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Datenmenge kontrollieren

6. Oktober 2012

Diese Erfahrung machen wohl die meisten Smartphonebesitzer früher oder später: Die angebliche „Datenflatrate“ ist gar keine, denn ab einer bestimmten – knapp bemessenen – Datenverkehrsmenge („traffic“, „volume“) wird die Geschwindigkeit der Mobilfunkübertragung heruntergefahren, auf 64 kbps (kilo-bit-pro-Sekunde) oder noch weniger. Technisch entspricht das einem Wechsel von der Technologie UMTS (gebräuchlich sind auch die Begriffe HS(D)PA oder 3G) auf die ältere Technologie GPRS (wobei meist eigentlich nur UMTS auf „GPRS Niveau“ gedrosselt wird).

Ich empfehle daher, bereits bei der Wahl des Mobilfunkproviders und Vertrages das Kleingedruckte zu lesen und das richtige Produkt auszuwählen.

Gebräuchlich sind folgende Obergrenzen in Bezug auf das monatliche Datenvolumen, bevor es langsam wird:

  • keine Begrenzung und stattdessen Kosten pro übertragenem kByte: sehr riskant bei Smartphones, denn hier können leicht enorme Kosten entstehen. Im Zweifelsfall in den Einstellungen Datenübertragung per Mobilfunk ganz unterbinden und nur bei Bedarf vorübergehend aktivieren.
  • 100 MB: reicht eigentlich für niemanden; höchstens akzeptabel, wenn ich mit dem Smartphone fast nur telefoniere und unterwegs nichts außer Emails-checken mache.
  • 200 MB: reicht aus, wenn ich nur wenige Apps installiert habe und unterwegs nur gelegentlich online gehe.
  • 500 MB: reicht für die typischen Smartphone-Benutzer aus, allerdings sollte ich nur selten oder nie unterwegs Youtube Videos kucken und auch sonst keine heftigen Downloads machen. Bei einem Android-Tablet hingegen, das von der Benutzung her einen Computer ersetzt, ist 500 MB eher die Mindestmenge.
  • 1G, 5G oder mehr: die richtige Datenmenge für Poweruser und Tablet-Benutzer, auch sinnvoll, wenn ich zu Hause kein WLAN habe, also auch dort per Mobilfunk ins Netz gehe. Die Datenmenge ist auch richtig für Navigation, wenn ich Kartenmaterial oder Bilder downloaden muss.
  • echte Flatrate wie bei DSL üblich: gibt es bisher leider nicht, mir ist zumindest kein Anbieter bzw. Produkt bekannt.

Was aber, wenn ich nunmal einen Vertrag mit wenig Datenvolumen habe oder trotz vernünftigem Surfverhalten immer wieder an meine Datenobergrenze stoße? Dann hilft nur noch, die Datenmenge, die mit dem Internet ausgetauscht wird, zu reduzieren. Der erste Schritt dorthin ist erstmal überhaupt zu wissen, welche Anwendungen und Apps den meisten Traffic erzeugen, sprich Kontrolle.

Hierfür gibt es eine Reihe von Apps mit durchaus unterschiedlichen Ansätzen.

3G Watchdog warnt, wenn das Datenvolumen zu Ende geht

3G Watchdog erfasst getrennt das Datenvolumen über Mobilfunk und WLAN (Wifi). Ich kann mein monatliches Datenvolumen eingeben und mir grafisch und in Zahlen darstellen lassen, wieviel ich davon schon verbraucht habe. Sehr schön ist auch die Möglichkeit manuell eigene Werte einzugeben, z.B. wenn ich erst nach Beginn des maßgeblichen Zeitraums zu messen beginne. Traffic-Werte für einzelne Apps bleiben aber hier der kostenpflichtigen Pro-Version vorbehalten.

Radio Opt Traffic Monitor zeigt die Statistiken ebenfalls getrennt für Mobilfunk und WLAN an, sogar in Form einer Verlaufskurve, so dass man Spitzenzeiten erkennen kann. Das Tool kommt schon in der kostenlosen Version mit einer Reihe von nützlichen Zusatzfunktionen und Einstellmöglichkeiten. Die ebenfalls vorhandene Funktion, die Datenmenge manuell einzutragen, funktionierte bei mir freilich nicht. Unter tasks gibt es eine Statistik pro App, wobei nur leider nicht klar wird, was hier eigentlich dargestellt wird. Speicherverbrauch pro App? Datentraffic up and down? mit WLAN oder nur Mobilfunk?

Sehr einfach gehalten ist das Tool Network Traffic Detail. Es zeigt nur die Datenmenge pro App an, liefert aber leider auch keine Erklärung, was nun eigentlich angezeigt wird: Mobilfunk oder WLAN oder beides? Eher unbrauchbar, daher gleich wieder deinstalliert.

Traffic Counter Extended ist ein ganzes Set von Messtools: für Datenverbindungen über Mobilfunk und WLAN, aber auch für die Kosten bei Telefonie und SMS. Das Tool zeigt auch eine Extraaufstellung des Datentraffic pro App nur leider wieder ohne explizite Aussage, was hier dargestellt wird: nur Mobilfunk oder auch Daten über WLAN?

Network TrafficStats Lite zeigt den Traffic pro Applikation, wobei auch noch die Summe aufgeführt wird. Das Interface ist ziemlich spartanisch und auch die Einstellmöglichkeiten sind begrenzt. Immerhin läßt sich explizit „Ignore Wifi traffic“ einstellen, so dass wenigstens klar ist, dass hier nur die Mobilfunkdaten dargestellt werden.

Traffic Info zeigt den Traffic zunächst im Fenster nur den Traffic pro App getrennt nach „User“ und „System“ . Nur über den Einstellungsknopf kommt man auf eine Sammelstatistik, die dann explizit nach Mobile und other(WifFi, USB,..) Traffic trennt. Leider findet sich keine Angabe über den Messzeitraum und auch bei der Messung pro App wird die Trennung nicht ersichtlich.

Ich habe mal ein paar Tage lange mehrere Tools parallel messen lassen und folgende Ergebnisse bekommen:

Anmerkung: B=Byte, kB=kilo-Byte, MB=Mega-Byte

Mobilfunk-gesamt:

  • 3G Watchdog:  9,52 MB gesendet, 33,54 MB empfangen
  • Traffic Monitor: 31 MB insgesamt
  • Traffic Counter Extended: 8 MB gesendet, 30 MB empfangen
  • Network Traffic Stats Lite: 8,3 MB gesendet, 30 MB empfangen

Zumindest ungefähr stimmen die Werte also überein (nur Traffic Monitor scheint deutlich weniger zu messen) und die Datenmenge ist auch in guter Übereinstimmung mit den Rückmeldungen meines Providers über den Trafficverbrauch per Mobilfunk.

Die Frage ist nun: Welche von meinen App erzeugen hier den meisten Traffic? Hier ergab sich im Beobachtungszeitraum folgendes Bild (mit Traffic Stats Lite gemessen):

Mobilfunktraffic pro App:

  • interne Android Dienste: 12 MB gesendet – 3,7 MB empfangen
  • Downloads: 10 kB gesendet – 6,6 MB empfangen
  • Browser: 319 kB gesendet – 6,3 MB empfangen
  • ALDI Süd: 17 kB gesendet – 2,2 MB empfangen
  • Mail: 40 kB gesendet – 660 kB empfangen
  • Zoner Antivirus: 723 B gesendet – 676 kB empfangen
  • Amazon Kindle: 191 kB gesendet – 425 kB empfangen
  • Sicherung: 358 kB gesendet – 234 kB empfangen
  • Google Play Store: 70 kB gesendet – 475 kB empfangen
  • eBay: 44 kB gesendet – 188 kB empfangen
  • Google Synchronsisation: 68 kB gesendet – 157 kB empfangen
  • myTopdeals: 2 kB gesendet – 192 kB empfangen
  • Amazon App Store: 56 kB gesendet – 122 kB empfangen
  • sonstige: < 50 kB pro App

Die Werte klingen alle ganz plausibel. Insgesamt sind das keine großen Überraschungen, da ich ja mein Surfverhalten unterwegs bereits an das knappe Mobilfunkdatenkontigent angepasst habe. Deswegen taucht hier YouTube u.ä. unter den Topverbrauchern erst gar nicht auf. Ärgerlich ist, dass interne Dienste von Android und die beiden installierten App-Stores so heftig dabei sind und meine knappe Mobilfunkdatenmenge aufbrauchen. Übrigens sind auch gerade kostenlose Spiele (die ich wenig benutze) kräftig am kommunzieren, während sie scheinbar nur auf dem Gerät laufen. Was da nebenbei an Datenschutz-relevanten Informationen übertragen wird, will ich gar nicht so genau wissen 😦

Jedenfalls kann ich mit diesen Informationen nun mein Kommunikationsverhalten unterwegs etwas steuern und z.B. bestimmte Anwendungen nur benutzen, wenn ich mit einem WLAN verbunden bin. Grundsätzlich sollte ich sowieso alle Downloads, die ich von Zuhause  über meinen dortigen Internetzugang machen kann, auch dort durchführen, z.B. neue Apps installieren, Videos downloaden, Android-Softwareupdates, .. (bzw. von einem anderen Ort, wo es WLAN gibt)

Was kann ich aber in Bezug auf die Hintergrundkommunikation auf meine Kosten tun? Kann ich die auch ausbremsen?

