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Datenmenge kontrollieren

6. Oktober 2012

Diese Erfahrung machen wohl die meisten Smartphonebesitzer früher oder später: Die angebliche „Datenflatrate“ ist gar keine, denn ab einer bestimmten – knapp bemessenen – Datenverkehrsmenge („traffic“, „volume“) wird die Geschwindigkeit der Mobilfunkübertragung heruntergefahren, auf 64 kbps (kilo-bit-pro-Sekunde) oder noch weniger. Technisch entspricht das einem Wechsel von der Technologie UMTS (gebräuchlich sind auch die Begriffe HS(D)PA oder 3G) auf die ältere Technologie GPRS (wobei meist eigentlich nur UMTS auf „GPRS Niveau“ gedrosselt wird).

Ich empfehle daher, bereits bei der Wahl des Mobilfunkproviders und Vertrages das Kleingedruckte zu lesen und das richtige Produkt auszuwählen.

Gebräuchlich sind folgende Obergrenzen in Bezug auf das monatliche Datenvolumen, bevor es langsam wird:

  • keine Begrenzung und stattdessen Kosten pro übertragenem kByte: sehr riskant bei Smartphones, denn hier können leicht enorme Kosten entstehen. Im Zweifelsfall in den Einstellungen Datenübertragung per Mobilfunk ganz unterbinden und nur bei Bedarf vorübergehend aktivieren.
  • 100 MB: reicht eigentlich für niemanden; höchstens akzeptabel, wenn ich mit dem Smartphone fast nur telefoniere und unterwegs nichts außer Emails-checken mache.
  • 200 MB: reicht aus, wenn ich nur wenige Apps installiert habe und unterwegs nur gelegentlich online gehe.
  • 500 MB: reicht für die typischen Smartphone-Benutzer aus, allerdings sollte ich nur selten oder nie unterwegs Youtube Videos kucken und auch sonst keine heftigen Downloads machen. Bei einem Android-Tablet hingegen, das von der Benutzung her einen Computer ersetzt, ist 500 MB eher die Mindestmenge.
  • 1G, 5G oder mehr: die richtige Datenmenge für Poweruser und Tablet-Benutzer, auch sinnvoll, wenn ich zu Hause kein WLAN habe, also auch dort per Mobilfunk ins Netz gehe. Die Datenmenge ist auch richtig für Navigation, wenn ich Kartenmaterial oder Bilder downloaden muss.
  • echte Flatrate wie bei DSL üblich: gibt es bisher leider nicht, mir ist zumindest kein Anbieter bzw. Produkt bekannt.

Was aber, wenn ich nunmal einen Vertrag mit wenig Datenvolumen habe oder trotz vernünftigem Surfverhalten immer wieder an meine Datenobergrenze stoße? Dann hilft nur noch, die Datenmenge, die mit dem Internet ausgetauscht wird, zu reduzieren. Der erste Schritt dorthin ist erstmal überhaupt zu wissen, welche Anwendungen und Apps den meisten Traffic erzeugen, sprich Kontrolle.

Hierfür gibt es eine Reihe von Apps mit durchaus unterschiedlichen Ansätzen.

3G Watchdog warnt, wenn das Datenvolumen zu Ende geht

3G Watchdog erfasst getrennt das Datenvolumen über Mobilfunk und WLAN (Wifi). Ich kann mein monatliches Datenvolumen eingeben und mir grafisch und in Zahlen darstellen lassen, wieviel ich davon schon verbraucht habe. Sehr schön ist auch die Möglichkeit manuell eigene Werte einzugeben, z.B. wenn ich erst nach Beginn des maßgeblichen Zeitraums zu messen beginne. Traffic-Werte für einzelne Apps bleiben aber hier der kostenpflichtigen Pro-Version vorbehalten.

Radio Opt Traffic Monitor zeigt die Statistiken ebenfalls getrennt für Mobilfunk und WLAN an, sogar in Form einer Verlaufskurve, so dass man Spitzenzeiten erkennen kann. Das Tool kommt schon in der kostenlosen Version mit einer Reihe von nützlichen Zusatzfunktionen und Einstellmöglichkeiten. Die ebenfalls vorhandene Funktion, die Datenmenge manuell einzutragen, funktionierte bei mir freilich nicht. Unter tasks gibt es eine Statistik pro App, wobei nur leider nicht klar wird, was hier eigentlich dargestellt wird. Speicherverbrauch pro App? Datentraffic up and down? mit WLAN oder nur Mobilfunk?

