Posted tagged ‘Hersteller’

interner und externer Speicher

15. April 2012

Ein besonders herausragendes Merkmal meines neuen Handy, LG-P990, ist der große interne Speicher. So schreibt etwa der Focus in einem Artikel, der das Gerät in den höchsten Tönen lobt: „Das interne Gedächtnis fasst acht Gigabyte, von denen im Auslieferungszustand noch 6,8 Gigabyte frei sind.“ In den Herstellerspezifikationen des Geräts heißt es hingegen: „Speicher intern/extern Ca. 5.5GB interner Speicher, microSD Speicher-Slot für bis zu 32GB“.

Das will ich jetzt doch etwas genauer wissen. Unter Einstellungen – Speicherverwaltung finde ich folgende Auflistung:

  • Speicherkarte: Hiermit ist offensichtlich die externe SD Karte gemeint, die ich zusätzlich hineingesteckt habe. Von dem Nennwert 16 GB werden hier immerhin 14,90 GB als verfügbarer „Gesamtspeicher“ angeben.
  • Interne Speicherkarte: Hierbei handelt es sich offenbar um eine festeingebaute Flash-Karte, die bei dem offiziell angegeben internen Speicher mitgerechnet wird. Der verfügbare Gesamtspeicher wird hier mit 5,51 GB angegeben.
  • Telefonspeicher: Der „verfügbare Speicher“ wird hier im Auslieferungszustand mit 1,20 GB angeben.

Die Angabe verfügbarer Speicher ist zumindest unvollständig, denn es wird nicht mitgeteilt, wieviel Telefonspeicher das Gerät ingesamt hat, inklusive des Teils der bereits durch vorinstallierte Apps oder anderes belegt ist. Um dem auf den Grund zu gehen nutze ich wieder mal mein bewährtes Tool Android System Info. Dieses zeigt mir folgendes an:

  • Internal Memory: 1487 ,62 MB, davon 1229,11 MB frei
  • SDCard: 5638,59 MB, davon 5409,03 MB frei
  • External SDCard: 15261,25 MB, davon 15261,06 MB frei
  • RAM: 372 MB, davon 76 MB frei

Das kann schon alles ganz schön verwirren. Die Speicherverwaltung unterscheidet zwischen TelefonspeicherSpeicherkarte (=extern) und interner Speicherkarte, mein Tool hingegen zwischen Internal Memory, SDCard (=intern) und External SDCard. Aber nachdem jetzt die Begriffe klar sind, kann ich die Werte vergleichen und sie stimmen einigermaßen überein.

Ich finde dann auch im weiteren heraus, dass sich Apps erstmal nur in dem Internal Memory installieren lassen. Nutzt man das (nicht bei allen Programmen mögliche) Verschieben der App auf die SD Karte (kurz: App2SD), dann wird das Programm ganz oder teilweise auf die interne SDCard verschoben. Die External SDCard ist nur für Daten nutzbar und das auch nur, wenn man in den Einstellungen der App einen Pfad angeben kann.

Somit müßte die korrekte Beschreibung der Speicherfähigkeiten des LG-P990 also eigentlich lauten:

  • 1,5 GB interner Speicher (direkt für Apps nutzbar)
  • dazu eine interne SD Karte mit 5,5 GB (für App2SD nutzbar)
  • Erweiterungsmöglichkeiten mit externer SD bis zu 32 GB (nur für Daten nutzbar)

Mein Gerät hat also in Wahrheit viel weniger direkt nutzbaren Speicher als die offiziell angebenen 5,5 GB (wobei freilich auch 1,5 GB für meine App Sammlung reichen sollte). Auch andere Hersteller flunkern beim Speicher offenbar ganz gern, also sollte ich beim Kauf eines Smartphones schon aufpassen, wieviel davon ich wirklich für welchen Zweck nutzen kann.

Software update und Branding

11. April 2012

Beim Kauf meines LG Smartphones habe ich natürlich darauf geachtet, dass es simlock-frei ist, d.h. ich es mit jedem beliebigen Netz, Vertrag oder Prepaid nutzen kann. Davon zu unterscheiden ist nochmal ein sogenanntes Branding. Darunter versteht man eine festeingestellte Vorkonfiguration der Geräte-Soft(Firm)ware für ein bestimmtes Netz, bzw. einen bestimmten Provider. Mein LG Gerät stammt offenbar ursprünglich aus einem Vodafone Vertrag und kommt daher mit einem Vodafone-Branding daher. Branding hat meist einige Nachteile, u.a.

  • Software Updates sind oft erst später oder gar nicht verfügbar
  • meist sind einige Applikationen vorinstalliert, die sich nicht entfernen lassen. Diese kosten auch dann Speicher und Systemresourcen, wenn ich sie gar nicht nutze.
  • oft sind bestimmte Links und Funktionen fest mit speziellen Online-Diensten des ausliefernden Providers verbunden. Wenn ich mich aber nun in einem anderen Netz befinde, kann ich diese meist gar nicht sinnvoll nutzen.

