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Archos Arnova flashen

5. April 2014

Sogenannte Custom ROMs erstetzen das vom Hersteller vorinstallierte Android Betriebssystem durch ein neues. Bereitgestellt wird solche Software von meist ehrenamtlich tätigen Programmiern. Für Könner ist das relativ einfach, weil Google den source code von Android frei zur Verfügung stellt und somit nur noch Anpassungen an das betreffende Gerät vorzunehmen sind. Die Software kann ich mir kostenlos herunterladen, nur Aufspielen (=flashen) muss ich sie selber (und natürlich auch auf eigene Verantwortung). Besonders nützlich sind diese alternativen Betriebssysteme, wenn das Orginal Betriebssystem keine Verbindung (bzw. Zulassung) zum Google Play Store für Apps hat. Dies ist z.B. bei vielen billigen Tablets aus China der Fall.

Wie das Flashen geht, zeige ich jetzt mal am Beispiel des Archos Arnova 7c G2. Ich habe mir dieses Gerät zum Ausprobieren gekauft, denn es ist eins der billigsten 7 Zoll Tablets mit SIM Schacht, also auch unterwegs mit Mobilfunk nutzbar. Das finde ich gerade bei so einem kleinen Gerät unverzichtbar, weil man damit dann wenigstens Zeitunglesen und Notizen in der Cloud abspeichern kann. Für diese Anwendungen reicht dann auch ein günstiger Mobilfunkvertrag mit 300 oder 500 MB Datenvolumen pro Monat, der somit dann auch zum Billiggerät passt.

Allerdings habe ich dann festgestellt, dass der geringe Preis (< 50 €) auch seinen Grund hat: Das Gerät kommt von Haus aus ohne Google Play Zugang und das Angebot an Apps im hauseigenen Archos APPSLIB Marktplatz ist ziemlich enttäuschend. Glücklicherweise gibt es gerade für Archos Geräte eine tolle Community von Enthusiasten und Bastlern unter www.arctablet.com. Für das Archos Arnova gibt es hier u.a. die Nano custom firmware, die mir root Zugang, Google Play und viele neue Funktionen ermöglicht.

An dieser Stelle ein Hinweis, mit dem ich euch hoffentlich Umwege erspare, die mich viel Zeit gekostet haben: Verschiedentlich werden auf Webseiten auch andere Wege beschrieben für Archos Tablets den Google Play Zugang zu bekommen, etwa über die arctablet tools, die man aus dem APPSLIB Market herunterladen kann. Dieser Weg funktioniert aber zumindest bei diesem 3G Tablet eindeutig nicht! Ihr müsst also auf jeden Fall flashen.

Auf der Arctablet Seite gibt es eine ganz brauchbare Anleitung und sogar ein Video, das den Ablauf des Flashens zeigt. Für weitergehende Hinweise werde ich dann auf das Forum verwiesen. Spätestens hier komme ich allerdings dann ein wenig ins Schwimmen, denn bei mir klappt nicht alles auf Anhieb so wie in der Anleitung beschrieben.

Zunächst muss ich die Dateien des Custom ROMs herunterladen und auf meinem PC speichern. Dort gibt es auch Versionen, die die SD Karte zur Erweiterung des ziemlich knappen internen Speichers nutzen. Ich entscheide mich aber für die einfache Version ohne Nutzung der SD Karte für die Erweiterung des internen Speichers (die SD Karte ist natürlich trotzdem nutzbar, aber eben nur für Daten, nicht für die APPs selber).
Ich lade mir also die 3 Dateien:nano-ftp

  • nano-boot-nosd.img
  • nano-system.img
  • trenano-recovery-nosd.img

vom FTP Speicher des Programmierers setialpha herunter. Die Dateien finde ich nach einigem Suchen unter  Devices/[Discontinued] Arnova 7CG2/

Wie bekomme ich nun dieses System auf das Gerät? Das geht beim Archos Arnova nur über das Android Software Development Kit (SDK) von Google, dass ich zunächst mal auf meinem PC installieren muss. Das ist aber einfach: Ich lade die ZIP Datei von Google herunter und entpacke sie in einem beliebigen Verzeichnis. Dabei muss ich darauf achten, dass ich die richtige Version für mein Betriebssystem (also Windows 64-bit) nehme. Von dem ganzen Softwarepaket brauche ich für meine Anforderung nur einen kleinen Teil: die Anwendung fastboot.exe, die sich im Unterverzeichnis
adt-bundle-windows-x86_64-20140321/sdk/platform-tools/ findet. Sinnvollerweise kopiere ich die nano Dateien gleich in das selbe Unterverzeichnis (wobei ich das „-nosd“ entferne), dann brauche ich keine langen Pfadnamen.

ippNun muss ich das Gerät an den PC anschließen und es in den Fastboot mode versetzen. Dazu schalte ich es zunächst mal ganz aus, schließe es dann per USB Kabel an den Computer an und drücke den Einschaltknopf zusammen mit der Lautstärke minus Taste. Die LEDs blinken dann nur kurz, weiter tut sich aber zunächst nichts. Das Gerät sollte nun laut Anleitung im Forum mit den Befehlen (im DOS Fenster)  adb devices oder fastboot devices angezeigt werden. Bei mir tut sich jedoch leider gar nichts 😦

Aber so schnell gebe ich nicht auf. Aus weiteren Forum Beiträgen, die ähnliche Probleme beschreiben, erfahre ich, dass mein Computer wohl noch den richtigen Treiber braucht, um das Gerät im Fastboot Modus zu erkennen. Den passenden USB Treiber adb-winusb-driver.zip kann ich mir entweder von Archos herunterladen oder vom FTP Servers des Programmierers (dort unter Devices/[Discontinued] Arnova 7CG2/Other/ADB_WIN_Drivers.tar.xz).

ADB-Treiber-aktualisierenDen Treiber entpacke ich in einem beliebigen Verzeichnis auf meinem Computer. Nun öffne ich auf meinem PC den Gerätemanger (per rechts-Klick auf Computer – Eigenschaften – Gerätemanager) und suche das angeschlossene Archos Arnova Gerät. In der Tat finde ich es unter Android Phone (möglicherweise auch als unbekanntes Gerät). Ich klicke nun rechts auf den derzeit aktiven Geräteeintrag und wähle Treiber aktualisieren. Ich klicke dann Auf dem Computer nach Treibersoftware suchen und gebe direkt das Verzeichnis aus, wo ich den USB Treiber entpackt habe. Dort wähle ich die erste .inf Datei aus, die ich finde, und drücke ok. Nun bekomme ich eine Auswahl von Treibern, die in diesem Treiberpaket enthalten sind. Ich entscheide mich für das Android Composite ADB interface (wobei die anderen vermutlich genauso funktionieren). Wenn ich nun im DOS Fenster fastboot devices eingebe, erhalte ich die gewünschte Rückmeldung vom Archos Arnova Gerät: Arnova-DC5ABF**** fastboot. Der im Forum angebene Befehl adb devices funktioniert immer noch nicht, aber das ist mir jetzt erstmal egal und offenbar auch weniger wichtig.

Nun kann ich endlich weiter nach Anleitung verfahren. Der Reihe nach gebe ich in einem DOS Fenster die im Forum angebenen Befehle mit den Namen meiner Systemdateien ein:fastboot

  • fastboot flash recovery trenano-recovery.img
  • fastboot flash boot nano-boot.img
  • fastboot -w erase system (dieser Befehl produziert zwar Warnungen, aber das macht offenbar weiter nichts; siehe Bild rechts)
  • fastboot flash system nano-system.img (dieser Vorgang dauert ziemlich lang, ohne dass auf dem Bildschirm etwas zu sehen ist. Also Geduld!)
  • fastboot continue (nach diesem Befehl startet das Tablet mit dem neuen Betriebssystem)

Tatsächlich klappt der Vorgang 1a und das auch optisch schön gemachte NANO Android startet ohne Probleme. 🙂 Nun muss ich nur noch den normalen Erstinstallationsvorgang durchgehen und meinen Google Account eintragen. Und schon habe ich vollständigen Zugriff auf den Google Play Store mit allen seinen Apps.

ipp

 

 

War doch ziemlich einfach 😉

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wikipedia auf dem Handy

17. Oktober 2011

Wikipedia ist für mich zu einem unentbehrlichen Alltagswerkzeug geworden. Egal ob es um Technik, Kultur oder aktuelle Nachrichten geht – ein Blick ins Wiki verschafft oft wertvolle Hintergrundinformationen. Dazu kommt, dass ich manchmal auch ganz gern einfach stöbere. Die empfohlenen Artikel des Tages sind dabei meist ein guter Startpunkt.