  • Das wirksamste Mittel ist hier ganz klar der Flugmodus (symbolisiert durch das Flugzeugsymbol). Wenn ich unterwegs ein Kindle-Buch lesen will oder eine kleine App benutze, brauche ich dafür meist nicht unbedingt Internet. Will ich doch aus dem Internet eine Information laden, schalte ich den Flugzeugmodus mal eben kurz aus, hole mir die Daten, und schalte ihn danach wieder ein. Der Preis dafür ist allerdings, dass ich im Flugzeugmodus telefonisch auf dem Smartphone nicht mehr erreichbar bin. Ich brauche also u.U. ein weiteres normales Telefon nur zum Telefonieren.
  • Die weniger rigorose Variante besteht darin, unter Einstellungen – mobile Netzwerke – Daten aktiviert den Datenzugriff über mobile Netzwerke einfach auszuschalten. Ich bleibe so weiter telefonisch erreichbar, Daten fließen aber nur, wenn ich mit einem befreundeten WLAN verbunden bin. Brauche ich das Internet dochmal unterwegs, schalte ich den Datenzugriff kurz ein und anschließend wieder aus.
  • Automatisieren läßt sich dies über die bereits im Zusammenhang mit Stromsparen diskutierte App Juice Defender. Dort kann ich relativ flexibel einstellen, unter welchen Umständen ich Datenkommunikation über Mobilfunk zulassen will und auch z.B. festlegen wie oft sich im Hintergrund laufende Apps mit ihren Mutterdiensten synchronisieren dürfen. Das funktioniert auch sehr gut. Seit ich dieses Tool aktiv nutze, ist mein Datenverbrauch per Mobilfunk um rund 50% zurückgegangen.

Android goes cloud

9. September 2012

Einer der Vorteile der neuen vernetzten Medienwelt ist die Verfügbarkeit und Synchronisierung der eigenen Daten auf verschiedenen Geräten. Das bedeutet praktisch, dass ich von jedem Ort, wo ich mich gerade aufhalte, Dateien, Notizen, Bilder, .. abrufen kann, die ich an einem anderen Ort mit einem anderen Gerät eingeben bzw. hochgeladen habe. Mir persönlich ist der Vorteil erst so richtig durch den Google Kalender bewußt geworden: ein Terminkalender im Netz, den ich von überall her abrufen und auf den neuesten Stand bringen kann.

Doch die Möglichkeiten gehen weit über bloße Synchronisation hinaus. Ich kann heutzutage meine ganze Fotosammlung ins Netz stellen, kann Medien und Texte dort bereitstellen, auf die ich zu jederzeit Zugriff haben will, kann meine persönliche Projekte online auf dem neuesten Stand halten. Ich kann flexibel entscheiden, auf welche Daten nur ich Zugriff habe, welche ich eventuell mit Freunden oder Kollegen teile, und was ich im Web oder in sozialen Medien veröffentlichen will. Ich kann auch Software direkt aus dem Netz ohne Installation anwenden und kann damit meine Daten von jedem Ort der Welt aus bearbeiten und pflegen. Das alles läuft unter dem Stichwort „cloud“ (Englisch für Wolke). Möglich wurde die Cloud durch die sogenannte Virtualisierung.  Dabei laufen mehrere oder sogar viele virtuelle Computer (die genauso bedient werden wie ein echter und fast genausoviel können) auf ein und der selben Hardware. Das kann ich im kleinen sogar zu Hause auf meinem eigenen Windows- oder Linux-Computer ausprobieren. Um es im großen Stil für hundertausende von Kunden zu machen, brauchte es allerdings eine neue Generation von

  • Servern (Computer, die in Rechenzentren stehen), sogenannten Blades,
  • Software (z.B. von VMware)
  • und Speichermedien.

Diese sind inzwischen bei fast allen großen Internetanbietern installiert und in Betrieb genommen. Wo man früher für jeden einzelnen neuen Kunden einen großen, schweren und stromfressenden Computer hinstellen mußte, genügt nun ein Click um einen virtuellen Platz und Service in der Cloud zu erzeugen. Und weil alle Anbieter gleich große Kapazitäten aufgebaut haben und kräftig konkurrieren, purzeln nun die Preise, so dass das ganze auch für Privatleute erschwinglich wird oder sogar kostenlos ist.

Soweit die Theorie, aber wie sieht es in der Praxis aus? Welche von diesen Diensten kann ich tatsächlich auf meinen Android-Phone nutzen? Dabei bevorzuge ich natürlich kostenlose Dienste, zumindest solange bis ich mich für einen Anbieter entschieden habe und einen echten Mehrwert für einen kostenpflichtigen Clouddienst sehe. Die Frage der Sicherheit und des Datenschutzes stelle ich mir natürlich auch, doch dazu schreibe ich nochmal gesondert was. Jetzt will ich erstmal ausprobieren, was überhaupt geht, inwieweit das mehr als nur eine Spielerei ist und auch einen praktischen Nutzen hat.

Der Übersicht halber schreibe ich mal für jeden Dienst und Anbieter einen eigenen kleinen Artikel. Wenn ich dann mit einigen durch bin, kann ich ja nochmal einen Vergleich erstellen.

interner und externer Speicher

15. April 2012

Ein besonders herausragendes Merkmal meines neuen Handy, LG-P990, ist der große interne Speicher. So schreibt etwa der Focus in einem Artikel, der das Gerät in den höchsten Tönen lobt: „Das interne Gedächtnis fasst acht Gigabyte, von denen im Auslieferungszustand noch 6,8 Gigabyte frei sind.“ In den Herstellerspezifikationen des Geräts heißt es hingegen: „Speicher intern/extern Ca. 5.5GB interner Speicher, microSD Speicher-Slot für bis zu 32GB“.

Das will ich jetzt doch etwas genauer wissen. Unter Einstellungen – Speicherverwaltung finde ich folgende Auflistung:

  • Speicherkarte: Hiermit ist offensichtlich die externe SD Karte gemeint, die ich zusätzlich hineingesteckt habe. Von dem Nennwert 16 GB werden hier immerhin 14,90 GB als verfügbarer „Gesamtspeicher“ angeben.
  • Interne Speicherkarte: Hierbei handelt es sich offenbar um eine festeingebaute Flash-Karte, die bei dem offiziell angegeben internen Speicher mitgerechnet wird. Der verfügbare Gesamtspeicher wird hier mit 5,51 GB angegeben.
  • Telefonspeicher: Der „verfügbare Speicher“ wird hier im Auslieferungszustand mit 1,20 GB angeben.

Die Angabe verfügbarer Speicher ist zumindest unvollständig, denn es wird nicht mitgeteilt, wieviel Telefonspeicher das Gerät ingesamt hat, inklusive des Teils der bereits durch vorinstallierte Apps oder anderes belegt ist. Um dem auf den Grund zu gehen nutze ich wieder mal mein bewährtes Tool Android System Info. Dieses zeigt mir folgendes an:

  • Internal Memory: 1487 ,62 MB, davon 1229,11 MB frei
  • SDCard: 5638,59 MB, davon 5409,03 MB frei
  • External SDCard: 15261,25 MB, davon 15261,06 MB frei
  • RAM: 372 MB, davon 76 MB frei

Das kann schon alles ganz schön verwirren. Die Speicherverwaltung unterscheidet zwischen TelefonspeicherSpeicherkarte (=extern) und interner Speicherkarte, mein Tool hingegen zwischen Internal Memory, SDCard (=intern) und External SDCard. Aber nachdem jetzt die Begriffe klar sind, kann ich die Werte vergleichen und sie stimmen einigermaßen überein.