Sehr einfach gehalten ist das Tool Network Traffic Detail. Es zeigt nur die Datenmenge pro App an, liefert aber leider auch keine Erklärung, was nun eigentlich angezeigt wird: Mobilfunk oder WLAN oder beides? Eher unbrauchbar, daher gleich wieder deinstalliert.

Traffic Counter Extended ist ein ganzes Set von Messtools: für Datenverbindungen über Mobilfunk und WLAN, aber auch für die Kosten bei Telefonie und SMS. Das Tool zeigt auch eine Extraaufstellung des Datentraffic pro App nur leider wieder ohne explizite Aussage, was hier dargestellt wird: nur Mobilfunk oder auch Daten über WLAN?

Network TrafficStats Lite zeigt den Traffic pro Applikation, wobei auch noch die Summe aufgeführt wird. Das Interface ist ziemlich spartanisch und auch die Einstellmöglichkeiten sind begrenzt. Immerhin läßt sich explizit „Ignore Wifi traffic“ einstellen, so dass wenigstens klar ist, dass hier nur die Mobilfunkdaten dargestellt werden.

Traffic Info zeigt den Traffic zunächst im Fenster nur den Traffic pro App getrennt nach „User“ und „System“ . Nur über den Einstellungsknopf kommt man auf eine Sammelstatistik, die dann explizit nach Mobile und other(WifFi, USB,..) Traffic trennt. Leider findet sich keine Angabe über den Messzeitraum und auch bei der Messung pro App wird die Trennung nicht ersichtlich.

Ich habe mal ein paar Tage lange mehrere Tools parallel messen lassen und folgende Ergebnisse bekommen:

Anmerkung: B=Byte, kB=kilo-Byte, MB=Mega-Byte

Mobilfunk-gesamt:

  • 3G Watchdog:  9,52 MB gesendet, 33,54 MB empfangen
  • Traffic Monitor: 31 MB insgesamt
  • Traffic Counter Extended: 8 MB gesendet, 30 MB empfangen
  • Network Traffic Stats Lite: 8,3 MB gesendet, 30 MB empfangen

Zumindest ungefähr stimmen die Werte also überein (nur Traffic Monitor scheint deutlich weniger zu messen) und die Datenmenge ist auch in guter Übereinstimmung mit den Rückmeldungen meines Providers über den Trafficverbrauch per Mobilfunk.

Die Frage ist nun: Welche von meinen App erzeugen hier den meisten Traffic? Hier ergab sich im Beobachtungszeitraum folgendes Bild (mit Traffic Stats Lite gemessen):

Mobilfunktraffic pro App:

  • interne Android Dienste: 12 MB gesendet – 3,7 MB empfangen
  • Downloads: 10 kB gesendet – 6,6 MB empfangen
  • Browser: 319 kB gesendet – 6,3 MB empfangen
  • ALDI Süd: 17 kB gesendet – 2,2 MB empfangen
  • Mail: 40 kB gesendet – 660 kB empfangen
  • Zoner Antivirus: 723 B gesendet – 676 kB empfangen
  • Amazon Kindle: 191 kB gesendet – 425 kB empfangen
  • Sicherung: 358 kB gesendet – 234 kB empfangen
  • Google Play Store: 70 kB gesendet – 475 kB empfangen
  • eBay: 44 kB gesendet – 188 kB empfangen
  • Google Synchronsisation: 68 kB gesendet – 157 kB empfangen
  • myTopdeals: 2 kB gesendet – 192 kB empfangen
  • Amazon App Store: 56 kB gesendet – 122 kB empfangen
  • sonstige: < 50 kB pro App

Die Werte klingen alle ganz plausibel. Insgesamt sind das keine großen Überraschungen, da ich ja mein Surfverhalten unterwegs bereits an das knappe Mobilfunkdatenkontigent angepasst habe. Deswegen taucht hier YouTube u.ä. unter den Topverbrauchern erst gar nicht auf. Ärgerlich ist, dass interne Dienste von Android und die beiden installierten App-Stores so heftig dabei sind und meine knappe Mobilfunkdatenmenge aufbrauchen. Übrigens sind auch gerade kostenlose Spiele (die ich wenig benutze) kräftig am kommunzieren, während sie scheinbar nur auf dem Gerät laufen. Was da nebenbei an Datenschutz-relevanten Informationen übertragen wird, will ich gar nicht so genau wissen 😦

Jedenfalls kann ich mit diesen Informationen nun mein Kommunikationsverhalten unterwegs etwas steuern und z.B. bestimmte Anwendungen nur benutzen, wenn ich mit einem WLAN verbunden bin. Grundsätzlich sollte ich sowieso alle Downloads, die ich von Zuhause  über meinen dortigen Internetzugang machen kann, auch dort durchführen, z.B. neue Apps installieren, Videos downloaden, Android-Softwareupdates, .. (bzw. von einem anderen Ort, wo es WLAN gibt)

Was kann ich aber in Bezug auf die Hintergrundkommunikation auf meine Kosten tun? Kann ich die auch ausbremsen?

