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Stadtinformation

16. Juli 2011

Neuerdings hat ja sogar die Telefonauskunft Zusatzinformation im Angebot, wie etwa, wo ich in der Nähe Katzenfutter kaufen kann oder einen Geldautomaten finde. Einfacher und billiger geht es natürlich, wenn mein Handy solche Hinweise gleich von unterwegs abrufen kann. Diese Art von Diensten bieten eine ganze Reihe von Apps. Machen wir den Praxistest. Ich will zum einen wissen, wo heute und morgen in Frankfurt am Main ein Flohmarkt stattfindet. Zum anderen möchte ich gerne einige aussagekräftige Hinweise auf Kneipen und Cafes in der Nähe meines aktuellen Standorts.

  • Die App von meinestadt.de macht da schon mal einen ersten guten Eindruck. Sie präsentiert übersichtlich eine Vielzahl von Kategorien von Lokalen News über das Wetter bis zu Restaurants, Geldautomaten und Veranstaltungen. Sie findet auch zuverlässig alle mir bekannten Einrichtungen in der Nähe. Bewertungen und Erfahrungsberichte suche ich allerdings vergeblich. Die Vorzüge des Web 2.0 scheinen hier noch nicht angekommen zu sein. Dafür findet die App als einzige der von mir getesteten unter Märkte sofort die Flohmarkttermine samt Anfahrt und Karte.
  • Die App von Qype präsentiert sich weniger übersichtlich. Da muss ich erstmal draufkommen, dass die meiste Information sich hinter dem Menupunkt Kategorien verbergen. Immerhin finde ich dort die gewünschten Erfahrungsberichte von früheren Kunden. Bei näherer Betrachtung stellt sich allerdings heraus, dass die Daten einfach aus Googles Places/Plätze übernommen wurden. Das habe ich ohnehin mit Google Maps auf meinem Handy – Wozu brauch ich dann noch Qype? Der Mehrwert scheint darin zu liegen, dass ich hier noch einige Gutscheine von Händlern aus der Umgebung finde. Na gut, aber solche Gutscheine sind meist nur Lockvogelangebote von geringem Wert. Immerhin kann ich ja mal die Liste durchkucken, ob was brauchbares dabei ist, bevor ich die App wieder deinstalliere.
  • Womit ich jetzt bei Googles Places bin, das ja offenbar auch die Datengrundlage für andere Apps liefert. Es wird durch eine rote Stecknadel symbolisiert und ist wie gesagt automatisch bei Google Maps dabei. Gut finde ich hier die hohe Userbeteiligung, die für aktuelle Informationen sorgt. Praktisch ist natürlich auch die gute Integration in Google Maps. Somit kann ich bequem zwischen der Karte samt Streetview und den Informationen über Läden und Kneipen hin- und herwechseln. Nur Informationen über Veranstaltungen und das aktuelle Kulturprogramm finde ich nicht.
  • Diese Lücke könnte ja z.B. Aloqa füllen, eine App, die in vielen Zeitschriften hochgelobt wird. Kucken wir mal. Die Oberfläche präsentiert sich bunt und innovativ mit viele Animationen. Ich stelle allerdings schnell fest, dass es sich eigentlich nur um ein Portal handelt für verschiedene andere kommerzielle Dienste wie Kaufda und Nachtagenten. Vorgesehen ist freilich nur, was bei der kaufkräftigen Klientel „angesagt“ ist. Kulturelle, wissenschaftliche oder gar politische Veranstaltungen suche ich vergeblich. Auch der Versuch mit Hilfe des + Zeichens eine Suche nach Flohmärkten zu initiieren, führt zu nichts. Für diese App bin ich offenbar nicht angesagt genug.
  • Der letzte Kandidat nennt sich Das Örtliche und ich denke da natürlich gleich an das gute alte Telefonbuch. Das trifft es auch, denn was hier geliefert wird ist: Name, Adresse und Telefon und das wars auch. Das ganze dann noch mindestens ein Jahr alt – ich entdecke sofort ein paar Läden, die schon längst wieder zu sind. Das gute alte Telefonbuch kann man immerhin noch zweckentfremden, z.B. als stabile Unterlage. Mit dieser App geht allerdings nicht einmal das.

Als Fazit bleibt somit, dass ich für Kultur- und lokale Informationen neben dem sowieso installierten Places nur noch die App von Meinestadt.de brauche. Für die übrigen habe ich angesichts meines knappen internen Speichers wirklich keinen Platz. Andere warten schon vor der Tür.