Ich finde dann auch im weiteren heraus, dass sich Apps erstmal nur in dem Internal Memory installieren lassen. Nutzt man das (nicht bei allen Programmen mögliche) Verschieben der App auf die SD Karte (kurz: App2SD), dann wird das Programm ganz oder teilweise auf die interne SDCard verschoben. Die External SDCard ist nur für Daten nutzbar und das auch nur, wenn man in den Einstellungen der App einen Pfad angeben kann.

Somit müßte die korrekte Beschreibung der Speicherfähigkeiten des LG-P990 also eigentlich lauten:

  • 1,5 GB interner Speicher (direkt für Apps nutzbar)
  • dazu eine interne SD Karte mit 5,5 GB (für App2SD nutzbar)
  • Erweiterungsmöglichkeiten mit externer SD bis zu 32 GB (nur für Daten nutzbar)

Mein Gerät hat also in Wahrheit viel weniger direkt nutzbaren Speicher als die offiziell angebenen 5,5 GB (wobei freilich auch 1,5 GB für meine App Sammlung reichen sollte). Auch andere Hersteller flunkern beim Speicher offenbar ganz gern, also sollte ich beim Kauf eines Smartphones schon aufpassen, wieviel davon ich wirklich für welchen Zweck nutzen kann.

Micro-SD Karte aufrüsten

31. Juli 2011

Samsung liefert mit dem Gio eine 2GB Micro-SD Karte mit. Die war bisher für mich durchaus ausreichend. Auf 2GB bringe ich locker alle Daten der bisher installierten Apps unter, dazu noch jede Menge Fotos und kleine Videoclips, sowie ein paar mp3 Alben und Hörbücher. Von den Apps selber kann ich leider nur einen Teil auf die Karte verschieben – die meisten brauchen internen Speicher, den ich nicht erweitern kann. Dort habe ich bereits Platzprobleme, aber da hilft eben nur, dass ich mir genau überlege, für welche Apps ich meine 200 MB verwende.

Doch auch auf der externen Micro-SD Karte könnte es noch eng werden, wenn ich eine Navigationssoftware installiere, die ihre eigenen Karten mitbringt und auf der SD Karte ablegt.  Gerade für Wander-Fans wie mich ist das ein Muss, denn auf Google Maps ist nur dort Verlass, wo ausreichend UMTS Bandbreite zur Verfügung steht. Schon aus diesem Grund möchte ich eine etwas größere Karte installieren. Allerdings habe ich dabei keine Eile und will auch nicht allzuviel Geld ausgeben.

Ich mache mich zunächst mal schlau, was es da für Preis- und Qualitätsklassen gibt. Mein Gio unterstützt laut Spezifikation Micro-SD-Karten bis zu 32 GB. Konkret gibt es die Größen in der 2er Potenz, also 2, 4, 8, 16 und 32 GB. Ich lerne weiter, dass es verschiedene Geschwindigkeitsklassen gibt, von Class 2 (sehr langsam) bis Class 10 (ziemlich schnell), wobei die Zahl den MegaBytes pro Sekunde beim Schreiben von Daten entspricht. Für Micro-SD Karten gelten hier die gleichen Maßstäbe wie für den großen Bruder, die SD Karte. Konkret definiert sind laut Wikipedia:

  • Class 2: 16 Mbit/s (2 MB/s)
  • Class 4: 32 Mbit/s (4 MB/s)
  • Class 6: 48 Mbit/s (6 MB/s)
  • Class 10: 80 Mbit/s (10 MB/s)

Eine kurze Recherche ergibt, dass selbst Class 2 Karten für die Nutzung im Smartphone schnell genug sind. Mit Class 4 bin ich wohl auf der sicheren Seite, weil das Handy gar nicht schneller schreiben kann. Die Lesegeschwindigkeit ist offenbar sowieso kein Problem.

Micro-SD Karte mit Adapter

Nun kucke ich noch nach den Preisen und stelle fest, dass zumindest die größten Karten doch noch ziemlich teuer sind (32 GB class 4 rund 45 €). Also warte ich erstmal auf ein Angebot mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, wobei es nicht unbedingt gleich die größte Karte sein muss. Dabei ist wieder mal die App Top Deals nützlich. Schon bald erscheint dort ein Angebot für eine Class 4 Karte mit 16 GB für 14 € inklusive Versand. Das ist immerhin 5 € günstiger als die sonstigen Angebote – also lass ich mir das Teil schicken.

Nun stehe ich vor der Frage, wie ich das Ding im laufenden Betrieb austausche. Ich weiß zwar, dass es eine Formatierungsfunktion in den Einstellungen meines Handys gibt. Aber dann verliere ich womöglich einen Teil meiner Daten und Einstellungen und muss vielleicht alle Apps neu installieren. Also recherchiere ich erstmal wieder, wie das geht – und finde natürlich wieder viele hilfreiche Anleitungen. Ich lerne daraus, dass die neue Karte mit dem alten Microsoft Format FAT32 formatiert sein muss und ich die Daten dann einfach kopieren kann. Einige Autoren befürchten zwar Probleme mit Anwendungen, die per App2SD auf die Karte verschoben wurden, aber das scheint nur für ältere Android Versionen zu gelten. Eine weitere Empfehlung lautet alte und neue Karte direkt am PC anzuschließen und nicht etwa über den USB-Port des Handys. Das erscheint mir auch vernünftig, um die Daten wirklich 1:1 zu kopieren.

Also mache ich mich todesmutig ans Werk. Zunächst schalte ich mein Handy ganz aus. Dann kippe ich die seitliche Slot-Abdeckung zur Seite und entnehme durch Drücken und Ziehen vorsichtig die Micro-SD Karte. Diese will ich nun als Laufwerk in meinen PC einbinden. Mit meiner neuen Karte ist gleich ein Adapter mitgeliefert worden, der die winzig kleine Micro-SD in eine etwas größere SD Karte verwandelt. Diesen benutze ich nun und stecke die Karte damit in den SD Slot an der Vorderseite meines Computers (für alle, die so einen Slot nicht haben, gibt es kleine Lesegeräte auf USB-Basis). Nach ein paar Sekunden habe ich ein neues Laufwerk und mir werden alle vorhandenen Daten angezeigt. Ich kopiere also alle Ordner und Dateien in ein Sicherungsverzeichnis auf meiner Festplatte. Das dauert etwa 5 min. Anschließend ziehe ich den Adapter wieder aus dem Schacht und tausche die alte 2GB Karte gegen die neue 16 GB Karte. Nach dem Einstecken des Adapters mit der neuen Karte wird mir nun ein leeres Laufwerk mit 16 GB angezeigt. Ich überprüfe durch Rechtsklick und Eigenschaften das Format und – ja – die Karte ist bereits mit FAT 32 formatiert. Sicherheitshalber führe ich noch über Eigenschaften – Extras eine Fehlerüberprüfung durch. Sieht alles prima aus, also kopiere ich nun meine ganzen zuvor gesicherten Daten auf die neue Karte. Diesmal dauert es etwa länger, ca 10 min für 1,3 GB. Nicht ganz die Datenrate, die einer Class 4 Karte entspricht (nur 2 statt 4 MB/s), aber eigentlich fast zu erwarten. Schreiben dauert auf einem flash-Speicher eben wesentlich länger als Lesen und irgendeinen verzögernden Faktor gibt es immer.

Nun kommt die Stunde der Wahrheit: Ich schiebe die neue und frisch bespielte Karte in den slot des Handys zurück und schalte das Gerät wieder an. Etwas länger dauert das Hochfahren diesmal schon, irgendwas passiert wohl. Dann erscheint mein normaler Homescreen (und nicht etwa eine Fehlermeldung oder die Aufforderung zur Erstinstallation). Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Aber das Betriebssystem (oder eine Applikation?) hat wohl doch gemerkt, dass sich etwas verändert hat. In der Statusleiste erscheint die Meldung, dass ein Medienscanning im Gang ist. Normalerweise ist das ratz-fatz vorbei, doch diesmal passiert es gleich mehrmals (durch verschiedene Apps oder Prozesse?) und dauert jedes Mal etwa eine Minute. Aber schließlich ist alles durchgelaufen und mein Handy ist wieder ganz normal betriebsbereit. Ich überprüfe den Status der SD-Karte zunächst mal in den Einstellungen und bekomme tatsächlich über 13 GB freien Speicher angezeigt. So soll es sein. Nun muss ich nur noch überprüfen, ob die Apps, die ich auf die SD Karte ausgelagert habe, immer noch funktionieren. Unter Einstellungen- Anwendungen – Anwendungen verwalten – Auf SD Karte wird mir angezeigt, welche dies sind. Ich probiere einige von denen aus und alles läuft prima. Auch die kindle App findet die auf der Micro-SD Karte verschlüsselt abgelegten Bücher und weiß noch, wo ich gerade beim Lesen bin.