Natürlich kann ich die Wikipedia auch vom Android-Phone aus per Browser aufrufen. Doch das macht nicht wirklich Spaß. Die deutsche Wikipedia leitet zwar automatisch auf eine für mobile Anwendungen optimierte url um, diese bietet aber nicht alle Funktionen. Außerdem ist diese Ansicht ziemlich umständlich zu bedienen, zumal ständig die Nachfrage kommt, mit welcher Anwendung die neue Seite zu öffnen ist. Sonderfunktionen wie Sprachwechsel oder Diskussionsseite finde ich in der Mobildarstellung auf Anhieb erstmal gar nicht. Kucken wir also mal, ob spezialisierte Apps es besser machen.

Wikidroid: gute Optik, wenig Funktionen

Als erstes probiere ich Wikidroid aus. Die App startet erfreulich schnell und zeigt dann eine ähnliche Ansicht wie die Mobilseite der Wikipedia. Allerdings wird in der kostenlosen Version ein Werbebanner im oberen Bereich eingeblendet. Ein kurzer Test ergibt, dass die App auch ungewöhnliche Artikel schnell findet. Gut ist, dass die Sprache über die Optionen-Taste schnell gewechselt werden kann, allerdings müssen die Sprachen zuvor ausgewählt werden. Sprachwechsel ist für mich eine sehr wichtige Funktion, weil gerade bei technischen Fragen oftmals der entsprechende Artikel der englischsprachigen Wikipedia deutlich mehr Informationen enthält. Ansonsten bietet die App aber wenig Mehrwert. Die Menufunktionen sind auf Englisch, was mich zwar nicht behindert, aber dann doch in der Verbindung mit deutschen Texten ziemlich verwirrend sein kann. Der einzige wirkliche Vorteil gegenüber dem Browser liegt in der Geschwindigkeit.

Mein nächster Kandidat ist die App Wapedia. Die Darstellung hebt sich deutlich von der Standardansicht ab, mit größeren Buchstaben und mehr auf den Text konzentrierter Darstellung. Das geht natürlich ein wenig auf Kosten der Optik. Unterwegs und auf dem Handy kann ich allerdings gut auf optische Schnörkel verzichten, insofern finde ich das ganz in Ordnung. Inzwischen scheint die App auch alle Artikel zu finden – in früheren Versionen war das ein Problem, weil nur eine Auswahl der „wichtigsten“ Artikel zur Verfügung stand. Das Optionen-Menu bietet mir deutlich umfangreichere Funktionen als Wikidroid:

  • direkter, übersichtlicher Zugriff auf das Inhaltsverzeichnis der Seite
  • auch die Diskussions- und Versions/Autoren-Seiten sind abrufbar
  • Sprachwechsel ist beliebig ohne Voreinstellung nutzbar

Also eine App mit Mehrwert, wenngleich die Bedienung zum Teil etwas langsam und rucklig wirkt.

Kurz abhandeln kann ich die App Wikipedia Lexikon. Diese auch werbefinanzierte App ist noch funktionsärmer als Wikidroid, allerdings auch superschnell.

Etwas besser ist Wiki Lexikon. Diese App kann immerhin Sprachwechsel, verschiedene Darstellungsvarianten einschließlich der Standard-Web-Seite. Nur über letzteres ist Zugriff auf die Diskussionsseiten möglich und das ist dann doch ein wenig fummelig. Als echtes Alleinstellungsmerkmal bietet Wiki Lexikon die Unterstützung der Wiki Travel Funktion. Dabei handelt es sich um ein Projekt, das mit Hilfe von Wikipedia-Artikeln einen stets aktuellen Reiseführer für den jeweiligen Standort bereitstellen soll. Wer soetwas brauchen kann, der fährt mit dieser App sicher ganz gut.

Eine interessante Alternative ist Wikidroyd (mit Y!). Diese App ist ein offline Reader. Das bedeutet, dass die gesamte Wikidatenbank auf der SD Karte platziert wird und nur von dort gelesen wird. Sinnvoll ist dies sicherlich, wenn man im Ausland unterwegs ist und hohe Roamingkosten vermeiden will. Der Nachteil ist, dass ich die gesamte Datenbank erstmal herunterladen muss. Dies dauert unabhängig von der eigenen Internetverbindung mehrere Stunden, wohl weil der Downloadserver nicht mehr hergibt. Im Netz finde ich hierzu die Empfehlung den Datenbestand per Computer runterzuladen und dann auf die SD-Karte zu schieben. Das ist auf jeden Fall sinnvoll, denn in der Zeit, in der die Dateien heruntergeladen werden, will ich das Handy ja weiter nutzen.
Das Ergebnis ist dann doch ziemlich überzeugend. Dank meiner größeren SD-Karte habe ich keine Probleme, die ganze deutsche (2,3 GB) und die noch umfangreichere englische (4,2 GB) Enzyklopädie herunterzuladen. Die Datenbank ist vollständig und offensichtlich ziemlich aktuell. Es wird zwar nur der reine Text ohne Bilder und Diskussionen angezeigt, aber dafür habe ich alles auch dann zur Verfügung, wenn ich kein Netz zur Verfügung habe. Und irgendwie ist es ja schon faszinierend, einen relevanten Teil des Wissens der Menschheit auf seinem Handy mit sich herumzutragen.

Ich stöbere weiter im Android-Market. Interessant klingt die App Wikimobile2. Diese bietet laut Beschreibung „die coolste Art Wikipedia zu erleben“. Das Wort „cool“ klingt in diesem Zusammenhang aber eher  verdächtig und das bestätigt sich auch schnell. Die App verlangt Rechte, die nicht wirklich für den Zugriff auf die Enzyklopädie Sinn machen, u.a.:

  • Mein Standort
  • Telefonstatus lesen und identifizieren
  • Inhalt des USB-Speichers und der SD-Karte ändern/löschen
  • Standby-Modus deaktivieren

Das klingt schwer nach einer App, die weniger für die User, dafür aber umso mehr für die Werbetreibenden „cool“ ist. Dieser Eindruck bestätigt sich auch nach dem versuchsweisen Installieren: Die Werbebanner sind so plaziert, dass ich unabsichtlich sehr leicht drauf trete. Die besonderen Funktionen bestehen darin, dass ich für den gleichen Suchbegriff auch noch auf andere Quellen wie Google Bilder und Youtube zugreifen kann. Die Wikipedia-Funktionen selbst beschränken sich hingegen auf das nötigste.

Nach der letzten Erfahrung bin ich doch etwas ernüchtert und kucke mir die anderen Angebote etwas genauer an, bevor ich sie runterlade. Ich glaube, ich muss doch mehrere Wikipedia-Apps parallel behalten. Wikidroid ist schnell und optisch ansprechend, Wapedia bietet alle Zusatzfunktionen, die ich brauche. Und Wikidroyd ist die Lösung, wenn ich kein Netz habe. Vielleicht gibt es ja irgendwann eine App, die alles vereint ohne Nebenwirkungen. Wenn ihr so eine findet, lasst es mich wissen!

Probleme mit der Aktualisierung

28. September 2011

Langsam wird die Begrenztheit des internen Speichers bei meinem Samsung Gio wirklich lästig. Jedes Mal, wenn ich eine neue App ausprobieren will, muss ich erst kucken, was ich von den früher installierten wieder löschen kann. Aber auch schon das regelmäßig erforderliche Aktualisieren der Apps macht Probleme. Automatisches Aktualisieren oder die im Market angebotene Funktion, mehrere Updates parallel herunterzuladen, habe ich mir eh schon abgewöhnt. Wenn überhaupt geht es nur einzeln und manuell. Aber auch dann erscheint regelmäßig eine Meldung, dass ein Update wegen zu wenig internem Speicher gescheitert ist. Was dann hilft, ist das Deinstallieren einer anderen App, wobei oft auch noch ein Neustart des Handys nötig ist, bevor das wirksam wird.

Aktualisieren mehrerer Apps gleichzeitig klappt nur selten

Was in diesem Zusammenhang wirklich nützlich ist, ist das Tool Android System Info. Anders als der Standard Taskmanager oder der Market zeigt es mit einem kleinen Symbol an, welche Apps ich bereits auf die SD Karte verschoben habe. Somit kann ich mich bei meinen Speicherbefreiungsaktionen auf diejenigen Apps konzentrieren, die sich leider nicht (ohne Funktionsverlust) verschieben lassen. Dazu gehören leider auch einige der größten und wichtigsten Apps wie Google Maps und Jorte (bei Jorte funktionieren die Kalender-Widgets nicht, wenn es auf der SD-Karte liegt).

Nun, immerhin habe ich es bisher doch immer noch geschafft, eine App zu finden, die ich tatsächlich nach dem ersten Ausprobieren kaum mehr benutzt habe. Vielleicht sollte ich dieses Prinzip ja in anderen Lebensbereichen auch mehr anwenden, dass ich Dinge, die ich eigentlich nicht brauche, wieder loswerde. Dann sähe womöglich auch meine Wohnung aufgeräumter aus.