Grundsätzlich läßt sich das Branding entfernen. Dazu müsste ich allerdings das Betriebssystem zuerst durch ein spezielles Custom ROM Betriebssystem ersetzen und könnte anschließend die Orginal-Android-Software des Herstellers LG ohne Branding zurückspielen. Sinnvoll ist es, vorher mal im Internet nachzuforschen, ob das schon jemand für genau dieses Gerät versucht hat und das problemlos gelaufen ist. In der Tat finde ich einige Hinweise im Internet für genau meinen Fall.

Ich komme aber dann zu der Schlußfolgerung, dass der ganze Aufwand gar nicht nötig ist. Das Branding macht sich fast nur durch das Vodafone Symbol als Animation beim Einschalten bemerkbar. Das Gerät hat so viel Speicher, dass die paar vorinstallierten (und meist sinnvollen) Apps kaum stören. Alle anderen Voreinstellungen lassen sich löschen oder verändern. Und vor allem: Das unbedingt sinnvolle Update auf Gingerbread (Android 2.3.4) ist auch für die Vodafone Version bereits erhältlich.

Ich mache mich also gleich als erstes daran, die Software auf den neuesten Stand zu bringen. Dazu installiere ich auf meinem Windows PC von der LG Seite den USB Treiber und die „PC Suite“. Anschließend verbinde ich mein Gerät per USB-Kabel. Die Anleitungen und Hinweise in den Software-Menus wirken etwas wirr und widersprüchlich und der ganze Prozess läuft komplizierter als nötig ab. Eine Software startet eine andere, dann kommt wieder die Nachfrage, ob ich die USB Treiber installiert habe. ??? Zwischendurch dann nochmal die Meldung, dass die Kommunikation unterbrochen wurde und ich das Handy trennen und wieder anstecken soll. Das tue ich mal besser nicht, denn genau das soll ich ja während eines Updates tunlichst vermeiden. Ich drücke wiederholen und nun klappt es endlich. Schließlich startet mein LG Gerät von selber neu und eine Überprüfung der Softwareversion (über Telefoninfo in den Einstellungen) zeigt, dass ich nun Android 2.3.4. mit LGE-Version LGP990-V20e habe. „LGE“ heißt hier wohl LG Edition und das „V“ in V20e steht wohl für Vodafone.

Jedenfalls habe ich nun einen halbwegs aktuellen Softwarestand, der wohl auch schon einige Bugfixes (=Fehlerbereinigungen) für Version 2.3.4 enthält. Das wird mir hoffentlich eine Reihe von kleineren und größeren technischen Problemen, über die in diversen Foren berichtet wird, von vornherein ersparen.

Barcodes scannen

10. Juni 2011

Wenn ein Gerät zwei Funktionen vereint, dann ergeben sich mitunter interessante Anwendungsmöglichkeiten. Eine ist das Barcode-Lesen und Abrufen von Information dazu aus dem Internet.

Fast jedes Produkt, dass es in Deutschland zu kaufen gibt, ist heutzutage mit einem Produktcode gekennzeichnet. Dieser ist gleich in zwei Versionen auf dem Produkt angebracht:

  • als Strichcode (auch Barcode), der mit speziellen Lesegeräten – z.B. an der Supermarktkasse – schnell gelesen werden kann
  • als Ziffernfolge zum Eintippen, weil das automatische Lesen des Strichcodes manchmal nicht funktioniert.

Diese Ziffernfolge ist nun eben nicht eine beliebige Codierung des Supermarkts oder Händlers, sondern einheitlich geregelt und in Bezug auf Hersteller und Produkt eindeutig. Aus den 13 Ziffern der Global Trade Item Number (GTIN) läßt sich u.a. folgendes ablesen:

  • Land (drei Stellen, 400 bis 440 für Deutschland)
  • Unternehmen
  • Artikelnummer des Herstellers
  • Prüfziffer

Dazu gibt es frei abfragbare Datenbanken, die Aufschluß über das Produkt geben.

Mein Android Handy vereint nun alle Funktionen, die ich für eine Abfrage brauche:

  • es besitzt eine Kamera, die ein Foto des Strichcodes aufnehmen kann
  • es besitzt eine Touch-Tastatur, mit der ich notfalls des Barcode in Ziffern eingeben kann
  • es besitzt eine Internetverbindung, mit der ich die Datenbank abfragen kann
  • es kann Programme ablaufen lassen, die mir ein Benutzerinterface bieten

Die App erkennt den Barcode automatisch

Das will ich nun mal praktisch ausprobieren! Ich installiere mir die meist empfohlene App namens „barcoo„. Diese bietet mir u.a. Code scannen und Eintippen als Option an. Ersteres startet die Kamera mit einem viereckigen Fadenkreuz. Sobald der Barcode im Fenster ausgerichet ist und erkannt wird, wertet das Programm ihn aus und ruft die zugehörigen Informationen aus dem Internet ab. Das ganze erfordert zwar eine ruhige Hand und gute Lichtverhältnisse, aber bei den meisten Produkten klappt es. Ich scheitere allerdings an Barcodes, die auf gerundeten Flächen oder Gegenständen aufgebracht sind.