Unerwartet kommt es dann doch noch zu einem Problem. Als ich das nächste Mal das Handy per USB-Kabel an den Computer anschließe, ist plötzlich ein Teil der Ordner ganz verschwunden. Ob es wirklich einen Zusammenhang zu der neuen Micro-SD Karte gibt, ist nicht ganz klar – könnte auch coincidence sein, wie der Engländer sagt.  Die Auswirkungen jedenfalls sind dramatisch: Alle Apps, die ich auf die SD Karte verschoben habe, werden nur noch in Grau angezeigt und lassen sich nicht mehr starten. Und natürlich sind auch viele andere Daten weg. Glücklicherweise habe ich aber ja jetzt ein vollständiges und erst ein paar Stunden altes Backup. Ich kopiere also nun die gesamten Daten nocheinmal auf das Handy, diesmal aber über das USB -Kabel. Dies löst das Problem, es ist alles wieder da. Ich teste nocheinmal auf Herz und Nieren, aber diesmal scheint nun wirklich alles gut zu sein und seitdem beobachte ich keine Auffälligkeiten mehr.

Mein Upgrade war also letztlich doch noch erfolgreich; es hat alles geklappt und ich habe jetzt für wenig Geld das 8-fache an Datenspeicher. Somit bin ich nun gut gerüstet für alles, was ich weiter vorhabe, speziell in Sachen Outdoor-Navigation. Aber auch bei künftigen Experimenten mit Musik und Videos bin ich nun wesentlich flexibler als zuvor.

Dateien managen

26. Juni 2011

Ein Android-Handy ist – zumindest dem Betriebssystem nach – ein kleiner Computer, der mit Linux läuft. Und wie auf den meisten modernen Computern werden die Daten und Programme in Form von Dateien und Ordnern organisiert. Ich habe also ein ganzes Dateisystem auf meinem kleinen Gerät und will das heute mal ein bißchen durchforschen.

Einen ersten Eindruck davon bekomme ich, wenn ich die vorinstallierte App Galerie aufrufe. Allerdings sehe ich hier nur ganz bestimmte Ordner, z.B.

  • Kamera: Ein Ordner mit meinen selbst aufgenommen Fotos
  • video: einen Ordner mit meinen selbst aufgenommen Videos
  • ScreenCapture: der Ordner, in dem meine App die Bildschirmfotos speichert
  • wallpapers: hier sind bisher nur die Hintergrundbilder drin, die ich über die App von Zedge geladen habe.

Dazu noch einige wenige mehr, die Daten von bestimmten Apps enthalten. Offenbar sehe ich so nur Dateien, die von bestimmten Anwendungen zur Weiterverwendung und -verarbeitung angelegt worden ist.

Zumindest die Mikro-SD Karte kann ich mir etwas ausführlicher anschauen, indem ich das Handy als USB Laufwerk an meinen C0mputer anschließe. Dabei ergibt sich folgende Ordnerstruktur:

  • .android_secure
  • .downloadTemp
  • Android
  • data
  • DCIM
  • download
  • Lazylist
  • LOST.DIR
  • Sounds
  • svox
  • tmp

Aufgrund meiner UNIX Kenntnisse weiß ich, dass Ordner, die mit einem Punkt beginnen, versteckte bzw. Systemordner sind. Das soll ich also eigentlich gar nicht sehen. Ein Grund mehr es sich anzusehen 😉

Der Ordner Android enthält einen Unterordner data. In diesem wiederum sind zahlreiche Unterordner, die alle mit com. beginnen, z.B. com.google.android.apps.maps. Aha, das sind also wohl Daten, die etwas mit den installierten Apps zu tun haben, in diesem Fall mit der Google-App maps.

Der Ordner DCIM enthält einen Unterordner Camera und dort meine Fotos.

Im Ordner download werden offenbar Apps, die ich aus anderen Quellen als dem Android Market heruntergeladen habe, gespeichert. Die haben dann offenbar immer die Dateiendung .apk

Der Ordner LazyList enthält einige Dateien, die nur 4-stellige Zahlen als Namen haben: 5476, 5523, 5556, … Vielleicht sind das Apps oder Prozesse, die gerade schlafen? Eine kleine Recherche im Internet ergibt, dass es sich wohl um einen cache Ordner für Grafikdateien, die von Apps genutzt werden handelt. Jedenfalls nichts schlimmes und man kann ihn bei Platzbedarf ohne Schaden leer machen.

Der Order Sounds ist leer – hier würde ich mal spontan Klingeltöne hineinschieben. svox enthält mehrere Dateien, die offenbar etwas mit Sprachen zu tun haben. Darauf deuten Dateinnamen wie de-DE-gl0_sg.bin,  en-GB_kh0_sg.bin hin. Könnte für Spracheingabe sein?

Der Ordner tmp enthält nur Unterverzeichnisse, die dem Namen nach von installierten Apps angelegt wurden. tmp steht dabei sicher für temporär.

Außerdem haben offenbar einige von mir installierte Apps weitere Ordner im Stammverzeichnis bzw Unterordner in einem der bereits vorher vorhandenen Ordner angelegt:

  • .meinestadt
  • .thinkfree
  • data – topdeals
  • zedge

Soweit geht es also zumindest auf der SD-Karte ganz übersichtlich zu. Hauptsächlich Ordner, die zur Speicherung von Daten irgendwelcher Programme da sind.

Kann ich mir dies (und anderes) nicht nur über den Computer, sondern auch direkt auf dem Gerät selbst ansehen? Ja, dafür brauche ich allerdings eine App, einen Dateimanager. Damit sollte ich dann auch in der Lage sein, Dateien unmittelbar (durch die geeignete Anwendung) zu öffnen, zu kopieren, zu verschieben und zu löschen. Und auch für schreibgeschützte Systemdateien will ich mindestens den Inhalt und sonstige Dateieigenschaften sehen können.

Ich entscheide mich erstmal für den AndExplorer, weil der in vielen Artikeln und Blogs gelobt wird. Und optisch macht der auch wirklich einiges her: sehr übersichtlich und schön gemacht. Für die meisten Dateitypen auf meiner SD Karte, Texte, Musik, Videos findet er auch automatisch die richtige Applikation. Kopieren, verschieben und löschen kann ich, indem ich die Datei(en) zuerst markiere und dann das Optionen-Menu aufrufe. Ich kopiere dann z.B. eine Datei in die Zwischenablage, wechsele dann in ein anderes Verzeichnis und lasse sie wieder raus. Soweit funktioniert alles, was die meisten User wohl machen wollen.

Der AndExplorer kann Deutsch aber kennt nicht alle Dateitypen

Nun will ich mir aber auch noch die Innereien meines Geräts ansehen. Ich wechsele vom Reiter SD-Karte auf Gerät. Dort sehe ich nun, dass meine SD-Karte aus Gerätesicht nur einer von mehreren Ordnern ist. Außerdem gibt es auch noch

/cache

/data

/system

Wenn ich auf sdcard drücke sehe ich dass der eigentliche Pfad /mnt/sdcard lautet. Auch das kenne ich von UNIX: externe Datenträger werden im Verzeichnis /mnt „gemounted“(=eingebunden) und werden so zu einem Teil der Verzeichnisstruktur.

Mit dem Ordner System erhalte ich offenbar Zugriff auf das Betriebssystem. Dort finde ich UNIX-typische Verzeichnisse wie bin, etc, lib, usr. Außerdem ein Verzeichnis app, in dem offenbar meine installierten Apps liegen, sowie ein Verzeichnis media, in dem ich Unterverzeichisse audio, video, TTS finde. In audio sind Klingeltöne und Systemklänge; in video offenbar ein shutdown Filmchen (wird mir wohl beim Ausschalten angezeigt); unter TTS steht etwas mit ..langpak.. – hat wohl mit Sprachausgabe zu tun.