 

Micro-SD Karte aufrüsten

31. Juli 2011

Samsung liefert mit dem Gio eine 2GB Micro-SD Karte mit. Die war bisher für mich durchaus ausreichend. Auf 2GB bringe ich locker alle Daten der bisher installierten Apps unter, dazu noch jede Menge Fotos und kleine Videoclips, sowie ein paar mp3 Alben und Hörbücher. Von den Apps selber kann ich leider nur einen Teil auf die Karte verschieben – die meisten brauchen internen Speicher, den ich nicht erweitern kann. Dort habe ich bereits Platzprobleme, aber da hilft eben nur, dass ich mir genau überlege, für welche Apps ich meine 200 MB verwende.

Doch auch auf der externen Micro-SD Karte könnte es noch eng werden, wenn ich eine Navigationssoftware installiere, die ihre eigenen Karten mitbringt und auf der SD Karte ablegt.  Gerade für Wander-Fans wie mich ist das ein Muss, denn auf Google Maps ist nur dort Verlass, wo ausreichend UMTS Bandbreite zur Verfügung steht. Schon aus diesem Grund möchte ich eine etwas größere Karte installieren. Allerdings habe ich dabei keine Eile und will auch nicht allzuviel Geld ausgeben.

Ich mache mich zunächst mal schlau, was es da für Preis- und Qualitätsklassen gibt. Mein Gio unterstützt laut Spezifikation Micro-SD-Karten bis zu 32 GB. Konkret gibt es die Größen in der 2er Potenz, also 2, 4, 8, 16 und 32 GB. Ich lerne weiter, dass es verschiedene Geschwindigkeitsklassen gibt, von Class 2 (sehr langsam) bis Class 10 (ziemlich schnell), wobei die Zahl den MegaBytes pro Sekunde beim Schreiben von Daten entspricht. Für Micro-SD Karten gelten hier die gleichen Maßstäbe wie für den großen Bruder, die SD Karte. Konkret definiert sind laut Wikipedia:

  • Class 2: 16 Mbit/s (2 MB/s)
  • Class 4: 32 Mbit/s (4 MB/s)
  • Class 6: 48 Mbit/s (6 MB/s)
  • Class 10: 80 Mbit/s (10 MB/s)

Eine kurze Recherche ergibt, dass selbst Class 2 Karten für die Nutzung im Smartphone schnell genug sind. Mit Class 4 bin ich wohl auf der sicheren Seite, weil das Handy gar nicht schneller schreiben kann. Die Lesegeschwindigkeit ist offenbar sowieso kein Problem.

Micro-SD Karte mit Adapter

Nun kucke ich noch nach den Preisen und stelle fest, dass zumindest die größten Karten doch noch ziemlich teuer sind (32 GB class 4 rund 45 €). Also warte ich erstmal auf ein Angebot mit gutem Preis-Leistungsverhältnis, wobei es nicht unbedingt gleich die größte Karte sein muss. Dabei ist wieder mal die App Top Deals nützlich. Schon bald erscheint dort ein Angebot für eine Class 4 Karte mit 16 GB für 14 € inklusive Versand. Das ist immerhin 5 € günstiger als die sonstigen Angebote – also lass ich mir das Teil schicken.

Nun stehe ich vor der Frage, wie ich das Ding im laufenden Betrieb austausche. Ich weiß zwar, dass es eine Formatierungsfunktion in den Einstellungen meines Handys gibt. Aber dann verliere ich womöglich einen Teil meiner Daten und Einstellungen und muss vielleicht alle Apps neu installieren. Also recherchiere ich erstmal wieder, wie das geht – und finde natürlich wieder viele hilfreiche Anleitungen. Ich lerne daraus, dass die neue Karte mit dem alten Microsoft Format FAT32 formatiert sein muss und ich die Daten dann einfach kopieren kann. Einige Autoren befürchten zwar Probleme mit Anwendungen, die per App2SD auf die Karte verschoben wurden, aber das scheint nur für ältere Android Versionen zu gelten. Eine weitere Empfehlung lautet alte und neue Karte direkt am PC anzuschließen und nicht etwa über den USB-Port des Handys. Das erscheint mir auch vernünftig, um die Daten wirklich 1:1 zu kopieren.

Also mache ich mich todesmutig ans Werk. Zunächst schalte ich mein Handy ganz aus. Dann kippe ich die seitliche Slot-Abdeckung zur Seite und entnehme durch Drücken und Ziehen vorsichtig die Micro-SD Karte. Diese will ich nun als Laufwerk in meinen PC einbinden. Mit meiner neuen Karte ist gleich ein Adapter mitgeliefert worden, der die winzig kleine Micro-SD in eine etwas größere SD Karte verwandelt. Diesen benutze ich nun und stecke die Karte damit in den SD Slot an der Vorderseite meines Computers (für alle, die so einen Slot nicht haben, gibt es kleine Lesegeräte auf USB-Basis). Nach ein paar Sekunden habe ich ein neues Laufwerk und mir werden alle vorhandenen Daten angezeigt. Ich kopiere also alle Ordner und Dateien in ein Sicherungsverzeichnis auf meiner Festplatte. Das dauert etwa 5 min. Anschließend ziehe ich den Adapter wieder aus dem Schacht und tausche die alte 2GB Karte gegen die neue 16 GB Karte. Nach dem Einstecken des Adapters mit der neuen Karte wird mir nun ein leeres Laufwerk mit 16 GB angezeigt. Ich überprüfe durch Rechtsklick und Eigenschaften das Format und – ja – die Karte ist bereits mit FAT 32 formatiert. Sicherheitshalber führe ich noch über Eigenschaften – Extras eine Fehlerüberprüfung durch. Sieht alles prima aus, also kopiere ich nun meine ganzen zuvor gesicherten Daten auf die neue Karte. Diesmal dauert es etwa länger, ca 10 min für 1,3 GB. Nicht ganz die Datenrate, die einer Class 4 Karte entspricht (nur 2 statt 4 MB/s), aber eigentlich fast zu erwarten. Schreiben dauert auf einem flash-Speicher eben wesentlich länger als Lesen und irgendeinen verzögernden Faktor gibt es immer.

Nun kommt die Stunde der Wahrheit: Ich schiebe die neue und frisch bespielte Karte in den slot des Handys zurück und schalte das Gerät wieder an. Etwas länger dauert das Hochfahren diesmal schon, irgendwas passiert wohl. Dann erscheint mein normaler Homescreen (und nicht etwa eine Fehlermeldung oder die Aufforderung zur Erstinstallation). Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Aber das Betriebssystem (oder eine Applikation?) hat wohl doch gemerkt, dass sich etwas verändert hat. In der Statusleiste erscheint die Meldung, dass ein Medienscanning im Gang ist. Normalerweise ist das ratz-fatz vorbei, doch diesmal passiert es gleich mehrmals (durch verschiedene Apps oder Prozesse?) und dauert jedes Mal etwa eine Minute. Aber schließlich ist alles durchgelaufen und mein Handy ist wieder ganz normal betriebsbereit. Ich überprüfe den Status der SD-Karte zunächst mal in den Einstellungen und bekomme tatsächlich über 13 GB freien Speicher angezeigt. So soll es sein. Nun muss ich nur noch überprüfen, ob die Apps, die ich auf die SD Karte ausgelagert habe, immer noch funktionieren. Unter Einstellungen- Anwendungen – Anwendungen verwalten – Auf SD Karte wird mir angezeigt, welche dies sind. Ich probiere einige von denen aus und alles läuft prima. Auch die kindle App findet die auf der Micro-SD Karte verschlüsselt abgelegten Bücher und weiß noch, wo ich gerade beim Lesen bin.

Unerwartet kommt es dann doch noch zu einem Problem. Als ich das nächste Mal das Handy per USB-Kabel an den Computer anschließe, ist plötzlich ein Teil der Ordner ganz verschwunden. Ob es wirklich einen Zusammenhang zu der neuen Micro-SD Karte gibt, ist nicht ganz klar – könnte auch coincidence sein, wie der Engländer sagt.  Die Auswirkungen jedenfalls sind dramatisch: Alle Apps, die ich auf die SD Karte verschoben habe, werden nur noch in Grau angezeigt und lassen sich nicht mehr starten. Und natürlich sind auch viele andere Daten weg. Glücklicherweise habe ich aber ja jetzt ein vollständiges und erst ein paar Stunden altes Backup. Ich kopiere also nun die gesamten Daten nocheinmal auf das Handy, diesmal aber über das USB -Kabel. Dies löst das Problem, es ist alles wieder da. Ich teste nocheinmal auf Herz und Nieren, aber diesmal scheint nun wirklich alles gut zu sein und seitdem beobachte ich keine Auffälligkeiten mehr.

