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Terminplanung

29. Juli 2011

Das Handy als Terminkalender zu nutzen ist ja eigentlich eine der naheliegendsten Anwendungen überhaupt. Das Mobiltelefon trage ich ohnehin immer mit mir herum. Wenn ich nun einen elektronischen Kalender mit drauf habe, spare ich mir ein den dicken Papierkalender bzw. ein gesondertes Gerät. Ich behalte auch unterwegs den Überblick und kann mich zuverlässig – mit oder ohne Signalton – an wichtige Termine, Geburtstage oder noch zu erledigende Aufgaben erinnern lassen. Und wenn sich etwas neues ergibt, kann ich das gleich unterwegs eingeben.

Soweit die Theorie. In der Praxis war mir das ganze bisher viel zu umständlich und fummelig. Es ist halt doch noch einfacher, mal eben schnell handschriftlich eine Notiz in einen traditionellen Terminkalender einzutragen. Und da ich alles gewöhnlich in das selbe kleine rote Buch eingetragen habe, hatte ich auch immer einen guten Überblick, was denn so in der nächsten Woche auf mich zukommt. Ja und dann war da noch die Geschichte von meinem Kumpel, der sein Psion-Gerät im Waschbecken versenkte und so auf einen Schlag alle seine Kontakte, Termine und mühsam eingepflegte Aufgabenplanung verlor …

Jedoch, das digitale Zeitalter läßt sich auch in diesem Bereich nicht aufhalten und spätestens mit Android will ich einen neuen Versuch wagen. Ich beschäftige mich also ein wenig mit der Google Kalender App und gebe mal versuchsweise ein paar Termine ein. Schnell bin ich ziemlich enttäuscht. Das ganze ist weder übersichtlich, noch entdecke ich irgendwelche Funktionen, die über das, was Handys schon seit Jahren können, hinausgehen. Für die Erinnerung an Geburtstage mag das ja noch reichen, aber eine vernünftige Terminplanung mit dieser umständlichen und unschönen App zu organisieren, macht wirklich keinen Spaß. Also leg ich die Sache erstmal wieder auf Eis und nehme mir vor, sie anzugehen, wenn ich etwas mehr Muße habe.

In der Folge lese ich mehrere Artikel über Terminplanung unter Android und stoße schließlich auf den entscheidenden Satz. In einem Test von verschiedenen Kalender-Apps beklagt der Autor, dass die App Jorte sich nicht richtig mit dem Google-Konto synchronisieren könne. Und dann schreibt er:

Will man also einen nicht synchronisierten Kalender, sagen wir mal aus Datenschutzgründen, wäre die Jorte-App vermutlich empfehlenswert, aber dann sollte die Nutzung eines Android-Smartphone wohl auch noch einmal gründlich überdacht werden. (http://www.winload.de/news/apps/die-5-besten-kalender-apps-fur-android/)

Da fällt es mir wie Schuppen von den Augen! Natürlich, die Kalenderfunktion auf einem Android-Handy macht überhaupt erst Sinn in Verbindung mit dem Google Kalender im Internet. Dieser kann dann als Schaltzentrale dienen und von verschiedenen Geräten aus: Handy, Netbook, Desktop-PC, PC von Freunden, Internet-Cafe, .. aufgerufen und gepflegt werden. Und damit ist es dann auch gar nicht mehr so oft nötig, Termine auf dem kleinen Handy-Bildschirm mit Touch-Tastatur einzugeben – den Grundbestand kann man bequem von zu Hause am PC einpflegen und hat ihn dann mobil zur Verfügung.

Google Kalender: übersichtlich

Mit diesem neuen Ansatz mache ich mich also gleich daran, den Google Kalender im Internet zu erkunden. Und bin angenehm überrascht. Anders als die Google Mail-Funktion ist der Kalender gut gestaltet und bietet viele interessante Möglichkeiten. So kann ich z.B. mehrere Kalender anlegen (z.B. Freizeit, Arbeit, Verein, ..) und die wahlweise einzeln oder kombiniert anzeigen lassen. Die Eingabe ist auf einem halbwegs großen PC Bildschirm einfach und intuitiv. Es gibt auch alle Funktionen und Varianten, die mir bei unterschiedlichen Arten von Terminen begegnen. Bei der Erinnerungsfunktion kann ich Benachrichtigung per Pop-up und per Email kombinieren und für beides unterschiedliche Zeiten einstellen. Ich kann die Kalender und auch die einzelnen Termine mit verschiedenen Farben versehen und so mehr Übersichtlichkeit in den Kalender bringen. Das ganze macht einen sehr durchdachten Eindruck und so beginne ich gleich mal, meine restlichen Termine für 2011 anzulegen.

