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Melodien ausschneiden

20. Juli 2011

Hier nun – wie versprochen – der zweite Teil für fortgeschrittene Klingeltonenthusiasten.

Ich nehme jetzt mal an, ich habe in der Musikbibliothek keine geeignete Melodie gefunden. Stattdessen bilde ich mir ein, dass es unbedingt ein ganz bestimmter Song sein muss, der aber leider als Klingelton viel zu lang ist. Eigentlich möchte ich sogar nur eine kurze Sequenz aus diesem Song nehmen, vielleicht ein Gitarrensolo oder den Refrain .. Dafür gibt es eine Lösung: die App Ringdroid.

Nachdem ich sie heruntergeladen und gestartet habe, findet sie selbsttätig alle mp3 Stücke, die ich inzwischen auf meine SD-Karte kopiert habe. Als legale Quelle für solche Musik nehme ich z.B. den Amazon Musikstore oder gekaufte CDs, von denen ich einzelne Stücke ins mp3 Format gerippt habe. Diese Stücke erscheinen nun im Auswahlfenster von Ringdroid. Ich wähle nun eine bekannte Filmmusik, wo es dann im weiteren Verlauf heißt: „Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung fünf Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen„.

Den Text möchte ich aber eigentlich lieber nicht – mich interessieren nur die Sternenklänge, die ersten paar Sekunden, bevor die Ansage kommt. Die will ich rausschneiden. Auf dem Bildschirm sehe ich die grafische Darstellung der Tonausschläge und kann mit zwei Schiebereglern Anfang und Ende festlegen. Mit dem Play Button kann ich mir den so gewählten Tonschnipsel vorspielen lassen. Sobald es passt, kann ich das kurze Stück mit dem Disketten-Symbol abspeichern (Ich könnte wetten, dass dieses Symbol immer noch im Gebrauch sein wird, wenn längst niemand mehr eine Diskette mit eigenen Augen gesehen hat). Beim Abspeichern hängt Ringdroid automatisch „Rufzeichen“ an den Namen des Musikstücks dran, damit das Orginal nicht überschrieben wird. Ich kann aber auch einen beliebigen anderen Namen wählen. Nach dem Speichern werde ich gefragt, ob ich die Melodie zum Standard machen will oder sie einem Kontakt zuweisen will. Das kann ich aber auch später aus den Einstellungen heraus machen.

Nun habe ich also die neue Tonsequenz zum Klingelton gemacht und probiere sie aus. Ich rufe mich einfach mal selber an. Das klingt schon ganz gut und richtig spacig. Das einzige Problem ist, dass das Ende meines Klingeltons nun ein wenig abgehackt klingt – wäre vielleicht besser die Lautstärke gegen Ende ein wenig runterzuregeln, aber dass kann Ringdroid leider nicht. Also begebe ich mich wieder auf die Suche. Im Android Market finde ich hier gleich hinter Ringdroid ein weiteres App, das verspricht das Ein- und Ausblenden (fade in/fade out) zu beherrschen: Ringtone Maker. Das lade ich mir, starte es und stelle erstaunt fest, dass es genauso aussieht wie Ringdroid. Aber halt, da sind ein paar neue Buttons und Einstellmöglichkeiten. Der runde grüngelbe Knopf mit den Pfeilen öffnet mir ein Fenster, in dem ich fade in und fade out in Schritten von 1 Sekunde einstellen kann. Das probiere ich gleich mal bei meinem StarTrek-Klang aus. Klingt doch gleich viel besser! Ringtone Maker ist anscheinend eine bloße Erweiterung des orginalen Ringdroid, unter Info erscheint sogar noch der Name Ringdroid. Warum die Programmierer des Orginals nicht selber auf die Idee gekommen sind, weiß ich nicht. Ringtone Maker ist jedenfalls die bessere Wahl zum extrahieren von Klängen für Klingeltöne.

