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over the air

2. Juli 2011

Bis jetzt habe ich meine Fotos und Screencapture Bilder immer per USB Kabel übertragen. Das funktioniert zwar, aber ist schon etwas mühsam. Man muss das Gerät:

  • erst an einen USB Port anhängen,
  • das immer voreingestellte USB Debugging ausschalten,
  • noch mal klicken, dass man sich per USB verbinden will,
  • warten bis der PC das neue Drive erkennt,
  • ..

ziemliche Enttäuschung: doubleTwistAber es soll ja Lösungen geben, die auch per WLAN eine Übertragung zulassen. Das erste Programm, auf das ich bei meiner Recherche stoße, ist DoubleTwist. Das soll ähnlich wie iTunes funktionieren und besteht aus einer Software für den PC sowie einer App auf dem Android Phone. Klingt soweit ganz gut, also will ich mal beides ausprobieren. Kostenlos scheint die Sache schon mal nicht zu sein. Die PC Software bekommt man zwar umsonst, aber die App doubleTwist Air Sync im Android Market kostet 3,99 €. Nur der doubleTwist Player ist kostenlos, der erlaubt aber nur das Abspielen von Musik, nicht die Dateiübertragung. Nachdem ich mir die PC Software runtergeladen bestätigt sich das in der dortigen Hilfefunktion: Übertragung per WLAN kostet Geld. Für die kostenlose Nutzung wird man auf das USB Kabel verwiesen. Na gut, die 4 € wären ja eine Überlegung wert, wenn die Sache funktioniert.

Doch dann kommt der show-stopper beim Lesen der Kommentare der Anwender im Android Market. Mehrere Samsung Besitzer beschweren sich, dass die App nur Zugriff auf den internen Speicher, nicht aber auf die SD Karte erlaubt. Das wäre ja totaler Blödsinn – gerade Daten wie Musik und Fotos lagert man doch auf den externen Speicher aus und will sie von dort auf den PC holen (oder umgekehrt). Auf der Seite von DoubleTwist wird die schwerwiegende Schwachstelle auch zugegeben. Na ja, vielleicht wird das ja besser in einer der nächsten Versionen. Einstweilen ist das Ding für mich nicht brauchbar und wird wieder entfernt.

Nun suche ich im Market nach einer anderen Lösung. Ausgehend von DoubleTwist gehe ich über „ähnliche Programme“ und versuche außerdem verschiedene Suchbegriffe. Es gibt da auch in der Tat zahlreiche Angebote, meist englischsprachig. Einige arbeiten mit der Apple Software iTunes zusammen, aber die will ich eigentlich lieber nicht auf meinem PC. Schließlich finde ich die App Websharing File/Media Sync. Von dieser gibt es eine kostenpflichtige Vollversion (2,06 €) und eine kostenlose Lite Version. Der Beschreibung entnehme ich, dass auch die Lite Version das, was mir wichtig ist, beherrschen sollte: Dateiübertragungen in beide Richtungen. Gelöst ist dies über den Webbrowser und seine up- und download Funktion.

Die App von Websharing File/Media Sync

Ich hole also diese App und probiere das ganze aus. Nach dem Starten ist das Websharing zunächst noch nicht aktiv. Ich erhalte auf dem Android Bildschirm aber schon eine url angezeigt mit der IP, die mein Handy gerade im lokalen WLAN Netz hat. Nun muss ich die Start Taste drücken und bekomme auch noch ein Passwort angezeigt. Dieses Passwort kann ich selbst einstellen oder mir jedes Mal vom Programm ein neues erzeugen lassen.

Auf dem PC starte ich inzwischen den Firefox Browser und gebe die url ein. Zuerst kommt gar nichts, aber das ist nicht verwunderlich, denn ich nutze bei unbekannten Seiten zum Schutz das (sehr empfehlenswerte) plugin noscript. Nachdem ich dort Scripte für die neue Webseite freigeben habe, funzt es dann und ich erhalte einen login screen. Ich gebe das Passwort ein und – sehe die Ordnerstruktur der SD Karte des Handys vor mir. Genau so will ich das haben!

