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Radio hören mit dem Handy

25. Juni 2011

Nein, hier ist jetzt nicht die Rede von so neumodischem Zeug wie Internetradio. Hier soll es um das gute alte UKW Radio gehen. Schließlich will ich gerade unterwegs Radio hören und dann habe ich nicht unbedingt Internetbandbreite satt per WLAN. UKW hingegen ist fast überall empfangbar und fast jedes moderne Handy kann es. Als Antenne fungiert der Kopfhörer, der wohl gleichzeitig noch ein paar Drähte hat, um UKW-Wellen zu empfangen. Dieser Kopfhörer ist bei meinem Handy nicht im Lieferumfang enthalten, ich muss ihn also gesondert bestellen (Nach meinen schlechten Erfahrungen mit dem ersten gelieferten Ding empfehle ich allen Besitzern von Samsung Geräten unbedingt vor der Bestellung die Kompatibilitätsliste zu prüfen). Inzwischen habe ich einen Kopfhörer, der beides kann: Radio empfangen und den Ton ordentlich wiedergeben. Nun kann es also mit dem Radio-Ausprobieren losgehen.

Aber lohnt sich das überhaupt? Tatsächlich ist Radio hören eine coole und überhaupt nicht unmoderne Sache. Gerade weil man nicht nur das hört, was man eh schon kennt, sondern viel neues erfährt.  An den reinen Musik- und Verkehrsfunksendern bin ich weniger interessiert. Schon eher spannend finde ich den Deutschlandfunk und den lokalen Alternativsender Radio-X. Ähnliche Radioprojekte wie Radio-X, wo Hobby-Moderatoren selber Radio machen können, gibt es übrigens in fast jeder Stadt und Region. Lohnt sich auf jeden Fall reinzuhören, wenn man mehr will als das übliche Zudröhnen mit Musik, blöden Sprüchen und Werbung. Speziell beim Deutschlandfunk hab ich auch schon oft tolle Reportagen gehört und konnte die dann später sogar auf der Webseite mit Quellen nachlesen. Prinzipiell kann ich das nun beides mit meinem Android-Handy machen und das will ich jetzt ausprobieren.

Die Radio App finde ich noch nicht auf dem Home-Screen sondern nur in der App Liste. Sie hat ein altes Röhrerradio als Symbol – ich hoffe, das ist kein schlechtes Vorzeichen. Sie zeigt in der Mitte einen Drehknopf, der auch wirklich so funktioniert wie er aussieht: Mit kreisenden Bewegungen kann man hier ganz wie bei einem richtigen Radio die Frequenz verstellen. Das ist zwar ganz nett, aber wenig effektiv um Sender zu finden. Lieber lass ich das Radio selber die Sender suchen. Dies leisten die Pfeile, die rechts und links neben dem Drehknopf angebracht sind. Sie starten, ausgehend von der aktuellen Frequenz, eine Suche nach dem nächsten halbwegs empfangbaren Sender. Dabei werden auch Sender mit sehr schlechtem Empfang gefunden. Ist der Sender zu verrauscht, klick ich erneut und suche weiter. Auch das ist natürlich nicht sonderlich effektiv – gibt es denn keine Funktion, um den ganzen UKW Bereich automatisch zu durchsuchen? Doch, die gibt es! Im Optionenmenü finde ich einen Button fürs Scannen. Nach dem Drücken passiert aber zunächst scheinbar gar nichts – jetzt bin ich verwirrt.  Nach einer Weile kriege ich raus, dass doch etwas passiert ist. Die gefundenen Sender werden nach dem Scannen unter Alle Kanäle aufgelistet.

Wie kann ich nun die Sender, die ich wirklich hören will, speichern?  Auf dem Hauptbildschirm finde ich nur ganze 4 Button für meine Lieblingssender – nicht gerade viel. Durch langes Drücken auf die Buttons kann ich hier die Einstellung vornehmen oder wieder verändern. Aber ich will doch mehr als 4 Sender speichern? Schließlich entdecke ich wie das geht: In der Liste Alle Kanäle kann ich Namen für die gefundenen Frequenzen vergeben. Immerhin: Wenn ich mir einmal die Mühe gemacht habe, die Sender korrekt zu bezeichnen, kann ich mir über diese Liste relativ schnell den wählen, den ich hören will.

Zum Teil werden die Sendername auch bereits zusammen mit dem Sendesignal übermittelt. Warum die App dies allerdings nicht gleich abspeichert ist mir ein Rätsel. Bei vielen Sendern wird aber der Sendername noch nicht einmal live angezeigt. Dann muss ich wohl solange den Sender hören, bis der Name irgendwann vom Moderator genannt wird. Etwas schneller geht es, wenn ich von vornherein gezielt die richtige Frequenz ansteuere, indem ich vorher in einer Frequenzliste im Internet nachsehe.

Voraussetzung zum Radiohören ist natürlich ein guter Empfang. Unter freiem Himmel geht es fast immer, auch noch in vielen Gebäuden und (meist) im Fitnesstudio. Nur in der U-Bahn habe ich schlechte Karten – da muss dann doch wieder der MP3 Player oder Podcasts ran. Oder ein Buch – noch so ein altmodisches Medium, dass ich nicht vermissen möchte. 😉