Und nun noch ein Hinweis, der vielleicht nützlich sein kann: Die so erzeugten Dateien werden im Ordner /mnt/sdcard/media/audio/ringtones abgepeichert. Dies entspricht dem Verzeichnis /media/audio/ringtones auf der Micro-SD Karte. Könnte ja sein, dass ich die Schnippsel später wieder löschen, umbenennen oder weiterverarbeiten will. All dies geht dann z.B. mit meinem File manager.

Klingeltöne

19. Juli 2011

Der Klingelton eines Handy sagt sehr viel über den Charakter seines Besitzers aus. Zumindest hab ich das mal in irgendeiner Frauenzeitschrift gelesen, in der ich mal zufällig beim Warten geblättert habe. Demnach kann die moderne Frau sogar den optimalen Traumpartner finden, indem sie sich bei der Suche von der individuell eingestellten Klangkulisse des Mobiltelefons leiten läßt. Empfohlen wird dort vor allem der klassische Typ, weil er für Treue, Verlässlichkeit und gute Manieren steht. Erkennen könne frau ihn – ob im Büro oder in der U-Bahn – daran, dass das Handy mit einer Melodie aus der klassischen Musik klingelt.

Ob Ihr dies nun (sei es als suchende Frau oder als Mann, der gut rüberkommen will) berücksichtigen wollt, müßt Ihr selber entscheiden. Ich bin da eher skeptisch. Aber einen persönlichen Klingelton mit einer Melodie, die ich mag und die sich von anderen abhebt, will ich schon auch haben. Moderne Handys bieten diesbezüglich ja viele Möglichkeiten; die Zeiten wo nur einzelne Piepstöne herauskamen, sind schon lange vorbei. Auch gibt es große Bibliotheken mit Melodien, Tonfolgen und Geräuschen, so dass wohl für mich etwas dabei ist (Ich kann mir natürlich auch selber einen Klingelton zurechtschneiden oder komponieren. Das will ich auch noch ausprobieren, kommt aber erst im zweiten Teil dieses Blogeintrags).

Die erste Wahl bei vorgefertigten Klingeltönen ist für mich wiederum die Zedge App, aus der ich auch schon mein Hintergrundbild habe. Nach dem Starten der App gehe ich auf Klingeltöne. Dort sehe ich aber vor allem die Beiträge, die aktuell FEATURED sind – eine bunte Mischung, die laut Zedge wohl die aktuell beliebtesten sind. Statt mich durch diese lange Liste zu suchen nehme ich lieber gleich die Optionen Taste und lasse mir dort die Categories anzeigen. Dort habe ich nun die Wahl zwischen:

  • Alternative
  • Blues
  • Bollywood
  • Children
  • Christian & Gospel
  • Classical
  • Comedy
  • Country
  • Dance
  • Electronica
  • Entertainment
  • Games
  • Hip Hop
  • Holiday
  • Jazz
  • Message Tones
  • News & Politics
  • Other
  • Pets & Animals
  • Pop
  • R&B/Soul
  • Reggae
  • Rock
  • Sayings
  • Sound Effects
  • World

Damit kann ich nun schon eher eine sinnvolle Vorauswahl treffen. Ich mache nun das Häkchen vor alle Kategorien, die mich interessieren und bekomme eine neue Liste angezeigt. Weil mir das aber immer noch zu viele Titel sind, reduziere ich die Anzahl der ausgewählten Kategorien auf jeweils eine und gehe dann die Listen eine nach der anderen durch. Wenn ich dann ein Stück antipppe, wird es gleich geladen und abgespielt. Nun habe ich über die eingeblendete Buttonleiste mehrere Optionen:

  • Pfeil nach unten: lädt die Melodie auf mein Handy herunter
  • Brief: ermöglicht mir das Versenden per Email
  • Herz: fügt die Melodie meiner Favoritenliste hinzu
  • i: zeigt mir Informationen über das Stück an, einschließlich Name und Interpret

Musikstücke, die ich heruntergeladen habe, stehen mir nun auf meinem Handy unter EinstellungenTonTelefonklingelton zur Verfügung. Dort habe ich dann die Wahl zwischen den voreingestellten Systemtönen oder denen von Zedge.