Taxi Taxi

29. Juni 2011

Ganz vorne in allen App-Empfehlungslisten, sind immer wieder Taxi-Infoservicedienste. Das macht auch für mich Sinn: Da ich bevorzugt mit öffentlichen Verkehrsmitteln reise, brauche ich schon mal hin und wieder ein Taxi an einem Ort, an dem ich noch nie gewesen bin. Und da es keine einheitliche Rufnummer gibt, ist es schon nützlich, wenn ich den nächsten Taxiruf direkt vom Handy – ohne Umweg über eine teure Auskunft – in Erfahrung bringen kann.

Ich suche also mal im Market, was es so gibt. Bei den meisten ist die Beschreibung schon vielsagend. My Taxi z.B. sagt mir gleich, was es nicht kann: „Verfügbar in Berlin,  Hamburg, Köln, Bonn, München, Frankfurt und Stuttgart“. Und was ist mit Dresden, Gütersloh, Sylt, Berchtesgaden und Saarbrücken?

Auch die zahlreichen Apps, die von den Taxiunternehmen einzelner Städte herausgegeben werden, sind kaum interessant. Wer häufig in einer bestimmten Stadt ein Taxi braucht, weiß seine Taxinummer ohnehin meist auswendig.

Auch die nächste kostenlose App, Dein Taxi, empfängt mich gleich mit einer Beschreibung, die eine ernste Einschränkung ist: „Telefonnummern von Taxizentralen jeder deutschen Stadt über 5000 Einwohner“. Und was ist mit denen unter 5000? Und mit kleinen Taxiunternehmen im ländlichen Raum? Das Geschäftsmodell dieser App sieht offenbar auch Exklusivpartnerschaften vor. Das ist vielleicht gut für die Taxiunternehmen und die Programmierer aber nicht so gut für die Benutzer.

Der Taxi-Finder von Vodafone D2 verspricht da mehr: „Die Anwendung unterstützt sie bei der Taxisuche – in ganz Deutschland“.  Allerdings sind die Benutzer, die die App getestet haben, anderer Meinung. „veraltete Nummer“ „kein einziges Ergebnis ..“ und ähnliche Kommentare zuhauf.

Also lade ich mir doch die meistempfohlene, international aufgestellte Taxi-App herunter: cab4me. In Frankfurt liefert die schon mal vernünftige Ergebnisse und zeigt auch per Google Maps korrekt den nächsten Taxistand im Satellitenbild an. Aber wie sieht es in entlegeneren Weltgegenden aus?

mitten im Odenwald ein Taxi finden?

Ich teste die App bei einem Ausflug in den Odenwald. Ich versuche damit mitten auf dem Felsberg in der Nähe von Lautertal-Reichenbach mir ein Taxi zu rufen. Übrigens ein sehr lohnender Ort – das dortige Felsenmeer ist absolut sehens- und erkletternswert!

Aber zurück zum Taxi: Ich habe tatsächlich guten Handy-Empfang und auch meine Position wird zielsicher erfaßt. Und ich bekomme schnell Ergebnisse. Es werden mir mehrere Taxizentralen der nächsten Orte, aber auch einzelne Taxiunternehmen in der Region angezeigt. Dazu auch die geschätzte Entfernung. Das ist besonders wichtig, denn ich bin ja auf einem Berggipfel, auf den nur eine Straße hochführt und die Anfahrt könnte eine Weile dauern.

kein Problem!

Das erste Taxiunternehmen, das ich anrufe, meldet sich auch gleich. Offenbar habe ich den Taxifahrer unterwegs erreicht – durchaus normal bei einem kleinen Unternehmen mit 1-2 Autos. Leider reißt die Telefonverbindung mehrmals ab. Das liegt nicht an mir, sondern offenbar an dem Funktelefon des Taxis, das wohl gerade im Funkloch steckt. Doch der Kollege ist trotzdem hilfreich. Er teilt mir noch mit, dass er selber zu lange brauchen würde, aber schickt mir per SMS die Nummer eines Kollegen. Mein Handy übernimmt die Nummer direkt aus der Nachricht und so kann ich direkt wählen. Der Taxifahrer meldet sich auch gleich und sagt zu. 20 min später ist das Taxi da. So erspare ich mir den langen Abstieg ins Tal und komme direkt und relativ preiswert zum nächsten Bahnhof. Die Abfahrtszeiten dort habe ich bereits mit der App Öffi abgefragt, so dass ich auch auf den Zug nicht lange warten muss. Alles klappt perfekt. 🙂

Die App cab4me hat sich also glänzend bewährt. Wenn sie als internationaler Infodienst auf einem Berggipfel im Odenwald funktioniert, wird sie sich wohl auch anderswo bewähren. Tut mir leid für alle anderen möglichen Kandidaten im Android Market, die ich nicht mehr ausprobiere: Besser als sehr gut, geht nunmal nicht.