Im Stammverzeichnis sehe ich noch Order bzw Weiterleitungen, die Namen haben wie:

  • Audio (extern)
  • Audio (intern)
  • Bilder (extern)
  • Bilder (intern)
  • Video (extern)
  • Video (intern)

Klicke ich die mit extern bezeichneten Links an, z.B. Audio (extern), sehe ich, dass ich unter content://media/external/audio/media lande. Die Dateien, die angezeigt werden sind aber auf der SD Karte im Ordner Musik. Audio (intern) bringt mich nach content://media/internal/audio/media. Dies ist also ganz offensichtlich nicht die wirkliche Ordnerstruktur im externen oder internen Speicher, sondern nur eine Art Bibliothek, die alle Dateien eines bestimmten Typs im internen oder externen Bereich auflistet.

Mit dieser Liste kann ich aber nun schon ein bißchen etwas anfangen. z.B. kann ich eine Musikdatei (extern oder intern) anklicken und bekomme automatisch die passende App Musik zum Abspielen angeboten. Es ist also wie bei einem Computer: Bestimmte Dateitypen sind registriert und mit geeigneten Programmen, die sie öffnen können, verknüpft. Zumindest .txt kann ich auch im system Pfad anstandslos öffnen – dazu wird mir ein Datei-Editor angeboten. Abspeichern (auch anderswo) und verändern geht aber nicht. Viele Dateien aber wie .xml oder .conf kann ich noch nicht einmal ansehen. Schade.

Sehr viele Optionen habe ich beim AndExplorer auch nicht. Gleich als erstes schalte ich über Optionen – Ansicht die Darstellung Details(Name+Größe+Datum) ein (Es ist immer nützlich zu sehen, wann eine Datei angelegt wurde – dadurch kann ich oft Standard-Betriebssystem-Einstellungen von später hinzugekommenen und möglicherweise falschen Daten unterscheiden). Viel mehr Einstellungen hab ich allerdings mit dieser App nicht.

Ich forsche noch ein bißchen rum mit den begrenzten Möglichkeiten dieser App. Dabei finde ich im Verzeichnis /system/etc eine gezippte Datei NOTICE.html.gz . Nach dem Anklicken erhalte ich die Möglichkeit sie auf der SD Karte zu entpacken. Das tue ich und sehe mir den Inhalt anschließend an. Da es sich um eine html Datei handelt, kann ich sie mit dem HTML Viewer ankucken. Sie enthält aber offenbar nur Copyrights für einige Systembibliotheken. Immerhin: entzippen kann die App.

Der Linda Manager meint es gut

Soweit also der AndExplorer. Kucken wir, ob wir mit einem anderen Dateimanager weiterkommen. Als nächstes lade ich mir den Linda Manager. Auch hier stelle ich wieder die Anzeige des Dateidatums ein (über views nicht über Optionen). Der Linda bietet mir erstmal den gleichen Zugriff auf SD-Karte, Galerie usw. Außerdem hat er auch noch einen Menupunkt Anwendungen, wo ich mir meine Apps anschauen kann und einen Taskmanager. Beides etwas ausführlicher als anderswo, aber nicht das, was mich im Moment interessiert. Die Optik finde ich weniger schön als beim vorherigen Kandidat, es ist alles etwas unübersichtlicher. Vor allem aber finde ich nicht raus, wie das Kopieren von Dateien funktioniert. Die Hilfefunktion und die Webseite sind auch keine große Hilfe. Für dieses Programm bin ich zu blöd.

Kann ich damit wenigstens das interne Dateisystem etwas besser erforschen? Hierfür bietet mir Linda einen Punkt My Phone an. Beim Draufklicken gleich eine Warnung, dass das gefährlich sein könnte, Dateien zu modifizieren. Will ich doch gar nicht, zumindest nicht im Moment. Anschließend zeigt mir Linda wirklich ein wenig mehr als der AndExplorer. Im internen Stammverzeichnis finde ich nun weitere UNIX typische Verzeichnisse wie /config, /d, /dev, /sbin, /sys, /init, … Schon interessanter! Durch langes Drücken auf Ordner oder Dateien öffne ich ein Menü, dass mir viele Möglichkeiten, auch kopieren und verschicken über Email anbietet. Ich schicke mir selber eine .snd Datei und das klappt ganz gut.

Beim Draufklicken auf eine Datei kann ich mir eine Applikation wählen, z.B. den Dateieditor, und kann den Inhalt dann problemlos ansehen. Der Linda Manager zeigt mir offenbar alles an, was mich interessiert. Schreiben kann ich natürlich ohne root Zugriff nicht, aber das ist vielleicht im Moment auch besser. Wenn ich es nicht kann, kann es auch nicht jede x-beliebige Applikation – das ist Teil der UNIX-Sicherheitsphilosophie.

Astro-Manager: machmal ganz schön umständlich

Probieren wir noch einen Dateimanager aus: Der Astro Datei-Manager wird am meisten empfohlen und kommt mit einem Riesensatz an Zusatztools, Optionen und Möglichkeiten. Er ist allerdings in der kostenlosen Version werbefinanziert und das nervt schon etwas. Die Steuerung über eine Leiste, die den oberen Teil des screens verdeckt finde ich eher unpraktisch. Die Bildschirmdarstellung ist in der Standardeinstellung unübersichtlich. Erst wenn man unter Optionen – Aussehen und Verhalten – Schriftgröße  „klein“ einstellt, wird es erträglich. Das Kopieren ist etwas kompliziert. Man klickt lang auf die Datei, öffnet dann Open Cotaining Folder und dann kann ich ein Art cut & paste machen. Wirklich Spaß macht das nicht.

Auch die Anzeige von Systemdateien ist ein wenig komplizierter als beim Linda Manager, dafür kann ich aber viel mehr ansehen. Man muss zuerst lang auf die Datei drücken, dann öffnen als, dann Text auswählen und schließlich einen Editor wählen. Tatsächlich kann ich damit alle möglichen Datein im Editor öffnen, auch die, die nur binären Code enthalten. Dafür hat der Astro aber interessante Zusatzfeatures:

  • man kann sogenannte MIME Typen für die Dateiendungen auswählen und somit steuern, mit welcher Applikation eine Sorte von Dateien standardmäßig geöffnet wird.
  • es gibt eine Funktion für das Sichern von heruntergeladenen Apps auf der SD-Karte.
  • es gibt ein Zusatzmodul für Bluetooth, mit dem man offenbar auf diesem Weg Dateien zwischen Handy und anderen Geräten übertragen kann. Das werde ich mir ein andermal noch anschauen.
  • es gibt ein SMB Modul, mit dem man übers (WLAN) Netzwerk auf Windows oder Samba Freigaben zugreifen kann. Somit könnte man dann auf dem Handy auch Dateien öffnen oder abspielen, die auf dem Computer liegen. Die Funktion werde ich auch nochmal gesondert testen.

übersichtlich und kann alles: ES-Manager

Bis jetzt hat mir kein Dateimanager so richtig gefallen. Also suche ich weiter im Market. Als nächstes ist der ES File Explorer dran. Werbefrei und kostenlos – das ist schon mal sympathisch! Die Optik ist mir in der Standardeinstellung zu grobklotzig, aber das kann man ändern. Ich stelle um auf Listendarstellung und kleine Icons und schon wird es übersichtlich. Ich habe sogar eine kleine Auswahl an Themes und Farben. Das Kopieren geht auch ähnlich elegant wie beim AndExplorer. Entweder mit lange drücken oder mit Mehrfachauswahl über markieren und Optionen – Aktionen. Dort drücke ich dann kopieren und am Zielort wieder einfügen. Auch der nächste Test, der Zugriff auf die Systemdateien klappt einwandfrei und ohne Umwege. Dazu muss ich im Einstellungsmenu nur noch Verstecke Dateien anzeigen (kleiner Deutschfehler) anhaken. Macht also alles was ich will und sieht gut aus! Zusatzfunktionen wie ein App-Manager sind auch noch dabei. Was will ich mehr? Anscheinend habe ich meinen Dateimanager gefunden!