Bedienen tue ich meinen neuen Dateisystembrowser mittels Doppel- und Rechtsklick auf die Objekte im angezeigten Dateisystem.  Ich klicke mich also mal durch die Ordner und finde in der Tat die Dateien, die ich übertragen will. Ich versuche den Download auf meinen PC und in der Tat wird mein Download Plugin, das mir mehrere Optionen bietet, aufgerufen. Ich kann nun wie gewohnt Zielverzeichnis und Dateinamen wählen. Das Fenster im BrowserDie Übertragung selbst läuft schnell und reibungslos. Die umgekehrte Richtung, vom PC auf das Handy starte ich durch Rechtsklick in das Zielverzeichnis. Anschließend kann ich eine Datei auf meinem Computer auswählen. Auch dieser Weg funktioniert perfekt. Alles sehr intuitiv gelöst.

Doch die App kann noch mehr:

  • unter Status werden mir im Webbrowser wichtige Infos über den aktuellen Zustand meines Geräts angezeigt.
  • Ich kann direkt über den Browser mp3 Musik, die sich auf meinem Handy befindet, auf dem PC abspielen. Das ist doch ein schönes Feature, wenn ich bei Freunden zu Besuch bin!
  • die Übertragung soll (langsamer und unverschlüsselt) sogar über das Telefonnetzwerk möglich sein (was ich aber nicht ausprobiere).

Ich muss sagen, ich bin begeistert. Die App ist selbst in der Lite Version eigentlich zu gut, um kostenlos zu sein. Mit der Bezahlversion kann ich zusätzlich:

  • mein Handy mittels WebDAV wie ein USB Drive mounten
  • einen Guest-account einrichten, der nur auf bestimmte Dateibereiche zugreifen kann
  • Musik zum Computer streamen
  • Fotos und Videos direkt ansehen
  • ganze Ordner übertragen

Das sind alles Funktionen, die ich nicht unbedingt brauche. Aber so tolle Programmierarbeit gehört belohnt und daher werde ich mir die Vollversion wohl auch noch holen.

Datenübertragung per USB

13. Juni 2011

Einer der Vorteile von modernen Smartphones und Handys ist, dass man sie auch zum Fotografieren und Musik hören verwenden kann. Für beides ist es aber sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig, Daten zwischen dem Handy und einem Computer zu übertragen.

  • Die Fotos will ich auf dem Computer weiter bearbeiten, ausdrucken oder mir per Internet Abzüge bestellen. All dies geht – wenn überhaupt – mit dem kleinen Handy-Screen nur schlecht.
  • Musik habe ich im Allgemeinen auf CD oder aus von einem Internet-Service (z.B. im mp3 Format). Um sie unterwegs zu hören, muss ich sie vom Computer auf das Handy bringen.

Sinnvollerweise lege ich Fotos, Musik und ähnliche Daten auf der SD-Karte des Smartphones ab, da der interne Speicher begrenzt ist. Die SD Karte kann ich im Prinzip aus dem Smartphone herausnehmen und auf dem Computer als „Laufwerk“ zum Lesen und Schreiben einbinden (nennt man im Fachjargon „mounten“). Dazu muss ich aber unbedingt das Handy ausschalten und ausgeschaltet lassen, bis die Karte wieder zurück ist – sonst kann es zu unvorhersehbaren und ungewünschten Effekten kommen. Da ich in meinem Samsung Handy eine besonders kleine Micro-SD Karte habe, benötige ich noch einen Adapter um die Karte in dem SD Schacht meines PCs einzustecken. Sobald ich das tue, poppt ein Fenster auf, dass mir u.a. die Option bietet, den Inhalt des neuen „Laufwerks“ mit Ordnerstruktur anzuzeigen.Das geht schon mal!

USB Debugging muss ausgeschaltet sein

Es sollte aber noch einfacher gehen ohne die SD Karte herauszunehmen. Zusammen mit meinem Handy habe ich auch ein USB Kabel bekommen, dass ich einfach in Handy und einen USB Port des PCs einstecke. Dies tue ich diesmal bei eingeschaltetem Handy, denn wenn das Samsung ausgeschaltet ist, betrachtet es den Computer nur als Stromquelle und gibt sich unkommunikativ.

