet, wenn noch nie dort war. Insgesamt vorbildlich und optimal fürs Smartphone gemacht. Der einzige Schwachpunkt ist, dass – so wie im Internet bei allen Discountern – immer nur die nächstfolgenden Perioden, nicht aber die aktuelle Woche angezeigt werden. Dies hat wohl auch rechtliche Gründe, weil es für die Discounter problematisch ist Produkte anzubieten, die womöglich schon ausverkauft sind.

lidl hat zwar keine App aber immerhin eine mobiltaugliche Webseite

Bei den anderen Discountern sieht es nicht so gut aus. Penny hat zwar eine App fürs iPhone, aber offenbar noch keine für Android. Eine mobil-Version der Internetseite z.B. über WAP gibt es auch nicht. Die normale Penny Internetseite bietet lediglich eine online-Version des Katalogs. Praktisch ist sie auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm unbenutzbar, zumal man zuvor auch noch jedesmal kompliziert die Filiale auswählen muss. Und extra wegen Penny werde ich mir bestimmt kein iPhone kaufen!

Ebenso düster sieht es bei Rewe und Toom-Markt aus. Rewe hat zwar auch eine App fürs iPhone aber keine für Android. Toom hat nur eine ebenfalls für mobilen Abruf untaugliche Webseite. Auch Lidl scheint iPhone Besitzer als Kunden vorzuziehen. Immerhin ist die Webseite von Lidl vom Handy aus etwas besser zu bedienen als die der Rewe-Gruppe.

Bei anderen Ketten, die für mich von geringerer Bedeutung sind da keine Läden in der Nähe, scheint es ähnlich auszusehen; z.T. gibt es bereits Apps für iPhone, aber meist noch keine für Android. Versteh ich nicht – imVergleich zu dem, was die sonst für Werbung ausgeben, muss doch die Programmierung einer solchen App ein Klacks sein. Die mobile Abfrage der Webseiten ist höchstens ein Notbehelf und macht nur Sinn, wenn ich genau weiß, was ich suche, und der Aufwand sich lohnt.

KaufDa erlaubt die Suche nach Produkten

Eigentlich müßte dies ja nun ein gutes Geschäft für mehr oder weniger unabhängige Kaufberatungsdienste sein, die die Angebote von unterschiedlichen Anbietern sammeln und zusammenstellen. Einer dieser Dienste ist KaufDA. Die App listet u.a. aktuelle Angebote von Rossmann, Aldi, TEDi, Hornbach, Netto, Peek & Cloppenburg, Dielmann, Pro Markt, Praktiker, Obi, Strauss, Atelco, K&M und verschiedenen Versandhäusern. Es werde aber zumeist auch nur die eingescannten Kataloge angezeigt, immerhin so etwas bedienerfreundlicher als auf einer Webseite. Außerdem gibt es eine Indizierung so dass man in gewissem Maße mittels der Suche abfragen kann, welcher Markt ein bestimmtes Produkt anbietet. Positiv auch, dass z.T. die aktuellen und nicht nur die zukünftigen Angebote zu finden sind. Ähnlich wie KaufDA ist MeinProspekt. Aber auch hier sind nur die Kataloge der üblichen Verdächtigen dabei, dazu noch der Media Markt und Tschibo. Wahrscheinlich gibt es auch noch weitere Angebote, wo mal eben schnell Prospekte online gestellt werden. Wirklich überzeugend ist das auf dem Smartphone nicht, weil zuwenige Anbieter dabei sind und eben die eigentlich möglichen Vorteile wie Recherchemöglichkeiten und Vergleiche fehlen.

Nun komme ich zu den reinen Internetshops bzw. den Preisvergleichern. Die auch per Webseite führenden Anbieter wie billiger.de, guenstiger.de, Geizkragen.de („Geizdroid“) und Idealo haben jeweils eine App am Start. Nett ist auch GetCheaper, das nicht nur die aktuellen Preise sondern auch  die Preisentwicklung (bei Amazon) anzeigt. Letzteres ist gerade bei Elektronik nicht uninteressant, weil man so vielleicht den günstigsten Zeitpunkt für den Kauf eher abpasst. Bei all diesen App stellt sich aber die Frage, ob ich das wirklich auf dem Handy machen will oder nicht doch lieber zu Hause auf dem Computer. Eine von denen sollte auf jeden Fall genügen, falls man unterwegs mal Preise vergleichen will. Plausibler fürs Handy ist da schon eher der HandyMarkt Barcode Scanner und pic2shop, wo ich mit Hilfe von Barcodes die Preise im Laden direkt mit denen im Internet vergleichen kann. Lustig sind auch Apps wie Mogelpackung, die es erlauben die Inhaltsmengen von Produkten schnell ohne Kopfrechnen zu vergleichen.

TOP DEALS bringt Angebote aus allen möglichen Quellen

Letztlich habe ich aber doch noch eine App gefunden, die sich wirklich lohnt: Top Deals. Die suchen offenbar den ganzen Tag über aus vielen Quellen. Es finden sich auch Angebote von kleineren ebay Shops, wo manches schon nach einem Tag vergriffen ist – manchmal wirklich günstig oder sogar kostenlos. Die aktuellen Angebote werden u.a. in der Schnellzugriffsleiste oben angezeigt. Von dort kann ich dann direkt die Liste aufrufen. Hin und wieder ist da schon was dabei, was ich sowieso brauche.

Na ja, mit dem „sowieso brauchen“ ist das natürlich so eine Sache. Ich will nicht behaupten, dass ich gegen die eingangs genannten psychologischen Mechanismen völlig immun bin. Aber ich gehe gern auf Flohmärkte und sehe dann dort, wo der ganze ehemals supergünstige  „Wohlstandsmüll“ oft endet. Das hilft.