Mein Upgrade war also letztlich doch noch erfolgreich; es hat alles geklappt und ich habe jetzt für wenig Geld das 8-fache an Datenspeicher. Somit bin ich nun gut gerüstet für alles, was ich weiter vorhabe, speziell in Sachen Outdoor-Navigation. Aber auch bei künftigen Experimenten mit Musik und Videos bin ich nun wesentlich flexibler als zuvor.

over the air

2. Juli 2011

Bis jetzt habe ich meine Fotos und Screencapture Bilder immer per USB Kabel übertragen. Das funktioniert zwar, aber ist schon etwas mühsam. Man muss das Gerät:

  • erst an einen USB Port anhängen,
  • das immer voreingestellte USB Debugging ausschalten,
  • noch mal klicken, dass man sich per USB verbinden will,
  • warten bis der PC das neue Drive erkennt,
  • ..

ziemliche Enttäuschung: doubleTwistAber es soll ja Lösungen geben, die auch per WLAN eine Übertragung zulassen. Das erste Programm, auf das ich bei meiner Recherche stoße, ist DoubleTwist. Das soll ähnlich wie iTunes funktionieren und besteht aus einer Software für den PC sowie einer App auf dem Android Phone. Klingt soweit ganz gut, also will ich mal beides ausprobieren. Kostenlos scheint die Sache schon mal nicht zu sein. Die PC Software bekommt man zwar umsonst, aber die App doubleTwist Air Sync im Android Market kostet 3,99 €. Nur der doubleTwist Player ist kostenlos, der erlaubt aber nur das Abspielen von Musik, nicht die Dateiübertragung. Nachdem ich mir die PC Software runtergeladen bestätigt sich das in der dortigen Hilfefunktion: Übertragung per WLAN kostet Geld. Für die kostenlose Nutzung wird man auf das USB Kabel verwiesen. Na gut, die 4 € wären ja eine Überlegung wert, wenn die Sache funktioniert.

Doch dann kommt der show-stopper beim Lesen der Kommentare der Anwender im Android Market. Mehrere Samsung Besitzer beschweren sich, dass die App nur Zugriff auf den internen Speicher, nicht aber auf die SD Karte erlaubt. Das wäre ja totaler Blödsinn – gerade Daten wie Musik und Fotos lagert man doch auf den externen Speicher aus und will sie von dort auf den PC holen (oder umgekehrt). Auf der Seite von DoubleTwist wird die schwerwiegende Schwachstelle auch zugegeben. Na ja, vielleicht wird das ja besser in einer der nächsten Versionen. Einstweilen ist das Ding für mich nicht brauchbar und wird wieder entfernt.

Nun suche ich im Market nach einer anderen Lösung. Ausgehend von DoubleTwist gehe ich über „ähnliche Programme“ und versuche außerdem verschiedene Suchbegriffe. Es gibt da auch in der Tat zahlreiche Angebote, meist englischsprachig. Einige arbeiten mit der Apple Software iTunes zusammen, aber die will ich eigentlich lieber nicht auf meinem PC. Schließlich finde ich die App Websharing File/Media Sync. Von dieser gibt es eine kostenpflichtige Vollversion (2,06 €) und eine kostenlose Lite Version. Der Beschreibung entnehme ich, dass auch die Lite Version das, was mir wichtig ist, beherrschen sollte: Dateiübertragungen in beide Richtungen. Gelöst ist dies über den Webbrowser und seine up- und download Funktion.

Die App von Websharing File/Media Sync

Ich hole also diese App und probiere das ganze aus. Nach dem Starten ist das Websharing zunächst noch nicht aktiv. Ich erhalte auf dem Android Bildschirm aber schon eine url angezeigt mit der IP, die mein Handy gerade im lokalen WLAN Netz hat. Nun muss ich die Start Taste drücken und bekomme auch noch ein Passwort angezeigt. Dieses Passwort kann ich selbst einstellen oder mir jedes Mal vom Programm ein neues erzeugen lassen.

Auf dem PC starte ich inzwischen den Firefox Browser und gebe die url ein. Zuerst kommt gar nichts, aber das ist nicht verwunderlich, denn ich nutze bei unbekannten Seiten zum Schutz das (sehr empfehlenswerte) plugin noscript. Nachdem ich dort Scripte für die neue Webseite freigeben habe, funzt es dann und ich erhalte einen login screen. Ich gebe das Passwort ein und – sehe die Ordnerstruktur der SD Karte des Handys vor mir. Genau so will ich das haben!

Bedienen tue ich meinen neuen Dateisystembrowser mittels Doppel- und Rechtsklick auf die Objekte im angezeigten Dateisystem.  Ich klicke mich also mal durch die Ordner und finde in der Tat die Dateien, die ich übertragen will. Ich versuche den Download auf meinen PC und in der Tat wird mein Download Plugin, das mir mehrere Optionen bietet, aufgerufen. Ich kann nun wie gewohnt Zielverzeichnis und Dateinamen wählen. Das Fenster im BrowserDie Übertragung selbst läuft schnell und reibungslos. Die umgekehrte Richtung, vom PC auf das Handy starte ich durch Rechtsklick in das Zielverzeichnis. Anschließend kann ich eine Datei auf meinem Computer auswählen. Auch dieser Weg funktioniert perfekt. Alles sehr intuitiv gelöst.

Doch die App kann noch mehr:

  • unter Status werden mir im Webbrowser wichtige Infos über den aktuellen Zustand meines Geräts angezeigt.
  • Ich kann direkt über den Browser mp3 Musik, die sich auf meinem Handy befindet, auf dem PC abspielen. Das ist doch ein schönes Feature, wenn ich bei Freunden zu Besuch bin!
  • die Übertragung soll (langsamer und unverschlüsselt) sogar über das Telefonnetzwerk möglich sein (was ich aber nicht ausprobiere).

Ich muss sagen, ich bin begeistert. Die App ist selbst in der Lite Version eigentlich zu gut, um kostenlos zu sein. Mit der Bezahlversion kann ich zusätzlich:

  • mein Handy mittels WebDAV wie ein USB Drive mounten
  • einen Guest-account einrichten, der nur auf bestimmte Dateibereiche zugreifen kann
  • Musik zum Computer streamen
  • Fotos und Videos direkt ansehen
  • ganze Ordner übertragen

Das sind alles Funktionen, die ich nicht unbedingt brauche. Aber so tolle Programmierarbeit gehört belohnt und daher werde ich mir die Vollversion wohl auch noch holen.

Dateien managen

26. Juni 2011

Ein Android-Handy ist – zumindest dem Betriebssystem nach – ein kleiner Computer, der mit Linux läuft. Und wie auf den meisten modernen Computern werden die Daten und Programme in Form von Dateien und Ordnern organisiert. Ich habe also ein ganzes Dateisystem auf meinem kleinen Gerät und will das heute mal ein bißchen durchforschen.

Einen ersten Eindruck davon bekomme ich, wenn ich die vorinstallierte App Galerie aufrufe. Allerdings sehe ich hier nur ganz bestimmte Ordner, z.B.

  • Kamera: Ein Ordner mit meinen selbst aufgenommen Fotos
  • video: einen Ordner mit meinen selbst aufgenommen Videos
  • ScreenCapture: der Ordner, in dem meine App die Bildschirmfotos speichert
  • wallpapers: hier sind bisher nur die Hintergrundbilder drin, die ich über die App von Zedge geladen habe.

Dazu noch einige wenige mehr, die Daten von bestimmten Apps enthalten. Offenbar sehe ich so nur Dateien, die von bestimmten Anwendungen zur Weiterverwendung und -verarbeitung angelegt worden ist.

Zumindest die Mikro-SD Karte kann ich mir etwas ausführlicher anschauen, indem ich das Handy als USB Laufwerk an meinen C0mputer anschließe. Dabei ergibt sich folgende Ordnerstruktur:

  • .android_secure
  • .downloadTemp
  • Android
  • data
  • DCIM
  • download
  • Lazylist
  • LOST.DIR
  • Sounds
  • svox
  • tmp

Aufgrund meiner UNIX Kenntnisse weiß ich, dass Ordner, die mit einem Punkt beginnen, versteckte bzw. Systemordner sind. Das soll ich also eigentlich gar nicht sehen. Ein Grund mehr es sich anzusehen 😉

Der Ordner Android enthält einen Unterordner data. In diesem wiederum sind zahlreiche Unterordner, die alle mit com. beginnen, z.B. com.google.android.apps.maps. Aha, das sind also wohl Daten, die etwas mit den installierten Apps zu tun haben, in diesem Fall mit der Google-App maps.

Der Ordner DCIM enthält einen Unterordner Camera und dort meine Fotos.

Im Ordner download werden offenbar Apps, die ich aus anderen Quellen als dem Android Market heruntergeladen habe, gespeichert. Die haben dann offenbar immer die Dateiendung .apk

Der Ordner LazyList enthält einige Dateien, die nur 4-stellige Zahlen als Namen haben: 5476, 5523, 5556, … Vielleicht sind das Apps oder Prozesse, die gerade schlafen? Eine kleine Recherche im Internet ergibt, dass es sich wohl um einen cache Ordner für Grafikdateien, die von Apps genutzt werden handelt. Jedenfalls nichts schlimmes und man kann ihn bei Platzbedarf ohne Schaden leer machen.