Nach dem Einstecken des Kabels auf einem freien USB Port des Computers sollte dieser das neue Gerät erkennen und versuchen einen Hardware Treiber zu laden. Dann muss sich allerdings das Handy – nach meinen Erfahrungen mit anderen Handys – gewissermaßen entscheiden, was es denn sein will: Ein USB-Gerät mit irgendeinem exotischen Treiber oder einfach nur ein Laufwerk. Auf dem Samsung Galaxy Gio sollte dementsprechend ein  Bildschirm erscheinen, der mir verschiedene Optionen anbietet.

Als ich dies zum ersten Mal probiere, passiert aber – nichts. Kann nicht sein, irgendwas ist noch verkehrt. Nach kurzer Recherche im Internet finde ich die Ursache: Auf meinem Handy ist Einstellungen -> Anwendungen -> Entwicklung -> USB-Debugging aktiviert.

Nach dem Einstecken des USB Kabels

Ich schalte es aus und schon klappt es. Es erscheint ein Bildschirm, der mir mitteilt, dass USB nun „verbunden“ ist, und mir anbietet, den USB Speicher zu „verbinden“. Ist zwar logisch und sprachlich ein Widerspruch in sich, aber ich weiß ja, worum es geht: Ich muss das Handy in den Datenmodus schalten, in dem es sich gegenüber dem Computer wie ein externes Laufwerk verhält.

Sobald ich den Button anklicke, erscheint ein Warnbildschirm, wonach irgendwelche Applikationen unterbrochen werden können. Egal. Dann wechselt der Bildschirm zur Farbe Gelb. Damit warnt mich das Handy, nicht die Verbindung zu kappen, solange ich Daten übertrage.

Handy befindet sich im Datenübertragungsmodus

Auf dem Computer wiederum poppt nun endlich das gewünschte Fenster auf und ich kann mir mit „Ordner öffnen um Dateien anzuzeigen“ die SD Karte des Handy so wie einen Verzeichnisbaum auf einer externen Festplatte anzeigen lassen.

Aufgenommene Fotos finde ich im Ordner /DCIM/Camera. Von hier kann ich sie auf meinen Computer kopieren bzw. verschieben, wenn ich sie auf dem Handy nicht mehr weiter brauche. Für Musik, die ich später mobil abspielen will, finde ich keinen direkt passenden Ordner. Es gibt nur Sounds und das ist ja wohl eher für Klingeltöne. Also lege ich einfach einen neuen Ordner Musik an – dass sollte die Musikabspiel-App schon kapieren! Außerdem lege ich gleich noch einen Ordner Videos an und lege ein paar Beispieldateien in verschiedenen Formaten rein. Das Übertragen mache ich einfach mit kopieren per Maus. Aber Vorsicht – auf keinen Fall will ich irgendwelche anderen Daten auf dem „Laufwerk“ löschen! Es sind zwar nicht die wichtigsten Bestriebssystemdaten, da ich so ja nur auf die SD Karte, nicht auf den internen Speicher des Smartphones zugreife. Aber ich könnte durchaus eine App oder wichtige zugehörige Daten löschen. Daher übertrage, verändere und entferne ich grundsätzlich nur Dateien, wo ich vom Verzeichnis und Dateinamen her genau verstehe, worum es sich handelt.

Die SD Karte wird auf dem PC wie ein Laufwerk angezeigt

Anschließend mache ich zunächst das Fenster auf dem Computer wieder zu. Danach beende ich den Datenübertragungsmodus auf dem Handy. Der gelbe Warnbildschirm verschwindet und mein Telefon funktioniert wieder ganz normal wie zuvor. Ich sehe mir über verschiedene Apps und die Galerie an, ob ich die neuen Ordner und übertragenen Daten finde. Und in der Tat: mein Musikplayer erkennt das neue Verzeichnis und  nimmt die Stücke gleich in seine Bibliothek auf. Und mein Videoplayer und auch die Galerie finden den neuen Order Videos und listen zumindest einen Teil der übertragenen Dateien. Das ist mal ein Anfang! Welche Formate durch welche App abgespielt werden können, muss ich noch gesondert testen. Jedenfalls weiß ich jetzt schon mal, wie ich die Dateien vom PC auf mein Handy bringe. Und umgekehrt.