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Neues Handy neues Glück

7. April 2012

Jetzt habe ich ziemlich lange nichts geschrieben, obwohl ich Android täglich benutze und ich einige Funktionen aus meinem Alltag gar nicht mehr wegdenken mag. Für viele Aufgaben war mein bisheriges, sehr günstiges Handy (Samsung Galaxy Gio) auch völlig ok. Aber vor allem die Begrenztheit des internen Speichers (150 MB) hat mich doch beim Testen und damit auch beim darüber Schreiben ziemlich ausgebremst. Inzwischen sollten ja einige besser ausgestattete Modelle deutlich billiger geworden sein. Ich mache mich mal an die Recherche …

Mein erster Gedanke ist natürlich das Samsung Galaxy S2; das gilt ja nach wie vor als das beste Android-Smartphone überhaupt, hat 16 GB Speicher (von dem allerdings nur 2G für Apps nutzbar sind), einen besseren Bildschirm und auch sonst lauter gute Noten. Aber ein Blick in die Angebote zeigt, dass das Gerät auch preislich immer noch top ist. Selbst gebrauchte Geräte sind kaum unter 300 € zu haben.

Als erste Alternative fallen mir da die verschiedenen Varianten des HTC Desire bzw. des HTC sensation ein, die galten mal als direkte Konkurrenten des Galaxy S2. Allerdings stoße ich bei meinen Recherchen auch auf Berichte, wonach es gerade in Bezug auf den internen Speicher (500 – 768 MB) beim desire einige technische Probleme geben soll, die dazu führen, dass man keine weiteren Apps installieren kann. Vor allem aber scheinen die HTC Smartphones immer noch echte Kulthandys zu sein, die auch gebraucht noch Spitzenpreise erzielen.

Ich habe generell wenig Lust, mehr Geld als nötig nur für eine Modemarke zu bezahlen; für mich zählt ganz pragmatisch das Preis-Leistungs-Verhältnis. Am besten wäre also ein Gerät, das eigentlich technisch gut ist, aber (eventuell aus Gründen, die für mich weniger wichtig sind) eher unbeliebt und unterschätzt ist. Mal sehn …

Das LG-P990 - ein unterschätztes Smartphone?

In der Tat finde ich schnell ein solches Modell: das LG-P990 Optimus Speed. Das hat satte 5,5 GB internen Speicher, einen schnellen Dualcore Prozessor und soll einen hervorragenden Bildschirm haben. Beim Erscheinen letztes Jahr wurde es offenbar in allen Test knapp hinter den Spitzenmodellen von Samsung und HTC eingeordnet.

Das Problem mit diesem Handy war aber bisher offenbar, dass es kaum Software-Upgrades gab, so dass die Benutzer weiter auf die alte Android 2.2. (Froyo) Version angewiesen waren. Wohl deswegen klagen viele auch über hohen Stromverbrauch bzw. kurze Akkulaufzeiten. Aus Erfahrung mit meinem Gio weiß ich aber, dass sich gerade die Akkulaufzeit mit Android 2.3 (Gingerbread) deutlich verbessert. Die jammernden Klagen scheinen auch alle noch von 2011 zu sein, hat sich vielleicht seitdem etwas verändert? In der Tat, nun scheint es endlich das lang ersehnte Upgrade zu geben. Und damit fällt für mich das wichtigste Gegenargument gegen den Kauf dieses Handys weg.

Glücklicherweise scheinen die meisten Schnäppchenjäger die neue Sachlage noch nicht mitgekriegt zu haben. Die Gebrauchtpreise für das Optimus Speed sind richtig zivil im Vergleich zu den Spitzenmodellen von Samsung und HTC. Ich beobachte mal eine Weile bei ebay einige Angebote und dann gelingt es mir doch tatsächlich ein gut erhaltenes Gerät für knapp über 160 € zu ersteigern. Etwas mehr als ich eigentlich ausgeben wollte, aber dafür technisch sicher ein Quantensprung. Nun bin ich gespannt, ob meine theoretischen Überlegungen zum Preis-Leistungs-Verhältnis sich auch in der Praxis bewähren.

Stromfresser

18. Juli 2011

Das Thema Akkulaufzeiten hat mich bei meinem Gio von Anfang an verfolgt. Schon bei meinen ersten Versuchen mußte ich schmerzhaft feststellen, dass das Rumspielen mit den Apps das Handy in null-Komma-nichts leersaugt. Teilweise mußte ich sogar mehrfach am Tag aufladen.