So und nun ganz zum Schluß noch die Auflösung, welchen Klingelton ich denn gewählt habe. Das läßt sicher psychologisch tief blicken. Hart im Rennen war die Filmmelodie von Pippi Langstrumpf – mache mir die Welt wiedewiede wie sie mir gefällt … Aber dann habe ich mich doch für das Instrumental Pirates Guitar entschieden. Aber beides würde ja vielleicht bei der Bewertung durch besagtes Frauenmagazin in die selbe Kategorie fallen.

Stromfresser

18. Juli 2011

Das Thema Akkulaufzeiten hat mich bei meinem Gio von Anfang an verfolgt. Schon bei meinen ersten Versuchen mußte ich schmerzhaft feststellen, dass das Rumspielen mit den Apps das Handy in null-Komma-nichts leersaugt. Teilweise mußte ich sogar mehrfach am Tag aufladen.

Was ich kaum zu hoffen gewagt hätte: Es ist wirklich besser geworden. Zum einen scheint mein Handy nun, nachdem ich es viele Male fast vollständig entladen und wieder aufgeladen haben, tatsächlich den Strom länger zu halten. Zum anderen  hat sich mein Verhalten geändert:

  • Ich spiele jetzt nicht mehr stundenlang mit dem Handy herum, um Neues auszuprobieren, sondern eher gelegentlich und gezielt.
  • Ich nutze nur noch wenige Apps öfter und auch die dann meist nur wenige Minuten am Tag. Ein Beispiel ist z.B. Öffi, das ich auf dem Weg durch die Stadt gern verwende, aber eben immer nur für relativ kurze Anfragen.
  • Ich schalte GPS immer aus, wenn ich es nicht brauche. Und brauchen tue ich es eigentlich nur bei allem was mit Navigation zu tun hat. Vielleicht einmal am Tag. Bloß, weil irgendwie eine App gerne wissen will, wo ich gerade bin, heißt das ja noch lange nicht, dass ich dem Verlangen nach GPS nachgeben muss.
  •  WLAN schalte ich meistens aus, wenn ich außer Haus bin. Beim WLAN Empfänger habe ich auch oft den Eindruck, dass der gerade dann, wenn das Handy sich in der Nähe von vielen Netzen befindet aber in keines davon sich einloggen kann, besonders viel Strom verbraucht. Vielleicht versucht das Gerät es dann ja immer wieder. Das Auschalten setzt dem jedenfalls eine Riegel vor.
  • Bluetooth nutze ich bisher gar nicht. Ich will es zwar noch testen, speziell mit einem Handset. Aber es wird wohl kaum für mich zur Dauereinrichtung werden, meistens kann ich getrost abgeschaltet lassen.
  • Ich schalte konsequent das Display aus (durch kurzen Druck auf die Ausschalttaste), wenn ich das Handy nicht mehr brauche oder bevor ich es einstecke. Wenn ich das vergesse, habe ich immer noch eine 3 min Abschaltautomatik eingestellt
  • Generell habe ich die Helligkeit weit heruntergesetzt. Das ist in geschlossenen Räumen und der U-Bahn noch allemal hell genug. Hoch stelle ich das Licht nur, wenn ich bei Tag im Freien etwas ablesen will. Wobei draußen bei Sonnenschein das Ding derart spiegelt, dass auch die größte Helligkeit wenig nützt. Aber das ist nicht nur bei Handys sondern auch bei Notebooks ein bekanntes, generelles Problem.

All diese Dinge zusammen führen dazu, dass mein Handy nun trotz häufiger Benutzung rund 2 Tage Saft hat, bevor es wieder ans Kabel muss. Das Aufladen selber geht relativ flott (ca. 3h), wobei ich über die Batteriestandsanzeige kontrolliere, ob ich auch 100% erreicht habe.