Doch zu gefreut? Nachdem ich die vorherigen Zeilen geschrieben habe, taucht doch noch ein Problem auf. Wenn ich mp3 Dateien direkt aus dem Dateimanager heraus starten will, geht das nur mit der Standard App Musik. Wähle ich hingegen zum Abspielen die App Songbird, bekomme ich nur einen schwarzen Bildschirm. Starte ich Songbird für sich allein, läuft es ohne Probleme. Ich teste das mal eben mit den anderen Dateimanagern:

  • Der Astro-Manager zeigt genau die gleichen Symptome
  • der kleinere AndExplorer kann mp3 samt Songbird ohne Probleme starten

Das bringt mich also auch nicht wirklich weiter. Es könnte ja durchaus gar nicht am Dateimanager sondern an der Programmierung von Songbird liegen. Oder es hat was mit dem Speicherplatz zu tun haben. Aber laut den abgelesenen Werten sollte eigentlich im RAM mit 62 MB noch genug Platz sein. Ich setzte daher erstmal eine Problembeschreibung und Anfrage in mehrere Android-Hilfeforen. Mal sehen, was die Experten sagen. Einstweilen bleibe ich erstmal beim ES-Manager und benutze halt zum Abspielen die App Musik. Und vielleicht probier ich bei Gelegenheit doch nochmal nen anderen Musikplayer aus.  Wenn Du auf Deinem Weg nicht weiterkommst, versuche einen anderen!

Der Speicherplatz wird knapp

24. Juni 2011

Nicht einmal aktualisieren geht mehr

Das mußte ja irgendwann kommen! Bei den vielen Applikationen, die ich hier teste und ausprobiere, stößt natürlich irgendwann mein günstiges Smartphone an seine Grenzen. Problematisch ist keineswegs (wie ich erwartet hätte) die CPU Last oder der RAM Speicher. Auch die Orginal SD-Karte mit 2 GB reicht bis jetzt locker aus, inklusive Musik. Aber der interne Speicher ist jetzt voll und das verhindert, dass ich weitere Apps installieren kann. In der Schnellzugriffsleiste oben erscheinen rote Warnsymbole, die mich auf den knapp werdenden Speicherplatz aufmerksam machen. Auch das Updaten der bereits installierten Apps erzeugt jetzt öfter mal eine Fehlermeldung. 😦

Am besten ich erkläre das noch mal von Anfang an, weil ja wahrscheinlich nicht alle Mitleser einen technischen Hintergrund haben. Ein elektronisches Gerät wie z.B. mein Smartphone hat meist mehrere getrennte Speicherbereiche. Grundsätzlich es gut, wenn ein Gerät viel internen Speicher hat. Der Begriff „interner Speicher“ ist aber auch ein wenig irreführend, weil man immer nur einen Teil davon für Apps und Daten nutzen kann.

  • ROM (Read Only Memory): hier liegt das eigentliche Betriebssystem des Gerät, die sogenannte Firmware. Dieser Speicherbereich bleibt normalerweise immer gleich, außer wenn ich Android auf einer andere Version update oder ein alternatives System einspiele.
  • RAM (Random Access Memory): Dieser Speicher wird beim Ausschalten meines Geräts gelöscht. Wenn es aber an ist, liegen dort die Programme, die gerade aktiv sind. Großes RAM bedeutet, dass viele Programme gleichzeitig ablaufen können. Android verwaltet diesen Bereich selbstständig und sorgt dafür, dass immer soviel Platz frei ist, wie die Programme brauchen.
  • Daten Speicher:  Der Teil des fest eingebauten Speichers, wo bei einem Android Handy die meisten installierten Apps liegen. Dieser Speicherbereich ist begrenzt und oft knapp bemessen  und daher in meinem Fall der Engpass (200 MB).
  • externer Speicher: Speicherplatz, der auf einem grundsätzlich entfernbaren Medium, in diesem Fall der Micro-SD Karte, liegt. Hier liegen bei meinem Android Handy auf 2 GB viele Daten (Musik, Grafiken, Fotos) und auch einige Apps, die so programmiert sind, dass sie dorthin ausgelagert werden können. Diesen Bereich kann ich vergrößeren, indem ich eine größere Mikro-SD Karte kaufe (bis 32 GB).
  • Cache: Dabei handelt es sich um einen oder mehrere Zwischenspeicher, die z.B. zum Downloaden gebraucht werden. Cache sorgt für mehr Geschwindigkeit beim Lesen und Schreiben von Daten verbraucht aber auch einen Teil des internen Speichers.

Nun verstehe ich auch, warum so viele Android-Nutzer in ihren Bemerkungen im Market immer wieder ein Feature namens „App2SD“ einfordern. Damit ist gemeint, dass ein Apps sich auch auf der externen SD Karte installieren läßt bzw. dorthin verschoben werden kann. Somit wird dann mehr von dem knapp bemessenen internen Speicher frei und ich kann im Datenspeicherbereich weitere Apps installieren, die die Installation auf der SD Karte nicht vertragen.

Nun heißt es also deinstallieren. Ich gehe unter Einstellungen – Anwendungen – Anwendungen verwalten meine bisher installierten Apps durch und entscheide, worauf ich verzichten kann. Dort wird mir auch der jeweils benötigte Speicherplatz angezeigt. Es gibt einen Extra-Reiter für die Apps auf der SD-Karte aber keinen für die, die nicht auf der SD-Karte sind. Letzteres wäre ja eigentlich das, was mich interessiert. Aber sei’s drum, dann muss ich halt vergleichen oder im Kopf behalten, welche Apps unproblematisch weil auf SD sind.

Ein paar Kandidaten fürs Deinstallieren sind auch schnell gefunden. Es ist zwar ganz nett, sich die Zeit des Sonnenaufgangs am Grand Canyon anzeigen zu lassen, aber im Moment brauche ich das eher nicht. Beim Entfernen werde ich gefragt, warum ich das tue, und die Antwort ist natürlich nicht, dass die App schlecht ist, sondern dass ich mehr Speicherplatz brauche.

Die eingebaute Speicheranzeige zeigt nur das nötigste

Als ich nach dem Deinstallieren diverser Apps noch einmal einen Versuch wage, meine bestehenden Apps zu aktualisieren, erhalte ich aber wieder dieselbe blöde Fehlermeldung. Offenbar hat das System da etwas noch nicht mitgekriegt. Ich mache also kurzen Prozess und schalte mein Handy komplett aus und dann wieder an. Nun geht es. Ein erfrischender Kaltstart hilft doch meistens bei elektronischen Geräten. 🙂

Um mir den Speicher anzeigen zu lassen, gehe ich auf Einstellungen – SD-Karte und Telefonspeichereinstellungen. Dort sehe ich dann zumindest, wieviel Interner Telefonspeicher mir noch bleibt. Noch besser kann ich es mit einem der vielen Tools aus dem Android Market anzeigen lassen. Das beste scheint mir Android System Info zu sein, dass alle möglichen Details meines Gerätes anzeigt (Allerdings mit etwas anderen Bezeichnungen, als ich sie oben verwendet habe).

Android System Info zeigt sehr detaillierte Informationen

Noch ein paar KB müßte ich rauskitzeln können, wenn ich den Cache-Speicher von Anwendungen lösche. Aber wo mache ich das? Nach einer Weile Suchen im Menu-Dschungel bekomm ich es raus: Unter Einstellungen – Anwendungen – Anwendungen verwalten kann ich mir die Apps auch der Größe nach anzeigen lassen. Bei einigen der Apps, die besonders viel Platz brauchen habe ich dann nach dem Anklicken die Option Cache löschen. Das bringt allerdings wenig: bei Maps akuell 8 kB, bei Mail 16 kB. Ich beschließe, dass sich das nicht lohnt, zumal der Cache dann ohnehin wieder wächst, wenn ich die Anwendungen benutze.

Nun hat mein Samsung Galaxy Gio also wieder 19 MB von 200 MB internem Speicher frei. Das ist nicht viel, wenn ich bedenke, dass die meisten Apps 2-3 MB benötigen. Ab sofort muss ich gut haushalten und nur das installieren (oder nach dem Testen installiert lassen), was ich auch wirklich brauche. Und wenn ich mal wieder ein Android Handy kaufe, wird die Größe des internen Speichers auf jeden Fall ein Kaufkriterium sein. Das aktuelle Flaggschiff von Samsung, das Galaxy S II, hat immerhin 16 GB internen Speicher, davon immer 2 GB für Apps zur Verfügung, also 10 x so viel wie mein GIO. Nun weiß ich, warum meines deutlich billiger war.