  • Das wirksamste Mittel ist hier ganz klar der Flugmodus (symbolisiert durch das Flugzeugsymbol). Wenn ich unterwegs ein Kindle-Buch lesen will oder eine kleine App benutze, brauche ich dafür meist nicht unbedingt Internet. Will ich doch aus dem Internet eine Information laden, schalte ich den Flugzeugmodus mal eben kurz aus, hole mir die Daten, und schalte ihn danach wieder ein. Der Preis dafür ist allerdings, dass ich im Flugzeugmodus telefonisch auf dem Smartphone nicht mehr erreichbar bin. Ich brauche also u.U. ein weiteres normales Telefon nur zum Telefonieren.
  • Die weniger rigorose Variante besteht darin, unter Einstellungen – mobile Netzwerke – Daten aktiviert den Datenzugriff über mobile Netzwerke einfach auszuschalten. Ich bleibe so weiter telefonisch erreichbar, Daten fließen aber nur, wenn ich mit einem befreundeten WLAN verbunden bin. Brauche ich das Internet dochmal unterwegs, schalte ich den Datenzugriff kurz ein und anschließend wieder aus.
  • Automatisieren läßt sich dies über die bereits im Zusammenhang mit Stromsparen diskutierte App Juice Defender. Dort kann ich relativ flexibel einstellen, unter welchen Umständen ich Datenkommunikation über Mobilfunk zulassen will und auch z.B. festlegen wie oft sich im Hintergrund laufende Apps mit ihren Mutterdiensten synchronisieren dürfen. Das funktioniert auch sehr gut. Seit ich dieses Tool aktiv nutze, ist mein Datenverbrauch per Mobilfunk um rund 50% zurückgegangen.

mit einem WLAN Netz verbinden

1. Juni 2011

Theoretisch könnte ich die Internetfunktionen meines Smartphones auch nur mit Hilfe des Mobilfunknetzes (heute oft UMTS oder G3 genannt) nutzen. Das macht aber gerade bei einem Android Handy keinen Sinn:

  • Immer wenn man das Handy in der eigenen Wohnung (oder auch bei guten Freunden mit Internetanschluss) nutzt, würde man unnötig Teile der meist begrenzten Download Freimenge verbrauchen. Ist die einmal verbraucht gehts auch bei einer Flat rate den Rest des Monats nur noch im Schneckentempo.
  • Um Apps herunterzuladen und auf dem Gerät sinnvoll zu installieren, ist es am besten einen schnellen Internetzugang zu haben, bei dem man sich über die Download Menge keine Gedanken machen muss.

Daher ist einer meiner ersten Schritte mein Handy mit meinem heimatlichen WLAN (englisch: WiFi) Netz zu verbinden. Heutzutage sollte ein WLAN Netz natürlich unbedingt mit WPA2 Verschlüsselung betrieben werden und daher muss das Handy das auch können.

Mein Samsung zumindest kann es ohne Probleme. Ich gehe einfach auf Einstellungen – Drahtlos und Netzwerk – WLAN Einstellungen. Dort setze ich einen grünen Haken  bei WLAN. Nun sehe ich nach einer Weile die in  der Umgebung verfügbaren Netze (eventuell gibt es noch weitere deren Namen/SSID nicht angezeigt wird). Normalerweise finde ich mein Netz in der Liste und klicke drauf. Und schon werde ich aufgefordert das Zugangskennwort einzugeben. Das ist nun gerade bei einem längeren Kennwort mit der Samsung Touch Tastatur nicht ganz einfach, weil man sich leicht vertippt. Ich setze mal vorsichtshalber den Haken bei Passwort anzeigen, um eine Fehleingabe zu vermeiden. Übrigens habe ich es hier schon bei anderen „Smart“-Phones erlebt, dass es nicht möglich war ein längeres Passwort hier einzugeben oder bestimmte Sonderzeichen nicht möglich waren. Mein Samsung macht hier glücklicherweise keinerlei Probleme.

WLAN Passwort eingeben

Nach kurzer Zeit bin ich mit meinem Netz verbunden. Normalerweise ist in einem WLAN Netz DHCP aktiviert. Das ist ein Mechanismus um einem neu angeschlossenen Gerät eine IP Adresse zuzuteilen. Falls nicht, muss ich die IP Adresse selbst eingeben. Anschließend kann ich mir die IP Adresse (z.B. 192.168.1.34) anzeigen lassen – bei meinem Gerät geht das durch Klicken auf das entsprechende WLAN Netz.