Aber ich kann anscheinend noch mehr tun. Im c’t Sonderheft zu Android finde ich einen ausführlichen Artikel zu den Akkulaufzeiten. Dort wird besonders auf die regelmäßigen Netzanfragen von Hintergrunddiensten hingewiesen. Der Google-Ingenieur Jeffrey Sharkey wird zitiert. Demnach soll bereits eine Anwendung, die alle 10 Minuten für 8 Sekunden eine Verbindung zum Netz aufnimmt, den Standby Verbrauch verdoppeln. Dort werden auch mehrere Tools beschrieben, die bestimmte Funktionen je nach Situation, Ort oder Zeit automatisch an und ausschalten. Nur scheinen die meisten dieser Tools auch nichts anderes zu machen, als das, was ich ohnehin schon (siehe oben) tue. Wäre also höchstens ein wenig bequemer, wenn das An- und Abschalten automatisch funktioniert. Vorausgesetzt, dass die Regeln zuverlässig greifen.

Die einzige beschriebene App, die mich vom Konzept her wirklich überzeugt ist Juice-Defender. Damit kann man den Anwendungen das nach Hause Telefonieren etwas abgewöhnen, indem man nur alle 15 min ein Fenster für eine Minute öffnet. Davon lade ich mir jetzt mal die kostenlose Version herunter und probiere es aus. Man kann dort entweder verschiedene Profile wählen oder die Parameter selbst anpassen. Ich wähle natürlich letzteres. Schnell stelle ich fest, dass viele der möglichen Einstellungen ausgegraut sind – diese sind offenbar den beiden kostenpflichtigen Versionen vorbehalten: Juice-Defender Plus und Juice-Defender Ultimate. Aber die für mich wichtigsten Funktionen sind auch in der kostenslosen Version dabei:

  • Mobilfunk-Daten Transfer aus- und einschalten
  • Zeitplan für das Synchronisieren von Daten und Konten. Wählbar ist hier eine Frequenz von 15 oder 30 min (die kostenpflichtigen Versionen bringen hier noch mehr Flexibilität).

Die Bedienung des Menus ist überhaupt nicht schwierig (wie es in dem c’t Artikel heißt – aber vielleicht kannten die nur eine frühere Version). Allerdings habe ich festgestellt, dass bestimmte Anwendungen mit dem aktivierten Saftverteidiger hin und wieder ein Problem haben, speziell das von mir genutzte Websharing. Aber gut, dann schalte ich den Juice-Defender halt kurzfristig aus. Oder ich kaufe mir doch die Plus oder Ultimate-Version, die es erlaubt bestimmten Anwendungen grundsätzlich freien Durchlass zu gewähren.

Aber nun zur Kernfrage: Bewirkt die App überhaupt etwas in Bezug auf Akku-Laufzeitverlängerung? Schwer, dies objektiv zu messen, denn ich kann nicht tagelang immer wieder das selbe Nutzungsprofil reproduzieren. Es scheint aber eine gewisse Verbesserung zu geben. Nachdem ich zuletzt mit meinen manuellen Methoden 30 – 40 Stunden Laufzeit erreicht hatte (bis zum Akkustand 15%) sind es nun bei etwa gleichem Benutzungsprofil 40 – 50 Stunden. Offenbar leistet die App in Zeiten der relativen Inaktivität gute Dienste – dann geht der Stromverlust auf fast Null zurück. Für die Zeiten, wo ich mit meinem Handy arbeite, bringt sie allerdings so gut wie nichts – leider kommt aber ja genau während dieser Perioden der Großteil des Stromverbrauchs zustande. Letztlich ist der entscheidende Faktor also doch wieder mein eigenes Verhalten. Das Aufladekabel mit dabei zu haben, bleibt Pflicht.