Der Order Sounds ist leer – hier würde ich mal spontan Klingeltöne hineinschieben. svox enthält mehrere Dateien, die offenbar etwas mit Sprachen zu tun haben. Darauf deuten Dateinnamen wie de-DE-gl0_sg.bin,  en-GB_kh0_sg.bin hin. Könnte für Spracheingabe sein?

Der Ordner tmp enthält nur Unterverzeichnisse, die dem Namen nach von installierten Apps angelegt wurden. tmp steht dabei sicher für temporär.

Außerdem haben offenbar einige von mir installierte Apps weitere Ordner im Stammverzeichnis bzw Unterordner in einem der bereits vorher vorhandenen Ordner angelegt:

  • .meinestadt
  • .thinkfree
  • data – topdeals
  • zedge

Soweit geht es also zumindest auf der SD-Karte ganz übersichtlich zu. Hauptsächlich Ordner, die zur Speicherung von Daten irgendwelcher Programme da sind.

Kann ich mir dies (und anderes) nicht nur über den Computer, sondern auch direkt auf dem Gerät selbst ansehen? Ja, dafür brauche ich allerdings eine App, einen Dateimanager. Damit sollte ich dann auch in der Lage sein, Dateien unmittelbar (durch die geeignete Anwendung) zu öffnen, zu kopieren, zu verschieben und zu löschen. Und auch für schreibgeschützte Systemdateien will ich mindestens den Inhalt und sonstige Dateieigenschaften sehen können.

Ich entscheide mich erstmal für den AndExplorer, weil der in vielen Artikeln und Blogs gelobt wird. Und optisch macht der auch wirklich einiges her: sehr übersichtlich und schön gemacht. Für die meisten Dateitypen auf meiner SD Karte, Texte, Musik, Videos findet er auch automatisch die richtige Applikation. Kopieren, verschieben und löschen kann ich, indem ich die Datei(en) zuerst markiere und dann das Optionen-Menu aufrufe. Ich kopiere dann z.B. eine Datei in die Zwischenablage, wechsele dann in ein anderes Verzeichnis und lasse sie wieder raus. Soweit funktioniert alles, was die meisten User wohl machen wollen.

Der AndExplorer kann Deutsch aber kennt nicht alle Dateitypen

Nun will ich mir aber auch noch die Innereien meines Geräts ansehen. Ich wechsele vom Reiter SD-Karte auf Gerät. Dort sehe ich nun, dass meine SD-Karte aus Gerätesicht nur einer von mehreren Ordnern ist. Außerdem gibt es auch noch

/cache

/data

/system

Wenn ich auf sdcard drücke sehe ich dass der eigentliche Pfad /mnt/sdcard lautet. Auch das kenne ich von UNIX: externe Datenträger werden im Verzeichnis /mnt „gemounted“(=eingebunden) und werden so zu einem Teil der Verzeichnisstruktur.

Mit dem Ordner System erhalte ich offenbar Zugriff auf das Betriebssystem. Dort finde ich UNIX-typische Verzeichnisse wie bin, etc, lib, usr. Außerdem ein Verzeichnis app, in dem offenbar meine installierten Apps liegen, sowie ein Verzeichnis media, in dem ich Unterverzeichisse audio, video, TTS finde. In audio sind Klingeltöne und Systemklänge; in video offenbar ein shutdown Filmchen (wird mir wohl beim Ausschalten angezeigt); unter TTS steht etwas mit ..langpak.. – hat wohl mit Sprachausgabe zu tun.

Im Stammverzeichnis sehe ich noch Order bzw Weiterleitungen, die Namen haben wie:

  • Audio (extern)
  • Audio (intern)
  • Bilder (extern)
  • Bilder (intern)
  • Video (extern)
  • Video (intern)

Klicke ich die mit extern bezeichneten Links an, z.B. Audio (extern), sehe ich, dass ich unter content://media/external/audio/media lande. Die Dateien, die angezeigt werden sind aber auf der SD Karte im Ordner Musik. Audio (intern) bringt mich nach content://media/internal/audio/media. Dies ist also ganz offensichtlich nicht die wirkliche Ordnerstruktur im externen oder internen Speicher, sondern nur eine Art Bibliothek, die alle Dateien eines bestimmten Typs im internen oder externen Bereich auflistet.

Mit dieser Liste kann ich aber nun schon ein bißchen etwas anfangen. z.B. kann ich eine Musikdatei (extern oder intern) anklicken und bekomme automatisch die passende App Musik zum Abspielen angeboten. Es ist also wie bei einem Computer: Bestimmte Dateitypen sind registriert und mit geeigneten Programmen, die sie öffnen können, verknüpft. Zumindest .txt kann ich auch im system Pfad anstandslos öffnen – dazu wird mir ein Datei-Editor angeboten. Abspeichern (auch anderswo) und verändern geht aber nicht. Viele Dateien aber wie .xml oder .conf kann ich noch nicht einmal ansehen. Schade.

Sehr viele Optionen habe ich beim AndExplorer auch nicht. Gleich als erstes schalte ich über Optionen – Ansicht die Darstellung Details(Name+Größe+Datum) ein (Es ist immer nützlich zu sehen, wann eine Datei angelegt wurde – dadurch kann ich oft Standard-Betriebssystem-Einstellungen von später hinzugekommenen und möglicherweise falschen Daten unterscheiden). Viel mehr Einstellungen hab ich allerdings mit dieser App nicht.

Ich forsche noch ein bißchen rum mit den begrenzten Möglichkeiten dieser App. Dabei finde ich im Verzeichnis /system/etc eine gezippte Datei NOTICE.html.gz . Nach dem Anklicken erhalte ich die Möglichkeit sie auf der SD Karte zu entpacken. Das tue ich und sehe mir den Inhalt anschließend an. Da es sich um eine html Datei handelt, kann ich sie mit dem HTML Viewer ankucken. Sie enthält aber offenbar nur Copyrights für einige Systembibliotheken. Immerhin: entzippen kann die App.

Der Linda Manager meint es gut

Soweit also der AndExplorer. Kucken wir, ob wir mit einem anderen Dateimanager weiterkommen. Als nächstes lade ich mir den Linda Manager. Auch hier stelle ich wieder die Anzeige des Dateidatums ein (über views nicht über Optionen). Der Linda bietet mir erstmal den gleichen Zugriff auf SD-Karte, Galerie usw. Außerdem hat er auch noch einen Menupunkt Anwendungen, wo ich mir meine Apps anschauen kann und einen Taskmanager. Beides etwas ausführlicher als anderswo, aber nicht das, was mich im Moment interessiert. Die Optik finde ich weniger schön als beim vorherigen Kandidat, es ist alles etwas unübersichtlicher. Vor allem aber finde ich nicht raus, wie das Kopieren von Dateien funktioniert. Die Hilfefunktion und die Webseite sind auch keine große Hilfe. Für dieses Programm bin ich zu blöd.

Kann ich damit wenigstens das interne Dateisystem etwas besser erforschen? Hierfür bietet mir Linda einen Punkt My Phone an. Beim Draufklicken gleich eine Warnung, dass das gefährlich sein könnte, Dateien zu modifizieren. Will ich doch gar nicht, zumindest nicht im Moment. Anschließend zeigt mir Linda wirklich ein wenig mehr als der AndExplorer. Im internen Stammverzeichnis finde ich nun weitere UNIX typische Verzeichnisse wie /config, /d, /dev, /sbin, /sys, /init, … Schon interessanter! Durch langes Drücken auf Ordner oder Dateien öffne ich ein Menü, dass mir viele Möglichkeiten, auch kopieren und verschicken über Email anbietet. Ich schicke mir selber eine .snd Datei und das klappt ganz gut.

Beim Draufklicken auf eine Datei kann ich mir eine Applikation wählen, z.B. den Dateieditor, und kann den Inhalt dann problemlos ansehen. Der Linda Manager zeigt mir offenbar alles an, was mich interessiert. Schreiben kann ich natürlich ohne root Zugriff nicht, aber das ist vielleicht im Moment auch besser. Wenn ich es nicht kann, kann es auch nicht jede x-beliebige Applikation – das ist Teil der UNIX-Sicherheitsphilosophie.