Auf dem PC sieht das nun alles schon mal recht gut aus. Aber wie läuft es nun unter Android? Ich rufe zunächst mal die Google Mail App auf und synchronisiere das Konto. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann müßte damit nun auch automatisch der Kalender synchronisiert sein. Ich rufe die Kalender-App auf und – Voila!  – meine gerade eingebenen Termine sind alle da. Die Darstellung finde ich immer noch mehr als arm, aber – da die Termine ja nun auf dem Gerät sind – sollte ich genauso gut auch mit anderen Apps arbeiten können.

Jorte widgets auf dem Homescreen

In Bezug auf Kalender- und Terminplanungs-Apps muss ich glücklicherweise nicht das Rad neu erfinden. Es gibt bereits mehrere informative Vergleichstests im Internet. Am besten erscheint mir der von 24android.com und drum halte ich mich erstmal daran. Alle diese Tests kritisieren die Standard Kalender App von Android und empfehlen die App Jorte. Diese lade ich mir also und bin auch gleich ziemlich angetan. Die Optik ist wie bei einem professionellen Arbeitskalender – schön übersichtlich und praktisch. Ich kann widgets in verschiedener Größe und mit  verschiedenen Darstellungsweisen (z.B. Tages, Wochen, Monatssicht) auf dem Bildschirm platzieren. Eigentlich ist Jorte die perfekte App. Nur leider funktioniert die Synchronisierung mit dem Google Konto auch bei mir nicht zuverlässig:

  • Jorte lädt Termine, die schon vorbei sind, erst gar nicht. Manchmal will ich aber auch im nachhinein wissen, was los war.
  • Veränderungen bei Terminen im Google Kalender führen manchmal zu Doppeleinträgen.
  • Die Darstellung von mycalendar (offenbar der lokale Kalender) kann ich nicht abschalten
  • Die Synchronisierung des Aufgabenplaner funktioniert gar nicht und hängt sich auf.

Ich bin ziemlich sauer – was ist dann das für ein Scheiß! Doch bevor ich Jorte nun wieder runterschmeiße, lese ich glücklicherweise noch folgenden Artikel:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Probleme-mit-dem-Google-Kalender-1285764.html

Der Aufgabenplaner von Google hängt sich auf

Aha, die App hat also gar keine Schuld. Google hat Mist gebaut und wird das vermutlich bald bereinigen, denn es sind ja sicher sehr viele Google-Kunden weltweit betroffen. Ich probiere die Workarounds und zumindest das Löschen aller Daten
Menu – Einstellungen – Anwendungen – Anwendungen verwalten – Jorte – Daten Löschen
führt bei mir zum Teilerfolg. Die Termine kann ich jetzt synchronisieren – nur das Synchronisieren mit dem Aufgabenplaner von Google funktioniert weiterhin nicht. Hoffentlich kriegt das Google bald geregelt.

Beim Ausprobieren der Methoden, die dort sonst noch so angeraten werden, lerne ich gleich noch etwas nützliches dazu: Welche von meinen Kalendern angezeigt werden:

  • die drei, die ich online angelegt habe,
  • oder der eine, der lokal auf dem Handy residiert (Eigener Kalender bzw. my calendar),

stelle ich am besten weiterhin in der Google App und nicht in Jorte ein. Google Kalender öffnen und unter

Menu – Optionen – Kalender

einstellen was angezeigt und synchronisiert wird – dann funktioniert es auch zuverlässig!

Ich entscheide mich, nur die drei Kalender, die mit Google synchronisiert werden, anzeigen zu lassen und den lokalen Kalender zu ignorieren. Wenn schon unified calender management, dann auch konsequent! Sollte ich mal wirklich einen Termin haben, den Google auf keinen Fall wissen darf, benutze ich am besten doch wieder den Knoten im Taschentuch 😉 Bei allen anderen fahre ich vernetzt weit besser. Und dank Jorte ist das ganze sogar hübsch auf dem Android Phone anzusehen. Mal sehen, ob und wie das nun meinen Alltag revolutioniert. Ich werde darüber berichten.

Internet in der Hosentasche

8. Juni 2011

Moderne Smartphones kommen mit dem Versprechen daher, vollen Internetzugang zu gewährleisten. Neudeutsch heißt das  „Surfen“ und suggeriert ein sportliches, wenn nicht sogar lustvoll-entspanntes  Dahingleiten über die Weiten der Webseiten. Aber stimmt das auch und ist es wirklich praktikabel? Und brauche ich das überhaupt, gibt es sinnvolle Anwendungen?