Was ich kaum zu hoffen gewagt hätte: Es ist wirklich besser geworden. Zum einen scheint mein Handy nun, nachdem ich es viele Male fast vollständig entladen und wieder aufgeladen haben, tatsächlich den Strom länger zu halten. Zum anderen  hat sich mein Verhalten geändert:

  • Ich spiele jetzt nicht mehr stundenlang mit dem Handy herum, um Neues auszuprobieren, sondern eher gelegentlich und gezielt.
  • Ich nutze nur noch wenige Apps öfter und auch die dann meist nur wenige Minuten am Tag. Ein Beispiel ist z.B. Öffi, das ich auf dem Weg durch die Stadt gern verwende, aber eben immer nur für relativ kurze Anfragen.
  • Ich schalte GPS immer aus, wenn ich es nicht brauche. Und brauchen tue ich es eigentlich nur bei allem was mit Navigation zu tun hat. Vielleicht einmal am Tag. Bloß, weil irgendwie eine App gerne wissen will, wo ich gerade bin, heißt das ja noch lange nicht, dass ich dem Verlangen nach GPS nachgeben muss.
  •  WLAN schalte ich meistens aus, wenn ich außer Haus bin. Beim WLAN Empfänger habe ich auch oft den Eindruck, dass der gerade dann, wenn das Handy sich in der Nähe von vielen Netzen befindet aber in keines davon sich einloggen kann, besonders viel Strom verbraucht. Vielleicht versucht das Gerät es dann ja immer wieder. Das Auschalten setzt dem jedenfalls eine Riegel vor.
  • Bluetooth nutze ich bisher gar nicht. Ich will es zwar noch testen, speziell mit einem Handset. Aber es wird wohl kaum für mich zur Dauereinrichtung werden, meistens kann ich getrost abgeschaltet lassen.
  • Ich schalte konsequent das Display aus (durch kurzen Druck auf die Ausschalttaste), wenn ich das Handy nicht mehr brauche oder bevor ich es einstecke. Wenn ich das vergesse, habe ich immer noch eine 3 min Abschaltautomatik eingestellt
  • Generell habe ich die Helligkeit weit heruntergesetzt. Das ist in geschlossenen Räumen und der U-Bahn noch allemal hell genug. Hoch stelle ich das Licht nur, wenn ich bei Tag im Freien etwas ablesen will. Wobei draußen bei Sonnenschein das Ding derart spiegelt, dass auch die größte Helligkeit wenig nützt. Aber das ist nicht nur bei Handys sondern auch bei Notebooks ein bekanntes, generelles Problem.

All diese Dinge zusammen führen dazu, dass mein Handy nun trotz häufiger Benutzung rund 2 Tage Saft hat, bevor es wieder ans Kabel muss. Das Aufladen selber geht relativ flott (ca. 3h), wobei ich über die Batteriestandsanzeige kontrolliere, ob ich auch 100% erreicht habe.

Aber ich kann anscheinend noch mehr tun. Im c’t Sonderheft zu Android finde ich einen ausführlichen Artikel zu den Akkulaufzeiten. Dort wird besonders auf die regelmäßigen Netzanfragen von Hintergrunddiensten hingewiesen. Der Google-Ingenieur Jeffrey Sharkey wird zitiert. Demnach soll bereits eine Anwendung, die alle 10 Minuten für 8 Sekunden eine Verbindung zum Netz aufnimmt, den Standby Verbrauch verdoppeln. Dort werden auch mehrere Tools beschrieben, die bestimmte Funktionen je nach Situation, Ort oder Zeit automatisch an und ausschalten. Nur scheinen die meisten dieser Tools auch nichts anderes zu machen, als das, was ich ohnehin schon (siehe oben) tue. Wäre also höchstens ein wenig bequemer, wenn das An- und Abschalten automatisch funktioniert. Vorausgesetzt, dass die Regeln zuverlässig greifen.

Die einzige beschriebene App, die mich vom Konzept her wirklich überzeugt ist Juice-Defender. Damit kann man den Anwendungen das nach Hause Telefonieren etwas abgewöhnen, indem man nur alle 15 min ein Fenster für eine Minute öffnet. Davon lade ich mir jetzt mal die kostenlose Version herunter und probiere es aus. Man kann dort entweder verschiedene Profile wählen oder die Parameter selbst anpassen. Ich wähle natürlich letzteres. Schnell stelle ich fest, dass viele der möglichen Einstellungen ausgegraut sind – diese sind offenbar den beiden kostenpflichtigen Versionen vorbehalten: Juice-Defender Plus und Juice-Defender Ultimate. Aber die für mich wichtigsten Funktionen sind auch in der kostenslosen Version dabei:

  • Mobilfunk-Daten Transfer aus- und einschalten
  • Zeitplan für das Synchronisieren von Daten und Konten. Wählbar ist hier eine Frequenz von 15 oder 30 min (die kostenpflichtigen Versionen bringen hier noch mehr Flexibilität).

Die Bedienung des Menus ist überhaupt nicht schwierig (wie es in dem c’t Artikel heißt – aber vielleicht kannten die nur eine frühere Version). Allerdings habe ich festgestellt, dass bestimmte Anwendungen mit dem aktivierten Saftverteidiger hin und wieder ein Problem haben, speziell das von mir genutzte Websharing. Aber gut, dann schalte ich den Juice-Defender halt kurzfristig aus. Oder ich kaufe mir doch die Plus oder Ultimate-Version, die es erlaubt bestimmten Anwendungen grundsätzlich freien Durchlass zu gewähren.