Käufer können ihre Erfahrungen mit dem Produkt mitteilen

Die Informationen, die ich zu verschiedenen Alltagsprodukten aufrufen kann, sind auch in der Tat interessant. Es gibt sogar eine Bewertungsfunktion, mit der man das Produkt anderen Käufern empfehlen (oder sie davor warnen) kann.Vor allem aber ist das natürlich eine tolle Möglichkeit zum Preisvergleich. Insbesondere wo doch selbst die Sonderangebote vieler großer Ketten oft im Internet genauso billig oder sogar noch billiger angeboten werden.

Soweit die Theorie. Nun starte ich also den Feldtest. Ich gehe in den Supermarkt und versuche dort Barcodes von Produkten zu scannen, die ich noch nicht gekauft habe. Nur dann wird die Auskunft ja wirklich sinnvoll. Aber ich scheitere gleich an mehreren Hürden:

  • das Barcode-Einlesen klappt vor dem Verkaufsregal viel schlechter als am Schreibtisch. Es ist ein sehr ruhiger Stand und eine gerade Sicht auf den Code erforderlich und das ist im Supermarkt nicht immer einfach.
  • in den meisten Supermärkten scheint der Handyempfang schlecht zu sein. Jedenfalls gelingt es mir auch in den Fällen, wo ich den Barcode noch scannen kann, nicht die Datenbank abzurufen.

Nun gäbe es ja noch eine weitere Möglichkeit: Ich könnte den Barcode einfach abfotografieren und dann das Foto in Ruhe zu Hause auswerten. Kaufen kann man ja auch noch nach reiflicher Überlegung beim nächsten Mal. Doch hier erwartet mich eine weitere Enttäuschung: Meine App bietet offenbar nicht die Möglichkeit ein Foto einzulesen. Ich begebe mich also auf die Suche, ob es vielleicht eine alternative App gibt, die das kann. Für Windows gibt es ein derartiges Freeware-Programm, das die Strichcodes auch aus Fotos im jpg Format auslesen kann: bctester. Aber für Android? Entweder können die Apps, die Kamera nur direkt bedienen oder aber die Auswertung ist mager. Letzteres ist der Fall bei der App „Quickmark„. Sie liest zwar zuverlässig den Code aus den Fotos und wandelt ihn eine Ziffernfolge um. Aber dann erlaubt sie nur eine Google Suche damit, die kaum Ergebnisse bringt. Ich kann natürlich den so ausgelesenen Code notieren und anschließend per Tastatur in meine App „Barcoo“ eintippen, die gute Informationen liefert. Diese „Lösung“ führt auch tatsächlich zum Ziel. Aber auf einem wirklich unschönen Umweg.

Das muss doch besser gehn! Weiß jemand Rat? Bis dahin: Daumen nach unten. Das ganze ist nicht wirklich praxistauglich.

Virengefahr auf dem Handy?

9. Juni 2011

Ein Android-Handy ist wie ein kleiner Computer. Und Computer werden leicht Opfer von Viren und anderen Schadprogrammen. Nur mit dem Unterschied, dass mein kleiner Computer auch noch konzentriert wichtige und persönliche Daten wie Freunde, Telefonnummern, vielleicht auch Passwörter und Bankdaten enthält. Es ist daher sinnvoll, dass ich mir von Anfang an Gedanken über Sicherheit mache und Vorkehrungen treffe.

Wie groß ist die Gefahr nun wirklich? Android ist anders als Windows ein UNIX/Linux-System mit genau definierten Zugriffsrechten. Das bedeutet, dass ein Virus nicht so leichtes Spiel hat sich selbständig zu verbreiten. Aber Gefahren gibt es trotzdem vor allem durch sogenannte Trojaner (Programme, die sich zwar nicht selber vermehren aber ein Ausspionieren und Fernsteuerung ermöglichen).