Diebstahlschutz und Backup

22. Juni 2011

Neben der Gefahr durch böswillig programmierte Apps gibt es noch eine weitere denkbare Bedrohung für aktive Smartphonenutzer: Was, wenn ich das Handy verliere oder es gestohlen wird? Dann bekommt womöglich der (unehrliche) Finder oder Dieb Zugriff auf die persönlichen Daten incl. Kontakte, Fotos, Telefonnummern und gespeicherte Passwörter. Dieser nicht so weit hergeholten Gefährdung wollen sich eine ganze Reihe von Apps und Diensten annehmen.

Von vielen empfohlen und auf den ersten Blick überzeugend wirkt das Konzept von Lookout Mobile Security. Neben der Funktion neu installierte Apps und Nachrichten zu scannen, haben die Macher hier noch diverse Funktionen für Backup/Restore und Schutz bei Verlust oder Diebstahl eingebaut:

  • Backup von Telefondaten, Fotos und Kontakten in einer Datenbank im Internet. Jederzeit Möglichkeit diese wieder herzustellen oder auch über die Webseite auszulesen
  • Lokalisieren von verlorenen gegangenen Handys mit Hilfe von Mobilfunkdaten und GPS. Das funktioniert erstaunlich gut bis auf ca. 50 m aber natürlich nur, wenn das Handy eingeschaltet ist.
  • ein lautstarker Alarm  kann über die Webseite ausgelöst werden. Zusammen mit der Lokalisierung sollte das auf jeden Fall genügen ein noch im öffentlichen Raum (Kneipen, Parks, Straßen) rumliegendes Handy wiederzufinden.
  • Sperren des Handys und Möglichkeit alle privaten Daten endgültig ferngesteuert zu löschen.

Soweit ich dies getestet habe, funktioniert es alles ganz gut und wie versprochen. Die zuletzt erwähnten Sperr- und Löschfunktionen allerdings sind nach dem 14 tägigen Testzeitraum der Premium-Version vorbehalten. Und die kostet stolze $29.99  pro Jahr oder $2.99 pro Monat. Das finde dann doch etwas happig und kucke erstmal weiter, was es sonst so noch gibt.

Das Top-Konkurrenzprodukt scheint Theft-Aware zu sein. Es kostet in der Vollversion einmalig 9,99 €. Klingt nicht nur gut, sondern besser. Es hat offenbar ähnliche Funktionen, aber noch einiges zusätzlich:

  • komplett unsichtbar (für Diebe und Finder), bzw. kann unter einem frei wählbaren Namen getarnt werden,
  • kann auch über SMS aktiviert werden,
  • übermittelt bei SIM Karten Wechsel automatisch die neue Nummer.

Die Bewertungen der meisten Nutzer sind positiv und auf einem Internetforum gibt es einen ausführlichen, ebenfalls positiven Test.

Aber jetzt denk ich doch noch mal nach, wie das im Ernstfall abläuft. Und dazu finde ich in der Diskussion zu obigem Test folgende bedenkenswerte Zeilen:

Eine Sperre ist das denkbar Bloedeste, es bringt den Finder erst recht auf die Idee im Netz zu suchen was nach akku raus und wieder rein so moeglich ist. und findet sicherlich Anleitungen fuer zu booten und eben auch zu flashen.
..
Es muss def einiges sehr gut laufen sein Tel.auf die Art wiederzubekommen. Das beste daran wenn ueberhaupt ist die uebermittlung der Nummer bei Simwechsel mehr nicht.

Spielt doch mal den Ernstfall im Kopf durch, Handy weg, schnell Ersatz suchen damit sms schreiben geht, dann zur angegebenen rückrufnummer gehen oder anrufen er solle die sms an deine email schicken weil du grade nicht in der nähe bist und das genutzte Handy leider kein smartphone ist das dir die Kordinaten auf Map anzeigen könnte.

Dann an einen Rechner gehen (einen suchen) email nachschauen ob GPS und all das übertragen wurde , dann dahin fahren auf 70 Meter genau und laut rufen wer hat mein Handy.
Naja also das mit der Nummerübermittlung macht einfach am meisten Sinn, Nummer des diebes anrufen und nett bitten er solle es dir doch wiedergeben.

Sinn macht das Programm nur wenn das Handy in einer dunkelen Ecke liegt, weil verloren und es sonst auch wirklich keiner findet und mitnimmt.

Die letztere Funktion habe ich schon mit der kostenlosen Variante von Lookout. Für ein Löschen des Handys kann ich sorgen, indem ich eine Sperre bei SIM Wechsel einrichte. Dies wird einen Dieb oder unerhrlichen Finder dazu zwingen das Handy komplett inklusive Firmware und Daten zu löschen, damit es für ihn wieder einen (Wiederverkaufs-)Wert bekommt. Gut, man sollte halt keine allzu privaten Fotos auf der SD-Karte haben.

Ob ich ein Programm wie Theft-Aware brauche, hängt also letztlich davon ab, ob ich im Schadensfall daran glaube, dass die Polizei die Sache ernst nimmt. Und genug Sachverstand besitzt, um mit Hilfe der Telefonnummer einen kleinen Dieb zu schnappen und mir mein Handy wiederzubeschaffen. Oder, ob ich das Risiko eingehen will, mich ohne Einschalten der Polizei mit dem Dieb zu treffen, um mein Handy (vielleicht) so schneller wieder zu kriegen. Das kann auch ins Auge gehen und teurer werden als der Verlust des Handys! Ich überleg mir das nochmal, denke aber, dass 9,99 € grundsätzlich ein fairer Preis ist. Ich denke, ich werde es kaufen, aber ohne Illusionen. Absolute Sicherheit gibt es nicht, weder auf dem Handy noch in der Gesellschaft, und schon gar nicht ohne einen Preis und ohne Risiko.

Es gibt doch ein Handbuch!

16. Juni 2011

Ich gehöre zu den vermutlich wenigen Menschen, die technische Handbücher lesen. Ich habe mir sogar angewöhnt, bei der Neuanschaffung von Geräten zumindest einmal das mitgelieferte Handbuch von Anfang bis Ende durchzulesen. Das lohnt sich fast immer, denn so entdecke ich Funktionen meines Geräts, auf die ich beim reinen Ausprobieren vermutlich nie gestoßen wäre. Ob ich sie dann nutze, ist eine andere Frage, aber ich sollte sie kennen. Auch bewahrt die Kenntnis von technischen Daten oft vor Enttäuschungen. Ich weiß dann zumindest, warum etwas nicht geht und worauf ich beim nächsten Mal vor dem Kauf achten sollte.

Entsprechend enttäuscht war ich über das beim Samsung Galaxy Gio mitgelieferte Mini-Handbuch, das tatsächlich kaum mehr als das Ein- und Ausschalten erklärt. Aber inzwischen habe ich entdeckt, dass Samsung doch noch einmal nachgelegt hat und ein ausführlicheres Handbuch auf der Webseite bereithält. Über die bereits beschriebene grundlegende Inbetriebnahme hinaus, erklärt diese Handbuch auch noch folgende Punkte relativ ausführlich:

  • SD Speicherkarte einsetzen und formatieren
  • Trageriemen anbringen
  • Apps aus dem Android-Market herunterladen
  • Anzeigesymbole in der Kopfzeile
  • Bedienung des Touchscreens
  • „Schnellzugriffsanzeige“ (damit ist die herunterziehbare Kopfleiste gemeint)
  • stumm-Schalten des Geräts
  • Veränderungen des „Standby-Bildschirms“
  • Tastatureingabeoptionen
  • Anwendungen aus dem Android-Market herunterladen
  • Dateien aus dem Internet herunterladen
  • Telefonieren mit und ohne Headset
  • SMS, MMS und fortgeschrittene Telefonfunktionen
  • Emails empfangen und verschicken mit Google Mail und anderen Diensten
  • Talk (=chatten) über Google
  • Social Hub Funktion
  •  Kamera inklusive fortgeschrittener Funktionen (Fotoserie, Panoramafoto, Video, usw.)
  • Galerie und unterstützte Dateiformate (Grafik: bmp, gif, jpg, png, wbmp, agif; Video: 3gp, mp4 mit Codec MPEG4, H.263, H.264)
  • Musik abspielen inklusive fortgeschrittener Optionen
  • UKW Radio
  • Kontakte Datenbank
  • Kalender
  • Memo
  • Sprachmemo
  • Internet
  • Google Maps
  • Google Latitude (ein Dienst um den eigenen Standort an Freunde zu übermitteln)
  • Navigation
  • Youtube Videos kucken oder hochladen
  • Nachrichten und Wetterbericht
  • Samsung Apps
  • Bluetooth
  • WLAN
  • AllShare über DLNA (damit kann ich Daten für benachbarte Geräte im WLAN freigeben)
  • Tethering über USB oder WLAN (eine Funktion um den Mobil Internetzugang des Handys durch andere Geräte mitzunutzen)
  • PC Verbindungen mit der Software „Kies“
  • VPN Verbindungen
  • Uhr anzeigen lassen
  • Taschenrechner
  • Eigene Dateien: damit ist der vorinstallierte Dateimanager gemeint
  •  SIM Toolkit: Zusatzdienste des Mobilfunkbetreibers
  • Taskmanager: aktive Apps kontrollieren und beenden
  • ThinkFree Office: ein android-eigenes Office Paket für die Dokumentbearbeitung, auch online über den Dienst „ThinkFree“. Unterstützte Formate sind „txt, doc, docx, xls, xlsx, ppt, pptx, pdf“
  • Sprachsteuerung
  • Einstellungsmenu (ausführlich jeder einzelne Punkt beschrieben)

Außerdem gibt es noch einen ausführlichen Teil „Rat und Hilfe bei Problemen“. Und wieder eine endlose Liste von Sicherheitshinweisen, die wohl der rechtlichen Absicherung des Herstellers dienen.