Astro-Manager: machmal ganz schön umständlich

Probieren wir noch einen Dateimanager aus: Der Astro Datei-Manager wird am meisten empfohlen und kommt mit einem Riesensatz an Zusatztools, Optionen und Möglichkeiten. Er ist allerdings in der kostenlosen Version werbefinanziert und das nervt schon etwas. Die Steuerung über eine Leiste, die den oberen Teil des screens verdeckt finde ich eher unpraktisch. Die Bildschirmdarstellung ist in der Standardeinstellung unübersichtlich. Erst wenn man unter Optionen – Aussehen und Verhalten – Schriftgröße  „klein“ einstellt, wird es erträglich. Das Kopieren ist etwas kompliziert. Man klickt lang auf die Datei, öffnet dann Open Cotaining Folder und dann kann ich ein Art cut & paste machen. Wirklich Spaß macht das nicht.

Auch die Anzeige von Systemdateien ist ein wenig komplizierter als beim Linda Manager, dafür kann ich aber viel mehr ansehen. Man muss zuerst lang auf die Datei drücken, dann öffnen als, dann Text auswählen und schließlich einen Editor wählen. Tatsächlich kann ich damit alle möglichen Datein im Editor öffnen, auch die, die nur binären Code enthalten. Dafür hat der Astro aber interessante Zusatzfeatures:

  • man kann sogenannte MIME Typen für die Dateiendungen auswählen und somit steuern, mit welcher Applikation eine Sorte von Dateien standardmäßig geöffnet wird.
  • es gibt eine Funktion für das Sichern von heruntergeladenen Apps auf der SD-Karte.
  • es gibt ein Zusatzmodul für Bluetooth, mit dem man offenbar auf diesem Weg Dateien zwischen Handy und anderen Geräten übertragen kann. Das werde ich mir ein andermal noch anschauen.
  • es gibt ein SMB Modul, mit dem man übers (WLAN) Netzwerk auf Windows oder Samba Freigaben zugreifen kann. Somit könnte man dann auf dem Handy auch Dateien öffnen oder abspielen, die auf dem Computer liegen. Die Funktion werde ich auch nochmal gesondert testen.

übersichtlich und kann alles: ES-Manager

Bis jetzt hat mir kein Dateimanager so richtig gefallen. Also suche ich weiter im Market. Als nächstes ist der ES File Explorer dran. Werbefrei und kostenlos – das ist schon mal sympathisch! Die Optik ist mir in der Standardeinstellung zu grobklotzig, aber das kann man ändern. Ich stelle um auf Listendarstellung und kleine Icons und schon wird es übersichtlich. Ich habe sogar eine kleine Auswahl an Themes und Farben. Das Kopieren geht auch ähnlich elegant wie beim AndExplorer. Entweder mit lange drücken oder mit Mehrfachauswahl über markieren und Optionen – Aktionen. Dort drücke ich dann kopieren und am Zielort wieder einfügen. Auch der nächste Test, der Zugriff auf die Systemdateien klappt einwandfrei und ohne Umwege. Dazu muss ich im Einstellungsmenu nur noch Verstecke Dateien anzeigen (kleiner Deutschfehler) anhaken. Macht also alles was ich will und sieht gut aus! Zusatzfunktionen wie ein App-Manager sind auch noch dabei. Was will ich mehr? Anscheinend habe ich meinen Dateimanager gefunden!

Doch zu gefreut? Nachdem ich die vorherigen Zeilen geschrieben habe, taucht doch noch ein Problem auf. Wenn ich mp3 Dateien direkt aus dem Dateimanager heraus starten will, geht das nur mit der Standard App Musik. Wähle ich hingegen zum Abspielen die App Songbird, bekomme ich nur einen schwarzen Bildschirm. Starte ich Songbird für sich allein, läuft es ohne Probleme. Ich teste das mal eben mit den anderen Dateimanagern:

  • Der Astro-Manager zeigt genau die gleichen Symptome
  • der kleinere AndExplorer kann mp3 samt Songbird ohne Probleme starten

Das bringt mich also auch nicht wirklich weiter. Es könnte ja durchaus gar nicht am Dateimanager sondern an der Programmierung von Songbird liegen. Oder es hat was mit dem Speicherplatz zu tun haben. Aber laut den abgelesenen Werten sollte eigentlich im RAM mit 62 MB noch genug Platz sein. Ich setzte daher erstmal eine Problembeschreibung und Anfrage in mehrere Android-Hilfeforen. Mal sehen, was die Experten sagen. Einstweilen bleibe ich erstmal beim ES-Manager und benutze halt zum Abspielen die App Musik. Und vielleicht probier ich bei Gelegenheit doch nochmal nen anderen Musikplayer aus.  Wenn Du auf Deinem Weg nicht weiterkommst, versuche einen anderen!

Hörbücher auf dem Handy

20. Juni 2011

Ein Sonderfall von Audio-Medien sind Hörspiele und Hörbücher. Auch bei diesen gilt natürlich: Ich respektiere die künstlerische Leistung von Autoren, Sprechern und Verlagen und nutze nur gekaufte Medien. Aber die will ich auch unterwegs auf meinem Handy hören, indem ich es als mp3 Player nutze.

Im Prinzip gehe ich dazu genauso vor, wie beim Rippen von Musik. Ich nutze dafür wieder eine Encodierungs-Software wie Audiograbber. Falls ich noch eine altes Hörspiel auf Kassette habe, kann ich dieses auch ziemlich leicht einlesen. Ich nutze dazu einen kleinen, nicht teuren USB-Kassettenabspieler – das ist praktischer als Kabel bis zur Stereoanlage zu verlegen. Für die Aufnahme verwende ich dann die Software Audacity, die mehr Möglichkeiten zur Klangverbesserung und zum Schneiden bietet. Die so erzeugten mp3 Dateien übertrage ich dann wieder auf die SD Karte meines Smartphones, diesmal in ein neues Verzeichnis /Hoerbuecher (Umlaute als Ordner und Dateinamen sind immer gefährlich – manche Anwendungen kommen damit nicht zurecht. Also besser u-e).

Mit Re-Organize korrigiert man die Titel-Reihenfolge

Beim Abspielen von Sprachaufnahmen auf dem Handy stoße ich aber öfter auf eine Schwierigkeit: Viele Abspielprogramme sortieren die einzelnen Tracks nicht richtig, sondern wenden scheinbar eine beliebige Reihenfolge an. Bei einem Musikalbum ist das vielleicht noch nicht ganz so schlimm, wenn die einzelnen Stücke in etwas anderer Reihenfolge als auf der CD ablaufen. Bei einem Hörbuch oder Hörspiel aber ist es fatal, wenn die Reihenfolge der Kapitel durcheinandergerät. Und man will ja nicht nach jedem Track den nächstfolgenden wieder einzelnen suchen und neu starten.

Glücklicherweise gibt es auch hier Abhilfe in Form von Software. Die falsche Reihenfolge kommt daher, dass Windows die einzelnen Dateien nicht sortiert auf der SD Karte ablegt, sondern in einer Reihenfolge, die nach anderen Kriterien auf der sogenannten FAT festgelegt wird. Dafür gibt es nun ein schönes Programm, mit dem man diese physikalische Anordung einlesen und korrigieren kann: Re-Organize.

Ich stelle allerdings fest, dass dies bei meinem Android-Handy gar nicht erforderlich ist. Sowohl die Standard Musik App als auch das von mir installierte Songbird haben einen Alben-Modus. In diesem werden die einzelnen Kapitel ganz automatisch richtig sortiert und der Reihenfolge nach abgespielt. Das setzt natürlich voraus, dass die Tags (Informationsschnipsel) in den einzelne Dateien richtig angelegt wurden.

Mortplayer hat viele Einstellmöglichkeiten

Gerade bei Hörbüchern finde ich allerdings das Abspielen nach Verzeichnissen und selbstgewählten Kritierien praktischer. Dies wird offenbar nur von einer Abspiel-App unterstützt: Mortplayer. Das  Programm wurde speziell für das Abspielen von Hörbüchern optimiert. Wobei dabei fast zuviel des Guten getan wurde: Die Einstellmöglichkeiten sind derartig umfangreich, dass ich zuerst ganz schön durcheinander komme. Aber im Prinzip ist es dann doch ganz einfach. Ich wähle ein Stammverzeichnis, in meinem Fall /mnt/sdcard/Hoerbuecher (das ist das Verzeichnis, das ich zuvor selbst auf der Mikro-SD-Karte angelegt habe – die einzelnen Titel habe ich dort in gesonderten Unterverzeichnissen abgelegt). Nun kann ich einen Titel wählen, indem ich einfach das entsprechende Verzeichnis anwähle. Der Mortplayer erkennt die erste Datei und ich kann sie ganz normal abspielen. Anschließend werden dann die weiteren in der Reihenfolge abgespielt, wobei ich einstellen kann, nach welchen Kriterien die Stücke sortiert werden. Die App kann aber noch mehr. Ich kann:

  • zwischen verschiedenen Hörbüchern hin und her wechseln und lande immer wieder an der Stelle, die ich verlassen habe,
  • mit einstellbaren Abständen vor und zurückspringen,
  • Lesezeichen setzen und dorthin wieder zurückspringen,
  • einen Schlummermodus einschalten, in dem die Stimme nach einer voreingestellten Zeit langsam leiser wird,
  • mir Cover anzeigen lassen und die Optik freiwählen.