Nachrichten lesen auch auf kleinem Bildschirm

Ich mache also den Praxistest. Zunächst mal probiere ich aus, wo und mit welcher Performance ich überhaupt Zugriff habe. Ob ich überhaupt Verbindung habe sehe ich in der Kopfzeile des Touchscreens. Zuhause loggt sich mein Handy automatisch ins Wireless LAN ein. Das wird dann durch die ansteigenden parallelen Balken angezeigt. Das zumindest funktioniert ganz gut.  Die Reichweite ist aber natürlich begrenzt und andere WLAN Netze stehen nur selten frei zur Verfügung. Unterwegs brauche ich also andere Zugangswege.

In einer Großstadt fast überall verfügbar ist UMTS. Angezeigt wird dies durch das „3G“ Symbol in der Kopfzeile. Meine besonders günstige Internetflatrate ermöglicht mir hier zumindest das Ausprobieren, wenngleich die Datenmenge ziemlich begrenzt ist. Und tatsächlich bekomme ich in Frankfurt praktisch überall Empfang. Deutlich langsamer wird es meine High-Speed Datenmenge verbraucht ist, oder (z.B. in manchen Gebieten auf dem Land) nur ein langsameres Datenprotokoll wie GPRS zur Verfügung steht. Mit 63 kbit/s wird aus Surfen eher Warten.

Als Browser benutze ich zunächst den voreingestellten, der nur mit „Internet“ bezeichnet wird. Ich gehe zunächst mal auf die Google News Seiten, um mir einen Nachrichtenüberblick und verschiedene Artikel anzusehen. Das geht erstaunlich gut und auch das Herummanöverieren mit dem Finger auf den Seiten, das Verkleinern und Vergrößern durch Multitouch klappt hervorragend.

Opera: Startbildschirm selbst zusammenstellen

Nun lade ich mir noch einen alternativen Browser aus dem Android Market herunter: „Opera Mini„. Der wird von vielen Testern empfohlen und soll den Zugriff auf Webseiten sogar beschleunigen. Nach dem Starten bekomme ich hier gleich mehrere voreingestellte Seiten angezeigt: „Opera Portal“, Facebook, GMX, Opera Sports, … Das ist nun nicht gerade das was ich als Startbildschirm will. Aber  ich kann diejenigen, die mich weniger interessieren, schnell ersetzen. Ein längerer Druck auf ein Symbol führt zum Angebot „bearbeiten“ oder löschen. Das mache ich doch mal! Das geht ganz gut – ich man mir meine eigene Kombination aus Seiten zusammenstellen und die dann künftig mit einem Klick erreichen. Das ist praktisch! Allerdings muss ich die Seiten entweder bereits als Lesezeichen gespeichert haben oder die Url manuell eingeben. Und das kann auf dem Samsung Galaxy Gio etwas mühsam sein.

Kommen wir nun zur Gretchenfrage: Wozu brauche ich das überhaupt? Um ausführlich im Internet zu recherchieren oder auch entspannt zu surfen ist der kleine Bildschirm des Smartphones nicht geeignet.Vor allem wenn man auch noch was eingeben muss, wird es mühsam. Wenn man da wirklich eine kleine, leichte, mobile Lösung braucht, sollte man lieber einen Netbook anschaffen. Es kann also nur darum gehen, mal schnell etwas nachzuschauen, sich eine Information auf dem Internet zu holen. Für die naheliegendsten Sachen gibt es allerdings hier spezialisierte Apps, die viel benutzerfreundlicher sind als der Browser z.B.:

  • Meine Stadt: mit Kino, Veranstaltungsangeboten
  • Öffi„, eine App für den Nahverkehr (bzw regionale Angebote von Verkehrsgesellschaften z.B. RMV in Frankfurt, mit denen man z.T. sogar Fahrkarten kaufen kann)
  • Discounter und Shops haben z.T. auch eigene Apps wie z.B. Aldi

Man sollte also unbedingt die Apps im Market oder auch anderen Quellen durchforsten auf das spezielle Informationsangebot hin, das man häufiger benötigt. Der Browser ist nur zweite Wahl. Übrig bleiben also vor allem Webseiten und Informationsangebote, für die es noch keine eigene App gibt, oder solche, wo ich heute noch gar nicht ahne, das ich sie unterwegs brauchen werde. Ich nenne mal z.B. die wechselnden Flohmarkttermine in Frankfurt oder Öffnungszeiten von Museen und Schwimmbädern. Auch häufig wechselnde spezielle Nachrichtenangebote von Vereinen und Organisationen kommen in Frage. Solche Informationen finde ich heutzutage am einfachsten im Internet. Soweit ich die schon kenne, habe ich mal die wichtigsten als Lesezeichen abgespeichert. Und falls ich was nachschauen will, an das ich heute noch nicht denke, habe ich nun zumindest auch unterwegs eine Chance. Allein das ist schon mal ein Mehrwert.