Zu beachten ist, dass mein Smartphone nun öfter mal mit dem Internet verbunden sein kann, ohne dass mir das unbedingt bewußt ist. Das Gerät merkt sich das Passwort und wird sich ab nun immer mit dem Netz verbinden – wenn die WLAN Funktion grundsätzlich eingeschaltet ist und das Netz in erreichbarer Nähe ist. Wenn ich das nicht will, muss ich WLAN deaktivieren. Das empfiehlt sich, wenn man das Handy längere Zeit nicht nutzt. Sonst kann jede installierte App ins Internet funken und auch der Akku wird mit der Zeit leer gesaugt, da WLAN viel Strom verbraucht. Einschalten kann ich die WLAN Funktion ja immer schnell und nach 1 min bin ich wieder online.

Eine nette Spielerei und vielleicht sogar manchmal nützlich sind verschiedene Tools, die ich im Google Android market (dazu später mehr) gefunden habe. z.B. der „WiFi-analyser„, der die erreichbaren Netze mit Kanalbelegung und Signalstärke grafisch anzeigt. Damit kommt man möglicherweise auch Kanalkonflikten mit dem WLAN in der Nachbarwohnung auf die Spur.

WiFi-Analyser zeigt die verfügbaren WLAN Netze an

welcher Mobilfunkvertrag?

26. Mai 2011

Bei der Anschaffung eines Internet-fähigen Smartphones stellt sich schnell die Frage nach dem Mobilfunkvertrag. Natürlich könnte ich in mein Handy irgendeine Prepaidkarte stecken, mit der ich lediglich telefonieren kann. Damit könnte ich dann das Internet nur nutzen, wenn ich gerade in einem Wifi/WLAN Netzwerk eingeloggt bin. Aber viele der potentiell nützlichen Features kommen eigentlich nur zur Geltung, wenn ich wirklich mobil, von unterwegs auf Informationen und Services aus dem Netz zugreifen kann.

Nicht zuletzt deswegen entscheiden sich ja viele Nutzer auch für einen – oft teuren –  Mobilfunkvertrag, bei dem sie eine Internetflatrate und das Handy selbst zusammen bekommen. Der Nachteil liegt auf der Hand: Man zahlt ab sofort jeden Monat teure Raten an den Mobilfunkbetreiber. Man ist auf das jeweilige Netz für lange Zeit festgelegt und wenig flexibel, wenn man ein anderes Handy oder andere Leistungen will.

Ich suche also nach einer offeneren und günstigen Lösung. Dabei lege ich auf eine Telefonie-Flatrate weniger Wert. Generell telefoniere und simse ich nicht so viel vom Handy aus und bin bisher mit einem Prepaid Tarif gut gefahren. In Bezug auf das Internet wäre es jedoch schon schön ein wenig Reserve zu haben. Viele angebliche Flatrates drehen den Saft schon nach relativ geringen Download-Mengen runter und dann geht es nur noch im 64 kbit/s Schneckentempo. Bei manchen lauern sogar Kostenfallen, weil nach Erreichen der Freigrenze jedes weitere MByte teuer berechnet wird.

Ich konsultiere also nun einschlägige Telefontarifvergleichseiten wie z.B. teltarif.de. Und stoße bald auf ein interessantes Angebot: O2 bietet eine werbefinanzierte Surfflatrate: Netzclub.de Man bekommt bis zu 30 Werbe-SMS pro Monat und soll auf mindestens eine reagieren (wobei offenbar klicken auf das Angebot ausreicht). Dafür bekommt man eine Surf-Flatrate immerhin bis 200 MB (Die genauen Konditionen sind etwas versteckt: dafür muss man auf die kleine hochgestellte 1 beim Surftarif klicken). Handy Telefonate kosten 11 Cent/min in alle Netze, was zwar etwas teuer als die günstigsten Angebote ist aber immer noch im Rahmen. Das wichtigste ist: ich kann es jederzeit wieder abbestellen. Die preisgegebenen Daten scheinen ungefährlich und gegen passende Angebote für Dinge, die mich potentiell interessieren, ist ja an sich nichts zu sagen. Das scheint das richtige zu sein, um mobile Internetnutzung mal praktisch auszuprobieren.

Also registriert und bestellt und per email-Link bestätigt. Die Lieferung ist superschnell, schon 2 Tage später habe ich die SIM Karte – noch bevor mein Handy eintrifft. Nun bin ich gerüstet.