Somit kann ich also sogar innerhalb von Hörbüchern, die in einer einzigen großen Datei gespeichert sind, gut navigieren. Eine sehr praktische App für Leute wie mich, die gerne unterwegs Hörbücher hören. Nur ein wenig Geduld musste ich mitbringen, bevor ich die ganzen Einstellungen verstanden habe. Ohne Schweiß kein Preis.

Screencapture

18. Juni 2011

Ein freundlicher Mitleser hat mir in einem Diskussionsforum empfohlen, doch besser Screen-Prints für mein Blog zu verwenden statt den Handy-Bildschirm abzufotografieren. In der Tat sind ja einige Bilder, die ich hier eingestellt habe, von ziemlich erbärmlicher Qualität. Das liegt z.T. an Spiegelungen bei Kunstlicht, oder auch daran, dass ich mal schnell die schwache Kamera eines anderen Handys verwendet habe. Habe die Bilder aber trotzdem hochgeladen, weil ja auch ein unscharfes Bild einen Eindruck vermittelt, der durch Worte allein nicht rüberzubringen ist. Aber es wäre natürlich viel besser das Android-Smartphone selbst den Job machen zu lassen, seinen eigenen Bildschirm abzufotografieren. Der Fachbegriff dafür heißt Screen Capture, zu deutsch also etwa Bildschirm-Erfassung.

Nur: wie mache ich das eigentlich? Die neuesten Samsung Smartphones bringen die Funktion anscheinend schon mit, aber mein Galaxy Gio kann es offenbar noch nicht. Ich brauche also eine App. Dann stellt sich natürlich auch noch die Frage, wie die Sache eigentlich grundsätzlich gelöst werden soll. Immerhin muss ich ja das Screen-Foto irgendwie auslösen. Wenn ich dazu die App jedes Mal selber starten muss, würde sie ja nur sich selbst fotografieren und das ist wohl nicht der Sinn der Sache.

Eine kurze Suche im Android-Market mit dem Stichwort capture bringt mich nicht wirklich weiter. Ich finde auf Anhieb keine App, die mich überzeugt. Entweder die Programme erfordern es, dass man das Handy zuvor „rooted“, und das will ich momentan noch nicht machen. Oder aber sie haben schlechte Bewertungen mit Aussagen wie „stürzt dauernd ab„, „läßt sich nicht mehr deinstallieren„. Ich breche ab und bemühe noch mal das Internet. Hier stoße ich auf einen guten englischsprachigen Artikel „A survey of Screen Capture Apps“, der die Sache auf den Punkt bringt und einige gute Empfehlungen abgibt. Demnach gibt es zwei grundlegende Möglichkeiten, die Funktion zu realisieren:

  • entweder man installiert ein Programm auf dem PC und verbindet das Handy während der Aufnahme per USB Kabel. Somit kann man die Aufnahme bequem vom PC auslösen, während der aufgenommene Handy-Screen eben das zeigt, was das Handy gerade so tut.
  • oder aber man startet eine App, die auf dem Handy im Hintergrund läuft und zeitverzögert oder durch eine (Schüttel)bewegung die Aufnahme auslöst.

In den Optionen stellt man die Auslösezeit ein

Der Autor bespricht für beide Ansätze jeweils mehrere Programme und gibt Empfehlungen ab. Die erste Möglichkeit mit Programm und Capture-Auslösung vom PC aus, sagt mir nicht so zu. Wenn ich schon sowas installiere, will ich auch in der Lage sein, mobil mal einen Bildschirm einzufangen. Also suche ich das vom Autor (unter den auf dem Handy laufenden Programme) favorisierte „Drocap2„. Doch anders als im Artikel beschrieben, benötigt dieses Programm offenbar doch ein gerootetes Gerät.

Beim nächsten Programm in der Liste ist es genau umgekehrt. Laut dem Bild, das im „Survey“ gezeigt wird, benötigt „Screen Capture“ root Zugang. Es stellt sich aber heraus, dass der Programmierer die Sache wohl inzwischen anders gelöst hat: Das Programm, das inzwischen „Screen Capture Shortcut Free“ heißt, läßt sich ganz normal installieren und hat lauter positive Bewertungen. Es ist zwar keiner dabei, der es schon auf einem Galaxy Gio ausprobiert hat, aber dann bin ich halt der erste.

zum Starten des Countdowns zieht man kurz die Statusleiste herunter

Die Bedienung ist ziemlich selbsterklärend. Zunächst starte ich das Programm einmal und stelle die Optionen ein. Die unaufdringliche Werbefläche unten stört mich dabei weniger. Ich mache ein Häkchen bei capture from notification und stelle unter delay 3 Sekunden ein. Nun habe ich ein neues Symbol in meiner Schnellzugriffsleiste am oberen Bildschirmrand. Ich wechsle auf den Bildschirm, den ich ablichten will und ziehe kurz die Schublade herunter. Nun starte ich den Countdown und die Schublade fährt wieder ein. 3 Sekunden später erhalte ich die Meldung, dass der Screen gecaptured wurde. Die fertigen Bilder finde ich auf der SD Karte in einem eigenen Verzeichnis /ScreenCapture als .png Grafik Dateien.

Habe ich am Ende also doch noch eine geeignete und einfache Lösung gefunden. Die Auslösung durch Schüttteln bleibt zwar der kostenpflichtigen Version vorbehalten aber die wichtigen Funktionen funktionieren auch in der kostenlosen. Und wenn das auf Dauer gut funktioniert spende ich vielleicht wirklich für die gelungene App. Denn was will ich mehr?

P.S.: Nachdem ich diesen Text geschrieben und veröffentlicht habe finde ich doch noch eine Möglichkeit mit meinem Gio direkt, also ohne App, ein screen capture zu erstellen: Wenn ich die Zurück Taste gedrückt halte und dann die Home Taste drücke wird ebenfalls ein Foto des Bildschirms erzeugt und im entsprechenden Ordner auf der SD-Karte abgelegt. Warum dies im Gio Handbuch nicht erwähnt wird, ist mir ein Rätsel. Ich habe die Information aus einem Hilfeforum und sie bezog sich nicht auf das Gio. Allerdings funktioniert diese Lösung nicht unter allen Umständen. Bestimmte Apps scheinen die Funktion zu deaktivieren. Zumindest in diesen Fällen leistet die um 3s verzögerte Aufnahme per App immer noch unersetzliche Dienste.

Musik-zwo-drei ..

15. Juni 2011

Nicht wenige Leute sagen ja, dass sie ohne Musik nicht leben können. Ich weiß nicht, ob sie das jemals ausprobiert haben. Alle anderen Großstadtbewohner jedenfalls müssen mit Musik leben – vorausgesetzt man bezeichnet die Dauerberieselung im Kaufhaus und den demonstrativen Krach aus Nachbarwohnungen, Ghettoblastern oder zu laut gestellten MP3 Playern in der U-Bahn als Musik. Aber ich interpretiere das mal positiv in dem Sinn, dass meine Mitmenschen mich halt an ihren Musikextasen teilhaben lassen wollen. Und es gibt eben auch kaum etwas, das so sehr Geschmackssache ist. Deswegen ist es sicher nicht schlecht, wenn man auf dem eigenen Handy auch seine eigene Musik dabei hat – notfalls um die der anderen zu übertönen.

So, das waren jetzt aber erstmal genug philosophische Höhenflüge. Ich wende mich jetzt dem Praktischen zu und fange wieder ganz von vorne an. Wo kriege ich die Musik her? Für mich ist das ziemlich einfach, denn ich lebe Musik-mäßig eher in vergangenen Jahrzehnten. ELO und Kate Bush, Ramones und Velvet Underground, Queen und Pink Floyd – Flohmärkte und Second-Hand-Plattenläden halten eine unendliche Fülle von Musik, die mir gefällt, zu Spottpreisen bereit. Und wenn ich wirklich mal was aktuelles unbedingt haben will, dann kauf ich es mir auch. Wenn etwas wirklich Freude bereitet, sollte das einem auch ein bißchen was wert sein.

Aber wie bekomme ich die Musik nun auf mein Handy? Dazu wandle ich sie am besten ins MP3 Format um. Den Vorgang nennt man encodieren oder auch volkstümlich „rippen“ und er wird von der Musikindustrie nicht gern gesehen. Denn ist die Musik einmal in diesem Platz sparenden Format auf dem Rechner, könnte man sie auch leicht weitergeben. Das will ich aber gar nicht, mir geht es nur darum, die von mir erworbenen Titel auch auf meinem mobilen Gerät abhören zu können. Und das darf ich, solange ich beim Erzeugen keine Kopierschutzmechanismen technisch überwinde.