Prinzipiell stellt sich erstmal die Frage: Wie kommt die böswillig programmierte Software denn auf mein Handy? Hierfür gibt es prinzipiell folgende Möglichkeiten:

  • Ein Angriff über das Internet, wenn das Handy gerade verbunden ist. Bei einem Computer kann dies z.B. über offene Ports erfolgen. Bei einem Handy ist dies aber so gut wie ausgeschlossen, da das Handy nur über den Provider oder über ein Wireless LAN mit zwischengeschalteter Firewall/Router angeschlossen ist, also nicht direkt am Internet hängt.
  • Ein Angriff über Bluetooth oder lokale Wireless Netzwerke. Hier ist bereits über ein paar Schwachstellen und ausnutzbare Tricks berichtet worden. Schützen kann man ich mich, indem ich Bluetooth immer abschalte, wenn ich es nicht gerade benutze, und in öffentlichen WLAN Netzen generell vorsichtig bin. Hier sollte ich z.B. Passwörter grundsätzlich nur über gesichterte Verbindungen (https://) eingeben.
  • Ein Angriff über eine böswillig programmierte oder gehackte Webseite. Diese Infizierungsart – sozusagem im Vorbeisurfen – ist bei Windows-Computern inzwischen die größte Gefahr. Einigermaßen schützen kann ich mich unter Windows durch Antivirenwächter und durch Browser-Schutzfilter wie z.B. NoSscript. Auf Handys, speziell Android Handys hat allerdings der Browser deutlich weniger Rechte als unter Windows. Zumindest bisher habe ich noch von keinem derartigen Fall gehört. Aber Vorsicht, das kann durchaus noch kommen!
  • Ein Angriff über eine böswillig programmierte App, die ich selber herunterlade und installiere. Dabei wird mir durch die Beschreibung der App eine nützliche oder lustige Funktion vorgetäuscht, während das Programm im Hintergrund noch ganz andere Dinge macht.

Man kann zur Zeit davon ausgehen, dass nur die letztgenannte Infizierungsart reale Bedeutung hat. Diese allerdings hat es in sich. Es gibt schon eine lange Liste von solchen böswilligen Versuchen und offenbar bereits 10000e von Opfern. Aber wie kann ich denn sichergehen, dass eine App nicht böswillig programmiert ist? Oder soll ich gleich ganz auf das Herunterladen von Apps verzichten und damit auch auf viele Möglichkeiten, die mir mein Smartphone bietet? Immerhin gibt es ein paar Dinge, die ich tun kann:

  • Apps nur aus vertrauenswürdigen Quellen herunterladen! Eine grundsätzlich vertrauenswürdige Quelle ist zunächst mal Googles Android Market (Auch hier gab es schon Fälle von böswilligen Apps aber zumindest werden die irgendwann bekannt und dann wieder entfernt). Einigermaßen sicher downloaden kann man auch von Webseiten der Handy-Hersteller selber, also Samsung, HTC, … sowie von namhaften Softwareherstellern und Providern. Alles andere ist zumindest mal fragwürdig. Warum stellt der Programmierer seine App nicht in den allgemeinen Market ein, wenn sie gut programmiert ist und nur das tut was sie soll?
  • Nur Apps, die bereits eine Weile auf dem Markt sind, installieren. Über solche Apps existieren zumeist Erfahrungsberichte, die man im Market nachlesen kann. Sind viele Kommentare vorhanden, kann man davon ausgehen, dass auch technisch versierte Nutzer dabei sind, die eine illegitime Funktion merken würden.

Welche Berechtigungen verlangt eine App bei der Installation?

  • Beachten, welche Zugriffsrechte eine Applikation bei der Installation verlangt. Android besitzt ein ausgeklügeltes Zugriffsystem, dass jeder App nur die Funktionen erlaubt, die sie für ihre Aufgabe braucht. Entscheiden was gebraucht wird, tut aber der Programmierer. Der Anwender kann nur zustimmen oder ablehnen, was dazu führt, dass die App gar nicht installiert wird. Hier prüfe ich zumindest immer, ob die Zugriffsrechte, die gefordert werden, plausibel sind. Wenn z.B. ein Spiel Zugriff auf mein Telefonbuch verlangt und gar rauswählen können will, ist wohl etwas faul. Hingegen ist es einzusehen, dass eine Navigationssoftware Zugriff auf GPS braucht.
  • Eine Antivirensoftware installieren, die zumindest bekannte Schädlinge erkennt und spätestens beim Installieren davor warnt.

Ich entscheide mich nach einer kurzen Recherche für das kostenlose Tool Anti-Virus Free von AVG. Dies läuft nun ständig im Hintergrund, datet sich regelmäßig ab und scannt neuinstallierte Apps. AVG hat generell einen guten Ruf und das Tool scheint sauber, ohne Leistungseinbußen und Störungen seinen Dienst zu verrichten. Immerhin gibt es mir ein bißchen mehr Sicherheitsgefühl. Es schützt zwar nur gegen bereits bekannte Böslinge aber gegen neue Gefahren hilft sowieso nur Aufmerksamkeit und sich technisch auf dem Laufenden halten. Ich nehme mir vor, dabei nicht nachlässig zu werden.

AVGs Anti-Virus free bietet die wichtigsten Optionen