Aber nun zur Kernfrage: Bewirkt die App überhaupt etwas in Bezug auf Akku-Laufzeitverlängerung? Schwer, dies objektiv zu messen, denn ich kann nicht tagelang immer wieder das selbe Nutzungsprofil reproduzieren. Es scheint aber eine gewisse Verbesserung zu geben. Nachdem ich zuletzt mit meinen manuellen Methoden 30 – 40 Stunden Laufzeit erreicht hatte (bis zum Akkustand 15%) sind es nun bei etwa gleichem Benutzungsprofil 40 – 50 Stunden. Offenbar leistet die App in Zeiten der relativen Inaktivität gute Dienste – dann geht der Stromverlust auf fast Null zurück. Für die Zeiten, wo ich mit meinem Handy arbeite, bringt sie allerdings so gut wie nichts – leider kommt aber ja genau während dieser Perioden der Großteil des Stromverbrauchs zustande. Letztlich ist der entscheidende Faktor also doch wieder mein eigenes Verhalten. Das Aufladekabel mit dabei zu haben, bleibt Pflicht.

Navigation mit Google Maps

29. Mai 2011

Eine der ersten Sachen, die ich ausprobieren will, ist die Navigation. Und zwar interessiert mich weniger die Verwendung als Navi für das Auto. Vielmehr will ich sehen, was die Fußgängernavigation taugt. Dies könnte sowohl in der Stadt von Nutzen sein, wenn man z.B. in einem fremden Stadtteil eine Straße finden will, als auch in der freien Natur. Vorläufig teste ich aber erstmal in Frankfurt.

Und da taucht gleich das erste Problem auf. Es geht nicht. Sobald ich die Navigations-App starte, beginnt die GPS-Suche. Und es sucht und sucht und sucht …. Ist etwa der GPS Empfänger des Geräts kaputt? Ich probiere es unter verschiedenen Bedingungen: in der Wohnung, auf dem Balkon, auf der Straße, auf einem freien Platz mit Blick in alle Himmelsrichtungen – es funktioniert nicht. 😦

Schließlich kucke ich mir nochmal die Optionen an. Dort finde ich unter Einstellungen – Standort und Sicherheit die Option „Drahtlosnetze verwenden„. Diese ist bisher nicht aktiviert (GPS Satelliten verwenden hingegen schon!). Offenbar geht es bei  dieser Option darum, dass Google mit Hilfe einer Datenbank von Mobilfunk oder WLAN Netzen den Standort des Handys zusätzlich näher bestimmt. Ich schalte das nun mal versuchsweise ein – und erhalte wieder den Eingangsbildschirm von Google mit der Frage, ob ich der anonymisierten Erhebung von Standortdaten zustimme. Das habe ich ja bei der ersten Inbetriebnahme verneint. Diesmal stimme ich zu – und es geht! Offenbar funktioniert jetzt auch das GPS, ich bekomme auch in anderen Anwendungen nun Satellitendaten angezeigt. Schon merkwürdig, dass man Google an die eigenen Standortdaten ranlassen muss, nur damit GPS funktioniert. Aber Hauptsache ich habe erstmal mein Problem gelöst.

Google Maps auf dem Samsung Galaxy Gio

Ich kann nun mit der Navigation mir den Weg anzeigen lassen. Die Applikation nutzt das ja auch aus dem Internet gut bekannte Google Maps einschließlich Streetview. Das Ziel kann ich eintippen oder per Spracheingabe mitteilen. Letzteres funktioniert bei mir hervorragend. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass ich noch irgendeine Spracheingabeunterstützung nachladen soll. Es geht aber trotzdem. Die Spracheingabe-App lade ich später auch noch nach; seitdem bekomme ich auch die Fehlermeldung nicht mehr.

Navigation mit Streetview

Die Navigation selber funktioniert in der Stadt gut und fast fehlerfrei. Wenn man als Fußgänger unterwegs ist, sollte man darauf achten, dass das auch eingestellt ist – sonst wird man womöglich um Einbahnstraßen, die man als zu Fuß ja durchaus auch in Gegenrichtung nutzten darf, herum geleitet. Der Weg wird mir in Google Maps Plan oder auch in Streetview als blaue Linie angezeigt. Irgendwie kann ich auch zwischen Maps und Streetview hin und herschalten, aber so ganz kapier ich die Logik der Menuführung noch nicht: Manchmal ist das Streetview Männchen da, manchmal nicht. Jedenfalls funktioniert es grundsätzlich und ich bin zufrieden. Mein Mobilfunkvertrag scheint auch zu halten was er versprochen hat, denn offenbar müssen ja die Karten und Streetview-Bilder unterwegs heruntergeladen werden. Das werde ich mal in nächster Zeit an verschiedenen Orten (auch außerhalb Frankfurts) ausprobieren und hier berichten, welche Erfahrungen ich dabei mache.

Eine Ernüchterung erlebe ich allerdings bereits, als ich wieder zu Hause bin: der Akku ist fast leer. Und das bei einer relativ kurzen Nutzung mit Navigation und ein wenig Herunterladen für Streetview. Die nächsten Male werde ich das genau notieren: Akkustand vorher und nachher, Zeitdauer, Statistik, Einstellungen. Vielleicht mach ich ja noch was falsch, was den hohen Stromverbrauch erklärt.