Für die Umwandlung ins MP3 Format hole ich mir am besten die kostenlose Software Audiograbber in der deutschsprachigen Version samt MP3 Plugin. Die Software liest nun z.B. eine CD ein und erzeugt daraus mp3 Dateien. Mit Hilfe einer Datenbankabfrage kann die richtigen Titel und Interpreten als MP3 Tags mitgeben. Das ist wichtig, damit ich nachher die Titel auch richtig auf dem Handy angezeigt bekomme. Die so erzeugten Dateien schiebe ich dann wie im vorigen Beitrag beschrieben auf die SD Karte meines Handys, z.B. in den neu erzeugten Ordner Musik.

Nun starte ich die App „Musik„, die durch eine rosa CD mit roter Note symbolisiert wird. Ich bin angenehm überrascht, dass diese meine Dateien nicht nur eingelesen sondern auch gleich nach Interpret und Album sortiert hat. Bei anderen Handys war ich gewohnt, dass ich zuerst noch ein paar Einstellungen vornehmen muss und die Songs in eine Bibliothek einlesen muss. Hier scheint das nicht nötig zu sein.

Nun will ich den Klang testen. Dafür nehme ich Queens Bohemian Rhapsody – wer das kennt weiß, warum das gut zum ausprobieren ist. Aus den Lautsprechern klingt das schon ganz gut, wenn auch etwas blechern. Aber ich habe mir ja bei einem Internetversand auch noch einen passenden in-ear Kopfhörer besorgt (Leider lag dem Samsung Galaxy Gio Handy keiner bei).

Mit so einem Kopfhörer sollte das Klangerlebnis perfekt sein. Doch leider – irgendwas ist grundlegend verkehrt. Es scheint so, als ob nur bestimmte Stimmen zu hören sind und andere ausgeblendet werden. Echt eine Katastrophe! 😦 Ich forsche nach der Ursache aber komme nicht weiter:

  • mit den Einstellungen in der App Musik läßt sich das nicht verbessern.
  • Ist beim MP3 Codieren etwas schiefgegangen? Nein auf dem Computer hören sich die Stücke ganz normal an.
  • Ist etwa der Handy-Prozessor zu schwach für das Decodieren des MP3 Files? Kann auch nicht sein, viel kleinere billigere Geräte können das perfekt.

Dieser orginal (?) Samsung Kopfhörer zerstört den Klang

Schließlich finde ich die Lösung: Mein Kopfhörerkabel besteht aus zwei Teilen, wobei der eine auch als Freisprechanlage dient. Dazu hat es einen Knopf am Mikrofon Teilstück, in das der eigentliche Kopfhörer hineingesteckt wird. Und wenn ich diesen Knopf gedrückt halte, kommt der Klang ganz passabel rüber. Sobald ich ihn loslasse wieder der gleiche Mist. 😦 Irgendetwas ist also mit dem Freisprechmodul des Kopfhörers nicht in Ordnung, obwohl da doch „Samsung“ draufsteht. Immerhin kann ich das Kopfhörer-Teil ausstöpseln und direkt in das Handy einstecken. Dann klingt alles normal. Ist zwar jetzt etwas kurz, aber damit kann ich erstmal weiter testen. Ich lese nochmal die Spezifikation auf der Samsung Webseite nach und stelle fest, dass dieses Kopfhörermodell wohl trotz gegenteiliger Werbung des Verkäufers doch nicht offiziell zum Galaxy Gio kompatibel ist. Vielleicht liegt`s ja daran oder das Ding ist schlicht kaputt (oder schlecht gefälscht). Jedenfalls gebe ich das Ding zurück und hole mir eines, dass auch sicher kompatibel ist. Immerhin kann ich mit meiner kurzen Übergangslösung diesen Beitrag zu Ende schreiben.

Der Musikplayer, der auf dem Samsung Handy vorinstalliert ist, ist eigentlich ganz passabel. Er hat sogar einen Equalizer dabei, mit dem ich den Klang anhand verschiedener Kategorien: Normal, Rock, Jazz, Klassik, Dance, Pop verstellen kann. Außerdem bietet er noch eine Option 5.1 Kanal, die – nur mit dem Kopfhörer –  eine Art Surround-Sound wie aus einer mehrteiligen Profi-Stereoanlage erzeugt. Das muss ich nochmal mit verschiedenen Songs testen, was es bei mp3 bringt.

Aber etwas langweilig und leicht konfus ist der Standard-Musikplayer schon. Die Darstellung der Songlisten ist bei größerer Anzahl ziemlich verwirrend, die Optionen zum Teil nur in bestimmten Modi erreichbar. Und die Darstellung beim Abspielen läßt sich sicher auch schöner gestalten.

Ich kucke mich also nach anderen Playern um, die es ja eigentlich massenhaft geben sollte. Auf dem Computer ist foobar mein absoluter Favorit. Das Programm startet rasend schnell, hat eine gute Bedienung und ist schön und flexibel. Doch leider scheint es dieses noch nicht auf Android zu geben – ich finde nur Apps mit denen man das Handy als Fernsteuerung für ein auf dem Computer installiertes foobar benutzen kann (Die Existenz von solchen Apps sagt auch einiges darüber aus, wie beliebt das PC-Programm unter Insidern ist).

auch nicht schlecht: Songbird

Im Internet werden eine ganze Reihe von MP3 Player Apps für Android empfohlen. Merkwürdigerweise finde ich die Hälfte davon nicht im Android Market. Andere kosten offenbar Geld oder kommen mit aufdringlicher Werbung. Schließlich stoße ich doch auf ein Programm, dass mir spontan gefällt: Songbird. Übersichtlich und schlicht und ohne Werbung. Es läßt sich in mehrere andere Programme und soziale Netze integrieren und ist über den Lock-Screen schnell bedienbar. Das ist praktisch, wenn man unterwegs Musik hört und schnell den Song ein-, ausschalten oder vorspulen will. Nur der Sorround-Sound fehlt, der doch bei manchen Songs ganz gut über den Kopfhörer rüberkommt. Mal sehen, vielleicht bekomme ich ja als Kommentar zu diesem Beitrag noch den absoluten Wahnsinnstipp?

Fremde Bilder auf der SD Karte

30. Mai 2011

Um zu erkunden, was auf dem Smartphone bisher so an Daten drauf ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Als erstes probiere ich eine standardmäßig installierte Anwendung, die als  „Galerie“ bezeichnet wird. Ich weiß nicht, wer sich diese Bezeichnung ausgedacht hat, aber sie scheint allgemein gebräuchlich – ich kenne sie schon von meinem weit weniger komplexen Nokia 6300. Dort bezeichnet sie allerdings eine Art Filemanager. Hier sehe ich hingegen nur Bilder und Fotos aus verschiedenen Anwendungen ohne Hinweis, wo genau sie abgelegt sind.

Ich klicke also Galerie und stoße zu meinem Erstaunen auf mehrere Fotos einer jungen Frau. Keine Nacktfotos, aber doch immerhin eindeutig privat. Wo kommen die denn her? Offenbar hat der Vorbesitzer das Handy nicht richtig gelöscht! Ich probiere das Handy ohne SD Karte zu starten (was kein Problem ist) und die Fotos sind verschwunden. Offenbar liegen sie nicht im Handyspeicher, sondern auf der SD Karte. Der Vorbesitzer hat wohl auf dem Gerät selbst einen Factory reset gemacht aber vergessen die SD Karte zu säubern.

Das will ich mir nun genauer ansehen. Ich schalte das Samsung aus und entnehme die Micro-SD Karte. Mit Hilfe des mitgelieferten Adapters mounte ich die Karte in einem SD Slot meines Computers. Nun sehe ich die Karte wie ein Festplattenlaufwerk mit allen Ordnern und Dateien. Die Fotos finde ich einem Ordner DCIM-Camera. „DCIM“ kenne ich schon von meinem Digitalkamera. Es steht für „Digital Camera IMages“ und ist der Standard-Ordner für aufgenommene Fotos – unverschlüsselt als .jpg Files. Löschen allein reicht hier noch nicht, denn wie auf einem Festplattenlaufwerk auch gibt es Möglichkeiten und Programme, um gelöschte Dateien wieder herzustellen. Aber in diesem Fall hat der Vorbesitzer die Daten auf der SD Karte noch nicht einmal gelöscht.

Ich beende meine Recherche und formatiere die SD Karte neu. Nach Neustart und Initialisierung sind die Fotos nun hoffentlich endgültig weg. Der Vorbesitzer hat nochmal Glück gehabt. Wenn er mit seiner Unvorsichtigkeit an den Falschen gerät, kann das ganz schön Ärger mit der Freundin geben. Auch wenn es keine Nacktfotos sind – mit Privatfotos läßt sich im Internet viel Unsinn anstellen. z.B. tauchen in Sozialen Netzwerken immer wieder gefakte Identitäten auf, für die offenbar von fremden Festplatten geklaute Privatfotos benutzt wurden.