Ganz zum Schluß noch der Hinweis dass man das Programm „Kies“ von der Webseite www.samsungmobile.com downloaden kann. Ja genau von der hab ich das Handbuch! 🙂

Alles in allem ist das doch ein ganz gut geschriebenes Handbuch. Das meiste habe ich inzwischen zwar auch so rausgekriegt aber ein paar Feinheiten sind mir doch noch entgangen. Gleich mal ausprobieren! Was die Dienste betrifft, die ich noch nicht mit eigenen Artikel beschrieben habe, hole ich das Schritt für Schritt nach. Wobei ich dann auch Apps aus dem Market, die das gleiche aber vielleicht noch ein bißchen besser tun, zum Vergleich heranziehen werde. Ich will ja schließlich doch in diesem Blog ein wenig Mehrwert über das Handbuch hinaus liefern. 🙂

Datenübertragung per USB

13. Juni 2011

Einer der Vorteile von modernen Smartphones und Handys ist, dass man sie auch zum Fotografieren und Musik hören verwenden kann. Für beides ist es aber sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig, Daten zwischen dem Handy und einem Computer zu übertragen.

  • Die Fotos will ich auf dem Computer weiter bearbeiten, ausdrucken oder mir per Internet Abzüge bestellen. All dies geht – wenn überhaupt – mit dem kleinen Handy-Screen nur schlecht.
  • Musik habe ich im Allgemeinen auf CD oder aus von einem Internet-Service (z.B. im mp3 Format). Um sie unterwegs zu hören, muss ich sie vom Computer auf das Handy bringen.

Sinnvollerweise lege ich Fotos, Musik und ähnliche Daten auf der SD-Karte des Smartphones ab, da der interne Speicher begrenzt ist. Die SD Karte kann ich im Prinzip aus dem Smartphone herausnehmen und auf dem Computer als „Laufwerk“ zum Lesen und Schreiben einbinden (nennt man im Fachjargon „mounten“). Dazu muss ich aber unbedingt das Handy ausschalten und ausgeschaltet lassen, bis die Karte wieder zurück ist – sonst kann es zu unvorhersehbaren und ungewünschten Effekten kommen. Da ich in meinem Samsung Handy eine besonders kleine Micro-SD Karte habe, benötige ich noch einen Adapter um die Karte in dem SD Schacht meines PCs einzustecken. Sobald ich das tue, poppt ein Fenster auf, dass mir u.a. die Option bietet, den Inhalt des neuen „Laufwerks“ mit Ordnerstruktur anzuzeigen.Das geht schon mal!

USB Debugging muss ausgeschaltet sein

Es sollte aber noch einfacher gehen ohne die SD Karte herauszunehmen. Zusammen mit meinem Handy habe ich auch ein USB Kabel bekommen, dass ich einfach in Handy und einen USB Port des PCs einstecke. Dies tue ich diesmal bei eingeschaltetem Handy, denn wenn das Samsung ausgeschaltet ist, betrachtet es den Computer nur als Stromquelle und gibt sich unkommunikativ.

Nach dem Einstecken des Kabels auf einem freien USB Port des Computers sollte dieser das neue Gerät erkennen und versuchen einen Hardware Treiber zu laden. Dann muss sich allerdings das Handy – nach meinen Erfahrungen mit anderen Handys – gewissermaßen entscheiden, was es denn sein will: Ein USB-Gerät mit irgendeinem exotischen Treiber oder einfach nur ein Laufwerk. Auf dem Samsung Galaxy Gio sollte dementsprechend ein  Bildschirm erscheinen, der mir verschiedene Optionen anbietet.

Als ich dies zum ersten Mal probiere, passiert aber – nichts. Kann nicht sein, irgendwas ist noch verkehrt. Nach kurzer Recherche im Internet finde ich die Ursache: Auf meinem Handy ist Einstellungen -> Anwendungen -> Entwicklung -> USB-Debugging aktiviert.

Nach dem Einstecken des USB Kabels

Ich schalte es aus und schon klappt es. Es erscheint ein Bildschirm, der mir mitteilt, dass USB nun „verbunden“ ist, und mir anbietet, den USB Speicher zu „verbinden“. Ist zwar logisch und sprachlich ein Widerspruch in sich, aber ich weiß ja, worum es geht: Ich muss das Handy in den Datenmodus schalten, in dem es sich gegenüber dem Computer wie ein externes Laufwerk verhält.

Sobald ich den Button anklicke, erscheint ein Warnbildschirm, wonach irgendwelche Applikationen unterbrochen werden können. Egal. Dann wechselt der Bildschirm zur Farbe Gelb. Damit warnt mich das Handy, nicht die Verbindung zu kappen, solange ich Daten übertrage.

Handy befindet sich im Datenübertragungsmodus

Auf dem Computer wiederum poppt nun endlich das gewünschte Fenster auf und ich kann mir mit „Ordner öffnen um Dateien anzuzeigen“ die SD Karte des Handy so wie einen Verzeichnisbaum auf einer externen Festplatte anzeigen lassen.

Aufgenommene Fotos finde ich im Ordner /DCIM/Camera. Von hier kann ich sie auf meinen Computer kopieren bzw. verschieben, wenn ich sie auf dem Handy nicht mehr weiter brauche. Für Musik, die ich später mobil abspielen will, finde ich keinen direkt passenden Ordner. Es gibt nur Sounds und das ist ja wohl eher für Klingeltöne. Also lege ich einfach einen neuen Ordner Musik an – dass sollte die Musikabspiel-App schon kapieren! Außerdem lege ich gleich noch einen Ordner Videos an und lege ein paar Beispieldateien in verschiedenen Formaten rein. Das Übertragen mache ich einfach mit kopieren per Maus. Aber Vorsicht – auf keinen Fall will ich irgendwelche anderen Daten auf dem „Laufwerk“ löschen! Es sind zwar nicht die wichtigsten Bestriebssystemdaten, da ich so ja nur auf die SD Karte, nicht auf den internen Speicher des Smartphones zugreife. Aber ich könnte durchaus eine App oder wichtige zugehörige Daten löschen. Daher übertrage, verändere und entferne ich grundsätzlich nur Dateien, wo ich vom Verzeichnis und Dateinamen her genau verstehe, worum es sich handelt.

Die SD Karte wird auf dem PC wie ein Laufwerk angezeigt

Anschließend mache ich zunächst das Fenster auf dem Computer wieder zu. Danach beende ich den Datenübertragungsmodus auf dem Handy. Der gelbe Warnbildschirm verschwindet und mein Telefon funktioniert wieder ganz normal wie zuvor. Ich sehe mir über verschiedene Apps und die Galerie an, ob ich die neuen Ordner und übertragenen Daten finde. Und in der Tat: mein Musikplayer erkennt das neue Verzeichnis und  nimmt die Stücke gleich in seine Bibliothek auf. Und mein Videoplayer und auch die Galerie finden den neuen Order Videos und listen zumindest einen Teil der übertragenen Dateien. Das ist mal ein Anfang! Welche Formate durch welche App abgespielt werden können, muss ich noch gesondert testen. Jedenfalls weiß ich jetzt schon mal, wie ich die Dateien vom PC auf mein Handy bringe. Und umgekehrt.