Öffentlich unterwegs

21. Juni 2011

Früher, als Handys sich noch mit dem Internet schwer taten, gab es ja mal WAP. Das war ein spezielles Protokoll für den Internetzugang von Handys in Kombination mit einem speziellen Format für Webseiten. Die Idee war, Webseiten so darzustellen, dass sie auf dem kleinen Handy-Bildschirm gut zu benutzen sind. Gleichzeitig wollte man den Datenverkehr soweit komprimieren und minimieren, dass die Sache auch über schmalbandige Mobilfunkverbindungen flüssig lief. So richtig durchgesetzt hat sich WAP nicht vor allem, weil es zuwenig sinnvolle Angebote im Netz gab. Jeder Webmaster dieser Welt hätte eine speziell formatierte Version seiner Seite für Handys anlegen müssen. Das machten aber nur wenige.

mit der RMV App kann man direkt eine Fahrkarte kaufen

Eine sinnvolle Anwendung freilich gab es schon damals: Die Abfrage von Abfahrtszeiten im öffentlichen Nahverkehr. Das leuchtet ja auch ein. Wie oft steht man irgendwo in der Pampa an einer Bushaltestelle und irgendein Idiot hat den Fahrplan abgerissen? Handy Empfang habe ich aber fast überall. Selbst wenn ich so oder so warten muss, will ich doch wissen, ob es jetzt 5 oder 40 Minuten bis zum nächsten Bus dauert. Oder: draußen stürmt und regnet es und man sitzt irgendwo gerade im Warmen, wo man es auch noch ein paar Minuten aushalten kann. Da möchte man schon gerne wissen, wann der nächste Zug oder Bus geht, ob man besser im Warmen oder an der Haltestelle wartet. (Klar – Leute, die immer nur mit dem eigenen Auto fahren, haben diese Sorgen nicht. Dafür dürfen sie sich jeden Tag bei der Parkplatzsuche oder generell über ihre Mitautofahrer grün und blau ärgern. :o)

schlicht aber übersichtlich: die Fahrplanabfrage der RMV App

Insofern wundert es mich nicht, dass gerade Apps, mit denen man den öffentlichen Nahverkehr abfragen kann, in jeder App Hitliste ganz vorne auftauchen. Nicht nur die Bahn AG, sondern auch praktisch jeder Verkehrsverbund geht da mit einer eigenen App an den Start. Und soweit ich die mir angeschaut habe, tun die wohl alle ihren Dienst. Die App des Rhein-Main-Verkehrsverbundes ermöglicht es sogar, sich Fahrkarten zu kaufen. Das löst sie über einen kostenpflichtigen Anruf und verlangt daher auch die Rechte mit dem Handy rauswählen zu dürfen. Nicht so gut finde ich allerdings, dass der Fahrkartenkauf gleich immer als erstes voreingestellt ist. Schließlich gibt es auch Leute, die eine Monats- oder Jahreskarte haben und nur mal die Abfahrtszeit nachsehen wollen. Aber wenn man wirklich eine Fahrkarte online kaufen will, geht das in der Rhein-Main-Ebene nur mit dieser App.

Auch die Deutsche Bahn AG stellt mit dem DB Navigator eine gutes Program zur Verfügung. Man kann bequem und erstaunlich schnell alle Zugverbindungen für beliebige Strecken, Tage, Zeiten und Zugtypen abfragen. Die Suche funktioniert sogar besser als auf der Internetseite der DB. Will man ein Ticket buchen, wird man auf die mobil-Version der Internetseite weitergeleitet. Dort kann man sich das Ticket offenbar dann sogar per MMS auf das Handy schicken lassen. Bei Gelegenheit werde ich das mal ausprobieren. Hoffentlich geht dann meinem Samsung nicht gerade die Puste aus, wenn der Schaffner das Ticket sehen will. :-/

Kucken wir uns die private Konkurrenz an. Dazu gehört auch der Klassiker Google Maps + Navigation. Dort kann ich als Fußgänger in einem weiteren Schritt auswählen, dass ich den öffentlichen Nahverkehr verwenden will und bekomme dann entsprechende Infos. Auch hat fast jede lokale Stadtauskunft noch irgendwo Fahrpläne und Haltestellen mit dabei.

Aber die wirklich ernstzunehmende Konkurrenz zu den offiziellen Apps der Verkehrsbetriebe ist eindeutig Öffi. Dieses Programm besteht eigentlich aus zwei gesonderten Apps:

  • Öffi Verbindungen: um sich die nächste Verbindung zwischen einem Startpunkt und einem Ziel anzeigen zu lassen
  • Öffi Haltestellen: um sich die nächsten Abfahrten in der Nähe des derzeitigen Standorts anzeigen zu lassen. Dabei nutzt die App auch GPS und weiß somit, wo ich mich gerade aufhalte.

Öffi kann auch gut mit dem Querformat umgehen und zeigt dann auch noch einen Umgebungsplan. Und es stellt auf Wunsch die Fahrpläne und Anschlußverbindung auch noch grafisch dar. Sogar Netzpläne und Nachtbusverbindungen kann man einsehen. Interessant, wenn auch noch verbesserungsfähig, ist die Funktion, dass man Favoriten abspeichern kann. So spart man sich beim nächsten Mal die Tipperei. Allerdings muss man dazu die Haltestelle zuerst suchen und kann nicht aus jedem Kontext heraus Favoriten speichern. Wünschenswert wäre auch noch, dass man nicht nur Haltestellen, sondern auch selbstgewählte Points of Interest abspeichern könnte. Aber das kommt ja vieleicht noch in der nächsten Version.

Ich empfehle jedenfalls nicht nur die App zu installieren, sondern auch mal ausgiebig mit den Zusatzoptionen und Einstellungsmöglichkeiten rumzuspielen. Das ganze ersetzt locker den gedruckten Fahrplan von gleich einem dutzend Verkehrsverbünden. Und es ist grafisch einfach schön und übersichtlich gelöst. Wirklich ein Mehrwert fürs Smartphone und das auch noch kostenlos!

im Telefon-Menu-Dschungel

6. Juni 2011

Es ist bezeichnend, dass ich erst jetzt, nach mehreren Tagen Beschäftigung mit dem neuen Gerät, auf das Thema Telefonieren zu sprechen komme. Das kann mein Android Gerät eben  – auch. Aber auch hier gibt es Besonderheiten und Interessantes.

Am unteren Bildschirmrand finde ich ganz links das Telefonsymbol. Durch Drücken desselben komme ich auf eine Seite mit vier getrennten Tabs. Computer-erfahrene Leute wissen was mit Tabs gemeint ist: Eigentlich ist es wie ein Buch mit vier Seiten, von denen immer nur eine aufgeschlagen ist. Je nachdem welchen Titel ich oben berühre sehe ich die eine oder die andere Seite. Davon gibt es wie gesagt vier:

  • Tastatur: klassisches Tastentelefon
  • Protok.: die letzten getätigten Anrufe (ausgehend oder reinkommend)
  • Favoriten: speziell als Lieblinge gespeicherte sowie die am häufigsten gewählten Nummern
  • Kontakte: Mein Telefonbuch

Nach Berührung des Telefonsymbols ist automatisch immer dasjenige Tab offen, was ich zuletzt benutzt habe. Diese Erinnerungsfunktion scheint auch so eine – durchaus sympathische Android-Eigenschaft zu sein.

Der Menubaum ist aber noch tiefer gestaffelt:

  • beim Tab Tastatur kann ich nicht nur normal wählen, sondern auch über das Brief Symbol eine SMS schicken. Ich kann auch eingetippte Nummern direkt im Telefonbuch speichern. Durch Drücken der Menutaste ereiche ich auch noch eine Unterfunktion für Kurzwahleinstellungen.
  • Beim Tab Protok. (für Protokol) kann ich jeden einzelnen Eintrag in der Liste anklicken und dann damit weiter telefonieren, SMS schicken, im Telefonbuch speichern ..  Über die Menütaste kann ich die Auswahl verändern, z.B. mir nur die ausgehenden (gesendeten) Anrufe anzeigen lassen. Die Gesprächsuhrzeit steht jedem Anruf schon dabei. Allerdings finde ich keine Gesprächsdauer für jeden einzelnen Eintrag. Die Funktion „Gesprächsdauer„, die durch die Menutaste erreichbar ist, gibt mir diese Information nur für den letzten Anruf, sowie als Summe über alle, für alle gewählten und gesendeten Anrufe. Eine Einzelabfrage für ältere Anrufe ist offenbar nicht vorgesehen. Für eine genauere Registrierung aller Telefonanrufe gibt es aber – so weit ich im Market gesehen habe – einige Apps.
  • Beim Tab Favoriten komme ich mit der Menutaste u.a. auf  zu Favoriten hinzufügen. Das funktioniert aber irgendwie nicht richtig – ich komme dort nur in ein Kontakt-Suchfeld, das aber trotz vorhandener Kontakte keine findet. Etwas rätselhaft, aber ich brauche die Funktion wohl ohnehin nicht. Außerdem kann ich noch zwischen einer Rasteransicht und einer Listenansicht wählen oder auch Häufige zuerst ausuchen. Will ich mir jetzt nicht den Kopf drüber zerbrechen, ob das sinnvoll ist.
  • Unter Kontakte kann ich alles noch viel doller gruppieren und sortieren. Kontakte, Gruppen, Verlauf, und Aktivitäten stehen zur Auswahl. Letzteres dient offenbar dazu ganze Telefonbücher aus Konten herunterzuladen.

Wie es scheint brauche ich wohl ein gesondertes (offenbar nicht vorhandenes) Handbuch nur für die Telefonfunktionen. Klarer Fall von Overengineering. Da haben sich wohl mehrere Leute zu viele Gedanken gemacht, alles in die Software gepackt ohne sich abzusprechen und das Ergebnis überzeugt nicht wirklich. Vielleicht finde ich ja noch eine App, die das übersichtlicher löst und besser dokumentiert ist.

Wenden wir uns etwas (hoffentlich) einfacherem zu: dem bloßen Vorgang des Telefonierens.

Anrufen: Wie auch immer ich den Anruf starte – ob über Eintippen oder Anwahl einer schon gepeicherten Nummer- ich bekomme eine Bildschirm-füllende Anzeige mit der Nummer und sogar einem Bild des Angerufenen, falls dieses in den Kontakten hinterlegt ist. Darunter habe ich Tasten mit denen ich den Anruf wieder beenden, stummschalten oder auf Lautsprecher schalten kann. Ich kann auch wieder zu den Tasten wechseln. Letzteres ist ja manchmal nötig, wenn man z.B. nach dem Anruf Codes eingeben muss.

ausgehender Anruf

Nachdem ich den Anruf gestartet habe, kann ich mit der Homescreen oder der Zurück-Taste das Anzeigefeld aber auch verlassen und irgendetwas anderes tun. Der Anruf läuft währenddessen weiter und wird auch in der ausklappbaren Menuleiste am oberen Touchscreen-Rand angezeigt. Ich kann ihn auch dort mir wieder  anzeigen lassen oder auch abbrechen.

Anrufe bekommen: Der eingehende Anruf sieht so ähnlich aus. Nur muss ich hier Schieberegler ziehen, um den Anruf anzunehmen oder abzulehnen. Das soll wohl ein versehentliches Abnehmen durch reinen Druck verhindern, wie es beim Tragen in der Hosentasche leicht geschieht – gar nicht blöd gelöst. Auch hier kann ich den Anruf ignorieren und irgendetwas anderes vom Homescreen aus machen. Oder auch wieder darauf zurückkommen – z.B. über die ausklappbare Menuleiste oben – und ihn doch noch annehmen.

eingehender Anruf

Der kurze (und wohl gescheiterte) Versuch mit Worten zu beschreiben, wie und wo ich was mit den standardmäßig vorhandenen Telefonfunktionen des Samsung Galaxy Gio machen kann, zeigt: Selbst so ein einfacher Vorgang wie das Telefonieren kann mit Android ganz schön komplex werden. Bestimmt läßt sich das Telefonieren auch noch irgendwie mit GPS und Datenbanken aus irgendeiner anderen Funktion auf dem Handy kombinieren. Wahrscheinlich habe ich ein komplettes Call-Center auf meinem Gerät ohne es zu wissen. Aber so richtig durchdacht und schlüssig erscheint mir das alles nicht. Immerhin funktioniert das Telefonieren auch ohne sämtliche Untermenus.

Ich gebe es daher vorerst auf, alle Funktionen genau zu verstehen und beschließe erstmal eine Weile praktisch damit zu telefonieren. Vielleicht klärt sich ja dann noch, was von den ganzen Menus und Zusatzfunktionen praktisch nützlich ist. Oder ich stoße noch im Android Market auf eine App, die alles viel einfacher macht. Eine Telefonie-App für mein Telefon – das wär doch was!

Sinn und Zweck dieses Blogs

23. Mai 2011

Dieses Blog ist in mehrfacher Hinsicht ein Selbstversuch, an dem ich euch teilhaben lasse. Zum einen ein erster Gehversuch in Sachen Bloggen (mit einem technischen und daher relativ unverfänglichen Thema 🙂 ), zum anderen ein Selbstversuch in Sachen Smartphone.

Bisher gehörte ich zu den Menschen, die immer beteuert haben, dass sie kein Smartphone brauchen, dass das nur ein modischer Schnickschnack sei ohne wirklichen Nutzwert. In der Tat fand ich es bisher immer noch praktischer und sicherer, Adressen und Telefonnummern in einem Notizbuch aufzuschreiben und meine Termine mit einem altmodischen Terminkalender zu verwalten. Und Programme laufen bei mir bevorzugt auf einem schnellen und superleisen Desktopcomputer, wo ich einen großen Bildschirm habe und sie auch mit Maus und Tastatur halbwegs bequem bedienen kann. Immerhin habe ich inzwischen auch einen kleinen leichten Eee-PC, mit dem ich nun auch unterwegs schreiben und ins Internet kann. An diesem beeindruckt mich besonders die lange Akku-Laufzeit von 8 Stunden.

Als Telefon nutze ich seit Jahr und Tag ein Nokia 6300. Es tut was es soll, hat eine gute Klangqualität und läßt sich sogar zum Fotografieren, Radio-hören und Abspielen von Hörbüchern überreden. Weitere sinnvolle „Apps“ habe ich noch nie vermißt.

Ihr seht: ich bin zwar kein Technologieverweigerer, aber doch ein schwieriger Fall für die Smartphoneindustrie, die mir ihre Geräte und Verträge aufdrängen will. Die Frage ist also nun: Was bringt mir ein Smartphone ganz konkret zusätzlich zu dem, was ich schon habe? Läßt es sich sinnvoll nutzen und wenn ja wie? Was muss man dabei beachten und wo lauern Fallen? Sind die Geräte und Servicemodelle tatsächlich schon ausgereift oder kann man getrost warten, bis die Preise niedriger, die Leistung höher und die Akkulaufzeiten länger sind?

Trotz meiner Skepsis bin ich ein neugieriger und technikinteressierter Mensch. Daher starte ich jetzt den Selbstversuch in Sachen Smartphone. Ich lade euch ein, hier an dieser Entdeckungstour teilzunehmen und hoffe, dass auch für Euch die eine oder andere nützliche Erfahrung abfällt.